Taß sich Gott er?arm'! Ich hätte eZ voraussehen können.Ich war sehr bedenklich, ob ich nach Europa gehen sollte, dennich kenne Ach ja als ausgedehnte Karawane, in die hinein-zugeraten man schwerlich vermeiden kann. Und nun willstTu nach Amerika gehen! Ich hatte mich doch sicher geglaubt,wenn ich das Meer zwischen Dich und mich legte."„Ja, ja, Edmund," sagte Madame d'Ora wehrlos.„Ich verliest ja Europa seinerzeit um Teinetwillen," sagte'Hall wie jemand, der jetzt keine Nachsicht mehr waltenlassen will.„Wie kannst Tu das nur sagen!"„Ich bin um Teinetwillen gereist."„Wir hatten uns doch die letzten beiden Jahre, eheDu reistest, gar nicht gesehen," wandte Madame d'Ora mattein.„Gequält habe ich Tich doch in der Zeit nicht. Edmund."„Nein, Teine Person war zu jener Zeit freilich ander-wärt» engagiert," sagte Hall zorniger. Nun, glaub' mir, esist mir ganz einerlei. Es genierte mich auch nicht so sehr, wieich mir den Anschein gebe, als ich Tich dort in Chcrbourg mitDeinem ganzen Trost heranmarschieren sah; ich entsinne michdessen vielmehr wegen der groben Komik, die über dem ganzenAuftritt lag. Es fehlten nur Teine Hiinde, ein Automobil,ein Himmelbett oder ei» lenkbares Luftschiff, dann wäre derTriumphzilg vollständig gewesen. Ich selber»»ist wobl auchzu dem Tableau beigetragen haben, als Vordcrgrnndfigurmit meinem langen Gesicht!"(Fortsetzung folgt.)(Ncichdruck verboten.)Die verlorenen Artisten.Autorisierte Uebertragung au3.Answers".Der Herr mit dem Hunde öffnete das Fenster in dem Eisen-Eahnabtcil und blickte hinaus. Als er sich wieder gefetzt hatte, beugtesich der Herr nnt dem Barte Vor und zog eS wieder hoch..Lieben Sie die frische Lust nicht?" fragte der Herr mit demHunde..O ja, ick lieben die frische Luft, wenn ick bin um die Er-laubuis gefragt worden, ihn zu gebrauchen", war die mit starkemfranzösischen Akzent gegebene Antwort..Ich Verstehe zwar nicht ganz, wovon Sie reden, aber ich wünscheauf jeden Fall, daß das Fenster geöffnet bleibt", entgegnete derMann mit dem Hunde und ließ das Fenster zum Acrgcr des ManneSmit dem Barte wieder herunter..Jetzt hören Sie mal zu. mein verehrter Herr Franzose, ichhabe kein Verlangen, das.herzliche" oder.korrekte" Verhältnis zuzerstören, aber wenn Sie jetzt nicht das Fenster zufrieden lassen,gibt'S ein Malheur. Ihre Leber muß sich ja rn einem schauderhaftenZustande befinden. Also weg dal".Ick geh' nicht. Wenn das Fenster soll werden geöffnet, werdeick ihn öffnen."Der Mann mit den, Hunde legte seine Tasche auf seine» Sitz.packte den Franzosen beim Kragen und schleuderte ihn an das andereEnde des Abteils, wo er fast auf den Hund fiel, der höchst erfreutseinen Herrn beobachtete. Wie der Franzose auf die Bank sank,entfiel seiner Tasche eine kleine runde Blechdose, deren Deckel beimFallen absprang.Der Franzose schrie auf, stürzte fich auf den Deckel und unter-suchte die Dose auf das genaueste..Sie sind weg I Meine— meine Artisten sind weg! Ick binruiniert!" kreischte er und sank auf die Bank zurück..Geht mich nichts an!" war die brutale Entgegnung.„GutenMorgen! Und das nächste Mal, wenn Sie mit der Bahn reisen,seien Sie ein wenig höflicher, wenn Sie das Feuster hoch wünschen.Konim. Hektor l"Hektar, der Hund, setzte sich plötzlich nieder, als wenn ihmgerade etwa» eingefallen wäre, und begann, sich heftig zu kratzen..Haha l Meme Artisten I Er hat fie! Sie fein gegangen zuihm! Ja!" schrie der Franzose und warf sich auf Hektar, um demHunde mit seinen Fingern durch das struppig« Fell zu fahren. DemHektar gefiel das nicht, und er sagte so, während sein Herr denLeinen Franzosen abennals packte und auf die Bank schleuderte.Anzwifclien war der Zug zum Stehen gekommen und der Schaffneröffnete die Tür.»Halten Sie ihn!" schrie der Franzose, als sein Angreifer auL-stieg..Er har meine Artisten I"Dem Rufe folgte ein Strom französischer Worte und da? Her-dorbrechcn des aufgeregten kleinen Ausländers aus dem Wagen. Erzauderte einen Augenblick und raste dann den Bahnsteig entlanghinter dem Hunde her, der sich, seiner endlichen Freiheit froh, zwischenden Gepäckkarren und Gepäckträgern herumtrieb und nach Hundeartsein bestes tat, die ihm erreichbaren ältesten Leute mnzurenncn.Hinter ihm her jagte der Franzose, in seinem Kielwasser zersprengteMenscheilgruppen, erschreckte Damen, wütende Gepäckträger und denEigentümer Hektors hinterlassend, der über eine Mlchkanne fielund jetzt, Mordgcdanken im Herzen, den Schluß der Verfolgerbildete.Die Prozession kam zu einem Ende bor einem ZeitungSstand.Hektor zauderte einen Augenblick und war verloren. Der Franzosewarf sich schwer ans ihn, packte ihn beim Halsband und begann ansSneue, mit feilten Fingern durch seinen dichten Pelz zu fahren.Hektor schien da» für eine Bezeugung gutwilliger Barmherzigkeit zuhalten und nahm die Aufnicrksamleit freundlich ans. Immer nochdurchsuchte der Franzose die Haare mit wütendem Eifer, während-des verschiedene andere Hunde herbeikamen und den Vorganz mitzitternder Zunge und stummen Hülfeangeboten beobachteten..Wollen Sie endlich meinen Hund zufrieden lassen?" sagte derEigentümer, der soeben nach dem Milchkannenunfall angelangt war.„Lassen Sie ihn loS I" fügte er hinzu und bückte sich mit der Ab-ficht, den Franzosen auf die Beine zu zerren.Plötzlich kratzte Hektor mit großer Gewandtheit sein linkes Ohr.und sofort setzten sich auch die neuen Hunde hin und kratzten sichan seltsamen und fast unerreichbaren Stellen.„Mon Dien!" kreischte der Franzose, beinahe rasend vor Wutbeim Anblick von fünf mit einer wenig einladenden Toilette bc-scbäftiglen Hunden.„Sie gehen von einem zum anderen I Wie sollick sie wieder sammeln? Es ist unmöglich!"Er lehnte sich gegen den ZeitungSstand und weinte fast.während Hektars Herr' ihn neugierig betrachtete, und schließlichredete.„Nun hören Sic mal", sagte er,»ich glaube nicht, daß Sie ver-rückt sind, aber da ist irgend etwas nicht in Ordnung mit Ihnen.Wenn ich Ihnen weh getan habe, so tut inir da» leid; aber sagenSie mir, was loS ist."„Herr," entgegnete der Franzose,„ick danke Ihnen. Ick gebeIhnen meine Karle. Ja, ick will erklären Ihnen Ivegen die Dinge,die Etz: gesehen haben. Sehen Sie hier!"Er zog einen großeit gelben Bogen Papier auS seiner Tasche,faltete ihn auseinander und hielt ihn hoch; der Mann mit dem Hundeschaute und las' laut:Elvira-SäleMonsieur Leon Beautempsmit seinen berühmten dressierten Flöhen.Mehrmaliges Auftreten.„Als Sie mich in der Bahn angriffen, stolperte ick, und'rausfielen meine Artisten. Sie gingen zu Ihrem Hnndeiier, und ick binnnniert. Was soll ick jetzt machen? Ohne meine Artisten ick binruiniert und kann nix leben! Ick werden mich bringen um!"„Sie wollen wohl damit sagen, daß alle Ihre dressierten Flöheentschlüpft sind und sich höchstwahrscheinlich im Pelze»reines Hundesaushalten?"Der Franzose nickte schweigend, während der andere empfand,wie sehr es schmerZ, wen» man innerlich lacht.„Jetzt hören Sie mal," sagte er,„wir wollen meinen Hund inden Wartesaal nehmen und da können wir ihn absuchen. MeinRame ist Doppmann— Willibald Toppmann— und die Geschichtetut mir wirklich furchtbar leid."Der Franzose warf eiueu betrübten Blick auf Hektor und aufdie fünf neuen Hunde, die sich mit einer Feierlichkeit und Ausdauerkratzten, die beinahe rührend war.„Sie.sind alle da," sagte er, seine Hand über die Hundeschwenkend—„alle meine Artisten. Aber verteilt.„Ja, und wieverteilt I Ick lverden fie nie alle wiederfinden. Aber wenn ick hätteAlphonse, wäre es mir egal. Sie haben nie Alphonse gesehen I Ah.aber er war ein Wunder! Er fährt die Automobil; er spielt Fuß-ball und er feuert die Kanon! Er war der Doyen— der Caruso—der Premier-Minister von meine Gesellschaft! Die anderen, sie warenbloß Statisten!"Der pathetische KummeranSbrnch des kleinen ManneS über seineverlorenen Artisten rührte Doppmann, der ein Lachen verschluckteund ihn beim Arm nahm.„Kommen Sie jetzt und wir wollen mal ordentlich noch Alphonsesuchen und wenn wir ihn nicht finden sollten, werde ich Ihre» Schadenwohl auf andere Weise gut machen können."In diesem Augenblick erschienen die Eigentüiner der fünf Hunde,ziemlich hitzig und ärgerlich und geneigt, die Sache verdächtigzu finden. Indessen die Hunde wurden aussortiert, mit dem Versprechen einer tüchtigen Tracht Prügel für nachher, und folgten ihrenHerren zum Bahnhof hinaus.„Alphonse ist nicht da sagte der Franzose, den Hunden nach-blickend.„Ick werden ihn nie wiedersehen!"„Mut, alter Mann!" versetzte. DoppmPM und klopfte ihm ansdie Schulter.„Alphonse mag sich an Hektor gehalten haben. Wirwollen mal nachsehen."Jin Wartezinnner saß Hektor in der Nähe dcS Büfetts undkratzte sich eifrig.„Suchen Sie nach Alphonse," sagte Doppmann,„während ichIhnen ein GlaS Bier bestelle. Donnerwetter, ich glaube, ich habeihn selbst I"Doppmarm» Hand fuhr nach seinem Bein, und Hektor stelltesein Kratzen ein,»m zu sehen, waS sein Herr in dieser Hinsichtleisten könnte. Dann entdeckte die Büfettdame plötzlich, daß die Uhrim Nebenzimmer das Aufziehen nötig habe, und erschien dann mithochrotem Gesicht wieder und blickte Ichars nach Hektor, der sich nochimmer kratzte.