Da ist er wieder! Wir erhalten folgende Zuschrift: Neuer Schmutz, alter Richter. Mit der sprüchwörtlichen Zähigkeit jenes bekannten Thierchens, welchem Homer bei Schil- dening der Kämpfe um den Leichnam des Patroklus den hundert- mal weggetriebenen, aber hartnäckig stets wieder zum Angriff zurückkehrenden Griechenhelden vergleicht, kehrt unser Fortschritts- Held Eugen, hundertmal weggescheucht, stets auf denselben Fleck zurück freilich nicht um zu kämpfen, sondern und da trifft bei ihm der homerische Vergleich weit besser, naturgeschichtlich richtiger zu, als bei Menelaos   sondern um einigen Schmutz hinzutragen und seine Eier zu legen, was beiläufig ein ganz gutes Geschäft ist, sintemalen er die unglücklichen Opfer zwingt, ihm Stück für Stück 15 Thaler zu bezahlen, denn als guter Geschäftsmann läßter mit sich handeln". Das letzte Ei, das er(für Geld) an den Mann gebracht, Präsentiren wir hier unseren Lesern. Man betrachte es sich wie das Ei, so das Huhn und der Richter Also: [Die Rothen wider die Blauen".) Wir haben bereits wiederholt der Stellung gedacht, welche der größte Theil der deutschen   sozialistischen   Presse, voran dasCentralorgan", der Leipziger  Vorwärts  ", gegenüber den neuesten politischen Ereig- nissen in Frankreich   einnimmt. Wir haben bei dieser Gelegen- heit auch auf die literarische Fehde hingewiesen, die aus diesem Anlaß zwischen demVorwärts" und der republikanisch-demo- 'kratischenFrankfurter Zeitung  " ausgebrochen. Wir würden auf die Affaire nicht mehr zurückkommen, wenn nicht dieFrank- furter Zeitung" Dinge in die Debatte gezogen hätte, die in der That eine kurze Beleuchtung verdienen. Das Frankfurter   Blatt schreibt nämlich u. A.:Natürlich haben wir gar nichts da- gegen, wenn einige Herren Führer der Sozialdemokratie uns als Reaktionäre in den Bann thun. Orthodox sind wir nun einmal nicht, das saeriüeio ckeli' inteletto bringen wir nicht, und was liegt am Ende daran, wenn wir Reaktionäre heißen und es doch nicht sind! Wem die Freiheit lieb ist, muß auch Farceure ertragen können. Das Eine aber wäre in solchem Falle Pflicht der Gegner: daß sie uns auch wirklich als zur einen reaktionären Masse" gehörig betrachteten und weniger ausbeuteten, daß sie dieSpalten dieses Blattes weniger plünderten, überhaupt weniger mit Hülfe dereigen- nützigen Bourgeois" weiter zu kommen suchten." So dieFrankfurter Zeitung  ". Daß die sozialistische Lokalpresse die Spalten derFrankfurter Zeitung  " hartnäckig plündert, ist eine unbestreitbare Thatsache, und es geschieht dies namentlich von jenen kleineren sozialisttschen Blättern, die in dem jetzigen Kampfe gegen das Frankfurter   Blatt demVorwärts" tapfer Heercsfolgc leisten. Was aber dasWeiterkommen mit Hülfe der Bourgeois" betrifft, so hat das eine ganz eigenthümliche Bewandtniß. Auf einem der letzten Gothaer Sozialistencongresse wurde von einem sozialistischen   Journalisten, Herrn Frohme aus Fraiiksurt a. M., darauf hingewiesen, daß sozialistische Blätter und sozialistische Führer, u. A. der Reichstagsabgeordnete Bebel  , von Sonnemann, den, Besitzer derFrankfurter Zeitung  ", Geld geliehen hätten, und daß dieser Umstand leicht zu Ungunsten der Partei aus- gebeutet werden könne. Herr Frohme wurde damals von der Congreßmajorität unter Liebknecht's   Führung ob seinerStän- kereien" gehörig abgekanzelt, heute aber, wo das Freundschafts- verhältniß zwischen derFrankfurter Zeitung  " und Herrn Lieb- knecht in die Brüche zu drohen geht, giebt dieFrankfurter Zeitung  "einigen Herren Führern" der Sozialdemokratie den Rath, sie möchtenweniger mit Hilfe dereigennützigen Bourgeois" weiter zu kommen suchen." Dieser Wink mit dem Zaunpfahl ist nach dem oben Mitgetheilten deutlich genug! Uebrigens liefert die ganze Affaire abennals einen neuen Beleg für das innerhalb der sozialistischen   Partei grassirende Kliken- Wesen. DieBerliner Freie Presse", die in der Frage warm für die republikanische Staatsform eintrat, mußte sich deshalb vomVorwärts" allerlei Liebenswürdigkeiten sagen lassen, u. A. auch die, daßnichtsie(gelogen!), sondern dasHamburg  -Alton.Volks- blatt" dasbedeutendste Lokalblatt der Partei" sei. DasHam- burg-Altonaer Volksblatt" hat allerdings mit demVorwärts" brav gegen die französische Republik   gefochten und somit ein Belobigungsattest verdient. Uns läßt der ganze Krakehl sehr kalt. Aber wir möchten Herrn Hasenclever, den Mitredakteur desVorwärts" fragen, ob er auch noch heute den von ihm im Jahre 1871 in Wort und Schrift ausgesprochenen Satz ver- theidigt:Das Schwergewicht der sozialistischen   Agitation muß nach Berlin   verlegt werden." Es gewinnt mehr und mehr den Anschein, als ob die Leipziger  Führer" befürchten, die Berliner Bewegung" werde ihnen über den Kopf wachsen." Dies das Richter'sche Ei. Was zunächst die Anfrage an Hasenclever betrifft, so glauben Akademische Freiheit  . Die beiden urdeutschen Burschen- schaftenGermania  " undArminia  " zu Berlin   haben Protest erhoben gegen das Vorgehen der Anhänger Dühring's und Herrn Falk eine Vertrauensadresse überreicht. DieBrounschweiger Leuchtkugeln" ver- öffentlichen in Bezug darauf folgende niedliche Verse: Zwei Burschenschasten in Berlin  , Germania  , Arminia  , _ r 3-0- 3 o! Dlt sagen, wir sind auch noch da, 3 0, 3 o! Was kümmert uns die Lehrfreiheit? Lehrfteiheit haben wir genug, Wir dünken ugs schon viel zu klug, Wir haben Freiheit so viel zu trinken, Bis wir trunken unter den T.sch hinsinken, Wir haben Freiheit uns zu schlagen, Und Schmarren am Kopfe davon zu tragen, Und haben einen Karzer für uns allein, Wo ein eig'ner Pedell uns sperret ein. Was die Professoren lehren und sagen, Damit wir uns niemals weiter plagen, Bis die Zeit zum Examen kommt, Dann ochsen wir, was dazu frommt. Minister Falk, du sollst nicht denken, Daß wir dich mit Protesten kränken; Man möge immer den Dllhring verjagen, Wir werden e? ruhig und fromm ertragen, Nur schütz' uns in unsren Kneiperei'n, Dann wollen wir gern zuftieden sein. Wir sind keine Sozialisten-Sünder, Wir sind deine ganz gehorsamen Kinder, Germania  , Arminia  , 3-°, 3 a, 3-0,3-0. r? Eine geistreiche Retourkutsche. DosLeipziger Tage- blatt das es übrigens vermuthlich aus irgend einem Waschzettel �gedruckt hat fühlt sich durch unsere Notiz über die schamlose -ftiegshttzerei unserer Säbel- und Reptilpresse getroffen, und macht in seiner Verlegenheit uns den Vorwurf, zum Krieg mit Frankreich   zu fdfte'&t:»3m Munde der Sozialdemokraten klingt jene Beschuldigung einfach lächerlich. Das Centralorgan derselben, der »Vorwärts  ", bringt einen Artikel, an dessen Schluß es kurzweg lautet: wir, daß Herr Hasenclever dem Herrn Richter gar nichts zu sagen hat. Als Herr Hasenclever in Berlin   vor der letzten Wahl dem Herrn Richter etwas zu sagen hatte, und zwar Auge in Auge, da war der Herr Richter nirgendwo zu finden. Wenn der Herr Richter einmal die Courage hat, dem Herrn Hasenclever Rede zu stehen, dann wird ihm auch auf diese seine Richter'sche Anfrage die passende Hasenclever'sche Antwort werden. Daß Herr Richter sich erdreistet, der sozialdemokratischen Partei Cliquenwesen" vorzuwerfen, daß er überhaupt wagt, von Cliquenwesen" zu reden, er der Fortschrittler, dessen ganze Partei  " eine Clique ist, ein widerlicher Cliquenmorast, aus welchem nebst anderen duftenden, dunckernden Zierblumen auch die famoseSumpfpflanze" Richter hervorgegangen ist, das lie­fert einen neuen Beweis für die alte Wahrheit, daß bei Herrn Richter das Bedürfniß zu lügen und zu verleumden im umge- kehrten Verhältniß zu seiner Klugheit steht Im Haus des Ge- henkten soll man nicht vom Strick reden. Ein Fortschrittler sollte sich lieber die Zunge abbeißen, als das WortCliquen- wesen" über den Mund zu bringen. D«ch das nur nebenbei. Jetzt zur Hauptsache. Wie kommt dieser Richter dazu, Bebel   in die Sache hineinzuziehen? Daß die citirte Bemerkung derFrankfurter Zeitung  ", so souverän ungeschickt sie in ihrer Zweideutigkeit ist, sich nicht auf Bebel beziehen konnte, das mußte Herr Richter einsehen, und das hat er auch eingesehen. Er mußte sich sagen und hat sich gesagt, daß der Passus vomWeiterkommen mit Hülfe der eigennützigen Bourgeois"" nur die Ergänzung�) des(wir ge- stehen es offen: wohlverdienten) Hiebs wegenPlünderung" der Frankfurter Zeitung  " durch sozialdemokratische Blätter ist und sein kann, aber der Richter mußte richtern, er mußte etwas Schmutz ablagern And ein Ei legen. Und so wurde denn Bebel, der an dem Streit zwischenVorwärts  " undFrankfurter Zeitung  " absolut nicht betheiligt ist, wie Herr Richter sehr wohl weiß, mit Gewalt in die Sache hereingezerrt und die Frohme'sche Affaire wieder aufgewärmt, obgleich, wie Herr Richter sehr wohl weiß, diese Affaire die Ehre Bebel's völlig unberührt gelassen hat mid obendrein ihrer ganzen Natur nach die Möglichkeit einer solchen Insinuation im Blatte des Herrn Sonnemann ausschloß. Das Alles wußte und weiß Richter, indeß er denkt: ealumniari uucksoter: man muß nur frech richtern, etwas bleibt doch hängen. Wir wären nun mit Richter fertig. Ob dieFrankfurter Zeitung  " es für nöthig hält, sich gegen die Richter'sche Jnterpretationskunst zu verwahren, welche ihr eine lüoliets wir finden keinen passenden deutschen Ausdruck unterschiebt, das wollen wir abwarten. CvrrejpondeAzen Äns Schkcswig- Kokflein, 18. Juli. Die Stimmung im gegnerischen Lager ist immer für uns von Bedeutung; deshalb wollen wir hier eine bezeichnende Correspondenz derNational- Zeitung" zum Abdruck bringen. Der Correspondent, wahr- scheinlich ein Schullehrer, die in Schleswig-Holstein   sich fast sämmtlich mit Zeitungsberichterstattung beschäftigen, schreibt: Wir haben schon früher berichtet, daß vom 1. Oktober ab in Kiel   ein sozialdemokratisches Organ für die Provinz Schleswig- Holstein  (Schlesmig-Holsteinische Volkszeitung") erscheinen wird. Man will es hierbei jedoch nicht bewenden lassen. Außer dem schleswig-holsteinischen Provinzialblatt soll speziell auch die in Hamburg   erscheinende sozialistischeRundschau" als Organ für die sschleswig- holsteinische Sozialdemokratie dienen. Es wird gegenwärtig in der Provinz auf's eifrigste dafür agitirt, daß die Parteigenossen auf die beiden genannten Organe abonniren und gleichzeitig werden Antheilscheine für das neue in Kiel   er- scheinende Organ ausgegeben, und zwar beides mit gutem Erfolge. Die Parteiführer wollen überhaupt, wie aus einem Artikel desVorwärts" hervorgeht, mehr wie bisher durch die Presse auf die schleswig-holsteinische Bevölkerung einwirken. Dem Umstand, daß bisher in Schleswig-Holstein   die sozialistische Azi- tation fast ausschließlich durch Wanderredner(Bolksversamm- lungen) betrieben worden ist, während weniger Gewicht auf die Mitwirkung der Presse gelegt wurde, schreibt man im sozialisti­ schen   Lager hauptsächlich die Schuld der bei den letzten Reichs- *) Wir wünschen sehr, daß unser Correspondent in diesem Falle recht hat. Daß Herr Eugen Richter   unser» Genossen Bebel bei der Sache erwähnt ha', ist frech, ebenso, daß er sich auf Frohme bezieht; daß man aber den beregten Absatz nur für die Ergänzung des Hiebs desPlünderns  " halten soll, das verstehen wir nicht weshalb denn das Uebergangswort:überhaupt?". Hat dieFrankfurter ZeiMng" mit ihrersouverän-ungeschick-en" Phrase aber mit demüberhaupt" nichts andeuten wollen, wie unser Mitarbeiter meint, desto besser, so mag sie es offen und ehrlich sagen. D. R.   d. B. Wenn ich Pariser Arbeiter wäre und es käme zumKlappen" wie würde ich mich verhalten? So weit ich die Lage übersehen kann, wäre meine Argumentation: Mac Mahon   und Mitstrolche nieder mit ihnen! Thiers und Mitstrolche nieder mit ihnen! Probiren wir einmal, ob wir beide zugleich los werden können. Nieder mit dieser Republik  ! Es lebe die Republik! Drauf! vielleicht gelingt's. Was würde wohl die Folge sein, wenn diese unumwundene Aufforde- rung der französischen   Arbeiter zur Revolution unb zur Errichtung der Commune der Mehrheit des deutschen Volkes entspräche? Der Krieg würde m kürzester Frist unvermeidlich sein." Liebe Golen- Redaktion, beruhige dich. Wenndie Mehrheit des deutschen   Volks" mit dem von dir citirten Artikel übereinstimmte, dann gäb's ganz ge- miß keinen Krieg mit Frankreich  , ganz gewiß wären aber auch die Mac Mahon   und die Thiers sammt französischen und sonstigen Mitstrolchen" nicht da, wo sie jetzt sind. Denk' nur ein klein Bischen nach, und du wirst sogar selbst zu begreifen im Stande sein, welche Geistreichigkeil du verübt hast. Und dieunumwundene Aufforde- rung der französischen   Arbeiter zur Revolution"! Drehen wir die Sache einmal um. Ein französischer Arbeiter sagte: Wenn es in Berlin  zum Klappen" käme, und hier stünde der Bismarck   mit seinem Anhang von Junkern und Pfaffen auf, die er sich ja gelegentlich zurück- concentriren muß, und dort die ganze liberale Reichstagsmajorilät von den Blech-, Oel- und Syruprednern Richter, Löwe, Hänel bis her- unter zu den Wasser- und Ellenrednern Wehrenpfennig und Laster(das wäre so die Sorte Thiers u. Comp., in's Deutsche übersetzt), so würde ich als deutscher Arbeiter mich für keine von beiden Parteien schlagen, sondern wenn ich mich denn einmal schlagen will, für mich und meine Klasse! Das wäre wohl eineunumwundene Aufforderung der deutschen Arbeiter zur Revojution?" He? Frage doch Tcssen- dorff, liebe Gosenredaktion, und trotz seiner düsteren Schwermuth und seiner weltmännischen Sitten wird unser hochverehrter Agitator sich nicht enthalten können, dir in's Gesicht zu lachen. Aus Frankenhausen   schreibt man uns: Es ist doch herrlich im deutscheu Vaterlande! Bei dem Handarbeiter Th. Reinike kamen vor einigen Tagen zwei Polizeidiener und vier Siadtarbeiter und pfändeten demselben für rückständiges Schulgeld im Betrage von 32 M. 4000 Stück Luftbacksteine ab. Reinike besitzt nichts als seine Arbeits- kraft und nährte sich letzter Zeit vom Anfertigen sogenannter Luftback- steine; er sagte, als die Steine verladen wurden, zu seinen 5 Kindern: seht Kinder, da wird euer Brov aufgeladen!" tagswahlen erlittenen Niederlage zu. Mit welchem Rechte dieses geschieht, wollen wir nicht untersuchen, sondern nur die Thatsache constatiren, daß die Sozialdemokratie alles aufbietet, das in unserer Provinz verlorene Terrain wiederzugewinnen, und daß die Parteigenossen zu diesem Zwecke vor keinem pekuniären Opfer zurückschrecken. Der Erfolg kann unter solchen Umständen um so weniger ausbleiben, als sich leider auf antisozialisti- scher Seite eine gleiche Opferwilligkeit nicht zeigt. Ist es doch nicht einmal der größten Partei in der Provinz, der nationalliberalen, möglich gewesen, ein Parteiorgan für Schleswig-Holstein   begründen zu können, obgleich ein solches allseitig schon seit Jahren als ein dringendes Bedürfniß, ganz besonders in Holstein, empfunden wird, das seit dem Eingänge desAltonaer Merkur" kein einziges größeres nationalliberales Organ besitzt. Man sollte wirklich glauben, daß das, was die meistens aus Gesellen und Tagelöhnern bestehenden Sozialdemo- kraten fertig bringen können, auch von der zahlreicheren, begü- terteren und intelligenteren nationalliberalen Partei fertig ge- bracht werden kann. Oder irren wir uns?" Ja, Herr Correspondent, Sie irren sich! Und zwar weil der Geldsack egoistisch ist, weil er kurzsichtig macht und weil er deshalb für politische Zwecke keine Opfer bringt. Und es ist gut, daß Sie sich irren, weil der Kampf gegen die Vernunft doch nur Wirrwar anrichtet, und Wirrwar giebt's genug schon auf der Welt. Deshalb möge man der Entwicklung des Volks- thums freien Lauf lassen. Kamburg, 22. Juli.  (Etwas von der Gräfin Hatzfeldt  .) Oft schon hat man sich hier gefragt, von wem die hiesige so- genannte Bräuer'sche Partei das Geld habe zur Fortsetzung ihres Blattes, welches kaum 300 Abonnenten hat. Die wenigen Ar- bester können die fortlaufenden Opfer nicht tragen. Ich dachte früher schon einmal an die Gräfin Hotzfeldt, doch warf ich den Gedanken wieder gleich fort, da ich glaubte, die Gräfin würde klüger sein, als daß sie ihr Geld so erfolglos verpuffte. Und doch bringt mich das gedachte Blatt jetzt selbst wieder auf den Gedanken. In der letzten Nummer desselben steht nämlich fol- gende Notiz: Protest. Bremen  , den 17. Juli 1877. In Nr, 28 unseres Organs befindet sich einEingesandt" mit einerAnmerkung der Redaktion" über Herrn I. B. Schweitzer, welcher in demselben als wirklicher Vertreter Lassalle's gepriesen wird. Da die Generalversammlung von 1876 über dieses Thema heftige Debatten führte und dieselbe sich dahin einigte, man solle Herrn v. Schweitzer gänzlich ruhen lassen, da nun aber dies von unserm Redakteur nicht beachtet ist und dasselbe Thema in diesemEingesandt" wieder enthalten ist, so erachten wir dies für eine direkte Schädigung des Allgemeinen deutschen Arbeiter- Vereins und sehen uns genöthigt, hiermit öffentlich zu protestiren. Zugleich erwarten wir, daß das Präsidium Schritte thut, damit solche Sachen ferner unterbleiben. G. Gewecke, H. Dohrmann, Vorstandsmitglieder. Im Auftrage der hiesigen Mitglieder: F. Döring, Bevollmächtigter. Anmerkung der Redaktion. Die Aufnahme des be- treffendenEingesandt" von I. B. Schweitzer ist nicht unsere Sache, sondern lediglich Sache der Preßcommission, welche die volle Verantwortung dafür hat und trägt. Im Uebrigen meinen wir, ist dasEingesandt" kein Aufrühren von Streitfragen, welche über Herrn v. Schweitzer zwischen uns und dem früher von Herrn F. Mende geleiteten Allgemeinen deutschen Arbeiter- Verein stattgefunden haben. Wenn wir auch früher anderer Meinung über die Frau Gräfin   v. Hatzfeldt   und Herrn Mende waren, so haben wir eingesehen, daß die Streitfragen damals auf Jrrthümsr beiderseits beruhten. Wir zollen der Frau Gräfin   v. Hatzfeldt   und Herrn Mende unsere voll- ständigste Achtung und würden einEingesandt" in objektiver Form über dieselben ebensowenig zurückweisen, wie dasEin- gesandt" über Herrn v. Schweitzer." Bis jetzt war der verstorbene Herr v. Schweitzer der Heiland der Hamburger   Bräuerschen Allgemeiner deutscher Arbeiter- Verein darf man nicht sagen, man würde dadurch das Andenken an den früheren Verein dieses Namens schänden, sie schworen auf Schweitzer, den sie, wenigstens oft schien es so, weit über Lassalle setzten. Schweitzer ist todt; jetzt hat sich das Ding gewendet die Todtfeindin Schweitzers, die Gräfin Hatzfeldt  lebt noch, sie besitzt auch Geld, das weiß ja auch ein Mitglied der Bräuer'schen Partei sehr gut, der Herr E. B. Richter aus Wandsbeck*) und so wird jeht wohl die alte Gräfin an der Spitze dieser Partei marschirrn. Ob der Unterrockspräsident, Herr Mende, sich von seinemSchwermuth" erholt hat, wissen wir nicht ein passender Präsident wäre er mindestens für diese Gesellschaft. Lehe  , 10. Juli. Wie ich seinerzeit imVorwärts" berich- tete, wollten die Parteigenosseq am hiesigen Orte einen Ball abhalten, welcher jedoch von der Behörde verboten wurde, weil, wie ich ebenfalls schon imVorwärts" berichtete, ein politischer Verein keinen Ball abhalten dürfe. Da ich mich jedoch mit diesem Bescheide nicht zufrieden geben konnte, wendete ich mich an die königliche Landdrostei in Stade  , welche jedoch das Vor gehen des Herrn Kreishauptmanns für gesetzmäßig hielt. Auf diesen Bescheid hin wendete ich mich an das königliche Mini- sterium des Innern in der Ueberzeugung, dtß höhern Orts ein' andere Entscheidung getroffen werben würde. Aber die Täuschung blieb nicht aus, denn auch der Minister Eulenburg ist der An- ficht, daß ein politischer Verein sich nicht harmlos vergnügen darf, wie nachstehende Antwort auf meine Beschwerde, welche ich am 21. März abgeschickt habe, zeigt:Auf die Vorstellung vom 21. März dieses Jahres eröffne ich Ihnen hierdurch, daß ich es bei der Lage der Sache nicht für ungerechtfertigt erachten kann, wenn die zur Abhaltung eines Balles seitens des dortigen sozialdemokratischen Wahlvereins nachgesuchte Erlaubniß von dem königlichen Kreishauptmann in Lehe   versagt und die Entscheidung seitens der königlichen Landdrostei in Stade   aufrecht erhalten worden ist. Ich sehe mich daher außer Stande, Ihrer vorlie- genden Beschwerde eine weitere Folge zu geben. Der Minister des Innern Graf Eulenburg  ." So sieht es um die Gleich- heit vor dem Gesetz aus! Ph. Krebs. Mannheim  . Mit Genugthuung können wir berichten, daß die Bewegung in Mannheim   und Umgebung immer mehr an Ausdehnung gewinnt, wozu allerdings Versammlungen wie die am 2. Juli in den Sälen desBadner Hofes" Hierselbst ab- gehaltene ihr möglichstes beitragen. Es referirte über den ersten Punkt der Tagesordnung:Die heutige Reaktion und der vierte Stand" unser Genosse Hackcnberger, der in Trier   bekanntlich 14 Monate Gefängniß abgesessen hat. Hackcnberger wurde, als er die Tribüne bestteg, mit rauschendem Beifall empfangen, auch sein Vortrag wurde sehr günstig aufgenommen, lieber den zweiten Punkt der Tagesordnung:Die orientalische Frage" referirte Genosse Weidemann aus Hamburg  . Auch Weide- *) Gleichfalls derPräsident", Herr RS Hing! D. R.   d.B."