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Ich trug ihm die ganze Sache, einschließlich des Besuches des in einer Stunde sterben, die Ameisen, die wir zertreten, und Priesters bor  , und war im eifrigsten Sprechen, als hinter dem andere, so viele, daß wir uns ihre Zahl nicht vorstellen können. Lehnstuhl des Kaisers eine Tür aufging und die Kaiserin er- und das alles tötet sich gegenseitig, stirbt unaufhörlich. Und schien, in der Meinung, sie träfe ihren Gatten allein. Seine der gute Gott sieht zu und amüsiert sich, denn er sieht alles, er, Majestät fragte sie um Nat. Sobald sie das Nähere gehört hatte, die Größesten und Kleinsten, sie, die im Wassertropfen leben, und rief fie: sie, die auf andern Sternen wohnen. Er sieht ihnen zu und amüsiert sich. Er ist Canaille!

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Dieser Mann muß begnadigt werden. Er ist unschuldig!" Warum weckte diese plötzliche Ueberzeugung einer so from­men Frau einen so furchtbaren Zweifel in mir?

Ich hatte die Aufhebung der Todesstrafe glühend erwünscht. Und plötzlich fühlte ich, daß ich das Spielzeug, der Narr eines schlauen Verbrechers war, der den Priester und die Beichte als legtes Verteidigungsmittel gemißbraucht hatte.

Jch teilte den Majestäten meinen Verdacht mit. Der Kaiser schwankte, seine natürliche Güte und die Furcht, von einem Elen­den betrogen zu werden, rangen miteinander; aber die Kaiserin, überzeugt, daß der Priester einer göttlichen Eingebung gehorcht habe, sagte:

Gleichbiel! Lieber einen Schuldigen straflos ausgehen lassen, als einen Schuldlosen töten!"

Ihre Ansicht trug den Sieg davon. Die Todesstrafe wurde in Zwangsarbeit verwandelt. Einige Jahre später wurde Moiron, dessen musterhafte Führung im Gefängnis von Toulon   der Kaiserin gemeldet wurde, Diener beim Gefängnisdirektor.

Und dann hörte ich von diesem Manne lange nichts mehr. Vor zwei Jahren aber, als ich den Sommer bei meinem Better Larielle in Lille   verbrachte, wurde mir eines abends, als ich mich eben zu Tisch sehen wollte, gesagt, ein junger Priester wünsche mich zu sprechen.

Ich ließ ihn eintreten, und er bat mich, zu einem Sterben­den zu kommen, der mich durchaus sehen wolle. In meinem langjährigen Beruf als Richter war mir das schon oft passiert; und obgleich die Republik   mich etwas talt gestellt hatte, wurde ich doch noch von Zeit zu Zeit zu Sterbenden gerufen.

Ich folgte dem Geistlichen, der mich in eine kleine, ärmliche Dachwohnung in einem großen Arbeiterhause führte.

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Da habe auch ich angefangen zu töten: Kinder. Ich habe ihm ins Handwerk gepfuscht. Nicht er hat sie getötet, sondern ich. Und viele noch hätte ich getötet; aber ich wurde festgenommen.

Ich sollte sterben, sollte geföpft werden. Ich! Wie hätte das Scheusal gelacht! Da ließ ich einen Priester kommen und habe gelogen; in der Beichte gelogen; und ich blieb am Leben. Jezt ist alles zu Ende. Ich kann ihm nicht mehr entschlüpfen. Aber ich fürchte ihn nicht, ich berachte ihn zu sehr." Es war schrecklich anzusehen, wie dieser Elende keuchte, mit frampfhaftem Schluchzen sprach, den Mund weit aufriß, um zus weilen kaum verständliche Worte zu hauchen, wie er röchelte und an dem Linnen seines Strohsads, zupfte, wie unruhig er unter der fast schwarzen Decke seine magern Beine bewegte.

O, das furchtbare Geschöpf und die entsetzliche Erinnerung! Ich fragte ihn:

Haben Sie mir sonst nichts mehr zu sagen?" Nein."

,, So leben Sie wohl."

Adieu, Herr Staatsanwalt, eines Tages vielleicht..." Ich wendete mich an den Priester, der, bis an die Lippen erblaßt, an der Wand lehnte.

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Bleiben Sie noch, Hochwürden?"

Ich bleibe."

Da spottete der Sterbende:

" Ja, ja, er schickt seine Raben zu den Leichnamen."

Ich hatte genug; ich riß die Tür auf und machte, daß ich davontam."

Dort fand ich auf einem Strohsad einen sonderbaren Sterben- d den, der in sizender Stellung an die Wand gelehnt war, damit er atmen konnte.

Es war eine Art fraßenhaftes Stelett mit tiefen, glühenden

Augen.

Als er mich erblickte, fragte er leise:

,, Erkennen Sie mich?"

Nein."

" Ich bin Moiron."

Mich überlief ein Schauer, und ich fragte: Der Lehrer?"

" Ja."

" Wie kommen Sie hierher?"

( Nachdruck berboten.)

Ein flüffiges Metall. Ein

Von Dr. Heinrich Wiesenthal.

Mit den Metallen verbinden wir ohne weiteres den Begriff des Festen, Starren, Harten, und die Zusammenstellung flüffiges Metall will uns fast, wenn wir nicht gerade an den Schmelzzustand denken, als Widerspruch erscheinen. Dennoch gibt es unter den Metallen eins, das bei gewöhnlicher Temperatur flüssig wie Wasser ist und das im täglichen Leben mannigfache praktische Vers " Das würde zu lange dauern. Ich habe keine Zeit... Ich Qued( quid, fed, die altdeutschen Ausdrücke für beweglich, lebhaft) wendung findet, ich meine das Quecksilber. Schon die Vorfilbe sterbe gleich. Die Leute haben mir diesen Pfarrer geholt tennzeichnet seine Natur; seine Unbeständigkeit, seine leichte Be und da ich wußte, daß Sie hier sind, ließ ich Sie rufen. weglichkeit sind sprichwörtlich geworden, sagt man doch von ge Ihnen will ich beichten.... weil Sie mir das Leben gerettet wissen Leuten, sie sind wie Quecksilber( etwa im gegenfäßlichen Ver haben.... damals. Er zupfte mit seinen unruhigen Fingern am Strohsad herum. gleich mit dem Blei). Aber nicht nur seine Flüssigkeit, auch andere, Eigenschaften unterscheiden es von den übrigen Metallen. An der Und mit rauher, energischer, leiser Stimme sagte er: Luft bleibt Quedsilber unveränderlich, d. h. in chemischer Be Ihnen. schulde ich die Wahrheit Ihnen. denn ziehung und fängt schon bei Zimmerwärme an zu verdunsten, mit irgend einem muß ich sie gestehen, che ich diese Erde verlasse. den meisten Metallen geht es bereits bei bloßer Berührung Ver Ich habe die Kinder getötet.. alle... ich... aus bindungen( Amalgame) ein u. a. m. Je nachdem das Quecksilber Rache! in diesen Amalgamen vorwaltet, sind sie flüssig oder breiig, sonst Hören Sie mich an. Ich war ein ehrlicher Mann, ein sehr metallisch fest. Solange das filberweiße, start glänzende Metall, ehrlicher.. sehr reiner Mann ich betete Gott an den das nahezu 14mal schwerer als Wasser ist, teine anderen Bestand guten Gott den Gott, der uns lieben lehrt, nicht den falschen teile enthält, fließt es über glatte Flächen in runden Tröpfchen, Gott, den Henker, den Dieb, den Mörder, der auf Erden herrscht. ist es aber mit fremden Metallen, Schmut usw. vermischt, so zieht Ich hatte noch niemals etwas Böses, etwas Gemeines getan. Ich es lange Tropfen und läßt auf Glas und Porzellan eine graue war unschuldig, wie feiner es ist. Haut zurück; man sieht also, eine einfache Methode, das teure Me­tall auf seine Reinheit zu prüfen.

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auch keine Mutter

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Ich war verheiratet, ich hatte Kinder, und ich liebte sie, wie noch nie ein Vater seine Kinder geliebt Aus dem flüssigen Aggregatzustand ist es ohne Schwierigkeit hat. Ich lebte nur für sie. Ich war närrisch in sie verliebt. Sie in den gasförmigen und festen überzuführen: Erhitzt man es auf starben alle drei! Warum? warum? Was hatte ich verbrochen? etwa 360 Grad, so beginnt es zu sieden und verwandelt sich in ein Eine wütende Empörung stand in mir auf; und dann plötzlich farbloses Gas, während es bei einer Abkühlung auf 39,4 Grad öffnete ich die Augen, wie einer, der aus dem Schlaf erwacht, und zu einer festen kristallinischen Masse gefriert. Obwohl es sich, nun begriff, daß Gott boshaft ist. Warum hatte er meine Kinder wegen der Gleichmäßigkeit seiner Ausdehnung beim Erwärmen getötet? Ich öffnete die Augen und sah, daß er zu töten liebt. gut zur Temperaturmessung( Thermometer) eignet, steht sein Ge Er liebt nur das eine. Er weckt das Leben nur, um es zu frierpunkt der Messung niedriger Temperaturen natürlich im zerstören! Gott   ist ein Mörder. Alle Tage muß er Tote sehen. Wege, ja, schon in Polargegenden versagen Quecksilberthermometer Er tötet zu seinem Vergnügen, auf allerlei Art. Er hat die aus diesem Grunde. Krankheiten, die Unglücksfälle erschaffen, um in den langen Mo- Gediegen, also in Tröpfchenform, tritt es nur bereinzelt in der naten und Jahren Unterhaltung zu haben; und wenn er sich lang- Natur auf, oft ist es mit anderen Metallen, wie Silber und Gold, weilt, läßt er die Epidemien kommen, Pest, Cholera, Bräune, mit Chlor( Hornerz), am meisten aber mit Schwefel verbunden Boden; ich weiß nicht, was dies Ungeheuer sich alles ausdenkt! und aus diesem Schwefelquecksilber, Zinnober genannt, wird es Aber alle diese Uebel genügen ihm noch nicht! Von Zeit zu auch gewonnen. Die diamantglänzenden, durchscheinenden, roten Zeit läßt er Kriege entbrennen, um zweihunderttausend Soldaten Binnoberkristalle finden sich nur an wenigen Punkten der Erde, so zu sehen, die mit zerschossenen Armen und Beinen, mit gespal- bei Almaden in Spanien  , bei Jdria in Krain  , in Kalifornien  , dem tenen Schädeln in ihrem Blut im Staube liegen, wie zerbrochene, berühmten Goldland, und endlich in dem metallreichen Mexiko  . auf die Straße geschmissene Eier. Das größte Quecksilberbergtverk der Welt hat das spanische, etwa

Das ist noch nicht alles. Er sorgt dafür, daß die Menschen 8000 Einwohner zählende Städtchen Almaden  . Im 16. und 17. Jahr­sich fressen. Und dann, wenn die Menschen besser werden als hundert wurden die Gruben von den Fuggers ausgebeutet, die er, hat er Tiere, die von den Menschen gejagt, erwürgt und deutsche Bergleute hinunterkommen ließen, weil sie mit dem dors gegeffen werden. Das ist noch nicht alles. Er hat fleine Tiere tigen Arbeitermaterial nichts anfangen konnten. Mitte des geschaffen, die nur einen Tag leben, die Müden, die zu Milliarden vorigen Jahrhunderts ging die Pacht und vorwiegend der Bertrieb