Schluß von Seite 1. In seiner Rede über die Annexion von Elsaß Lothringen   traftirte uns Fürst Bismarck   wieder einmal einer ,, Enthüllung. Er sagte:

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ba nicht nur jeber Solbat täglich 2%, Sgr. Zulage, sondern auch Stallupönen, RegierungsbezirkGumbinnen( an ber russischenGrenze!) ausreichende Rationen an Brot und Fleisch erhalte. Da wir volles zu melden habe."

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Vertrauen in diese Angaben zu sehen haben, so fragt sich, worauf Obschon die auf jene Angelegenheiten bezüglichen Atten­mit gründet sich dennoch die thatsächliche Allgemeinheit der Lamentation? stücke seit einer Woche in Händen des Reichstags sind und eine Wir finden sie, nach der zuverlässigen Angabe eines kürzlich aus ,, Es ist bekannt(!), daß ich noch am 6. Aug. 1866 Frankreich   zurückgekehrten Gefreiten, in Folgendem: Während der Interpellation darüber in Aussicht steht, hat sich die Regierung in dem Falle gewesen bin, den französischen   Bot- Offizier und Beamte täglich 5 Frs. Portionsgelder und 1 Thlr. Feld in Anbetracht, daß ihr ein paar ellenlange Lasteraden, zulage bekommt, erhält der Soldat täglich 2 Sgr. Feldzulage und selbst wenn sie noch so donnernd losgelaffen werden, nicht wehe schafter bei mir eintreten zu sehen, um mir mit turzen eine Ration, welche tn 4 Bfd. frischem Fleisch,% Pid. Salzfleisch thun doch nicht veranlaßt gefunden, die Maßregel ihres Worten das Ultimatum zu stellen, Mainz   an Frant- und 10 Loth Spec besteht. Da nun alle drei Tage gefaßt wird, so reich abzutreten oder die sofortige Kriegserklärung hat der Soldat nur alle drei Tage einmal frisches Fleisch, und weil Generalpostdirectors irgendwie zu modifiziren. Für uns hat zu gewärtigen.( Hört, hört!) Ich bin natürlich nicht eine bas Salzfleisch völlig ungenießbar ist, so beschränkt sich seine Mahlzeit diese Stephansgeschichte noch ein ganz anderes Interesse. Wenn in drei Tagen auf nur Pfd. Fleisch und den Spec, der theilweise die Regierung dem Postchef nicht einmal eine Rüge ertheilt Sekunde zweifelhaft gewesen über die Antwort. Ich antwortete auch den Geruchsnerven starte Zumuthungen machen soll. Bedenkt ihm: Gut, dann ist Krieg! Er reiste mit dieser Antwort nach man nun ferner, daß viele ältere Mannschaften nach ausgestandener wegen einer Ungesetzlichkeit, die ihr so gut wie gar nichts Paris  ; in Paris   besann man sich einige Tage nachher anders, Todesgefahr und den oft furchtbaren Kriegsstrapazen jezt im Frieden einbringt, hat sie dann nicht ein Anrecht auf Gegenleistung und man gab mir zu verstehen, diese Instruktion sei dem Kaiser von einzelnen Offizieren oft in ganz brutaler herausfordernder Weise seitens des Postchefs? Und daß diese Gegenleistung gewährt sich behandelt seyen, daß sie wie die Retruten jest wieder die An- wird, das ist nicht zu bezweifeln. Das schwarze Kabinet Napoleon   während einer Krankheit entrissen worden. Die fangsgründe des Ererzirreglements durchmachen müssen und bei den besteht noch. weitern Versuche in Bezug auf Luxemburg   und weitere Fragen fleinsten Versehen" oft angebunden werden, während Kopf und find bekannt. Ich komme darauf nicht zurück. Ich glaube, Herz ber Heimath angehört und die Sorge um die Eristenz der ich brauche auch nicht zu beweisen, daß Frankreich   nicht immer Familie die Brust besturmt so läßt sich wohl der Grund der all­gemeinen Klage begreifen. Es wird verbürgt, daß ein Soldat, weil charakterstart genug war, den Versuchungen, die der Besitz des er seinen Oberlieutenant um Urlaub in die Heimath gebeten, um Elsasses mit sich brachte, zu widerstehen." fein frantes Kind zu besuchen, nachdem furz vorger die Frau Schon die einleitende Phrase: es ist bekannt" klingt sehr ihm schon gestorben, vier Tage Arrest als Antwort erhalten, sonderbar, denn es handelt sich um einen Standal, den sowohl lediglich auf die weitere Bemerkung hin, daß er zu den allerditesten Fürst Bismard als die Regierung Bonapartes   sich wohlweis: Wannschaften gehöre und Jüngere seine Stelle ausfüllen könnten." Ein weiteres Dementi an die Adresse des Herrn General­lich gehütet haben ,,, bekannt" werden zu lassen. Ferner laborirt stabchefs wird in einem ,, Eingesandt aus Weißenburg   im Elsaß  " die Enthüllung" an einer auffallenden ungenauigkeit. Am in der Volkszeitung" vom 16. Mai gerichtet: 6. August 1866 war der Prager Friede noch nicht abgeschlossen; In Nummer 104 Ihres Blattes lese ich, daß Sr. Erzellenz der derselbe kam erst 17 Tage später

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Telegraphische Depesche.

Fürth  , den 16. Wlai. Die Schuhmacher Fürth's   stellten am wittwoch den 17. Mai die Arbeit ein; Hilfe dringend nothwendig. Zuzug nach hier abhalten. Hohner  . Alexanderstraße 19. Berlin  . Der Schuhmacherftrite ist beendet; die Forderun gen sind zum großen Theil bewilligt worden.

Für den allgemeinen Webertag in Glauchau  . Aue Parteigenossen und Freunde der Arbeitersache, sowie alle Zeitungen, welchen unsere Aufrufe zum allgemeinen Webertag zu Händen gekommen sind, werden gebeten, für die größtmöglichste Ver­breitung Sorge zu tragen und nicht nur die Aufrufe den verschiedenen Rorporationen, bie ihnen am nächsten stehen, zukommen zu lassen, sondern auch dahin zu wirken, daß die betreffenden Korpora tionen sich bei dem Webertag vertreten lassen. Gleichzeitig machen wir bekannt, daß für ein möglichst billiges unter tommen der Delegirten Sorge getragen wird, und bitten wir auch dieser Bekanntmachung die möglichste Verbreitung zu geben. Im Auftrage des Komitees für den Webertag Glauchau   und Meerane  .

C. G. Binder. Arbin Paul. Mainz   16. Mai. Parteigenossen! Gestern Morgen 8 Uhr haben einen unserer besten Agitatoren begraben.

Es war unser toth, einer von den Septem ber- Ausgewiesenen. An seinem Grabe weint eine Wittwe nebst 6 Kindern, wovon das älteste faum 8 Jahr und das jüngste erst einige Wochen alt ist. Barteigenossen! Unser Freund Roth lag 9 Wo chen an den Blattern im Spital, vis er durch den Tod von seinen Schmerzen am Sonntag erlöst wurde. Friede seiner Asche!

am 23. August zu Herr General Molife in der Sitzung des Reichstages vom 3. Mai Stande und Fürst Bismard war am 6. August noch nicht in gesagt hat, daß jeder Mann Pfd. Fleisch erhält; wenn es einem der Lage, Napoleonische Zumuthungen kategorisch ablehnen zu armen Soldaten gestattet sein dürfte, hierüber auch ein Wort mitzu­sprechen, so jagt er einzig und allein: Mit diversen Knochen tönnen. Hätte er es gethan, so würde Frankreich   unzweifel- ½ jo. Ferner soll jedermann 15 Sgr. einschließlich von Allem haft Preußen den Krieg erklärt haben, und zwar unter Be- taglich erhalten; diese Rechnung scheint mir nicht ganz zu stimmen. dingungen, die einen für Preußen nachtheiligen Ausgang un- Ein 60er Reservist." zweifelhaft gemacht hätten. Das Datum ist also jedenfalls ,, Einen recht widerlichen Eindruck, lesen wir in einer falsch. Daß im Uebrigen die Angabe wesentlich richtig ist, Münchener   Korrespondenz der Frankfurter Zeitung  ", machen wollen wir gern glauben. Allein, wir müssen dann fragen: die noch immer fortdauernden Betteleien für Verwundete, wie war es möglich, daß Bonaparte einem ,, deutschen  " Staats- Angehörige von im Felo stehenden Soldaten und für verwüstete mir mann mit solchen Buшuthungen nahen konnte? Jst anzunehmen, und verarmte Gegenden in Elsaß- Lothringen  . Man hat daß er es gethan hätte, wenn ihm nicht bestimmte Versprechungen Frankreich   eine Kriegsentschädigung auferlegt, die weit über gemacht waren? Wir stehen hier offenbar wieder vor dem jene Summen hinausgeht, welche die deutschen   Staaten un­Biarrrizer Geheimniß. Den Schleier dieses Geheim- mittelbar für Kriegszwecke aufgenommen haben. Wie fommt niffes zu lüften, ist offenbar nicht in Bismarck's Interesse. Bloßer es nun, daß solche Betteleten( ich wiederhole den Aus­Parteigenossen! Berlaßt meine Frau und meine Kinder nicht!" Redseligkeit verdanten wir gewiß nicht eine für den Sprecher Druck, denn er ist der allein bezeichnende) auch jetzt noch kein Das waren seine legten Worte. Die Mainzer   Mitglieder haben bis selbst so tompromittirende Enthüllung. Was aber war der Ende nehmen? Die Regierungen haben den Franzosen gegen- iegt in den 9 Wochen gethan, was sie fonnten und appelliren deßhalb an alle Parteigenossen außerhalb Mainz  , in ihren Kreisen ein Scherf­Beweggrund? Bisher hat Bonaparte bekanntlich die Biemarck über alle irgend auffinobaren Beschädigungen in Rechnung lemn für die Wittwe doth zu sammeln; gedenft der Wuttwe und Waisen! schen Enthüllungen nicht mit Gegen- Enthüllungen beantwortet. gebracht. Sollen nun diese Entschädigungsgelder den wirklich Gelder sind zu senden an: Schneider Joseph Leyendecker in Mainz  , Das Motiv liegt auf der Hand: er erwartete von Bismarck Beschädigten vorenthalten werden und nur in die Staatskaffen Stadthausstraße. Die Mainzer   Parteigenoffen. die Wiederherstellung des Empire. Diese Hoffnung muß er nach- fließen, vielleicht um bei weiteren Kasernenbauten, Bismarc­Im Auftrag: J. M. Hirsch. gerade verloren haben, er muß zur Einsicht gelangt sein, daß und Generals- Dotationen und ähnlichen Ausgaben ihre Ver­Brieffaften sein Biarrißer Gast, wenn auch den guten Willen, doch nicht wendung zu finden? Jedenfalls ist die Geschäftigkeit Einzelner der Redaktion. H. F. in 8.1 Thlr. 6 Ngr. der Expedition die Macht besitzt, das französische   Kaiserreich zu restauriren.( worunter nicht selten Beamte) für Zwecke der bezeichneten Art übergeben. In nächster Nummer.- X. Soldatenbriefe sino stets R. F. Meerane  . 1 Thlr. 10 Ngr. für die Volfsstaat­Als die Mainzer   ,, Enthüllung" vom Stapel gelassen wurde, eine sehr unpassende." hatte Fürst Bismard bereits die Absicht, den Frankfurter   Frieden So weit die Korrespondenz. Auch hier in Leipzig  , und Rajjedankend erhalten und derselben überwiesen.- X. in X.: Ist der mit der Versailler Regierung abzuschließen: war es etwa wohl überall im ,, Neuen Reich  " wird diese schamlose Bet- Herr Bogt" glücklich angekommen? der Erpedition: A. F. Mylau  : 2 Thlr. für den ,, Volksstaat" der Zweck dieser Enthüllung, den nun bevorstehenden Gegen- Ent- telei gewerbsmäßig betrieben, besonders von nationalliberaler erhalten. S. in V. Ja! Hat für uns bei den Wahlen agitirt. E. W. . hüllungen Bonaparte's die Spize abzubrechen? Seite. Wir dächten, unsere Soldaten hätten etwas besseres in St. 25 Gr. erhalten. W. Rochlip: 20 Gr. für Annoncen d. Von der Englischen Presse wird die neuste Enthüllung verdient, als daß man sie, die ihr Leben und ihre Existenz in Sch. erhalten. H. S. in B.   10 Gr. erhalten, wird schwerlich zu be jchaffen sein. Bismarc's mit ziemlich unrespektvoller Ironie behandelt. die Schanze geschlagen, durch ein elendes Almosen zu kumpen Einladung. So schreibt die konservative und sonst Preußenfreundliche degradirt. Sie haben ein Recht auf Unterstüßung, und an Weuteln fehlt's wahrlich nicht. Auch abgesehen von der Kriegs- den Agitation in Thüringen  , glauben die hiesigen Parteimitglieder, im Ueberzeugt von der Nothwendigkeit einer fünftigen und fortwähren­,, Saturday Review": Es ist nicht zu begreifen, warum der deutsche Kanzler im August entschädigung, brauchen die großen Herren nur etwas weniger Einvernehmen mit Barteigenossen anderer Orte Thüringens  , daß auf 1866 schwieg und seinen Landsleuten nicht die ganze Wahrheit fund für sich zu nehmen, und es ist genug da für die Soldaten. einer Landesversammlung für Thüringen   diese wichtige Frage am machte. Es war ihm ernstlich darum zu thun, einen weitern Krieg Der Staat thue seine Pflicht Sie laden deshalb für Pfingsten und kein Soldat hat sichersten igre Lösung finden werde. zu vermeiden, und unter den eigenthümlichen Zeitverhältnissen war es gegen die Interessen Preußens, in eine neue erwidelung hinein zu darben, kein Soldat sich zum Almosenempfängerie Barteigenossen in Thüringen  , sowie überhaupt Gesinnungsgenossen gedrängt zu werden. Auein es ist sicherlich überraschend, daß während herabzuwürdigen. Was endlich die Kriegsschäden in Elsaß   und bes lezten Strieges Eiropa nicht davon unterrichtet wurde, daß Frank Lothringen betrifft, so sind zur Abhülfe so ungeheure Summen ein. Die Bergandiungen sollen im reich Weainz begehrt habe. Als das siegreiche Deutschland Mez forderte, erforderlich, daß der Gedante an Privatwohlthätigkeit für jeden verlangte es nur ein Aequivalent für das, was Frankreich   von Deutschland  erstrebte, ehe noch ein Schuß abgefeuert worden war. Es ist seltsam vernünftigen Menschen von vornherein ausgeschlossen ist. Also auch, daß der Kaiser im September 1866 daran denken konnte, von nieder mit dieser ,, patriotischen" Bettelei! einer geringfügigen Gebietsvergrößerung zu reden, da er doch darüber Einstweilen thut der Staat nichts für die Soldaten, de= im Klaren sein mußte, daß die preußische Regierung es in ihrer Geren ,, Siege" er doch so gut für sich zu verwerthen weiß. Man walt hatte, zu enthüllen, daß die wirklich gemachte Forderung so groß war, wie sie nur von Preußen etwa nach einem zweiten Jena   hätte betrachte jich nur folgendes Bild aus der neuen ,, Kaiserstadt", eingeräumt werden fönnen. Es ist übrigens unmöglich, die klare das wir im ,, Dresdener Anzeiger"( Zwillingsbruder des ,, Leip­und bestimmte Angabe des Fürsten Bismarck in Zweifel zu ziehen, siger Tageblatt") finden:

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willkommen.

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zu einer

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Landesversammlung nach Weimar  

Gasthof zum Schwan

Sonntag den 28. Mai 1. Pfingstjeiertag Abend 6 Uhr und Montag den 29. Mai 2 Pfingstfeiertag von früh 10 Uhr an stattfinden. Tagesordnung:

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1. Agitation in Thüringen  . Bildung eines Agitations- Romitees. 2. Wahl von Delegirten zum Part.ikongreß.

3. Die Preß und Vereinsgesetzgebung.

Anmeldungen und Zuschriften sind an Unterzeichneten zu richten. Für Quartiere wird nach Kräften gesorgt werden. Sonntag den 28. Mai von Mittag 12 Uhr an Empfang der eintreffenden Parteigenossen im Gasthaus zum Schwan. 6. Kettel jun. im Auftrag.

Weimar   im Wai 1871.

Für Cöln. sozialdemokratischen Arbeiterpartei, bet Hen. Wisdorf, Thiebolds Sonntag den 21. wat, öffentliche Versammlung der gaze Nr. 102. Worgens halb 11 uge.

Tagesordnung: Die sozialen Bewegungen des Arbeiterstandes im Verhältniß zum Zeitgeist, so wie Beschlußnahme über einen abzu­haltenden Arbeitertag. Auch werden die Parteigenossen auf folgende Wirthslokale auf­merksam gemacht: Hr. Wisdorf Thiebolosgasse Nc. 102, Hr. Wein­reis Thieboldsgasse Nr. 100 und H. Schulte großer Griechenmarkt Nr. 2b, indem dort der Boltsstaat" aufliegt. Um recht zahlreichen Bejuch obiger Berjammlung bitte bringend. Im Auftrage. O. Falt. Für Mainz  .

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und die Sache wijt ein neues Streiflicht auf das überraschende Er- ,, Trauriges Jnteresse erregt ein Vorfall in Berlin  , wo eigniß der Kapitulation bei Sedan  , wenn man bedenkt, daß der be= fiegte und gefangene Kaiser und die Häupter der Sieger allein wußten, sich bekanntlich ein Männer Asyl für Obdachlose befindet. wie hohen Flug einst der Ehrgeiz des Ueberwundenen genommen, und Dort meldeten sich in einer der vergangenen Nächte auch drei wie er dabei über das Ziel hinausgeschossen.". entlassene Kriegsreservisten, darunter ein Unteroffi= Bezüglich der unaufhörlichen selagen der deutschen   Soldaten zier in voller Uniform, zur Aufnahme. Nach ihnen stellte in Frankreich   über schlechte Verpflegung u. f. w. ist Bismarcks in derselben Nacht ein 96 Jahre alter Greis dasselbe dringende Leiborgan, die ,, Norddeutsche Augemeine Zeitung" zu dem Verlangen, das selbstverständlich gewährt wurde." perfiden Radikalmittel gelangt, in einer offiziösen Notiz auf- Die Willkür der höheren und niederen preußischen Be­zufordern, man möge doch die Namen der Beschwerde- amten ist zu bekannt, als daß es sich noch verlohnte, fortlaufend briefschreiber, der Militär- Intendantur bekannt- alle einzelnen Fälle zu registiren. Ein Fall aber, der augen­geben, damit lettere ihrem eigenen Wunsche gemäß blicklich besonders deßhalb Sensation erregt, weil der Urheber nach angestellten Recherchen die Abstellung der Uebel herbeiführen Generalpostoirettor Stephan für einen in seinem Fach tönne, was aber nicht möglich sei, wenn die Zeitungen immer verdienstvollen Mann gehalten wird, verdient darum einiges nur anonyme Beschwerdebriefe citirten. Hoffentlich wird Interesse, weil die Willkür dieses nicht politischen Beamten auf Niemand, der einen derartigen Brief von Freunden oder Ver- den Grad von Despotismus schließen läßt, welchen sich ein wandten erhält, in die von der Norddeutschen" gestellte Falle spezifisch politischer erlauben darf. Der Frankfurter- Zeitung  " in gehen, denn Festung auf Jahre hinaus wäre das Schicksal des wird in dieser Angelegenheit unterm 5. d. geschrieben: Unglücklichen, dessen Name die Militärbehörde erführe. Wir Stephan ist überaus reizbar gegen Widerspruch. So ist ihm haben erst jüngst den Fall registrirt, daß zwei Soldaten, deren das in Berlin   erschienene Wochenblatt Die deutsche Post", welches die im Dresdener Boltsbote" veröffentlichten Feldpostbriefe von Postverwaltung einer unabhängigen feritif unterwirt und unter den Bojtbeamten viele Leser und Weitarbeiter zählt, ein Dorn im Auge. der Polizei erstiebert worden waren, verhaftet worden sind, tan erzählt von Verwarnungen, welche er amttich den Mitarbeitern und wir können dem hinzufügen, daß in Magdeburg   an 800 ertheilen ließ und von den Bestrebungen eines seiner in die Provinz der Weber, Tuch-, Butstin und Zeugmacher, Wirter und Posamentire, militärische Gefangene sizen, welche sogenannte Diszip- gesandten Posträthe zu dem Zwecke, um die Abonnenten aus postali Spinnerei-, Apparateur- und Färbereiarbeiter, Garn- und Waarendrucker linarvergehen verbüßen müssen. Daß aber auf jede Beschwerde ichen Kreisen zu verscheuchen. Was aber heute im Heichstage erzählt und Affommodeure sowie Fachverwandter und Hilfsarbeiter jeglicher linarvergehen verbüßen müssen. Daß aber auf jede Beschwerde wurde, jest Allem die strone auf. Es hatten die Hamburger Sekretäre Stellung. eines Soldaten, und wenn sie auch dienstlich und vollkommen eine Betion an den Reichstag aufgesezt, worin sie diesen um eine Sonnabend d. 20. Mai d. J. Abends 8 Uhr in Stadt London   in reglementsmäßig angebracht wird, mit der Sicherheit eines Natur- über die Vorschläge des Heren Stephan hinausgehende Gehaltsver- Chemniz. Tagesordnung: Gründung von Gewerbsgenoſſenſchaften. Im Auftrage des Komitees. gejeges ein ,, Disziplinarvergehen" folgt, das weiß jeder, dem bejserung baten. Diese Betition zeigten die loyalen Beamten vor B. Wendler. ersten Rekrutenstadium entwachsene Soldat. ihrer Absendung ihrem vorgesezten Oberpojidirektor. Der schickt sie Die( nationalliberalen) ,, Chemnitzer Nachrichten" schreiben: wer nicht bis zum Abend seine Unterschrift zurückgezogen Für Rochlik. vorerst an Stephan zur Kenntnißnahme. Stephan telegraphict, daß, Volksversammlung! Sonntag, den 21. Mai, Nachm. 4 Uhr, Auf die von einem Reichstagsabgeordneten im Reichstage einge haben würde, Verseßung zu gewärtigen hätte. Die einge- im Gautyof zu Bee dein bei Wechselburg  . Alle Vereine der Um­brachte Interpellation über die allenthalben laut werdenden Klagen Schüchterten Beamten gehorchten, nur ein Sekretär stand auf seinem gegend werden gebeten, zahlreich zu erscheinen. über ungenügende Verpflegung unserer Truppen in Frankreich   erklärte Betitionsrecht fest. Am Abend des 2. Mai wird demselben von Ober­bekanntlich ein Regierungsbeamter*) jene klagen für unbegründet, postdirektor mitgetheilt, daß er laut so eben eingetroffener telegraphi *) Der ,, Regierungsbeamte" war Niemand anders, als der große Scher Ordre von Stephan, vom 16. Mai ab verseßt sei und sig in Schweiger" Moitte, den in so unliebsame Stellung zu versezen, für

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bas patriotische Herz des Chemnizer- Nachrichten- Redacteurs eine zu daß diese Angelegenheit dem( sic!) Generalstab direct nichts angehe." harte Zumuthung war. Professor Biedermann, der in der Deutschen   als ob es für die hungernden deutschen   Soldaten nicht völlig einerlei Algemeinen Zeitung" den Artikel abdruckt, fühlt sich gedrungen, zu dem wäre, ob Graf Moltke   in seiner Eigenschaft als Chef des General­Wort Regierungsbeamter", das ihm doch für den großen Mann", stabs" oder als Reichstagsmitglied fich jenen parlamentarischen Scherz der damit gemeint ist, nicht würdig genug flingt, in Parenthese zu be- auf Kosten ihres Magens erlaubt hat. Die Zweiseelentheorie mag ein merken: ,, icht eigentlich ein solcher war es, sondern Graf Moltke, der nationalliberales Gehirn befriedigen, einen Soldatenmagen befriedigt nur als Mitglied des Hauses sprach und dabei ausdrücklich erklärte, I sie sicherlich nicht.

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D. R.

Alle Samstage findet Weitgliederversammlung Abends 8 Uhr der Alten Krone statt. Sonntag, den 21. Mai, Abends 7 Uhr, findet im Saale des Herrn Burtschel zum Besten der Wittwe Roth eine humoristisch- musita­uiche Abendunterhaltung statt. Für Chemnitz  . Allgemeine Versammlung

Tagesordnung: 1) Der Normalarbeitstag( 10ständige Arbeits­zeit pro Tag); 2) die Arbeiterbewegung.

Referenten: Waldheimer   und Chemnizer Parteigeno ffen. Im Verlage der Erpedition ist soeben erschienen: Das sächsische Dissidentengesch, Separatabdruck aus dem Bolfsstaat", a 3 Pf. Die Religion der Sozial- Demokratie, von J. Diepgen,& 5 Pf.

Leipzig  : Verantw.tebakteur A. Hepner( Redaktion: Petersstemweg 13). Drud u Verlag: F. Thiele.( Expedition: Petersstr. 189.