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ginnt er feinen Vortrag, vollständig frei, nur zuweilen einen Blick der Jessel der Pferde zusammenhängt und sich in Bayerisch öfter auf seine Notizen werfend, in flarer, fließender Sprache hier und da reichischer Mundart bis heute als Pföjel" in der Bedeutung Baden einen wohlgelungenen Scherz einmischend. Alle Ohren spitzen strumpf erhalten hat. Das germanische Wort für das die Oberschenkel fich jetzt, und alle Zeichenstifte fezen fich in Bewegung. bedeckende Kleidungsstück war das noch heute in verschiedenen Mund Denn wie glänzend auch die Rednergabe des Pro- arten erhaltene Bruch"( vergl. englisch „ breeches"), bas aber eben feffors sein mag, bedeutender noch ist seine Kunst, mit falls feine Hofe, sondern eher ein( dem schottischen Kilt ähnliches?) bunter Kreide auf den Riesentafeln die mannigfachen und tom Schamtuch bezeichnete. Die erste Form, in der die Hose bei den plizierten Drgane des menschlichen Körpers vor den Augen der Zu Germanen getragen wurde, ist weder aus diesem noch aus jenem hörer erstehen zu lassen. Um zehn, halb elf ist die Vorlesung samt Kleidungsstüd hervorgegangen, sondern wurde zweifellos von den einer Demonstration des eben Geschilderten an frisch präparierten Germanen ebenso wie von den Römern aus Gallien entlehnt, wo Leichen beendet. Dann wird das Frühstück hervorgetramt und mit die enge Kniehose nach den vorhandenen Zeugnissen schon früh der dampfenden Zigarette im Mundwinkel schlendern die fünftigen wenigstens seit dem 3. Jahrhundert vor Chr. in Gebrauch war Aerzte in die Sezierfäle. Denn nun beginnt die eigentliche faure und das in den lateinischen Quellen als das behofte Gallien" Tagesarbeit. ( Gallia bracata) erscheint. Diese Hosenform war längstens zur Böller wanderungszeit bei den Germanen allgemein angenommen, die auf fle das alte Wort„ Bruch"( brôk) übertrugen. Gleichfalls aus dem Ausland endlich, aber aus weiter Ferne, stammt die jüngste Hofenform der Germanen, nämlich die lange Hofe; fie ftammt aus Süd osteuropa , und zwar von parthischen oder farmatischen Böllern, bie fie allerdings nicht in eng anliegender, sondern in morgenländisch weiter Form seit alter Zeit trugen. Der römische Schriftsteller Lucan erzählt ausdrücklich von dem Germanenstamm der Bangronen, daß diese die diese die Sarmaten im Tragen ihrer Hosen nach ( 616-626) wird berichtet, daß er zuerst parthische", d. h. lange Hofen angelegt habe. Das waren freilich weit vorgeschobene und versprengte deutsche Stämme; an den Germanen des heutigen Deutschlands scheinen die langen Hosen durch Vermittelung der Quaden und Markomannen gedrungen zu sein, die an jene Böllerfchaften angrenzten und die dann vermutlich dem langen morgenländischen Kleidungsstüd die ihrer Hose ähnliche, im ganzen Abend lande durchgedrungene enge Form gaben.
Statistisches.
Zu diesem Zweck fleidet man fich in der Garderobe erst um. Srgendein längst ausgedienter Flaus mit zerstoßenen Ellenbogen und zerfchligtem Rockfutter, der früher in der Bude" die Stelle des mangelnden Bettvorlegers vertrat, wird angelegt, man drapiert sich mit einer großen Schürze aus Wachstuch, fiülpt dito Aermel über, die einst in jungfräulicher Schwärze glänzten, jezt aber von Fett- und Blutgerinsel verschmiert find. Das Besteck in der Rechten, eilt man zum Wandregal, wo die Bräparierleiche" lagert. So ein Wandregal gewährt einen wenig erbaulichen Anblick, und wer die Sachlage nicht mit dem unverwüst- ahmten; und von dem Longobardenkönig Adebald von Benevent lichen Humor der Jugend betrachtet, tönnte leicht ein gelindes lit behagen in der Magengegend dabei verspüren. Mehr oder minder zerfleischte Beine lagern einträchtig neben halbierten Köpfen; hier ragt eine fahle, ingrimmig gekrampfte Hand heraus, dort öffnet ein bom übrigen Körper getrennter Brustkorb fein Inneres dem Beschauer. Einwärts baumeln aufgeblasene Darmstüde im LuftBuge. Man placiert nun feine sämtlichen Kadaverteile so gut es gehen will, auf den großen hölzernen Tischen, die die Mitte des Raumes einnehmen, und vertieft sich eifrig in die Ber gliederung, um das zu finden, was man gelehrt bekam. Das ist freilich nicht so einfach. Jedes Muskelbündelchen soll sauber herauss gearbeitet werden, jede Sehnenfaser blizblant daliegen. Und erst in dem Wirrsal der Nerven finde sich einer zurecht. Die lateinischen Namen find an den Leichen leider nicht gleich mitaufgedrudt, wie in dem anatomischen Atlas, wo das alles so spielend leicht aussieht. Da rennt man verzweifelnd umher und sucht bei guten Freunden und getreuen Nachbarn vergeblich Nat. Ein eben anlangender Kollege, der noch reine Finger hat, muß dazu herhalten, einem schnell einen frischen Glimmstengel zwischen die Zähne zu praftigieren. Schließlich tommt der Herr Professor zur Inspektion, und schlägt die Hände über den Kopf zusammen; man hat eben wieder alles zerfäbelt, was tunstgerecht erhalten bleiben sollte. Und während man todficher auf eine glänzende Abnahme" seines Kunstwerts gerechnet hat, wird man fchmöde„ abgestochen" und heimgeleuchtet und dazu verurteilt, im Schweiße seines Angesichts noch einen weiteren Tag über dem Präparat zu hocken. Manchmal aber findet die Sache Gnade vor den Augen des Gewaltigen und man darf sich die wohlfezierte Hand oder das Schultergelenk zur Belohnung einpaden und mit nach Hause nehmen. Dort wird das Ding in Spiritus gestellt, zum Entsezen der Frau Wirtin, deren Kinder nicht müde werden, glänzenden Auges die seltsamen Raritäten auf dem Schrank zu bewundern.
Kleines feuilleton.
Kulturhistorisches.
Das neneste, Signalement unserer Erde. Das Bureau des Longitudes " in Paris veröffentlicht sein Jahrbuch für 1909. Dieses wissenschaftliche Dokument enthält in diesem Jahre zum erstenmal eine Art Signalement", sozusagen eine offizielle Beschreibung unserer Erde in ihrem gegenwärtigen Zustand. Man findet da eine ganze Reihe neuer Zahlen, die man fich wird ein prägen müssen, da fie fortan die Bafis unferer geographischen Kennt nisse bilden dürften. Zuerst etwas über die Zahl der Bewohner der Erde. Ueber diesen Bunft find die Gelehrten so ziemlich einig und die einzelnen Angaben variieren" nur" um einige Hundert Millionen. Das Jahrbuch des„ Bureau des Longitudes " nimmt, nach den Berechnungen des Herrn Levasseur, ant, daß auf der Erde 1 Milliarde 626 Millionen Menschen wohnen. G werden dann aber gewissenhaft noch andere Zahlen angegeben: die Supans, der 1 Milliarde 485 Millionen Erdenbewohner annimmt, die Juraschets, die fich auf 1 Milliarde 538 Millionen beziffert, und die Sundbergs, der der Erde eine Bevölkerung von 1 Miliarde 629 Millionen gibt. Diese Bevölkerungszahl ist folgendermaßen verteilt: Britisches Reich 403 Millionen Einwohner; Chinesisches Reich 350 Millionen Einwohner; Russisches Reich 152 Millionen Einwohner; Bereinigte Staaten 98 Millionen Einwohner; Frankreich 81 Millionen Einwohner; Deutsches Reich 78 Millionen Einwohner; Japan und Korea 62 Millionen Einwohner; Defterreich- Ungarn 60 Millionen Einwohner; Ottomanisches Reich 38 Millionen Einwohner; Italien 36 Millionen Einwohner; Belgien und Kongostaat 27 Millionen Einwohner; Spanien 20 Millionen Einwohner usw. Diese Zahlen umfassen natürlich Kolonien, die annettierten Länder und die Schußgebiete. Num zu den Großstädten der Welt, worunter Wie die alten Deutschen zu ihren Hofen tamen.nur solche Städte zu verstehen find, die mindestens eine Im letzten Heft der Zeitschrift für deutsche Philologie" hat der Million Einwohner haben: London und feine Borstädte 7 021 800 Kieler Germanist Professor Kauffmann eine Abhandlung Zur Einwohner; New York 4 113 000 Einwohner; Paris 3763 000 Ein altgermanischen Bollstracht veröffentlicht, die u. a. über die Frage, wohner; Chicago 2049 000 Einwohner; Berlin 2040 000 Ein twie bei unseren Altvordern die verschiedenen Formen der Hosen zur wohner; Wien 2000 000 Einwohner; Zofio 1819 000 Einwohner; Einführung gelangten, interessante Angaben enthält. Bon Ver- Philadelphia 1442 000 Einwohner; Petersburg 1429 000 Ginschiedenheit der Hosen ist dabei nicht nur im tatsächlichen, sondern wohner; Moskau 1359 000 Einwohner; Konstantinopel 1 108 000 auch im geschichtlichen Sinne die Rede, insofern die beiden wichtigsten Einwohner; Buenos- Aires 1084 000 Einwohner; Befing 1000 000 Hosenformen, die furze Kniehose" und die lange Hoie, verschiedenen Einwohner. Der höchste Punkt unserer Erde ist der Gipfel des Mount Ursprungs sind und zu verschiedenen Zeiten von den Germanen über- Everest in fien, welcher 8840 Meter hoch ist. Der höchste Berg in Amerika nommen wurden. In der ältesten, vorgeschichtlichen Zeit waren Hosen ist der Aconcagua mit 7040 Meter; in Afrika ist der höchste Gipfel der in unserem Sinne den Germanen überhaupt unbekannt. Sie befaßen Kilimandscharo mit 6010 Meter; in Europa ist am höchsten der zwar das Wort, bezeichneten aber damit teine Beinhüllen heutiger Elbrus mit 5629 Meter. Neben dem Mount Everest ist der MontForm, sondern lediglich hülsen- oder schotenförmige, aus lofen Lappen blanc mit seinen 4810 Metern nur ein Zwerg. Die längsten Flüffe gebildete Unterschenkelhüllen, die mit Schnüren umwidelt an die find: in Afrika der Nil mit 6400 Kilometer; in Amerika der Waden angelegt wurden. Diese Hosen waren zum Teil aus Wolle Amazonenstron mit 5500 Kilometer; in Asien der Jeniffei mit 5500 oder Leinen; außerdem aber gab es ebensolche, Beinbergen" aus Leder, Kilometer; in Europa die Wolga mit 3400 Kilometer. Der größte die wohl ein Trachtstück der berittenen Wehrmänner bildeten und der Ozeane ist der Stille Dzean mit 170 Millionen Duadratkilo thre behaarte Seite nach außen lehrten; man hätte also diefen metern; der Atlantische Dzean hat nur 100 Millionen Quadrat Germanentriegern fein Unrecht getan, wenn man sie Rauhbeine" filometer. Man sieht also, daß in geographischer Hinsicht Europa genannt hätte. Diese Hosen waren zumeist aus Rinds- oder Bocks- immer an letzter Stelle steht; es hat aber eine Revanche, da es in leder, und es ist zweifellos noch ein Nachtlang aus jener ältesten dem Eiffelturm mit seinen 300 Metern das höchste Bauwerk besitzt, Zeit, wenn der Niederdeutsche das Baar Hofen", an dem der das von Menschenhand errichtet worden ist. Dem Eiffelturm folgen: Sprachgebrauch ja auch trop der heutigen Form dieses Kleidungs- der Obelist von Washington mit 169 Meter; die Mole Antonelliana ftüdes hartnädig festhält, als„ Budse" buckhose( bergl. englisch in Turin mit 164 Meter; die Türme des Kölner Domes mit buckskin) bezeichnete. Ein weiteres althochdeutsches Wort für dieses 156 Meter; die Turmspige der Domkirche von Rouen mit Kleidungsstück war Fizzel" oder" Fezzel", das wahrscheinlich mit 150 Meter.
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