felben Grundfäßen statt, wie bei Eilsendungen von außerhalb, alio bei Borausbezahlung 25 Pf. im Ort und 40 Pf. nach dem Lande.

Telegraphische ostanweisungen nach allen Orten ohne Einschränkung, also auch nach Orten ohne Post und Tele­graphenanstalt, sogar nach dem Orts- und Landbestellbezirk des eigenen Aufgabeorts.

Telegraphische Postamveisungen im Ortsverkehr find bereits seit dem 1. März zugelassen. Bemerkenswert ist, daß tele: graphische Postanweisungen auch außerhalb der Postschalter Dienst­stunden anzunehmen sind. Eine besondere Einlieferungsgebühr wird nicht erhoben.

Barenproben- Sendungen dürfen 30 Centimeter in der Länge, 20 Centimeter in der Breite und 10 Centimeter in der Höhe, oder wenn sie Rollenform haben, 30 Centimeter in der Länge und 15 Centimeter im Durchmesser nicht überschreiten. Waren proben müssen franfiert sein. Die Gebühr beträgt mit Ausnahme des Crts- und Nachbarortsverkehrs: bis 250 Gramm einschließlich 10 Bf., über 250 bis 350 Gramm einschließlich 20 Pf. Unfrantierte Saarenproben gelangen nicht zur Absendung.

a) Drucksachen in Kartenform find bis zur ungefähren der Postpaketadressen zugelassen.

c) Ju Einladungs- und Einberufungskarten dürfen der Name des Eingeladenen oder Einberufenen, sowie Zeit, Zweck und Ort der Zu­fammenkunft vermerkt werden.

d) Zufäte durch Stempel oder Druck sind unbeschränkt zugelassen, foweit dadurch nicht eine briefliche Mitteilung in offener oder ver­abredeter Sprache hergestellt wird. Kleinere Acnderungen gegenüber den bisherigen Bestimmungen find folgende: 1. Bei Sendungen mit lebenden Tieren kann der Abfender für den Fall der Unbestellbarkeit außer den bisher zugelassenen Ver­merken:„ Wenn unbestellbar, zurück",„ Wenn unbestellbar, verkaufen", „ Wenn unbestellbar, telegraphische Nachricht auf meine Kosten" fünftig auch dahin Verfügung treffen, daß die Sendung an eine zweite Adresse weiterbefördert werden soll. 2. Postkarten mit Bildersch mnd und Aufklebungen auf der Rückseite sind insoweit zugelassen, als dadurch die Eigen­schaft der Sendung als offene Postkarte nicht beeinträchtigt wird und die aufgeklebten Zettel zc. der ganzen Fläche nach befestigt sind. 3. Bostwertzeichen auf Batetadressen und Postamweisungen geben mit der Einlieferung der Eendung in das Eigentum der Postverwaltung über. Wer sie ablöst, niacht sich hiernach strafbar.

Das geitungs- Bestellgeld wird für die Dauer der gebent, etwas sche Peinliches, aber das Schlagkräftigſte des ganzen Bezugszeit im Voraus erhoben, und zwar vom 1. des Monats ab, Stüdes. Der deklassierte junge, gebildete Kleinbürger, der sich, ver: in welchem die Abtragung beginnt. Die Bestellung erfolgt so oft, anlaßt durch persönliche Gründe, an die Masse wenden will, in dem wie Gelegenheit dazu vorhanden ist. Der bei Berechnung des Glauben, man warte nur auf ihn. Ein unbestritten moderner Vor­Bestellgeldes fich ergebende Bruchteil einer Mart ist nötigenfalls auf wurf, aber die Ausführung bleibt in den Anfängen steden. Schon eine durch 5 teilbare Pfennigfumme anfwärts abzurunden. dieser Ueberfluß weist auf den Anfänger, es thut es auch die Sprache, die stellenweise zu umundvoll flingt und verschiedenes andre. Dent Blick für das theatralisch Wirksame hat Schlaifjer und sonst auch so ziemlich alles, was den Bühnenschriftsteller ausmacht. und bei Frau Werner( Witwe Lornien) mag sich der Autor be­Die Aufführung war gut. Bei Gregori( Hinrich Lornsen) sonders bedanken.

etwas ab.

Runft und Wissenschaft.

Aus der Frauenbewegung.

-S.

Schiller Theater. Hinrich Lornsen". Ein bürgerliches Trauerspiel in drei Aufzügen von Erich Schlailjer. sehr freundliche Aufnahme gefunden; der Autor wurde nach jedem Schlaitiers Erstling hat am Donnerstag im Schiller- Theater eine ft mehrmals gerufen. Erwartungsvoll setzte der Beifall am Schlusse des ersten Akis ein, hielt sich nach dem zweiten auf Im Verein für Mädchen und Franen der arbeitenden gleicher Höhe, gegen das Ende des Stüds flante die Stimmung Klaffen sprach Frau Wally Zepler am 26. März über die Teilnahme der Frauen am öffentlichen Leben. Ein Ausblick auf den heutigen Hinrich Lorufen war Volksschullehrer. Er hat seine Stellung auf- Stand der Frauenfrage und den Gegensatz der bürgerlichen und gegeben und ist Schriftsteller geworden. Zu Beginn des Stücks lebt proletarischen Frauenbewegung ergab, daß troz principieller Ver Wesentlich erweitert sind die Bestimmungen über Druder im Hause seiner Mutter, einer Zotsenwitwe, droben in einem Städtchen schiedenheit eine gegenseitige Förderung erreichbar und nützlich sei, fachen, und zwar folgendermaßen: Nord- Schleswigs an der Ostice. Er ist eben vom Krankenbett auf: weil das nächste Ziel im gemeinsamen Interesse aller Frauen liegt: Größe gestanden, fein noch fieberndes Gehirn zerquält sich an mancherlei das Abstreifen alter Fesseln. Blänen, er schreibt Artikel für Zeitungen und will sich ins politische Leben b) Bei Preislisten, Börienzetteln, Handelscirkularen ze. Tönnen stürzen. In der, eignen Familie stößt er auf Widerstand. Seine zeigte eine anschauliche Schilderung der ursprünglichen Familienform, Daß diese Fesseln nicht von Anbeginn auf den Frauen lasteten, anßer den Zahlen auch Zusätze, die als Bestandteile der Preis- Wiutter ist eine harte Frau, cine praktische Frau, eine Kleinbürgerin. wie sie uns Engels nach den Morganschen Forschungen überlieferte. bestimmung zu betrachten sind. Handschriftlich oder auf mechanischem Daß ihr Sohn die Brotstelle, zu der sie ihm unter den größten Ent- Die fommunistischen Wirtschaftsgemeinschaften der als Gens bekannten Wege eingetragen oder berichtigt werden. behrungen verholfen, aufgegeben, erscheint ihr als eine Verrücktheit, Familiengruppe jahen   in der Frau das leitende Oberhaupt, dem daß er sich der Armen annehmen will, noch verrückter. Was ver- Mann und Kind sich unterordnete; es war die 2.it des Mutter­dient er denn mit seinen Schreibereien? Nichts! Aber sie muß rechts. Allmählich verdrängte der Mann die Frau aus der leitenden und sie übt es ans, fommandiert, nörgelt ohne Unterlaß, verhöhnt früheren Gemeinschaft ausgeschiedenen Einzelfamilie. Auf Erbrecht, für alles aufkommen." Ihr steht also das Regiment im Hause zu. Stellung und gründete die Borherrschaft des Mannes in der aus der ihren Sohn und seine Braut. cine arme Echullehrerstochter. Der Befiz und Familienegoismus gegründet, hat sich diese Einrichtung junge Lornsen ist den Machthabern der kleinen Stadt unbequem, bis heute erhalten. Seitdem ist die Stellung der Frau als häus feine scharfen" Artikel werden von dem armen Voll geleien und liche Dienerin die gleiche geblieben, trotz mannigfacher Abstufung erhitzen die Köpfe. Der Recder Sievert geht zur Bitive Lornsen und Kenderung im einzelnen bei den Nationen Europas  . und verlangt von ihr, daß fie ihren Sohn aus der Stadt fort- Die Umwälzung der Produktion, welche in der Einführung der fchaffe. Sie hat lange Jahre bei dem Reeder als Wirtschafterin Dampfmaschine ihren charakteristischen Ausdruck findet, hat endlich anch gelebt, das Haus, in dem sie wohnt, hat er ihr geschenkt, den Mann die Frau aus dem Hause getrieben, weil ihre Arbeit darin zu uns hatte er ihr ausgesucht und ihn zum Lotien gemacht, wenn er produktiv geworden. Auf dem offnen Arbeitsmarkt, im Wettbewerb nicht geweien wäre, hätte ihr Sohn nicht studieren können, immer mit dem Manne schärft sich ihr Blick für die allgemeinen Verhältnisse, noch unterstützt er sie muid ermöglicht ihr einen bürgerlichen Hans- für das, was ihr fehlt und was sie bis dahin nicht vermißte. Aber halt: fie geht auf seinen Plan ein. Mitten in der Nacht teilt sie die lang Unterdrückte, schlecht Vorgebildete findet nur mühsam den dem Sohn ihren Entschluß mit. In dem Halbgefunden erstickt der Weg, geht leicht in die Frre. letzte Funke der Kindesliebe. Er weiß, daß seine Mutter als Wirt- Heilige Pflicht sei es daher dem Arbeiter, sie auf diesem Pfade schafterin ein Verhältnis mit dem Reeder gehabt, weiß, daß sie den zu leiten, ihre Kenntnisse zu erweitern, ihren Geist zu bilden, sie Bater geangelt, um ihre Schande zuzudecken, daß der Vater zum auf die Wirksamkeit im öffentlichen Leben hinzuweisen; um ihre Trinker geworden, als er die Wahrheit erfahren, und daß er in einer Lage zu verbessern nicht allein für ihre Person, sondern für ihr Sturmnacht freiwillig in den Tod gegangen, weil er jo nicht mehr Geichlecht. Aus der Schmutzkonkurrentin, der Streifbrecherin, dem länger leben konnte. Ohne jebe Rücksicht und mit den brutalsten willenlojen Werkzeug des Arbeitgebers erziehe er sich die selbstbewußte, Worten wirft der Sohn all' das feiner Mutter ins Gesicht, und die einfichtsvolle Gehilfin. alte, fräntliche Frau bricht zusammen. Sie stirbt im Lauf der Nacht. Denn auch er fämpft vergebens um den höchsten Preis, so lange Hinrich Lornsen fühlt sich als Mörder. Sinter ihm steht die Frau als hinderndes Bleigewicht ihm anhängt, jede Bewegung die Schuld und droht mit großen Augen". Jegt will er frei- erschwerend und hemmend. Nur die gleichstrebende, gleichbegeisterte willig aus der Stadt weichen. Sein Haß gegen die Mächtigen Genossin wird ihn befähigen, in gemeinguter Arbeit die schöne Zu lodert noch. Persönliche Erfahrungen hatten ihn entfacht und ge- funft mit sicherer Aussicht auf Erfolg vorzubereiten und zu vollenden. schürt, jetzt wird er zu einer Art Klassenhaß." Ist nicht die Welt Mit einem warmen Aufruf an die Frauen zum Eintritt sowohl von eleganten Schurken voll, die an jedem Tag bereit sind, einen in die Gewerkschaften als auch in die Bildungsvereine schloß der Mann ins Meer zu treiben und cinent Sohn das Leben zu vermit reichem Beifall belohnte treffliche Vortrag, der sicher dem Verein giften?" Für die Unterdrückten will er fünftighin all feine Kraft eine Anzahl neuer Freunde gewonnen hat. einfegen, mur für sie. Dazu muß er frei sein, frei von allem. Für fich hofft der schuldbeladene Mann nichts mehr. Und so streift er denn auch die letzte Fessel ab, indem er seiner Braut das gegebene Wort zurückgiebt. Allein geht er in die Welt, in Kälte und Regen hinein." So schließt das Stück in der Buchausgabe; im Schiller- Theater 7. Bei gewöhnlichen und eingeschriebenen hat man es freundlicher enden lassen. Hinrich Lornjen wendet sich Pateten genügt als Verschluß eine gut gefnotete Verschnürung. nicht von seiner Braut, an ein volles Glück glaubt er nicht mehr, Für das Abtragen der durch die Poft bezogenen Zeitungen er ist schon zufrieden, wenn sie einst ein Glück im Schatten" finden Eminemde 764 NO und geitschriften sind im Orts- und Landbestellbezirk für werden. Hamburg  Berlin  jedes Exemplar jährlich zu entrichten: a) bei Zeitungen, die wöchent­lich einmal oder seltener bestellt werden 60 Pf., b) bei Zeitungen, die zwei- oder dreimal wöchentlich bestellt werden 1 M., c) bei Zeitungen, die mehrmals, aber nicht öfter als einmal täglich bestellt werden 1,60 m., d) bei Zeitungen, die täglich mehrmals bestellt werden, für jede tägliche Bestellung 1 M., o) für die amtlichen Ver­ordnungsblätter 60 Pf.

4. Bei Briefen mit Bertangabe müssen die Brief­umschläge aus einem Stück und ohne farbige Ränder hergestellt sein und sämtliche Klappen des Umschlags durch die Siegelabdrüde ge­faßt werden.

5. Postaufträge mit dem Bermerk Sofort zum Protest" werden nicht mehr sofort nach der ersten vergeblichen Borzeigung oder dem ersten vergeblichen Vorzeigeversuch zur Protest­erhebung weiter gegeben, sondern noch bis zum Schlusse der Schalterdienststunden an dem betreffenden Tage bei der Postanstalt zur Einlösung oder Erteilung der Annahme- Erklärung bereit ge­halten, sofern der vom Absender angegebene Vorzeigetag nicht bereits verstrichen ist.

6. Auf dringenden Paketen ist eine Inhalts­angabe nicht mehr erforderlich. Dieselben können auch mit dem Bermert postlagernd" abgesandt werden, in welchem Fall keine Eil­bestellung zur Erhebung kommt,

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In„ Hinrich Lornsen" laufen mehrere Motive neben und nach Die Tragödie des jungen, her. Schriftstellers, des Anfängers, der gerade bei den ihm am nächsten Stehenden die stärksten Hemmungen in seinem Schaffen erfährt. Es wird mancher im Theater gewesen sein, dem die Wire Lornsen eine bekannte Sprache sprach. Zweitens, der Sohn als Rächer des Vaters der Mutter gegenüber; in der Fassung, die Schlaifjer dem Motiv ge­

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Witterungsübersicht vom 30. März 1900, morgens 8 1hr.

Stationen

Barometer

stand mm

richtung Wind­

Windstärte

Wetter

Temp. u. G

( 5° 6= 4" 9.

Siationen

Barometer

stand min

richtung

Wind

Winditärte

0

Haparanda 755 Still

.tter

Temp. n. 6.

-wolfent- 14

1heiter

3 wolfig

764 OSO

1 Dunst

1 Betersburg 762 23

-6

763 NND Wiesbaden 761 9 München   7589 ien 753 NNA

4 bedeckt

1 Cort

754N

2 heiter

7

1 wolfig

3 Aberdeen  

76323

2wolkig

4

5 Schutee-2 Paris  6Schnee

762 NNW

2 Hlb. bcd.

1

Wetter Prognose für Sonnabend, den 31. März 1900. Kalt und vorherrschend wolkig mit leichten Schneefällen und ziemlich frischen nördlichen Winden.

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