nisse in Material und Ausführung.Den Meistern, die unehrlich in Handel und Arbeit waren, wurde das Recht des Handwerks- betriebes genommen und die Ware selbst verbrannt." So lebte die rrbeitende Menschheit in den Städten des gotischen Mittelalters durchaus auf der Kulturhöhe ihrer Zeit Metezrokogisches. Die Lufttemperatur über Berlin  . Das Acronau- tische Observatorium des Königlich preußischen Meteorologischen In- stituts, das im Jahre 18S9 im Norden von Berlin  , am Infanterie- säneßplatz bei Tegel  , erbaut worden ist, veranstaltet seit August 1892 an jedem Tage und bei jeder Witterung Aufstiege von Drachen oder Drachenballons, um mittels der von diesen mitgeführten Re- gistrierapparate die Tempcramr, die relative Feuchtigkeit der Luft, die Richtung und die Geschwindigkeit des Windes festzustellen. Die Ergebnisse werden außer für die Seehöhe der Station, 49 Meter, für die Stufen 299, 999, 1999, 1599 Meter usw. bis zu Höhen von über 5999 Meter ermittelt und täglich durch denReichs- anzeiger" veröffentlicht. Alle vier Methoden, mit denen die moderne wissenschaftliche Luftschiffahrt arbeitet, kommen je nach den Wetterverhältnissen zur Anwendung: 1. Auffahrten von Frei- ballons mit einem oder mehreren Beobachtern. 2. Aufstiege un- bemannter kleiner Gummiballons von 2 3 Kubikmeter Inhalt. Diese steigen, da sie ihr Volumen mit zunehmender Höhe ver- größern, mit zunehmender Geschwindigkeit auf und platzen, ohne eine Gleichgewichtslage zu erreichen? ein Fallschirm läßt den Re- gistrierapparat meist ohne Schaden zur Erde herabsinken. Ein Aufstieg bis zu 29 999 Meter dauert wenig mehr als eine Stunde, ebenso lange der Abstieg; infolgedessen legt ein Gummiballon selten längere Strecken als 59 69 Kilometer zurück. 3. Emporheben von Registrierapparaten mittels Drachen. 4. Bei Windstille Aufstiege von Drachenballons mit 68 Kubikmeter Wasserstoffgas, mit denen noch Höhen bis zu 2599 Meter erreicht werden. Di: Lufttemperaturen, die in der Zeit vom 1. Oktober 1995 bis 31. Dezember 1996 in den angegebenen Höhen über Berlin   ge- herrscht haben, sind von dem Vorsteher des Aeronautischen Obser- vatoriums in einer Karte graphisch dargestellt worden. Diese Karte gibt ein anschauliches Bild der Temperatur in den ver- schiedenen Höhen und deren Gang von Tag zu Tag. der nicht selten außerordentliche Schwankungen aufweist. Sie zeigt auch die Lage und Dauer der unerwartet häufig stattfindenden thermischen Schichtungen und das plötzliche Hereinbrechen kalter oder warmer Luftmasscn. Verfolgen wir nun die Isotherme für Null Grad Celsius, d. h. die Linie, welche anzeigt, in welcher Lufthöhe täglich der Gefrier- Punkt angetroffen worden ist, so finden wir sie am 1. Oktober 1995 in einer Höhe von 2299 Meter, am 2 Oktober bei 459 Meter und am 4. Oktober am Erdboden, während bis zur Höhe von 559 Meter die Temperatur über Null Grad liegt. Am 7. Oktober steigt die Isotherme Null Grad bis gegen 2799 Meter empor und sinkt in einigen Wellen bis zum 29. Oktober auf 1299 Meter herab; nun itcigt sie plötzlich bis auf 2699 Meter Höhe, um ebenso schnell zum 22. Oktober wieder auf 1259 Meter zu sinken. Nachdem sie sich in den folgenden Wochen mehrmals auf- und abwärts bewegt hat, beginnt am 14. November Frostwetter am Erdboden, während es zunäcyst bei 599 1999 Meter Höhe noch wärmer ist. Die längere, bis zum 15. Dezember reichende Kältepcriode ist nur vom 21. bis 27. November und am 29. November unterbrochen, wo die Null Grad-Jsotherme bis zu 1999 Meter ansteigt, aber schon am 12. De- zember setzt in der Höhe eine mächtige warme Strömung ein, die zwischen 399 und 1899 Meter Temperaturen bis Plus 4 Grad hat, während am Erdboden strenger Frost(Minus 8 Grad) fort- dauert. Erst am 16. Dezember erreichte die warme Strömung den Erdboden. Bis zum 12. Januar 1996 liegt die Linie des Ge- frierpunktcs hoch(bis 2599 Meter), sinkt dann aber zum Erdboden hinab, wo sie bis zum 24. Januar bleibt. Dann setzt eine plötzliche Erwärmung ein, die Null Grad-Jsotherme steigt zum 27. Januar bis zu 3199 Meter Höhe, gefolgt von schneller Abkühlung und Frostwetter vom 14. zum 17. Februar. Vom 18. zum 19. Februar steigt die Isotherme vom Erdboden bis zu 2599 Meter; bei 1499 Meter, wo am 16. Februar Minus 12 Grad gefunden wurde, herrscht am 29. Februar eine Temperatur von Plus 6 Grad. Bis zum 5. März fällt die Isotherme langsam zum Erdboden, den sie am 11. und 13. März das Ictztemal erreicht. Nach einem hohen Ansteigen der Linie, am 23. März bis zu 2749 Meter, hält sie sich bis zum 23. April ziemlich niedrig, um dann plötzlich steih anzu- steigen und erst zum 27. November wieder bis zum Erdboden zu sinken. Diekalten Tage" des Mai, vom 19. bis zum 13. Mai, lassen ein Fallen der Isotherme bis zu 999 Meter erkennen. Im Juni bleibt die mittlere Lage der Linie zwischen 3599 und 2299 Meter, ebenso im Juli und August. Nachdem am 29. August kalte Luft zäh bis zu 1599 Meter herabgedrungcn war, setzt ein ungewöhn- liches Ansteigen der Null Grad-Jsotherme ein. daS am 3. Sep­tember zu deren höchster Lage im Jahre, nämlich bis zu einer Höhe von 5699 Meter führte, dem ein ebenso steiler Abfall auf 2899 Meter bis zum 8. September und 1159 Meter bis zum 12. September folgte. Danach trat bis Ende September wieder eine beträchtliche Hebung ein, gefolgt von schnellem Abfall und langsamem Ansteigen bis zum 9. Oktober. In wiederholten beträchtlichen Schwankungen zwischen 2991 Meter und 299 Meter sinkt die Isotherme Ende No- vember und Anfang Dezember bis zur Erdoberfläche herab; im Dezember, m't Ausnahme der Tage vom 7. bis zum 11. Dezember. herrschen bei Frostwetter auf der Erde Wärmeströmungen in den höheren Luftschichten, R. Z. Humoristisches. Diejenigen, welche..... Haben Sie schon von dem neuesten Skandal jehört? Wahrscheinlich wird's da auch wieder beißen:Etrsrobo� 1a temms" J"Da können sie aber lange suchen!"" Die ehrlichen Gäste. Gast: Sieh, da stehen ja meine Gummischuhe, die ich gestern vergessen habe, noch am Ofen; mich wundert, daß keiner der zahlreichen Gäste sie mitgenommen hat? Wirt: Ja, sie haben sie alle anprobiert, aber keinem haben sie gepaßt. DerZeuge. Präsident: Der Angeklagte Senfmiiller ist nickit erschienen. Er hat ein Attest eingeschickt, daß er nicht Vernehmung«- fähig ist: er sitzt seit gestern abend im Hofbräuhaus.  ® i n Erfolg. Wir sind auf dem besten Wege zur Bekämpfung des Krebses; eine Freudenknnde, die nur darum nicht überrascht, weil wir von unseren Aerzten nichts Geringeres erwartet haben. Professor Tilow, Berlin  , hat bei hundert Patienten den Krebs künstlich erzeugt, und e« ist ihm nach jahrelangen Bemühungen ge- lungen, mit dem aus den hundert insizierten Patienten gewonnenen Serum ein Kaninchen zu heilen. (Lustige Blätter.") Notizen. Eine öffentliche Telefunkenstation ist in N o r d d e i ch dem Verkehr übergeben worden. Sie wird von vier Masten bedient, die 79 Meter hochragen. Die Postverwaltung hat auf der Station einen ununterbrochenen Dienst eingerichtet. F ü r die zweite belgischeSüd Polarexpedition ist jetzt von Henryk Arktowsky, der schon die erste Forschungsreise auf derBelgica" mitgemacht hatte, ein vorläufige« Programm veröffentlicht worden. Es soll danach bei dem 199. Grad westlicher Länge möglichst früh im Jahre bis zum Rand des Packeises vor- gedrungen und einige Monate lang daselbst geographisch und magnetisch beobachtet werden. Sobald sich eine Gelegenheit dazu bietet, würden Anstrengungen zur Bahnung eines WegeS durch das Packeis bis zur Küste des Südpolarlandes zu machen sein. Im Vertrauen auf die vorherrschenden öst- lichen Winde hofft Arktowsky die Expedition bis in die Nähe vom King Edward VIL Land bringen zu können, wo dann das Schiff am Rande der Eisbarriere ein festes Quartier würde beziehen können. Dann sollen während des folgenden Frühjahrs Vorstöße südwärts über das Eis unter Anwendung von Automobilen unter- nommen werden. Nach den bisherigen Absichten wird die Aus- rüstung der Expedition für drei Sommer und zivei Winter berechnet werden. Städte von Gärten umkränzt. In Dänemark  ist eine Vereinigung gegründet worden, die e? sich zur Aufgabe macht. Städte und Landgemeinden mit großen Gartenanlagen zu umgeben, die teils als Erholungsstätten dienen, teils Nebenerwerb bieten sollen. Die Vereinigung nennt sich nach ihrem Begründer Uldahls Nationalhaver"(Uldahls Nationalgärten"). N. A. Ul- dahl hat bereits vor einigen Jahren solche Gärten in Aarhus   an- gelegt, die mit Blumen, Obstbäumen, Küchengewächsen bepflanzt und mit Spiel- und Sportplätzen verbunden waren. Die Nationalgärten werden genossenschaftlich bewirtschaftet. Es soll sowohl für den eigenen Bedarf der Mitglieder wie für den Export produziert werden, wobei vor allem auch an die Herstellung von Kon- serven gedacht wird. Durch den niedrigen Jahresbeitrag von zwei Kronen alleinstehende Frauen haben nur eine Krone zu zahlen wird man passives Mitglied, erlangt Zutritt zu allen Anlagen und wird Mitbesitzer der gemeinsamen Güter. Die aktiven Mitglieder haben eine geringe Anzahlung für die Ueber« nähme des Areals zu leisten. Eine besondere Abteilung der Gärten wird den Kindern über- lassen, von ihnen unter Aufsicht Erwachsener verwaltet und bewirt- schaftet. Innerhalb der Gärten sollen auch Gartenbau- und Haus- haltungsschnlen errichtet werden. Die Vereinigung strebt ferner danach, die Landwege und Eisenbahndämme zweckmäßig zu bepflanzen, vor allem mit Obstbäumen, ein Gedanke, der schon früher von den Sozialdemokraten im Folkething angeregt worden ist. In Zukunft soll darauf hingewirkt werden, daß die Kommunen die Nationalgärten übernehmen, so daß sie dann tatsächlich Eigentum der Nation werden. Die Vereinigung, die ihren Hauptsitz in der jütländischen Hauptstadt Aarhus   hat, gibt unter dem Titel Nationalhaven" eine Zeitschrift zur Förderung ihrer Zwecke heraus. Erreicht sie ihr Ziel, so wird Dänemark  , dessen landwirtschaftliche Produktion ja sowieso außerordentlich hoch entwickelt ist, bald ein Land werden, dessen Städte ringsherum von blühenden, frucht- bringenden Gärten umkränzt sind. Verantwortl. Redakteur: Hans Weber, Berlin. Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u.Verlagsanstalt Paul Singer LcCo.,Berlin   LIV.