Nr. 231.- 1915.
1915.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Dounerstag, 7. Oktober.
Saloniki.
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da stand einst der Triumphbogen des Kaisers Augustus , und der und Musikabend. Das Besondere hierbei war: drei junge Künſtle= Tempel der Aphrodite ist jest bie türkische Moschee Esti- Bschamu. Das rinnen von erfreulichem Talent zu hören. Den instrumentalen Teil junge Christentum fand in Saloniki frühzeitig Anhang, wie die bestritten die Damen: Frida Bock( Violine) und Susanne Friedbeiben Briefe beweisen, die der Apostel Paulus an die" Tessalonicher" burg mit kleineren Stammerstücken von Beethoven , Schumann, Die Lohe des Weltbrandes güngelt nun auch in Saloniti empor gerichtet hat. Dittersdorf u. a.: Borträge, die sich durch sauberes, exaktes und droht, von hier aus seither vom Kriege unberührt gebliebene Im Laufe der Jahrhunderte sogen die Griechen des Ostens das Zusammenspiel auszeichneten. Als Rezitatorin gab Nora 8epler, Gebiete des Balkans in Flammen zu sehen. Im Hintergrunde des römische Element auf, und das römische Kaisertum wurde zum der wir bereits früher auf einer hiesigen Bühne begroßen Meerbusens von Saloniki , in den die Vierverbändler ihre byzantinischen Reich. In diefem neuen griechischen Staat bildete gegneten, zu schönen Zukunftshoffnungen berechtigende TalentTruppenschiffe senden wollen, steigt die Stadt terrassenförmig empor, Saloniki eins der festesten Bollwerte der Zivilisation. Von allen proben. Deutliche Sprechkunst, Modulationsfähigkeit und sie gleicht, vom Hafen aus gesehen, einem Garten, dessen Seiten wurde es bedroht. Zu Lande stürmten die Bulgaren immer Stimme, die Kraft intensivsten Einfühlens in die gewählten Dich. düſteres Grün durch die weißen Häufer mit den bunkelroten Ziegel- wieder gegen die griechische Hochburg, und im Hafen erschienen nicht tungen von Heine, Eichendorf usw. scheinen ihr zu eigen. Vortreffdächern malerisch belegt wird. Blendend weiß recken sich die felten die Kaperschiffe der asiatischen Moslem, der Vorläufer der Türken. lich gelang der Vortrag von Ritter Dlaf" sowie der doch sehr schlanken Minarets empor, die im Verein mit den Pinien Troßdem behauptete sich Salonili, und damit hielt sich auch das schwere Zyllus Fabriten" von Verhaeren ; und mit der alten Volksund 8ypressen dem Stadtbild einen eigenartigen, faft Griechentum in Mazedonien . Erst im 18. Jahrhundert schien das Ende ballade von den drei tapferen Schneiderlein erzielte sie einen vollen märchenhaften Neiz verleihen. Wie ein mächtiger Drache, der der Griechen gekommen; aber ihre Erben wurden für den Augenblick Heiterkeitserfolg. den Eingang zur, Stadt bewacht, liegt am Hafen breit nicht Slawen und Türken, sondern die Westeuropäer. Französische und wuchtig ein weithin schimmernder Rundturm, dem die Greignisse und italienische Abenteurer waren es, die im Jahre 1204 unter dem Die Küche der Zukunft. einer dunklen Bergangenheit den Namen des Blutturmes eingetragen Namen von Streusfahrern" Konstantinovel eroberten. Nun geriet haben. Seine Entstehung geht auf die Benezianer zurüd, die ihn auch Saloniti unter die Herrschaft des Markgrafen Bonifazius von Werte verloren gehen, und viel Straft und Beit dazu. Dies zeigt Es ist klar, daß durch Zersplitterung in der Arbeitsteilung viel hier als Wahrzeichen ihrer Macht und Kraft und Seeherrschaft in Montferrat, der Saloniti besetzte und aus Mazedonien ein frans der Levante errichtet haben. Von dem Hauch des Mittelalters ist in Saloniki nur noch vernur drei Jahre; dann fiel der neue König in einem Gefecht gegen brauch, und sieben Hausfrauen sind an sieben Suppentöpfen tätig. zöſiſches Königreich zu machen gedachte. Aber die Herrlichkeit dauerte sich am deutlichsten im Haushalt. Wo fieben Parteien im Haus wohnen, sind zum Herstellen der Speisen sieben Küchen in Gehältnismäßig wenig zu verspüren. Die moderne Beit hat auch hier bie Bulgaren , die natürlich von der französischen Herrschaft Welch große Ersparnis an Zeit und Feuerungsmaterial tönnte er ihren Einfluß gebieterisch geltend gemacht. So haben nur wenige ebenso wenig wissen wollten wie vorher von der griechischen. zielt werden, wenn statt der fieben fleinen Herde ein einziger Stadtteile den orientalischen Charakter bewahrt. Sie aber be Doch schon im Jahre 1222 eroberte der Fürst Theodoros Serd brennte und statt der sieben Hausfrauen nur eine, mit zwei fchwören aus dem Dunkel ihrer engen, winteligen Gaffen, beren von Epirus Salonili zurück und jepte fich die byzaneinsturzdrohende Häuschen zum Teil dem 16., ja sogar noch dem tinische Kaiserkrone auf. Silfskräften, oder eine Berufstöchin tätig wäre! Saloniti blieb auch seine Residenz, 15. Jahrhundert angehören, den Schatten der bewegten Bergangenheit folange die Franzosen in Konstantinopel saßen. Auf diese Wie dem in Zürich erscheinenden Revoluzzer" mitgeteilt wird, bon Saloniki herauf. Mühfam nur halten sich diese Häuschen in der Weise hatte die alte Stadt im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte besteht in Helsingfors ( Finnland ) feit zwölf Jahren ein GenossenAltstadt mit ihren vergitterten Fenstern und den altertümlichen Holz auch zwanzig Jahre in ihren Mauern einen Kaiser. Später ver- schaftshaus, welches eine gemeinschaftliche Küche beſitzt. täfelungen aufrecht. Fast jedes dieser Bauwerke trägt einen Erker, einigte sich der europäische Griechenstaat von Salonili mit dem asiaZur Erstellung dieses Hauses hatten sich sieben Arbeiterfamilien der meist so weit in die Straße hineinragt, daß er den bes gegen- tischen von Nitäa, und schließlich gewannen die Hellenen auch Ston- 8uſammengetan, die das Bedürfnis hatten, ein eigenes Heim überliegenden Hauses beinahe berührt. Was aber diese engen, ftantinopel wieder, so daß nun das alte griechische Staiserreich in 3 besitzen, von denen aber keine die Mittel besaß, sich allein ein düsteren, abenteuerlichen Gäßchen freundlich belebt, find die vielen feinem vollen Umfange wieder hergestellt war. Im Jahre 1428 be- aus zu bauen. Diese Familien gründeten nun eine BaugenossenBäume und Zierpflanzen, die zwischen jeder Haustüde hervorragen, mächtigten fich dann die Venezianer der Stadt. Aber auch sie konnten Genossenschaft genteßt Stredit und fann ein großes, behag schaft, wie es deren viele in Finnland gibt. Gine solche schönen Brunnen, die mit ihrem eintönigen Gemurmel ein erretten, und am 29. März des Jahres 1480 zogen die Türken in billiger tommt als und die ein farbenreiches Bild entstehen lassen, und es find die Saloniti vor dem Halbmond, der siegreich durch Osteuropa zog, nicht Genossenschaft genteßt Kredit und kann ein großes, behagliches Haus schaffen, das für die für die einzelne Familie viel Stüd lebendigsten Mittelalters hervorzaubern. Besonders unter Saloniti ein. ein Einfamilienhaus. Die sieben zu in dem haltend ist es, sich gegen Abend in dieser Gegend umherzutreiben. Küchenzwecken Die großen griechischen Kirchen mußten sich nun die Umwand. Räume wurden nun von den einzelnen Mietsparteien als Wohnvorerwähnten Haus vorhandenen Da entwidelt sich auf den Straßen ein reges, fübländisches lung in Mofcheen gefallen laffen, wie z. B. die Hagia Sophia, die räume benutt, während ein großer Raum als Küche für alle Leben, und in den überfüllten Kaffeehäusern und Limonaden in fünstlerischer Beziehung noch weit bemerkenswerter ist als die Schenken herrscht um die Zeit vor und nach Sonnenuntergang gleichnamige Moschee in Konstantinopel . Sie ist mit den wunder- ausgenossen zusammen diente. Man tochte also wie für eine jämtlicher Ballanvöller, das diese Gaffen und Winkel belebt, erhöht Dimmelfahrt bar. Aber auch unter der toleranten türkischen Herränslerprofiten bessere und reichhaltigere Mahlzeiten leisten. Das wunderliche Maffengemifc barfien antilen Mojaiten geschmidt; die Kuppelmosait stellt Chrifti Familie, aber in größeren Mengen, und konnte sich durch große Ersparnis an Heizmaterial und Kleinden fremdartigen Eindruck. Aber am meisten vertreten find Griechen, fchaft blieb Saloniki eine wohlhabende Handelsstadt griechischen Ge- mit dem Zubereiten der Speisen wurde eine Köchin betraut, und da Türken und Juden. Die Juden bilden in der etwa 190 000 Seelen präges, deren Bevölkerungsverhältnisse dann im 16. Jahrhundert alle Parteien sie gemeinsam besolbeten, so war diese Ausgabe nur mit dem Zubereiten der Speisen wurde eine Köchin betraut, und da zählenden Stadt den größten Prozentsatz der Bevölkerung. Diese burch die Einwanderung der aus Spanien vertriebenen Juben eine alle Bartelen fie gemeinsam besolbeten, so war diese Ausgabe nur Juben von Saloniki , die im Handelsleben der Stadt feit Jahr bedeutsame Wandlung erfuhren. Der Ballantrieg brachte Saloniti gering. Als Gegenleistung aber hatten die Hausgenossen fachgemäß und hunderten die wichtigste Rolle spielen, find die Nachkommen jener wiederum in den Besitz der Griechen, die am 10. November 1912 schmackhaft zubereitete Speisen. Um den„ Geschmäckern" der Einzelnen spanischen Juden, die während der Inquisition aus Spanien ver- bier einrückten, nachdem sich die Stadt zwei Tage zuvor dem Kron- näher zu kommen, bestimmten die Hausfrauen reihum( abwechselnd) das verbier Nüchenprogramm. Die Vergrößerung der Wohnung um einen Raum trieben wurden und in der Türkei eine Zufluchtsstätte fanben. Man pringen Konstantin ergeben hatte. nennt sie Sephardim. Sie haben auch eine Sprache für sich; fie und die Zeitersparnis boten so große Vorteile, daß alle Beteiligten sprechen nämlich das leicht verdorbene Spanisch oder Spaniolii sich sehr wohl dabei fühlten, und das Einküchenhaus wurde in des 15. Jahrhunderts. Zwar war schon zu Betten des Apostels Helsingfors bald so beliebt, daß in kurzem zweihundert Paulus die Judengemeinde in der Stadt der Theffalonicher be Personen sich zu gemeinsamen Küchen zuſammentaten. rühmt, das numerische Uebergewicht- man zählt heute etwa 80000 Zahl der Genossenschaftstüchen ist infolgedessen in Helsingfors start Juden in Saloniti erhielten die Juden jedoch erst durch die gestiegen. spanische Einwanderung. Die großen wirtschaftlichen Umwälzungen, die Zunahme der
ein ohrenbetäubender Lärm.
Kleines Feuilleton.
Konzerte.
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Notizen.
Saloniti ist eine Gründung der Hellenen und war fast zwet Mit einem Beethoven Wagner Abend hat das Frauenarbeit in der Industrie, die immer mehr Frauen vom häusJahrtaufende hindurch ein festes Bollwert des Griechentums, Der Blüthner Drefter an gewohnter Stätte: dem Blüthuerlichen Herd entfernt, wird es mit sich bringen, daß man dem EinDrt hieß ursprünglich Therma, und tritt in der Ueberlieferung bis faal, feine Sonntagskonzerte wieder begonnen. An Stelle der füchenfystem in absehbarer Zeit auch in Deutschland Beachtung gegen Ende des vierten vorchristlichen Jahrhunderts nur wenig her vielen einberufenen Instrumentalisten sind neue Kräfte getreten, so schenken dürfte, zumal es gegenüber der Wirtschaftsführung des bor . Erst der Gunst des Königs Kaffanbros von Mazebonien ber- baß der Stamm jest girla achtzig Mitglieder umfaßt. Mit seinem Einzelhaushalts große Vorteile bietet. dankt die Stadt ihren Aufschwung. Wie alle Herrscher aus der jegigen Dirigenten Paul Seinpflug befand sich das Dr Schule Alexanders des Großen war auch Staffandros ein großchester gerabe auf einer Stonzertreise in Rußland , als der Krieg auszügiger Städtebauer. So geftaltete er das alte Therma von Grund brach. Aus Sibirien , wohin er als Bivilgefangener verschleppt Strindberg u. Wied. Im Theater an der aus um und benannte es zu Ehren feiner Gemahlin, einer Schwester wurde, vermochte Scheinpflug auf abenteuerlichen Flüchtlingswegen Königgräger Straße, das man neuerdings wegen seines Alexanders des Großen, Theffalonite. Eine andere Ueberlieferung endlich Berlin wieder zu erreichen. Strindbergkultus auch Strindberg- Theater taufen könnte, wurden die in über den Ursprung des Namens der Stadt behauptet, daß Sein erstes Debut segte bedeutungsvoll für ihn ein. Berliner Theatern öfters gekoppelten Wied und Strindberg an einem Philipp II. von Mazedonien den Drt nach einem über die Theffalier as er herausbrachte: ob das Meistersinger Vorspiel, die Abend vorgeführt: Die mit fein gestricheltem Humor gezeichnete erfochtenen Siege benannt habe. Dant seiner günstigen Lage wurde Duverture zu" Tannhäuser " und Stüde aus der Nibelungen Resignation des Alters( Abrechnung") und den mit messerscharfer Theffalonite bald einer der reichsten und bedeutendsten Handels- trilogie oder die Duverture Leonore III. und desselben Sezierkunst demonstrierender Bloßlegung arbeitenden Triumph des plätze jener Gegend. Als die Römer im Jahre 146 v. Chr. Maze Meisters fünfte Sinfonie, und wie er diese Werke herausspezifischen Strindbergschen Weiberhasses( Gläubiger"). Von des donien eroberten, schlug ihr Stadthalter hier seine Residenz auf; brachte ein Mufiter von modernster Feinfühligkeit, der seine Schweden Eigenart, bie hier auf gerbohrende Psychologie und eine fie bildete zugleich den Mittelpunkt und die Hauptschußwehr ber eigene nachschöpferische Intelligenz durchzusetzen versteht, offenbarte staunenwedende Virtuosität des Dialogs ausgeht, braucht nicht mehr Heerstraße Via Egnatia, die zur Zeit der Römerherrschaft von Dyrr fich in ihm. Seine Tempinahme, seine von tiefstem Eingedrungen gesprochen zu werden. Sie wird in Berlin bereits fanonisiert, ein hachion( Durazzo) nach Byzantion geführt wurde. Die neuen Herren ein in ben Geist unserer Tonheroen zeugende Schattierungskunst Beichen, daß ihr Turnus bald abgelaufen. Herr Kayßler, als aus Italien traten überall im Dften als Freunde und Beschliter ber frappiert, fein Temperament reißt die Musiker zu Gesamtleistungen überlegener Anfläger und faszinierender Willensmensch, gab dem Hellenen auf, und so konnten sich die Griechenftädte ungestört weiter ent bon bereits heute imposanter Größe und das Publikum zu be- Abend den Stempel. Frau Triefch spielte in vielen Nuancen, wideln. Das gilt besonders für Theffalonife. Manche stolzen geisterten Rundgebungen mit. In so prachtvoller Geschlossenheit ohne die Strindbergtokette ganz zu treffen. Bauten aus der Antike haben noch ihre Spuren hinterlassen, wenn beispielsweise ben Trauermarsch zu Siegfrieds Tod und Beethovens Das National Theater, Köpenider Straße( früher freilich auch heutzutage in Salonili nur schwer der Drt gu er- C- moll- Sinfonie zu hören, wie diesmal, deucht ein kostbarster Genuß. Wolzogen) wird am Sonnabend, den 9. Oftober, nach langer Ruhefennen ist, der noch bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts unter Der Verein für Frauen und Mädchen der pause, wieder öffnen. Friz Steidl wird daselbst ein Gastspiel den ofteuropäischen Städten nächst Athen die meisten Altertümer Arbeitertlasse, dessen Verdienste um wissenschaftliche und in dem deutsch- amerikanischen Volksstück von Hermann Stein und barg. Aber auch jetzt noch befizt Saloniti eine Anzahl fünstlerische Fortbildung unvergessen bleiben, gab seinen Mitgliedern Adolf Steinmann„ S. M. der Dollar" absolvieren. Die Preise W. hervorragender Bauten. Wo sich heute das Warbartor erhebt, am legten Montag in der Neuen Philharmonie einen Rezitations- der Bläße sind niedrig gehalten.
Rotes Vlamenblut.
41] Von Pierre Broodcoorens . Er hatte ein gequält verächtliches Grinsen, spie mehrere Male hintereinander aus, zuckte fieberhaft die Schultern und schüttelte den Kopf,
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bes Abenteuers, das sich an einem Novembervormittag vor| Beim gespensterhaften Schein eines elektrischen Reflektors entawei Jahren in Schendelbeke zugetragen hatte im Beisein faltete er das Papier.
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von Aryn Klip und der Stute". Was hatte sie ihm da vor-" Folgendes, Souhe Flohil, um Sie mit der Nase auf das gelogen! Sie war also eins von den Weibern, von denen zu drücken, was hier jedermann offen vor Augen liegt. Und man nur mit Verachtung spricht und die sich schamlos, wie wenn Sie nicht dumm wären wie ein Wildschwein, müßten ein Tier, dem ersten besten hingeben. Aber das war ja Sie es auch schon längst wissen. fürchterlich! Und war ungerecht!
,, Sie ist übrigens niemals mit diesem Marinus oder diesem Hein zusammengetroffen." ,, Nicht doch, sieh' genauer zu!" beharrte die schreckliche Stimme in seinem Innern.
Und plöglich schlug ihm das Herz bis in die Kehle. ,, Wenn Hein Donta im vorigen Jahr- am Sankt Martinstag..."
Rote Schmetterlinge tanzten vor seinen geistesabwesenden
Nur so viel, daß das Mensch, Ihre Frau, Ihnen Hörner Was denn! Es war ein schlechter Spaß, eine Gemeinheit aufsetzt. Gemeinsam mit dem Harmonikaspieler von Sulfique. von jemand, den er genterte! Sicher! Aber weshalb erblickte Einerlei, um wen es sich handelt. Suchet, so werdet ihr er dann so unaufhörlich, grell wie feurige Buchstaben sich von finden, hat unser Herrgott gesagt. Aber lassen Sie sich sagen, der Finsternis abhebend, die wesentlichsten Worte der heuchle daß sie's öffentlich treiben, daß es der reine Standal ist. Die risch gehässigen Anklage vor Augen? Gern hätte er die Pein öffentlichen Mädchen sind anständiger, als Ihre gemeine weit von sich fortgescheucht, aber er vermochte es nicht, und H.... von Hilla. Da haben Sie Ihr Fett, Souhe Flohil, mit Schrecken sah er allmählich die Zangen des Schraubstocks, und fragen Sie noch bei Jannah Citters nach. Noch gegegen den er sich sträubte, sich schließen, ohne daß er sich von nauer als irgendwer anders kann sie Ihnen sagen, wie die Der Marter des Zweifels und der Eifersucht hätte freimachen Augen. Täubchen es machen, sich zu schnäbeln und ihre Gemeinkönnen. Das Bild der lächelnden Hilla, wie sie auf einem Er war wieder bei dem Fest im„ Stechpalmenzweig". heiten mit einander zu treiben. Wer verstanden hat, der niedrigen Stuhl faß und sich über ihr Töchterchen beugte, Donta zog in einer Ecke, den Filz auf dem Dhr, den feinen, schreibe es sich hinter die Ohren und wenn möglich während sie es ſtillte, bot sich ihm bis zum Greifen deutlich. blonden Schnurrbart aufgezwirbelt, sein Instrument auf und guten Wind in den Rücken. Es wird nicht unterschrieben." Und entschwand wieder. zu, indem er leicht den Stopf neigte. Ho! wenn er die Bestie auch nur einen Augenblick Nein, es ist nicht möglich! Hilla wird sich mit irgend- Hilla heuchelte gänzliche Gleichgültigkeit ihm gegenüber, unter den Fingern haben könnte denn es war ein Weib. einer Gevatterin überworfen und Haare in ihren Fingern be- wie sie vom brausenden Wirbel der Schottischen und Mazurkas Nur Weiber können so was machen, die ihm diesen halten haben. Und nun rächt sich das Weib. Wenn es nicht dahingeriffen wurde. Aber Hein ließ sie nicht aus den Augen. heißen Schröpftopf aufs Herz gesetzt hatte! Die abeins von den Mädchen von Montagne- aur- Faucons ist, das Seine Katzenpupille hüllte sie ein wie eine Beute. Souhe scheuliche Marter und das Gift, das sie ihm in die Adern sich eingebildet hat, ich würde sie heiraten. Aber wer, zum zitterte noch jetzt, wenn er daran dachte. Und nun glaubte gesetzt hatte, hätten ihr teuer zu stehen kommen sollen! Sie Teufel?" er, alles zu verstehen. " Nille!" flüsterte in ihm eine Stimme.
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Er blieb jäh stehen und beschrieb eine schnelle Geste mit der Hand, wie um vor seinem Gesicht ein lästiges, ekles Insekt
zu verscheuchen.
,, Was für eine Dummheit hab' ich begangen!" Aber es war schon zu spät," beharrte spöttisch die Stimme. Vor Deiner Hochzeit hättest Du darin flar sehen müssen. Mehr als gewisse kleine Anzeichen hatten Dich bereits
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" Und dieser Harmonikaspieler? In Sulfique kenne ich unterrichtet." nur Marinus Balcke, dann ist dort Hein Donka Hein Was ihn aber ablenkte, war der Umstand, daß Hilla eben Donta!"
Schweiß perlte ihm an der gefurchten Stirn herab.
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Was bin ich dumm! Da es ja doch eine Lügnerei ift! Hilla hat immer gern ihre Scherze gemacht; aber in allen Ehren. Die das Gegenteil sagen, sind Sujone und Schweine."
erst ihren ersten Kirchgang nach dem Wochenlager gemacht hatte. Auf ihren mageren Stnien, ihrem unfruchtbaren Schoß wiegte Jannah Citters fanft das Kindchen.
Aber dann kam ihm ein Gedanke, der ihm Furcht einjagte. ,, Gott !"
Mit erkünftelter Nachdrücklichkeit bestätigte er sich diese Dh, warum sich so peinigen! Er hatte vielleicht falsch Ueberzeugung. In Wirklichkeit aber war seine Sicherheit er verstanden. War das wohl alles? Er hatte den Willen, schüttert. Er erinnerte sich voraufgegangener Täuschungen, feinem Leib noch einmal die Stirn zu bieten. der Gerüchte, die über Hilla in Umlauf waren und zudem l Er lehnte sich gegen einen freosotgeschwärzten Pfahl.
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hätte wohl erfahren sollen, daß man auf eine solche hundsgemeine Weise nicht einem Manne, der liebt, das Herz zerreißt. Nein, in diesem Augenblick wollte Souhe nicht an Silla denken. Er beschäftigte sich nur mit dem Urheber dieser Schändlichkeit. Mit seinen zwei Fäusten hätte er sie zermalmen mögen, sie zu Brei zermalmen mögen wie diesen elenden Papierfegen. Ah, verflucht!
Einen Augenblick zögerte er, vor Wut und Abscheu zitternd, um das Knäulchen zu betrachten, das er in den Rinnstein geworfen hatte. Doch es war ja immerhin ein Beweisstück. Wahrheit oder Lüge, es hatte seinen Wert, es durfte nicht vernichtet werden.
Er hob es auf, faltete es, so gut es gehen wollte, auseinander und schob es. ohne es noch einmal anzusehen, in die Tasche zurück. ( Forts, folgt.)