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mit edlen Weintrauben zu bepflanzen. Leider sind Reben in den an die Spige

aller

falzliefernden Länder des Erdballes. Baumschulen sehr schwer erhältlich. Unter der Herrschaft des Reb- Bunächst kommen dann England, Deutschland   und Frankreich   in der lausgesetes, das viele mit Recht für höchst überflüssig halten, sind eben genannten Reihenfolge, wobei Deutschland   und Frankreich   zus die Baumschulen der Neblausatteste halber gezivungen gewesen, sammen die britische   Produktion übertreffen. Auch die Betroleum entweder die Nebenkultur oder den Versand ihrer Erzeugnisse ins gewinnung in den Vereinigten Staaten   hat im Jahre 1907 einen Ausland einzustellen, und sie haben natürlich fast durchweg das gewaltigen Ueberschuß gegen das Vorjahr zu verzeichnen. Die Gesamts Erstere vorgezogen. Dem Laubenkolonisten bietet sich aber die erzeugung stieg auf über 166 Millionen Fässer, was einen Zuwachs Möglichkeit, die Reben selbst heranzuziehen, wenn er irgendeinen von fast 40 Millionen bedeutet, der allein mehr beträgt als die ge­guten Bekannten hat, der solche besitzt. Beim Frühjahrsschnitt famte Produktion in irgendeinem Jahre vor 1889. Der Wert des fällt eine Masse Holz ab, aus welchem man Stecklinge schneiden Petroleums war im Jahre 1906 etwa 370 Min. Mark, dagegen im Jahre fann; diese werden unter einem Auge schräg geschnitten und zwar 1907 480 Millionen Mart. Dabei ist der Durchschnittspreis in dieser auf sechs Augen und dann so an die Laube gepflanzt, daß vier Beit sogar noch ein wenig gefunken. Das Jahr 1907 ist daher als Augen in die Erde kommen und zwei Augen darüber hinaussehen. ein besonders glänzendes für die Erdölindustrie zu bezeichnen. Eine Bei sorgfältigem Gießen und Behacken bewurzeln sich diese Reben noch niemals dagewesene Anhäufung der Vorräte hat in Amerika  Stecklinge bald und treiben fräftig aus. Die Tragbarkeit beginnt stattgefunden und so ist es Dant des Trust- Unwesens gelungen, die im dritten Jahre. Es ist aber nicht gleichgültig, welche Sorten Preise für alle Gattungen von Del auf ihrer Höhe zu halten. man pflanzt; die beste mir bekannte weiße Traube, die auch bei ains in fühlen Sommern wie dem gegenwärtigen sicher reift, ist die Sorte Früher Leipziger, die beste rote Sorte für unser Klima der Frühburgunder.

Hauswirtschaft.

Gemüse und Fleischkonserven. Schon seit einer Reihe von Jahren haben sich die Gemüsekonserven besonders in der deutschen Küche einen ständigen Plaz erobert. Es muß gewiß als ein großer Vorteil anerkannt werden, wenn man z. B. zur Winter zeit ichönes Gemüse haben kann, das dem frischen, jungen Gemüse an Geschmad und Aroma beinahe gleichkommt und dabei auch noch verhältnismäßig billig ist. Freilich gibt es viele Familien, die nie Konserven in ihrem Haushalte verbrauchen, weil die häufigen Nach richten über Vergiftungsfälle durch Konserven nie ganz aufhören und anderenteils will man ja gerade in legter Zeit, außer jenen afuten Vergiftungsfällen durch Konservengemuß. chronische Gesundheits schädigungen beobachtet haben. Allerdings ist bei Aufbewahrung konser vierter Nahrungsmittel in Ble ch gefäßen immer mit dem eventuellen schädlichen Einfluß der Metalleinwirkung zu rechnen, wirkliche Ab­hilfe könnte hier nur durch Glasgefäße geschaffen werden, die aber leider für den allgemeinen, volkstümlichen Gebrauch noch viel zu teuer find. Noch viel größer aber find die Vergiftungsgefahren in den letzten Jahren durch die vermehrte Einführung der Fleisch­tonserven geworden, hier hat man noch viel öftere und schwerere Vergiftungsformen beobachtet als wie nach Gemüsekonserven. Freilich mag es für den Feinschmecker und den reichen Genuß menschen ein besonderer Gaumentigel sein, wenn er jetzt zu jeder Jahreszeit, unabhängig von der jagdgesetzlichen Schonzeit, sein Rebhuhn oder seinen Hasenbraten verspeisen kann. Aber es handelt sich hier noch um einen anderen Punkt von hoher Bedeutung, nämlich um die Frage, was wird mit den Fleisch, Fisch- oder Gemüselonserven, die im Laufe eines Jahres von den Fabriken nicht abgesetzt bezw. verkauft werden?

Die Besitzer eigener Barzellen legen in diesem Monat das Spargelbeet an. Für die Spargelkultur ist unser Sand­koden vorzüglich geeignet; sie kann aber nur für eigenen Grund und Boden und auch nur jenen empfohlen werden, die zur Zeit der Spargelernte auf ihrem Grundstück oder in dessen Nähe wohnen, also in der Hochsaison die Beete täglich zwei- bis dreimal durchschen und alle dem Licht zustrebenden Pfeifen rechtzeitig stechen fönnen. Da die Spargelpflanzen tief wurzeln, muß der Boden 80-100 Zentimeter tief rigolt werden. Jährliche Düngung der Pflanzung ist unerläßlich. Zur Bepflanzung beschafft man sich junge, träftige Spargelkronen, die in 20-30 Zentimeter tiefe Furchen in je 40-50 Zentimeter Abstand voneinander gepflanzt werden. Mit fortschreitender Entwickelung der Pflanzen werden die Furchen in den nächsten Jahren nach und nach zugefüllt, so daß die Spargelstauden schließlia) 20-30 Zentimeter in der Erde  Stehen. Der Abstand von einer Pflanzreihe zur anderen soll 125 Zentimeter betragen. Ich bitte, borstehende Regeln genau zu beachten und nicht etwa, wie ich dies bei verschiedenen Kolonisten gesehen habe, große Hügel aufzuwerfen und die Pflanzen auf diese au feben. Die Spargelpflanze muß tief im Boden stehen. Mit Beginn der Ertragsfähigkeit, im dritten Jahre, wird dann im Frühling von beiden Seiten die Erde hügelförmig über die Pflanz­reihen aufgeworfen, um die wachsenden Spargelpfeifen innerhalb des Erdreichs zu bleichen. Nach der Ernte trägt man alljährlich die Hügel wieder ab, wonach die Erde gleichmäßig über das Kulturbeet verteilt wird. Genaue Anweisung ist dem Büchelchen Der Kleingarten", Preis 60 Pf., zu entnehmen, während sich die Befizer von Parzellen, die ausführlichere Belehrung über das Nur zu oft tommt es vor, daß die Konserven beim Groß ganze Gebiet der Gartenkultur suchen, besser des Praktischen händler und später in den Spezialgeschäften usw. noch monate, Taschenbuches für Gartenfreunde", Preis 2,50 M., bedienen. sogar noch jahrelang liegen bleiben, und es ist nur zu natürlich, Beide Bücher sind in der Expedition, Lindenstr. 69, vorrätig. daß in all solchen Fällen der Nährwert der Konserven für den mensch Theorie und Praxis müssen auch beim Gartenbau Hand in lichen Körper nicht beffer, sondern immer schlechter wird und die Hand gehen, und wenn jekt die Arbeit auf Parzellen nachläßt Gefahr einer eventuellen Vergiftung, durch das abnorm lange Lagern und bald ganz aufhört, tut der Gartenfreund, um im kommenden nur noch eine Steigerung erhält. Frühjahr mit Wissen gerüstet zu sein, gut, ab und zu einen der Langen Winterabende zum Studium eines der genannten Bücher Bu berwenden.

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Sobald nun die ersten kräftigeren Fröfte zu befürchten sind, nimmt man die Knollen von Canna, Edeldalien, Gladiolen, Wunderblumen und Salbei aus dem Boden, schneidet das ab= Sterbende Kraut ab und legt sie in den Keller zur Ueberwinterung auf Sand. Die Zwiebeln der Gladiolen machen in der Behandlung eine Ausnahme; sie müssen vollstärdig abgetrodnet und ganz troden aufbewahrt werden. Ebenso halten sich die Knollen der Blütenbegonien.

Das späteste Winterobst, wie Bergamottbirnen, Casseler und Canadarenette, läßt man, falls die Witterung einigermaßen günstig ist, bis Anfang November an den Bäumen. Die abge­nommenen Früchte werden einige Wochen in Iuftigen, aber ver­Suntelten Räumen aufgeschichtet, damit sie ausdünsten können, und dann entweder auf Holztabletten nebeneinander in den Keller ge­legt oder bei Raummangel in eine Rifte in Torfmull verpadt, in welcher Verpackung sie sich, falls man ihnen nicht schon früher tapfer zuspricht, bis zum Juni des nächsten Jahres halten. Hd.  

Kleines feuilleton.

Volkswirtschaft.

Die besseren Delikateßgeschäfte sind nun allerdings nicht Ab­nehmer für solche Waren, meist wandern solche Ladenhüter zum Kleintaufmann, um dann von hier aus an die ärmeren Bevölkerungs lassen abgesetzt zu werden. Eine solche Koft ist dann meist für den Arbeiter gerade noch gut genug.

Natürlich ist durch die Verwendung von Konserven die Frage: was follen wir fochen? viel leichter, schneller und ohne alle Umstände und sonstige Vor- und Zubereitungen zu erledigen, und gerade aus diefem Grunde dürfte in Zukunft die Einbürgerung aller Stonserven arten, auch in der Küche des fleinen Mannes", einen noch viel größeren Aufschwung nehmen als bisher, weil die Frau des Arbeiters leider nur zu oft auch eine bestimmte Berufstätigkeit hat und durch ihre Arbeit in den Kampf ums Dasein eingreifen muß, also auch für sie die Devise Zeit ist Geld" Gültigkeit hat.

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Eine praktische Hausfrau aber follte alle Speisen, so lange man sie frisch haben kann, in dieser Zeit niemals als Konserven be ziehen, denn nie kann ein Konservengericht an Schmadhaftigkeit und besonders an Nährwert dem frischen Nahrungsmittel gleich. tommen.

Es ist sehr bedauerlich, daß in vielen Krankenhäusern, Kurorten, Heilanstalten und selbst zum Teil in den großen Sanatorien, ohne Ausnahme der Jahreszeit, die Stranten nur Konfervengemüse bee tommen. Und die zweite Lehre, die die Allgemeinheit aus börs ftehenden Ausführungen ziehen sollte, ist; es muß mit allem Nachdruck darauf hingewirt werden, daß in 8utunft jede Konservenbüchse ben elsgeprägten Stempel des Konservierungsjahres, möglichst auch den des entsprechenden Monats erhält, deni nur dadurch kann auch der Käufer vor minderwertiger und eventuell felbft gesundheitsschädlicher Nahrung bewahrt werden.

Salz und Petroleum in den Bereinigten Staaten. Aus dem neuesten Berichte der Geologischen Landes­untersuchung geht hervor, daß die Vereinigten Staaten   im ver­gangenen Jahre nicht allein 96,6 Proz. des eigenen Bedarfes an Salz deden, sondern noch 31 Millionen Kilogramm im Werte von Wenn ich nicht ganz irre, ist auch die obige Frage fchon früher über einer Millionen Mark ausführen konnten. Die Gesamterzeugung einmal in einem Berliner   Gastwirteberein besprochen worden, leider betrug fast 30 Millionen Fässer im Werte von annähernd 29 Will. fcheint die Angelegenheit, die von so hoher gesundheitlicher Bedeutung Marf, was einen Zuwachs von über 12 Millionen Fässer ist, wieder vollständig eingeschlafen zu sein, und es ist deswegen an und 3,2 Millionen Mart gegen das Borjahr bedeutet. gezeigt, diefe hochwichtige Frage auch einmal vor dem Forum der Diese Produktion stellt die Vereinigten Staaten   nunmehr Deffentlichkeit zu behandeln. Dr. v. D.

Verantw, Redakteur: Geora Davidfohn. Berlin.  - Drud u. Berlan: Borwärts Buchdruderei u.Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW.