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trotz des Giftes eßbar, weil es durch Kochen, und am es nur in 1 aufhellte, hätten die höheren Ordnungen der Pflanzen Gelegenheit den Magen gelangt, seine Wirkung verliert.

Aus der Pflanzenwelt.

gefunden, sich zu ihrer heute herrschenden Ueberzahl zu ent wickeln. Zu der geistvollen Beweisführung von Hilgard gehört auch der Hinweis, daß die heutigen Formen der eigentlichen Wüstenpflanzen, die besonders an ein sonnenheißes Klima und trockene Luft angepakt sind, unter den fossilen Formen früherer Zeitalter der Erdgeschichte nach den bisherigen Entdeckungen teine Vorläufer gehabt haben. Immerhin bleibt eine große Schwierig. keit in der Richtung bestehen, die Entwickelung der Tierwelt unter Ausschluß von Sonnenstrahlen zu erklären; jedoch meint Pros feffor Hilgard, daß die großen Augen der ausgestorbenen Tiere, beispielsweise der Ichthyosauren, darauf hindeuten, daß zu ihrer Beit eine geringe Helligkeit auf der Erde geherrscht habe. Humoristisches.

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Ernste Verstimmungen.

Unser Berliner   Bericht erstatter schreibt uns: Ain Berliner Hofe herrscht, wie ich authentisch weiß, heftigste Erbitterung über die englische Regierung. Der Grund liegt auf der Hand. Die Ernennung Louis Bothas wird als persön liche, schwere Schikane gegen die preußische Krone betrachtet. Eduard VII.   verfolgt offensichtlich den Zweck, die preußische Diplo­matie in jeder Richtung bloßzustellen. Fünf Jahre nach Beendigung des Burenkrieges gibt man dem gefährlichsten Feinde die höchste Vertrauensstellung und will dem erstaunten Europa   vorlügen, daß man in fünf Jahren pazifizieren könne.

Die Spitze richtet sich gegen Preußen, welches in vier Dezennien weder mit Schleswig- Holstein   noch mit Elsaß- Lothringen   und in einem Säfulum nicht mit Polen   auf anständigen Fuß gekommen ist. Die englische Unverschämtheit wirkt geradezu grotest, wenn man bedenkt, daß Breußen jeẞt gezwungen ist, mit sechs- bis achtjährigen polnischen Kindern Krieg zu führen. Der Berliner   Hof hat, wie wir bestimmt wiffen, gegen das Wahlrecht der Buren in London   Ein­spruch eingelegt, mit der Begründung, daß der Begriff innere deinde" im Interesse aller Regierungen festgehalten werden müsse, und hat nachdrücklichst betont, daß man es sehr ungerne sähe, wenn die kaum besiegten Buren Rechte erhielten, welche der preußischen Arbeiterklasse bis jetzt mit bestem Erfolge verweigert worden sind. Die englische Regierung verhielt fich ablehnend. Nunmehr hat sie dem alten Affront diesen neuen hinzugefügt.

DBK. Stammbaumgeschichte der Blutbuche. Wer seinen Wald und seine Bäume liebt, hört auch wohl gern mal etwas aus ihrer engeren Familiengeschichte. Da ist zum Beispiel unsere Buche; Rotbuche, Waldbuche wird sie auch genannt. Schon bei Rennung ihres Namens geht dem deutschen Menschen das Herz auf; ihm steigen alsbald die Stunden empor, da er andachtsvoll durch ihre hohen, schweigenden Hallen schritt oder bei Sonnenbrand im Schatten ihrer breiten, weitausgreifenden Laubschirme rastete. Er nimmt aber auch gern Kenntnis von Dingen, die die„ Stammes­geschichte" des Baumes angehen. Seine berühmteste Abart oder Spielart ist die Blutbuche mit den tiefdunklen purpurnen Blättern. Bis vor kurzem mußte angenommen werden, daß all die schönen blutlaubigen Stämme und Stämmchen, denen wir in Anlagen, Barfen, Gärten begegnen, von der großen Blutbuche der Hainleite  im Revier Oberspier   bei Sondershausen   stammten. Dieser sorg­jam gehegte Baum( bergl. H. b. Salisch, Forstäfthetik), der im Jahre 1772 erstmalig erwähnt wird, der demnach rund 200 Jahre alt ist, hat in Brusthöhe 1 Meter Durchmesser, ist 27 Meter hoch und be­schirmt einen Umkreis von 22 Meter Durchmesser. Seine Mast( so nennen Forst- und Weidmänner die Eicheln, Bucheckern und Staftanien) ergibt bei der Aussaat 50 bis 60 Proz. Blutbuchen, das übrige schlägt in die grünlaubige Stammart zurück. Wie ist der Baum an seinen Standort gekommen? Aller Wahrscheinlichkeit nach spontan, das heißt also von selbst, ohne menschliches Zutun, aus einem Samenkern, dem, obgleich er von einer grünen Buche stammte, die Tendenz innewohnte, eine purpurblättrige Pflanze hervorzubringen; er schlug eben aus der Art, wie das ja auch in Menschenfamilien vorkommt. Noch wenig bekannt ist nun die Fest­Stellung von Professor Jäggi in Zürich  , daß schon fast hundert Jahre früher( 1680) drei beieinander stehende Blutbuchen in Buch am Frchel, Kanton Zürich  , beschrieben worden sind und zwar ausdrück­lich als eine sonst nirgends vorkommende Erscheinung. Als solche werden dieselben Bäume auch in einer späteren Schilderung, in Scheuchzers Naturgeschichte des Schweizerlandes( Zürich   1706) hin­gestellt. Einer der drei Bäume( bon 2,91 Meter Umfang, aber nur 5½ Meier Höhe) ist noch am Leben. Des weiteren ist bei Rovereto  in Tirol eine Stelle bekannt, wo die Blutbuche spontan aufgetreten ist. Auch in der Gemeindeförsterei Manderscheid  ( Regierungs­ bezirk Trier  ) ist eine ebenfalls auf 200 Jahre geschäßte Blutbuche vorhanden, die nach dem Zeugnis des dortigen Oberförsters zweifel­los nicht von Menschenhand gepflanzt worden ist. Die jüngste, erst fünf bis sechs Jahre alte, neuerdings erwähnte Blutbuche findet fich in der Oberförsterei Rötgen  ( Rheinland  ) und entstammt der Gin leuchtendes Vorbild.„ Du, wer ist der olle natürlichen Aussaat einer grünlaubigen Mutter. Von der Familien­„ Das weeßt Du geschichte unseres Baumes ist nach dem allen also nun so viel be- Kerl, dem Du' n Groschen geschenkt hast?" kannt, daß die altberühmte Blutbuche von Sondershausen   weder mich? Das is der arme Woermann, der sein ganzes Geld fürs der älteste noch der einzige ansehnliche Stamm seiner Art in den Vaterland geopfert hat." Ländern deutscher Zunge ist( fropflinge natürlich ausgenommen) und daß auch heutzutage noch hier oder da einmal ein Samenfern feine grüne Tradition in den Wind schlägt und einen jungen Baum zur Welt bringt, der sich in Burpur fleidet. Darauf zu warten, würde aber eine ebenso starte wie unnötige Geduldsprobe sein, indem uns die vorhandenen alten Blutbuchen jungen Nachwuchs in Menge liefern. Ueber ihren ästhetischen Wert äußert Salisch, daß z. B. die Blutbuchen des Ettersburger Reviers bei Weimar   in der Maienzeit einen herrlichen Gegensatz zu dem jungen Grün ihrer Umgebung bilden; er mahnt aber gleichzeitig zur Vorsicht, indem die allzu zahlreiche Verwendung dieser auffälligen Holzart das Waldbild unruhig machen würde. Sehr richtig. Aber ein Quartier alten geschlossenen Blutbuchenbestandes, an gewählter Stelle des Forstes postiert, möchte, zumal in Stunden, wo sein purpurfarbiges Laubwerk von der hochstehenden Sonne durchglüht wird, ein Schaustüd höheren Ranges fein.

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Geologisches.

T.

Wie Konservative sterben. Der Rentner Karl Rühlewein wurde in jenem heftigen Nachtgefechte vor dem Reichs­fanglerpalais von einem Schutzmanne tödlich getroffen. Bevor er das Bewußtiein verlor, fragte er den Sanitätsbeamten:" Ist unser Pauli in Potsdam   gewählt?" Er ist gewählt", sagte der Engel des Schlachtfeldes." Sieg! Sieg!" rief Kühlewein und brach sterbend zusammen.

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Notizen.

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( Simplicissimus.")

Das Kleine Theater wird im Wiener Burgtheater vom 20. April bis Anfang Mai mit seinem ganzen Ensemble gastieren. An diesem Gastspiel werden manuel Reicher und Frank Wedekind   teilnehmen. Während des Gastspiels des Kleinen Theaters in Wien   spielt das Ensemble des Burgtheaters im Kleinen Theater.

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Brahms   Konzert. Am Mittwoch, den 3. April, abends 7-8 Uhr, veranstaltet der königliche Musikdirektor Bernh. Frrgang aulajfig des 10jährigen Todestages von Joh. Brahms( gest. 3. April 1897) in der St. Marien Kirche ein Brahms- Konzert unter Mitwirkung von Fräulein Hedwig Kauf­mann( Sopran), Herrn Felig Lederer- Brina( Baryton), Fräulein Martha Drews( Violine) und Herrn Paul Sager( Bratsche). Der Eintritt ist frei.

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Gerhart Hauptmann   arbeitet an einem sozialen Drama, das in Bergwerkstreifen spielt..

Eine neue Erklärung der Eiszeit. Auf dem tekten internationalen Geologen- Kongreß in Merito ist Professor Eine wohlfeile Jbsen- Ausgabe. Zwischen den Hilgard mit neuen Anschauungen über die Ursachen der großen Erben Henrik Ibsens und dem Verlage S. Fischer ist das Abkommen Eiszeit hervorgetreten, die einen großen Teil der nördlichen Halb- getroffen worden, die Werke des Dichters durch eine wohlfeile Aus­fugel in einer Epoche der Erdgeschichte bedeckte, als der Mensch gabe weitesten Streisen des deutschen Volkes zugänglich zu machen. bereits auf der Erde lebte und wohl auch über die ersten Stufen Schon in allernächster Zeit wird die neue von Julius Elias   und seiner Entwickelung bereits hinaus war. Der Vortrag von Paul Schlenther   besorgte Ausgabe der Werke Henrik Ibsens   in Hilgard ist jetzt in der Wochenschrift„ Science  " beröffentlicht worden fünf vornehm ausgestatteten Bänden erscheinen, mit abermals re­und hat eine lebhafte Erörterung in Fachkreisen hervorgerufen, bibierten Tegten und mit einer ausführlichen Einleitung über Leben was sich leicht daraus erklärt, daß die Entstehung dieser Eiszeit und Werke des Dichters. für die Geologen eines der bedeutsamsten und peinlichsten Frage­Professor Neißer, der sich um die Erforschung der zeichen bildet. Die Theorie von Hilgard tommt hauptsächlich Syphilis durch Erperimente an menschenähnlichen Affen bemüht, Darauf hinaus, daß in einer Periode her späteren Erdgeschichte wird im Herbst seine in Batavia( Java) errichtete Station nach unser Planet ständig in eine Wolkenmasse eingehüllt war. Auf Breslau   verlegen. die Frage, wie sich unter diesen Umständen die Keime des tierischen- Vorlesungen über Naturheilkunde werden in und pflanzlichen Lebens auf der Erde hätten entwideln fönnen, diesem Sommer zum ersten Male am pharmakologischen Juftitut der antwortet Hilgard, daß abgesehen von der Tatsache, daß auch heute Universität Göttingen   gehalten werden. noch die mittlere Bewölkung des Himmels auf 60 v. H. geschätzt- Die drahtlose Telegraphie foll in acht italie werbe, die älteste Pflanzenwelt hauptsächlich aus solchen Gewächsen nischen Städten eingeführt werden. Mailand  , Turin  , Genua  , bestanden habe, die auch ohne einen Sonnenstrahl bis aur Reife Bologna  , Florenz  , Neapel  , Palermo   und Cagliari   werden funken­gelangen können. In späterer Zeit, als sich dann die Wolkenhülle| telegraphisch   verbunden werden.

Berantwortl. Redakteur: Haus Weber, Berlin.- Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruderei u.Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.