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Nr. 10.
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Vorwärts
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Vorwärts!"
Vorwärts! vorwärts! heißt die Losung, Welche unser Banner schmückt!
Vorwärts gegen jede Fessel,
Welche noch die Menschheit drückt; Vorwärts, daß auf dieser Erde
o Stolz der Dom der Freiheit stehe, Vorwärts, daß auf jedem Berge Wahrer Freiheit Banner wehe! Nieder drum mit dem Betrüger, Der den Geist in Fesseln schlägt, Der die Giftsaat blinden Glaubens In der Jugend Herzen legt, Der das Fundament der Freiheit Aller Orten unterwühlt Und mit seinem Trug vom Himmel Armem Volk die Erde stiehlt! Laßt das Licht des Geistes strahlen, Daß die Herzen es durchglüht Und die reine Menschenliebe Ueberall auf Erden blüht! Daß kein finstrer Haß die Völker Fürder von einander trennt, Daß man gern in jedem Menschen Seinen Bruder anerkennt.
Nieder mit dem schnöden Wuch'rer, Der für Noth kein Mitleid fühlt, Der, im Müssiggange schwelgend, Jede Frucht des Fleißes stiehlt, Der in marmornen Palästen Sich auf seidnem Kissen wiegt, Wenn auf faulem Stroh in Hütten Dort der Mann der Arbeit liegt.
Freie Männer, keine Knechte, Jedem Theil an dieser Erd',
Gleiche Pflichten, gleiche Rechte, Jedem Mann sein eigner Herd Dies das Ziel, wofür wir ringen, Ringen, bis wir es erreicht,
Bis einst aus zerstörter Knechtschaft Stolz der Freiheit Sonne steigt!
Mitten im Wahlkampfe
Sonntag, 22. Oktober.
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1876.
rechte und Unterdrückung, gegen Ausbeutung und gegen Demo- 5. Arbeitercandidaturen.( Albert aus Lyon .) 1. Auf ralisation, mit einem Worte unter der rothen Fahne, die als hebung jeder Domizilbeschränkung für das Wahlrecht. 2. Wi Symbol der Menschenrechte dem Proletariat aller Länder dereiuführung des Listensystems. 3. Einsetzung von Arbeiter. voranweht. comités( der Bericht nennt sie Juries Schwurgerichte) zur
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Dann aber noch ist es von weiterer Wichtigkeit, daß die ge- Prüfung der Arbeitercandidaten. 4. Gründung eines soziawählten Abgeordneten der Arbeiter im deutschen Reichstage die listischen Blattes behufs Verständigung zwischen den Arbeitern Stätte finden, wo das freie Wort noch nicht verpönt ist, wo von Paris und der Provinz. Ernennung eines Ausschusses durch man das Schwarze schwarz und das Weiße weiß nennen darf. den Congreß behufs Ermöglichung dieses Blattes.( Angenommen.) Und weil die Wahrheit besonders in Bezug darauf, wie das 6. Genossenschaftswesen.( Dupire.) Das Kapital desc Volk aus den Banden des Druckes und des Elendes zu erlösen Produktivgenossenschaften soll unpersönlich, untheilbar und un sei, von Niemanden anders, als von dem Sozialismus ausge- veräußerlich sein. Es soll keine Dividende vertheilt, sondern de sprochen werden kann, so ist es gut, daß diese Wahrheit an Gewinn zur Errichtung von Arbeiter- Unterstüßungskassen ver jener Stätte von den Arbeiterabgeordneten gesagt werden darf wendet werden. Die Genossenschaften sollen ihre verschiedene Produkte gegen einander austauschen. Volle Vereins-, Ve und gesagt wird. Von dem deutschen Reichstag also erwarten wir keine direkte sammlungs und Discussionsfreiheit. Ersetzung der gegenwät Hilfe für das arbeitende Volk, jedoch sollen die Wahlen zu dem- tigen Steuern durch eine einzige proportionirte( progreffive) Einselben und das Verhalten der Arbeiterabgeordneten in dem- kommensteuer.( Angenommen.) selben das Volk sammeln und anspornen zur Gemeinsamkeit und 7. Alters und Invalidenkassen.( Harry.) Nicht der aufklären über die Wege, welche es gemeinsam zu wandeln hat. Staat, sondern die Arbeitersyndikate sollen diese Institute grünSo sind die Wahlen und auch der Reichstag selbst gute Agi- den, und dieselben sollen unter sich in Verbindung stehen.( An tationsmittel für die sozialistische Partei, jie bringen Fluß in genommen.) 8. Landwirthschaftliche Genossenschaften.( Fuziller. die Massen, sie regen auf, sie feuern an sie helfen Männer heranbilden, auf deren Handeln und Streben die Zukunft ruht. Gründung von ländlichen Arbeitervereinen, Bibliotheken un? Deshalb wollen auch wir, nachdem die braven Klassenver- Gewerberäthen. Propaganda unter den Landleuten durch Vor treter ihre Wahlen zum preußischen Landtage vollzogen haben, träge und Schriften.( Angenommen.) Eine von Thevene das Gewehr schultern und in geschlossener Reihe in den Wahl- verlesene Adresse an die Landarbeiter wird gut befunden und kampf hineinmarschiren. soll gedruckt werden.
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Ein tausendfacher begeisterter Ruf: Vorwärts! soll unsere Losung sein.
IV.
Paris, 15. Oftober. Die Commissionsberichte des französischen Arbeitercongresses haben kurz folgenden Inhalt:
.a.
Der Bericht über den französischen Arbeitercongreß ist nun beendigt. Auf die einzelnen Punkte einzugehen, halten wir nicht für geboten; dieselben sind entweder an sich klar, oder ihr Hauptinteresse besteht in der Thatsache, daß sie auf dem Parise Congreß zur Sprache gekommen sind. Ueber die Bedeutung de Congresses selbst haben wir unsere Ansschten zur Genüge e wickelt. Na
Wir wollen hier nur noch zwei Urtheile von cord deig Seite registriren.
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1) Frauenarbeit( Referent: Gräulein André). Der Be richt spricht sich gegen die völlige Abschaffung der industriellen Frauenarbeit aus, da Frankreich mit dem Ausland sonst nicht mehr concurriren könnte. Hingegen ist die Arbeit von Frauen„ Es sind kaum fünf Jahre verstrichen, seit Paris , di in der Großindustrie gesundheitswidrig und unmoralisch. Die„ entartete" Paris , die Welt in Staunen und Schreck verseh Syndikatskammern der Arbeiterinnen sollten das Recht haben, wie sie zuvor in demselben Maße wenigstens- nie empfi die Werkstätten, in welchen junge Mädchen beschäftigt werden, den haben mag. Es war damals das erste Mal, daß die arbe zu überwachen. Als wünschenswerth wird ferner die Besei- tende Klasse die Zügel der Regierung in die Hände nahm, aber tigung oder die tarifmäßige Bezahlung der weiblichen Gefäng- auch zum ersten Mal, daß sie sich vollkommen bewußt war, daß nißarbeit, sowie die Einführung einer billigen mechanischen Kraft sie von keiner Partei als von der Arbeiterpartei eine Neu zum Treiben der Nähmaschinen bezeichnet. Dies sind jedoch le- schaffung des sozialen Lebens zu erwarten habe. Die Communde für das preußische Abgeordnetenhaus befinden sich die an- biglich Wünsche der Commission; ihre bestimmten Anträge sind diese legale Regierung des Pariser Volkes, denn sie wurde dured deren Parteien; selbst die bürgerlich- demokratische macht gewal- folgende: 1. Sofortige Gründung von Syndikatskammern der die überwiegende Majorität der Wahlberechtigten in's Leben ge tige Anstrengungen, allerdings nur in der einen Stadt, in wel- Arbeiterinnen. 2. Herabsetzung der Arbeitszeit auf 8 Stunden rufen, mußte selbst den blindesten Politikern zeigen, daß eine cher für sie Aussicht auf Erfolg ist, in Frankfurt am Main ; täglich. 3. Gesetzliches Verbot der Nachtarbeit. 4. Gleiche Be- Veränderung des politischen Systems, eine Veränderung der Reihre gewaltigste Waffe gegen den nationalliberalen Lasker ist zahlung derselben Arbeit, ob sie von einem Mann oder von gierungsform an sich allein, die menschliche Gesellschaft nicht bedas hochtönende Wort:" Wir wollen nur Frankfurter wäh einer Frau gethan worden ist. 5. Abschaffung der Lohnarbeit friedige, wenn nicht zugleich die Bedingungen geschaffen werder Ien", welches Herr Sonnemann in einer Wählerversammlung in den Elementar- und Abendschulen. 6. Anwendung des Ge- unter welchen sich die ökonomische Befreiung der Arbeiter yaft als Brandfackel in die Massen" schleuderte. Man sieht, wie feyes über die Kinderarbeit auf die Klöster, Gefängnisse, In- ziehen könne. Paris wußte, daß die politische Gleichheit niched weit es auch mit dieser Partei gekommen ist, die doch der So- dustrieschulen, Waisen- und Rettungshäuser, unter Festsetzung des als eine Phrase sei, so lange die soziale Ungleichheit aufre zialdemokratie am Nächsten steht. Wir hoffen, ja wir wün- Minimalalters auf 13 Jahre, der Marimalarbeitszeit auf sechs erhalten bleibt, und proklamirte daher die Commune. schen es, daß sich die besseren Elemente aus dieser sterbenden Stunden, mit zwei Pausen. 7. Gründung von confessionslosen sollte als Hebel dienen, um die ökonomischen Grundlagen v Bartei loslösen mögen, daß sie zu uns kommen, damit sie nicht Industrieschulen, die mit den clericalen concurriren und den stürzen, auf welchen unsere Klassengesellschaft besteht. von ihrer jezigen niedersinkenden Partei begraben werden. Gewinn unter die Schülerinnen vertheilen. 8. Gründung von Wunder daher, daß sich die gesammte herrschende Klaffe Nur die Sozialdemokratie steht Gewehr bei Fuß den gegen Vereinen zur Festsetzung und Vertheidigung von Tarifen für eine Regierung verschwor, welche die Verwandlung der wärtigen Wahlkämpfen theilnahmslos gegenüber. Stückarbeit. 9. Gründung eines Vereins zum Schuße der Ju- Vieler in den Reichthum Weniger für künftighin durch g gend. Diese Anträge werden unter Beifall angehört und ein schaftliche Produktion verhindern wollte; welche es her stimmig angenommen. listen unmöglich machen sollte, von" Entbehrungslohne " Risikoprämien" zu leben, wie sie den" nicht bezahlten Sta der Arbeiter benennen, den sie vergoldet in ihre Taschen sasa und welche an die Stelle der Pfaffen, dieser Verdummungsm
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Was soll eine Partei sich auch Mühe geben, wenn sie weiß, daß bei dieser Wahlbewegung selbst in agitatorischer Hinsicht keine Vortheile zu erringen sind? Was soll sie die Arbeiter zum 2. Syndikatskammern.( Berichterstatter Charvet aus Wählen auffordern, da sie weiß, daß die Stimmen der Bour- Lyon .) Abschaffung der Artikel 291-294 des Strafgesetzbuchs geoisie nicht gezählt, sondern gewogen werden, daß, wenn der( Beschränkungen des Coalitionsrechts), sowie aller sonstigen BeGroßgrundbesitzer eine Stimme abgiebt, das Gebrüll seiner schränkungen des Vereins- und Versammlungsrechtes.( Ange- unserer Jugend, den Schullehrer sezte. Kein Wunder dat Ochsen diese Stimme hundertfältig macht; daß, wenn der Ban- nommeu.)
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wenn dieses gesammte Schmarozerthum, welches beim Anbli fier eine Stimme abgiebt, sie im Glanze seiner Zwanzig- Mark- 3. Prudhommes gewerbliche Schiedsrichter und Sach der rothen Fahne, dieses Symbols der Arbeiter- Republik, weld stücke hundertfältig zurückgespiegelt und in die Wahlliste einge- verständige.( Duffau aus Bordeaux .) 1. Den Prudhommes über dem Stadthause wehte, wie Fledermäuse beim Tagesa tragen wird; daß, wenn der Fabrikant eine Stimme abgiebt, soll zustehen: die Codificirung des gewohnheitlichen Gebrud, nach allen Seiten hin sich flüchtete, wieder freudig a der Hunger und das Elend seiner Arbeiter diese eine Stimme werberechts; die Ueberwachung der Lehrlingscontracte, der jauchzte, als die Armee von Versailles in Paris einrückte u derart vervielfältigt, daß der Arbeiter selbst bei solcher Wahl Fabrikordnungen, Bergwerks- und Beamten- Reglements. 2. Jeder die Commune in Blut erstickte. Man irrte sich aber, w schließlich recht- und machtlos dasteht? Arbeiter, der das politische Wahlrecht hat, soll auch das zu den man annahm, daß mit den Tausenden und Abertausenden
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Die Urwahlen sind vorüber die Wahlbetheiligung war Prudhommes besitzen; zum passiven Wahlrecht sollen nur ein Arbeitern( unter denen es auch nicht an Kopfarbeitern feh sehr gering, am Geringsten in allen den Gegenden, wo die Ar- Alter von 25 Jahren und 3 Jahre aktiver Gehilfenzeit erforderz die in den Tod, in die Gefangenschaft, in's Eril getrieben i beiter auf den Ruf der Sozialdemokratie horchen. lich sein. 3. Vermehrung der Zahl der Prudhommes, nach Be- den, man auch den Sozialismus und Materialismus aus
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Die Wahlmänner treten den 27. d. M. zusammen, um die darf. 4. Unentgeltlichkeit der Justiz vor den Prudhommes. Herzen Frankreichs vertrieben habe. Die Pariser ( und i Abgeordneten zu wählen. Wer nun weiß, welche Manöver da 5. Errichtung von mindestens einem Gewerberath in jedem Can- haupt die französischen ) Arbeiter überlassen den Himmel h spielen, welche Attaquen da gemacht werden, um einen oder den ton. 6. Volle Selbstverwaltung der Gewerberäthe bezüglich wie ehedem, den Engeln und den Spaßen; sie begnügen andern Wahlmann, der keine oder doch nur eine sehr wankel- ihrer inneren Angelegenheiten. 7. Freie Wahl ihres Bureaus. nicht für die auf dieser Erde gehabte Mühe mit Anweisunga müthige und unsichere Gesinnung hat, in ein anderes Lager zu 8. Diäten für die Prudhommes. 9. Gesetzliche Kraft und Voll- auf das Haus" Jenseits ", sondern fordern den Lohn ihre locken, ja, wer diese Spiele kennt, der wird sicher vom Ekel be- streckbarkeit ihrer Entscheidungen, wenn nicht appellirt wird. Arbeit schon in diesem Leben. Dies ging auch flar ar fallen über das indirekte Wahlsystem. 10. Errichtung eines Appellgewerberaths für Sachen über 500 den Reden hervor, welche auf dem in Paris stattgehabten A. Auch deshalb steht der Sozialdemokrat Gewehr bei Fuß und Francs. 11. Recht der Gewerberäthe, Sachverständige zu be- beitercongreß, an welchem sich 250 Delegirte von Paris und 9 blickt mit Verachtung auf solch schmußiges Spiel. fragen. 12. Dreijährige Wahlperioden. 13. Recht der Prud- von den Provinzen betheiligten, gehalten wurden. Wir dürfe Doch bald schon wird" Gewehr auf!" commandirt; bald schon hommes, ihre Vorstände zu wechseln. 14. Deffentlichkeit ihrer an diesen Reden allerdings nicht diejenige Kritik üben, die wi hallt der Kampfruf durch die deutschen Gauen, der auch die Ar- Sizungen. 15. Absetzbarkeit und Verantwortlichkeit dieser Richter. unter anderen Umständen berechtigt, ja sogar zu üben verpflicht beiter auf den Wahlplan zwingt. ( Angenommen.) wären, weil wir nicht vergessen, daß Paris , Lyon , wie über. Auf! zu den Reichstagswahlen! 4. Lehrlingswesen und Fachschulen. Ein erster Be- haupt alle industriellen Städte Frankreichs Jahre lang unte Wenngleich wir wohl wissen, daß der deutsche Reichstag, so richt vom Delegirten Finance wird, weil vom Standpunkt der dem Belagerungszustande zu seufzen hatten, wodurch es de lange er das Gegengewicht des Bundesraths und des deutsch - positivistischen Religion aus verfaßt, vom Congreß verworfen. Eine Arbeitern unmöglich gemacht wurde, sich zu versammeln, si preußischen Militarismus hat, von keinem wesentlichen Belang neue Commission wird sofort ernannt, die durch ihren Refe über die Lage aufzuklären und gegenseitig zu belehren. Desse ist für die Entwicklung der politischen und sozialen Verhältnisse renten Desmoulins noch während der Sizung neue Resolu- ungeachtet kann man aus den Reden ersehen, daß das Klasse in Deutschland , so sind dennoch die Reichstagswahlen von großer tionen vorschlägt: Trennung von Schule und Kirche. Obligato- bewußtsein dennoch immer rege geblieben ist." Wichtigkeit auch für uns, zunächst deshalb, weil sie das arbei- rischer, unentgeltlicher, confessionsloser Volksunterricht, Fach- Frankel führt dann die Reden Prost's und Chaber tende Volk unter einer gemeinsamen Fahne sammeln, unter der schulen aus Staatsmitteln; Veerung der Lehrergehälter. an, von denen erstere sagte:„ Die Bourgeoisie hat die hö Fahne, welche in den Kampf getragen wird gegen Klassenvor-( Angenommen.) Steller der Gesellschaft in Beijk nonam