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Kleines feuilleton.
Sächsische Volkswörter. Besondere Veranlassung zum Trinken
giebt. Das Motiv ist nicht neu. Es ist aber mit natürlicher Frische gemalt. Die schattige Luft unter den dichten Zweigen, zwischen denen hier und da ein Lichtstrahl hindurchschlüpft und Bänke und Tische berührt, hat viel intime Stimmung. Riffl ist ein guter Vertreter der Münchener Malweise, die gesund, natürlich und bietet das Geschäftsleben. Wenn ein Kauf, besonders ein Pferdekauf eigen ist. Das kann man von Stud nicht sagen. Sein Christus" abgefchloffen worden ist, so wird zur Befestigung des Handels etwas mit der hebräischen, griechischen und lateinischen Inschrift ist gequält, zum besten gegeben, das nennt man im Erzgebirge Leinkaftrinken. theatralisch. Ueberhaupt leiden seine Bilder unter der durchwegs Leinkauf jagt man für Leitlauf, mittelhochdeutsch litkouf von lit unnatürlichen Farbe, die in ihrem grünlichen Weiß an Berweiung Dbft. Gewürzwein. Die Schenke, der Ort, wo Lit geschenkt wurde, erinnert. Dill stellt zwei Dachauer Landschaften aus, mit schönen, hieß lithus, was noch im bayrischen Leithaus fortlebt. Daß bei uns, flächigen grauen und braunen Tönen. Ihm ähnlich ist Reiniger wenigstens in den Städten, auch die Schenke so gut wie verschwunden ( Stuttgart ), der eine weite Ebene in grau verschwommenen Tönen, ist, das haben die Restaurants zuwege gebracht, freilich find wir uns auch nicht mehr bewußt, daß die deutsche Neigung zum Trunke auch
malt.
Auch Bleuer, wie der vorgenannte Maler Stuttgarter , be- in dem Zeitwort schenken zutage tritt; wer sich etwas schenken vorzugt ein mattes Grau und Braun. Er malt mit Vorliebe läßt, denkt nicht daran, daß ihm eigentlich der Schenk( er) etwas Eisenbahnmotive, mit Temperament und Bucht. Die Kurbe" zeigt zu trinken einschenken müßte; nur in Landorten lebt wohl noch einen Zug, der in dunkelem Gelände machtvoll heranbraust. Die der Bierschant sowie der Reihefchant fort. Auch das Trint Worpsweder Madensen, Hans am Ende , Modersohn geld, erzgebirgisch Trankgeld, hat jetzt seine eigentliche Be haben an Kraft und Eigenart verloren. Entweder wiederholen sie deutung verloren wenn alle Trinkgelder wirklich vertrunken fich oder sie wirken gequält, absichtlich. Am besten wirft noch die würden, bliebe dienstbaren Geistern nichts zum Essen übrig. Sogar einfache Landschaft von Am Ende, die Lüneburger Heide . Viel im Gebirge( Annaberg ) nennt man einen, der sich dadurch befrischer wirkt dagegen Alberts, der jahraus, jahrein dasselbe fonders beliebt zu machen sucht, daß er anderen freigebig zu trinten malt, die Hallig, aber immer wieder neue Schönheiten entdeckt. Er gibt, nicht einen Schenker, sondern scherzhaft ein Spendaschenviech fieht die Natur immer neu und darum hat sie immer etwas Feier- oder Spondaichensviech: mit der nach dem Muster von Bagage, liches für ihn, etwas Festliches. Etwas von diesem Gefühl ist in Blamaiche gebildeten Spendasche will man wohl andeuten, daß zur feine Sachen übergegangen. Speziell die blühenden Wiesen, das helle Keledaiche eines Freigebigen Spendierhofen gehören. Auch haben Waffer malt er mit einer nie versiegenden Freude, die auch den unsere Bauern nicht die Bierêrte beibehalten, die ehemalige BeBeschauer noch erquidt. Stillere Abendstimmung zeigt die Land- zeichnung für das Trinkgeld, welches dem in Dienst genommenen schaft von Bolfmann; Wiesen in hügeligem Terrain beim Gesinde als eine Art Leinkauf gegeben wird. Unter einer Erte, fintenden Licht, das alles grau und gleichmäßig erscheinen läßt. Orte, Frte, Ürte verstand man in älterer Zeit, z. B. Mathesius Einige gute Interieurs find noch besonders zu erwähnen. haus( so noch am Ende des 17. Jahrhunderts Christ. Weise) oder ( Sarepta), viel mehr als einen einfachen Trunt, nämlich ein Wirts Künstlerisch reizt den Maler das Interieur darum, weil es ihm Ge- ein Rechgelage, eine Bechgesellschaft, insbesondere eine von der Zeche, Legenheit gibt, der Luft- und Lichtstimmung eines Raumes, der b. i. Genossenschaft der Bergleute, veranstaltete Festlichkeit, wie das farbigen Gesamtwirkung in Ruhe nachzugehen. Reifferscheid( Düsseldorf ) eine intime und zugleich großzügige heute finden auf den Dörfern um Meerane im Herbste Orten Da ist bon fogenannte Bergbier( davon sprechen Mathefius und Lehmann). Noch Arbeit. An einem Tisch fizen wenige Personen; der Raum wirft fchmause statt, d. h. nicht etwa Ortsidmänie, sondern Schmäuſe, bei fehr hoch, die Perfonen flein. Lampenlicht, das alles in warmes denen im Gegensatz zu einer altgermanischen gastfreien Bewirtung Gelb taucht, erfüllt den Raum. Malerischer ist das daneben hängende jeder für seine Zehrung aufzukommen hat: Orte hat also die Bild, das leichter, loderer gemalt ist und mehr das Flimmernde Bedeutung Zeche ganz wie in dem alten Sprichwort: die der Farben als die feste, deutliche Form betont. Den gleichen Bech vor der Jrten machen, Vorzug befizt das Interieur von Hedwig Weiß , bei dem das heißt die Bezahlung für namentlich die leichte, zarte Behandlung des Lichts auffällt. Benehmen( vergl. die Zeche ohne den Wirt machen). das Verzehrte bor der Berechnung( durch den Wirt) vor sonders der alte Herr im Hintergrund ist fein gemalt. Die beiden Bedeutung nähern wir uns dem wahrscheinlichen Ursprung des Mit dieser fleinen Bilder von Friz Rhein, ein Interieur und ein Stilleben, Wortes aus dem tschechischen-rád von rad Ordnung, Reihe, find neben die besten Leistungen der Ausstellung zu stellen. Sie raduji, raduati haben einen vornehmen, grauen Ton, eine feste, ausgeprägte Form Frtengesellen, der den antommenden Wandergesellen den willfomm, rechnen. Bei den Handwerkern gab es einen ist den Dingen eigen. Prächtig steht der große, tiefdunkle Strauß d. i. eine Trinkfanne, reichte. Bei den Gürilern geschah dies mit vor dem grauen Hintergrund. In dem auf Grau geftimmten folgendem Spruche: So mit Gunft, haftu kein Bier oder Wein, fo Interieur gefällt die intime, farbige Stimmung, die fo distret und flopfe, hastu tein Brot, so stopfe. Verschone mir und meinen Erten zurückhaltend ist und doch alle Feinheiten entschieden betont. Drei deutsche Maler find follettiv vertreten: der Münchener Stannen, auch alle Gottesgaben, die dir und mir und allen recht gefellen den Kopf, dem Herrn Vater Tisch und Bänke, Gläser und der Stuttgarter Bantot, der Karlsruher schaffenen Gürtlergefellen zu Ehren werden aufgetragen; verschone Trübner. darfst du auch dieses Mal nicht schonen. mir und meinen Ertengesellen den Beutel, aber das Geld drinnen
Habermann malt ausschließlich weibliche Porträts. Er verfällt feit Jahren in eine Manier, die die Farben wie Schlangen durcheinanderzieht. Eine Reihe älterer Arbeiten, die in ihrer ruhigen, dunklen Färbung an alte Meister erinnern, fallen besonders auf. Trübner stellt Landschaften und Porträts aus. Die Landschaften haben ein volles, saftiges Grün, das Trübner reichlich und gern verwendet. Auch die Porträte sind breit hingeschrieben. Sie find dunkler gehalten; schwarz, grau, dunkelrot kommt hier zu sammen zu einem großzügigen Eindruck.
Eine eigene Stellung nimmt Pantof ein, der hier wieder mit Bildern erscheint, nachdem er einige Jahre fast ausschließlich für das Kunstgewerbe tätig war. Das Gruppenbild hat trotz der hellen Frische etwas unausgeglichenes, Hartes. Dagegen sind die fleinen Landschaften sehr träftig und ursprünglich. Helle Wiesen, dunkle Wälder, alles mit Temperament und einer geraden, aufrechten Ehrlichkeit gemalt. Dabei im einzelnen manche aparte Feinheit, die unaufdringlich bleibt. Es ist nichts Geflügeltes daran, es ist aus dem Vollen gefchöpft. Sehr fein find auch die kleinen Selbstbildnisse, eins davon als Halbaft. Sie find außerordentlich gut gezeichnet, stehen vorzüglich im Raum und haben überhaupt im ganzen eine Eigenart, die echt deutsch ist; liebevoll sachliche Behandlung, feste Wirklichkeit, eine offene, ehrliche Anschauung. Dabei viel formales Können, eine Beherrschung der Mittel, ohne damit zu prahlen. Wie plastisch steht der Halbakt da, in graubrauner Dämmerung, die Form so groß hingestellt, da die Einzelheiten zurücktreten.
Als Plastiter ist der Däne Willumsen tolleftib bertreten. Seine beinahe groteste Art, die aufs Deforative aus ist, wirlt borläufig noch start forciert. Die große, zähnefletschende Halbfigur, die den Krieg symbolisieren soll, ist schon beinahe Karikatur. Auch die anderen Köpfe, die in übergroßen Formen gegeben sind, haben etwas Unfchönes, Unausgeglichenes, dem nur die übertriebene Manier Gewicht geben soll.
Unter den Graphitern, die fritiflos meist der Mode folgen, ist der etwas weichliche Lichtenberger und die charaktervolle Käthe Kollwig zu erwähnen. Der erstere entwidelt einen feinen Farbenfinn. Käthe Kollwig stellt eine großzügige Radierung aus dem Byllus Bauernfrieg" und ein paar markante Frauenköpfe aus. Ernst Schur.
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U. Schneidermaß und Boltsentwidelung. Vielfach ist der Meinung Ausdrud gegeben worden, daß das moderne Kulturleben mit seinem Haften nach Erwerb, das eine gegen früher erheblich vermehrte Anstrengung des einzelnen bedeutet, zu einer allgemeinen Verschlechterung des menschlichen Körpers führe oder gar schon ge führt habe. Ein wirklicher Rachweis dieser Behauptung aber ließ sich bisher faum erbringen. Da ist nun der Franzose Raoul Brunon auf die Idee gekommen, den Nachweis für die angegebene Behauptung in einer ganz eigentümlichen Weise zu erbringen, und man muß sagen, daß seine Methode allerdings einen ziemlichen Grad von Beweiskraft besigt. Brunon verglich nämlich die Maße, welche zur Anfertigung von Anzügen für 50 junge, träftige Leute von Schneidern genommen waren, mit den aus irgend welchen Gründen aufbewahrten Schneidermaßen, die vor 30 Jahren zum gleichen Zwed genommen waren. Diese Vergleichung ergab, daß bor 30 Jahren die vordere Krümmung der Brust stärker nach außen gewölbt mar, als sie jetzt ist. Das bedeutet, daß in der Tat eine Verschlechterung des Körperzustandes eingetreten ist, denn der innere Brustraum ist in dem gleichen Berhältnis geringer geworden. Damit nicht genug, ergab die Vergleichung der Schneidermaße, daß die Rückenlinie, die früher geradlinig verlief, jetzt nach außen fontab gewölbt ist, was wohl nicht nur auf eine Vernachlässigung in der Körperhaltung schließen läßt, sondern auch auf geringere förperliche Kraft. Damit steht im Zusammenhange da3 häufigere Vorkommen der tiefen Schulter, d. h. der Erscheinung, daß die Schulterlinie nicht horizontal gerichtet ist, sonderr eine geringe Aushöhlung aufweist. Wenn die Maßvergleichung schließlich einen jebt verringerten Umfang der Brust und des Unterleibes ergeben hat, so ist hierin eine dirette Folge der Tatsache zu sehen, daß wir jezt eine mehr sizende Lebensweise führen, als es vor 30 Jahren der Fall war.
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Theater.