Die Genoffen haben denn auch teils aus eignem Antrieb, teils Verkehr der industriellen Arbeiter mit den Landarbeitern im Gefolge, 1 oberung von je einem Mandat in Pforzheim und Durlach die hter Anleitung des Parteivorstands die Organisation ausgebaut, den zu zerstören der ebenso dumm wie dreist betriebenen munderisch- Stammerfraktion auf 7 Abgeordnete. Bu gleicher Zeit gelang es den um begangene Fehler zu vermeiden und gekräftigt neue Kämpfe reaktionären Agitation nicht gelungen ist und nicht gelingen wird. hessischen Genossen durch Behauptung des Befihstands und Eroberung ausfechten zu können. So haben sich z. B. die Genossen Für die Landarbeiter ist der Tag des Monatsbesuchs ihres städtischen des Kreises Groß- Gerau - Land 5 Abgeordnete in den Landtag zu senden. in Anhalt- Dessau und Bernburg am 17. Juni d. J. eine Arbeitsbruders ein Tag der Freude und des Genusses. Die Genossen in Reuß ältere Linie eroberten im Januar 1 Mandat gemeinsame Landesorganisation geschaffen, um die Agitation Während der Reichstags- Session wurden an die Fraktion und und die Genossen des Meininger Landes im März und Mai je ein einheitlicher und nachdrücklicher betreiben zu fönnen. In den Orten, den Parteivorstand zahlreiche Ersuchen gestellt, Abgeordnete als Mandat, so daß der aus 24 Abgeordneten bestehende Meininger in denen die Staatsanwaltschaft den erfolgreichen Versuch machte, die Referenten zu bestellen. Soweit es möglich war, ist den Wünschen Landtag 6 socialdemokratische Abgeordnete aufzuweisen hat. Bei öffentliche Quittung des Vertrauensmanns als eine Aufforderung der Genossen Rechnung getragen, doch mußte immer noch eine der am 22. Mai in Nürnberg vollzogenen Landtagserfazwahl wurde zu einer nicht erlaubten Sollefte zu verfolgen, wie z. B. in Magdeburg erkledliche Anzahl der Ansuchenden auf gelegenere Zeit vertröstet Genosse Dr. Haller mit 161 Stimmen gegen 73 abgegebene weiße und Erfurt , haben die Genossen den Weg der Vereinsgründung mit werden. Bettel gewählt. festen Beiträgen betreten. Damit sind sie der staatsanwaltlichen Um nun den weitgehendsten Wünschen der Genossen entgegen- Ein fräftiger Vorstoß gelang den Bremer Genossen bei den Fürsorge entrüdt. Wie in den angezogenen Fällen werden die Ge- zukommen, hat der Parteivorstand auch in diesem Jahre nach Ende November gethätigten Bürgerschaftswahlen. Im ersten Auſturm nossen stets die für die örtlichen Verhältnisse vorteilhaftefte Organi- Schluß der Session eine Anzahl größerer Agitationstouren, auf gewannen die Genossen 9 Mandate und 2 in der Stichwahl. Ein fationsform zur Anwendung zu bringen wissen. das ganze Reich verteilt zur Ausführung gebracht. Die einzelnen Genosse, der nur eine Mehrheit von 4 Stimmen erzielt hatte und Provinzial- und Landes- Agitationskomitees, denen die Einzelarbeit dessen Wahl beanstandet war, legte sein Mandat nieder. Der Genosse Anmeldung und Bekanntmachung der Versammlungen zufällt, batte die Genugthuung, bei der Nachwahl eine Mehrheit vou bedauern nur, daß die Zeit, in der sich die Neferenten der Agitation 78 Stimmen zu erzielen. widmen können, zu kurz bemessen sei. Dabei ist unter 14 Tage keine Tour vorgesehen gewesen. Das stets rege Jnteresse für die Agitation ift das beste und untrüglichste Kennzeichen der frohen Kampfes Stimmung, die die Genossen allezeit bescelte.
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Jm vorjährigen Bericht konnte noch auf den andauernden guten Geschäftsgang in den meisten Industrien hingewiesen werden. Der damit verbundene Aufschwung der gewerkschaftlichen Bewegung Neu- bezw. Ergänzungswahlen für die Landtage stehen bevor in brachte vielerorts den Arbeitern der verschiedensten Branchen eine Sachsen, Weimar , Sachsen- Coburg- Gotha, Württemberg und Baden. günstigere Gestaltung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen. VorIn Koburg- Gotha fehen die Gegner alles in Bewegung, den ſtets nehmlich waren es die Bauarbeiter der verschiedenen Berufe und die wachsenden Einfluß der socialdemokratischen Landtagsfraktion zu Holzarbeiter, die von der Lohnbewegung profitierten. Es verdient brechen. Dabei bieten die Freisinnigen die Hand zur Anwendung hervorgehoben zu werden, daß faft ausnahmslos die Arbeiter den Unter Wahlen. In dem Berichtsjahr haben in zwölf Wahlfreifen der schäbigsten Mittel. Auf Grund einer recht zweifelhaften Wahlnehmern Unterhandlungen über die gestellten Forderungen angeboten Neuwahlen stattgefunden, bei denen sich die Partei beteiligte. Es ordnungsbestimmung, nach der die Wahlen auch öffentlich vors und erst, wenn die Unterhandlungen schroff abgewiesen wurden, zur find dies die Kreise Eßlingen- Württemberg. Schlettstadt - Elsaß , genommen werden können, soll das bisher gethätigte geheime StimmArbeitsniederlegung schritten. Diesem torrekten Verhalten hatten es Germersheim - Pfalz , Deggendorf - Bayern , Calbe - Aschersleben - Proving recht gemeuchelt werden. die Arbeiter zu danken, daß die Anrufung des Einigungsamtes der Sachsen , Bayreuth - Bayern , Aurich - Hannover , Offenburg - Baden , Gewerbegerichte für sie fast immer erfolgreich war. Es muß dies Nürnberg - Bayern , Mülhansen- Elsaß, Waldenburg - Schlesien und ein Ausporn für die Arbeiter sein, sich rege an den Wahlen zum Northeim - Hannover . Durch die Bethätigung der Genoffen an den Kommunalwahlen Gewerbegericht zu beteiligen und die Agitation für die Forderung und durch das Eindringen in die Gemeindevertretungen ist vielfach ein der, obligatorischen Einführung der Gewerbegerichte nicht erlahmen Kreis Eßlingen- Kirchheim von der Partei in der Stichwahl erobert. bringen der Genossen in die Gemeindevertretungen war in dem Von den aufgeführten Kreisen wurde der fünfte württembergische frischer Zug in die Gemeindevertretungen gekommen. Das Einzu lassen. leberhaupt haben die Arbeiter alle Ursache, durch stetige Ans- Hauptwahl am 27. Oftober v. 38. erst an dritter Stelle rangierte. bag eine Einzelaufführung der errungenen Erfolge nicht angängig Das Mandat gehörte zum Besiystand der Volkspartei, die bei der Berichtsjahr in allen Gegenden des Reichs ein so umfangreiches, breitung und Pflege der Organisation fich die errungenen besseren Die Partei behauptete die beiden Mandate von Nürnberg und Walden- ist. Allenthalben, in Württemberg , Baden , Hessen , Bayern , den Lohn- und Arbeitsbedingungen zu sichern. Die Anzeichen einer burg. Das erstere war durch den am 4. April erfolgten Tod des mitteldeutschen drohenden Krise mehren sich. Rückgang des Geschäftsganges wird Genossen Dertel erledigt, das letztere war durch die Mandatsnieder- die Zahl der Orte zugenommen, in denen Socialdemokraten Herzogtümern, Sachsen und Breußen hat gemeldet aus der Werkzeugmaschinenbranche, der Mufitinstrumenten- legung des Genossen Sachse frei geworden. Die freiwillige Nieder- als Gemeindevertreter gewählt wurden. induftrie und der Textilindustrie. Der Rückgang ist zum Ausdruck ge- legung erfolgte deshalb, weil die Stassierung der Wahl wegen Ver- in deren Gemeinde- Berwaltung bereits ein Stamm von kommen teils in Arbeiterentlaffungen, teils in erheblicher Herabfegung legung des Wahlgefeyes durch den konservativen Wahlvorstand erfolgt Genossen thätig war, ist die Zahl der Werteter erheblich gestiegen. der Arbeitszeit, wie z. B. bei der Firma für Teppichfabrikation Roch wäre. Genosse Südefum wurde in Nürnberg mit fast derselben So ist die socialdemokratische Fraktion im Berliner Rathaus durch u. te Cock in Celsnig im Vogtland . Es gilt gewappnet zu fein, um der Stimmenzahl, die Genoffe Dertel bei den Wahlen 1898 auf sich verbie legtjährigen Wahlen auf 22 Mitglieder gestiegen. Im Brandennaheliegenden Versuchung des Unternehmertums, die Löhne zu redu- einigte, gewählt. Dieser Umstand verdient un deswillen als ein burger Stadtverordneten - Kollegium eroberten die Genossen 11 Size. zieren, widerstehen zu können. Darum hinein in die Organisationen. Beichen guter Parteidisciplin hervorgehoben zu werden, als die Bemerkenswert waren die Erfolge der Genossen bei den GemeindeGegner gehofft hatten, die durch den Tod des Genossen Oertel wahlen in Bayern und Baden. Bornehmlich waren es die Genossen Eine neue„ Krafiprobe" hat der Hamburger Arbeitgeber- Verband notwendig gewordenen Auseinandersetzungen würden die so sehn- der bayrischen Pfalz , die glänzende Erfolge, wie z. B. in Ludwigsinsceniert. Die Gelegenheit ist so frivol vom Baun gebrochen, daß lichst erhoffte Spaltung und gegenseitige Bekämpfung der Genossen Hafen und Kaiserslautern , erzielten. Würdig dem errungenen Sieg fie ohne Gleichen in der Geschichte der Lohnkämpfe dasteht. Auf die herbeiführen. Scharfmacherei des Arbeitgeber- Verbandes hin sind auf den Schiffsbei der letzten Reichstags- und Landtagswahl eroberten die Genossen Der Ausfall der Wahl im Kreise Waldenburg ist ein erfreuliches in Pforzheim die 3. Wählerklasse. In Forchheim , einem Ort bei werften Hamburgs zur Stunde 3000 Werftarbeiter ausgesperrt. Zeichen der Erstarkung der Partei in Schlesien . Am 26. Juni wurde Karlsruhe , fiegte die Partei auch in der 2. Klasse, so daß unter Davon 1500 am 14. Juli und weitere 1500 am 21. Juli. Weitere der Kreis zum erstenmal im ersten Wahigang erobert mit einem 48 Gemeindevertretern sich derzeit 31 Genossen befinden. Nach Aussperrungen find angedroht, wenn nicht die Nieter der Reiherfstieg Mehr von 36 Stimmen über die Stimmenzahl, die Genosse Sachse heißem Ningen ist es diesmal den Genossen in Staffel und Arnstadt Werft, die feit ein paar Wochen wegen einer Lohnerhöhung von 2 Pf. 1898 bei der Stichwahl erhielt. Das will viel sagen, wenn man in zum erstenmal gelungen, je 2 Vertreter in die Stadtverwaltung zu pro Stunde sich im Ausstand befinden, bedingungslos zur Arbeit zurück- Betracht zieht, daß seit dem letzten Ausstand, veranlaßt durch die wählen. fchren. Die Arbeiter sollen zu Baaren getrieben und ihnen die Möglich immer schroffer zum Ausdruck gelangenden Herrengelüfte der Mit der erhöhten Thätigkeit der Genossen in den kommunalen. keit genommen werden, zur Unterstützung ihrer Arbeitsbrüder etwas Grubenverwaltungen, an 3000 Bergleute den Staub der Heimat von Verwaltungen machte sich alsbald auch das Bedürfnis nach einem beizutragen. Die gewerkschaftliche Organisation der Arbeiter soll zum den Pantoffeln geschüttelt und sich anderweit ein gaftlicheres Heim kommunalen Programm geltend, damit Fehler einzelner vermieden Weißbluten gebracht werden, damit auch die Werften ungeniert in gesucht haben. Der Sieg des Genossen Sachse im ersten Wahlgang würden und die Beschlüsse der Genossen der Kritik unter Zugrundedie lockende Beute der auf Jahre hinaus gesicherten lohnenden Auf- gewinnt umsomehr an Bedeutung, als das Centrum feinen Kandidaten legung des Parteiprogramms stand hielten. Die socialdemokratischen träge sezen können, die ihnen die Schiffsbanten der deutschen Marine aufstellte, sondern seine Wähler aufforderte, für den Grubendirektor Gemeindevertreter der Provinz Brandenburg waren vor 2 Jahren garantieren. Das Frohlocken bei dem Beutezug will man nicht Ritter zu stimmen. Aber weder das sociale Uebergewicht des Herrn in dieser Nichtung bereits bahnbrechend vorgegangen. Die Genossen durch die Mahnung der Teilnahme in Gestalt von Erhöhung des Generaldirektors, noch die Beeinflussung durch die schwarze Garde" in Sachsen und Württemberg sind in diesem Jahre gefolgt und Stundenlohnes der Arbeiter um ein paar Pfennige getrübt sehen. vermochte die braven Bergarbeiter in ihrer Klassenerkenntnis wankend haben auf ihren Landes- bezw. Gemeindevertreter- Konferenzen ausVon den enthusiasmierten Flottenschwärmern wurden den Arbeitern zu machen. die erstaunlichsten Vorteile ausgemalt, die sie aus der vermehrten führliche Gemeindewahl- Programme aufgestellt, die auch den Genossen anderwärts zur Nachachtung empfohlen werden können. Arbeitsgelegenheit der Verstärkung der deutschen Flotte haben Redaktionelle Menderungen ergeben sich durch die Bedürfnisse der würden. Jezt bekommen die Arbeiter einen Vorgeschmack von den örtlichen Verhältnisse von selbst. Früchten, die ihnen von dem Geschäftspatriotismus der Industriellen zugedacht sind.
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Minder glücklich war die Partei in der Verteidigung der Mandate von Calbe - Aschersleben und Mülhausen . Jit uns auch der Verlust der beiden Mandate nicht gleichgültig, so liegt doch kein Grund vor, dieserhalb den Kopf hängen zu lassen. Der Wahlkreis Allgemeines Aufsehen erregte es in den Parteifreisen, als am Calbe- Aschersleben gehörte und gehört keiner der beiden Parteien 24. Februar fich vier Genossen von den fünf socialdemokratischen unbestritten. Weder der Ordnungsflingel, der sich zusammengefunden Gemeindevertretern in Elmshorn bereit fanden, Gemeindemittel für Agitation. Das Lebenselement der Partei ist die Agitation, hat von den Freifinnigen bis zu den Antisemiten, noch unfre Partei den Empfang des Oberpräsidenten v. Köller zu bewilligen. Der ihre Förderung die erste und vornehmste Aufgabe des Partei- verfügt in dem Kreis über eine ausschlaggebende Mehrheit. Der Name dieses Manns hätte die Genossen von der Begehung der vorstandes. Jede von den Genossen an den Parteivorstand im Kreis ist am 26. Februar verloren gegangen unter dem Druck des Dummheit abhalten müssen. Jutereffe der Agitation gestellte Anforderung hat fast in allen wirtschaftlichen llebergewichts des Agrariertums, verbunden mit Den 2. Say der Ziffer 9 unfres Programms, unentgeltliche Fällen in vollem Umfange Berücksichtigung gefunden. einer beispiellofen Einschüchterung der Wähler, denen vorgeredet Totenbestattung, hat die Stadtverordneten- Versammlung in Höchst a. M. Mit dem Anwachsen und der Ausbreitung der Partei kann die wurde, jeder, der Albert Schmidt wähle, identifiziere sich mit dem zum Beschluß erhoben. Die Offenbacher Gemeindevertretung, in der Agitation nicht ausschließlich von der Centralstelle aus geleitet Majestätsbeleibiger, von den Indifferenten dahin auf- unire Genossen den Ton angeben, hat für den nächstjährigen Etat werden. Durch die verschiedenen Landes, Provinzial- und Orts- gefaßt wurde, jeder, der Schmidt wähle, mache sich der Posten sowohl für die unentgeltliche Totenbestattung, wie auch für verhältnisse bedingt, fiel die Ausführung der Agitation den Landes- Majestätsbeleidigung schuldig. Bei dieser strupellosen Agitations- die unentgeltliche Geburtshilfe vorgesehen. Die Ablehnung der von und Provinzialorganisationen wie den einzelnen Vertrauensleuten weise der Gegner darf man es als einen guten Erfolg der erzieherischen dem Verband der Baugewerksmeister Berlins bei der Uebernahme zu, die bald dem Parteivorstand Anregung gegeben, bald solche von Thätigkeit der Partei ansehen, wenn die am 26. Februar erreichte städtischer Arbeiten verlangten Bewilligung der sogenannten„ Streitbemfelben empfangen haben, im besten Einvernehmen mit dem Stimmenzahl nur um 371 Stimmen hinter der von 1898 zurück- flausel" durch den Magistrat ist ebenfalls auf das Konto der ebenso Parteivorstand gewirkt und ihrer Aufgabe gerecht geworden sind. geblieben ist. Die Organisation des Kreises ist eine gute. Die scharfen wie zutreffenden socialdemokratischen Kritik zu setzen, die der In verschiedenen Landesteilen ist die mündliche Agitation außer- Leitung derselben ruht in Händen von tüchtigen, bewährten Genossen. unverschämten Forderung des Verbands im Stadtverordneten - Kollegium ordentlich erschwert. In Mecklenburg find politische Versammlungen Beides berechtigt zu der Hoffnung auf ein gutes Resultat in der widerfuhr. Der Erfolg der jocialdemokratischen Kritik iſt um so durchnur während der Wahlperiode möglich. In Ost- und Westpreußen , Zukunft. schlagender, als der Magistrat, den socialdemokratischen Anregungen folgend, den Baugewerfsmeistern im Falle ihrer Renitenz audrohte, die städtischen Arbeiten in eigner Regie ausführen zu lassen.
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in Posen und Schlesien , wo die Partei stetig an Boden gewonnen Der Ausgang der Wahlschlacht in Mülhausen ist von verschiedenen hat, versuchen die Gegner noch all die alten Mittel zur Anwendung Seiten aus parteigenössischen Kreiſen als eine schwere Niederlage zu bringen, um der Ausbreitung der socialdemokratischen Ideen Ab- der Partei bezeichnet worden. Der Nichteingeweihte fonnte es nicht fassen, bruch zu thun: Einschüchterung, Androhung der Arbeitsentlassung daß der Kreis, der 10 Jahre im Besitz der Partei sich befunden hatte. Vor 10 Jahren, am 29. Juli, trat das Gewerbegerichts- Gesetz und Saalabtreiberei find gang und gäbe. Besonders die Saal einen Stimmenrückgang von rund 6000 Stimmen aufwies. Die Ein- in Kraft. Von den ihm noch anhaftenden Mängeln ist in dem abtreiberei durch Androhung von Militärboykott, verschärfte Polizei- geweihten wußten, daß es so kommen würde, wie es gekommen ist. Das ganzen Zeitraum nicht ein einziger derselben beseitigt. Das hat die aufsicht, Herabsetzung der Feierabendstunde, Verweigerung der Tanz- hat die verantwortlichen Stellen die Vertreter der organisierten flaffenbewußte Arbeiterschaft aber nicht abgehalten, das Gesetz in erlaubnis und eventuelle Konzeffionsentziehung steht im vollen Flor. Genossen des Wahlkreises Mühlhausen , den Landesvorstand von der bestehenden Form so gut wie möglich auszuüzen. Nur dem Hier und da findet sich mitunter noch ein Wirt, der, materiell günstig Elsaß- Lothringen und die Parteileitung, Parteivorstand und die fortwährenden Drängen der Arbeiter ist die Ausbreitung der Ges gestellt, politisch so viel Steifnadigkeit befigt, allen Versuchen der Kontroleure, aber nicht abgehalten, einem der Partei unwürdigen werbegerichte zu danken, der fich nicht nur die Unternehmer, sondern Beeinflussung zu trogen. Die meisten werden aber mürbe und der Zustand ein Ende zu bereiten. Es stand fest, daß der Mülhauser auch vielfach die Gemeindebehörden widerfekten und noch widersetzen. lieren lieber ihre Arbeiterkundschaft, als dem Wohlwollen des Herrn Wahlkreis unter der Führung Buebs, dessen Thätigkeit nur in einer auch vielfach die Gemeindebehörden widersetzten und noch widerſeßen. Gegenwärtig bestehen in Deutschland über 300 Gewerbegerichte. ab und zu gepflegten Harranguierung der indolenten Masse zur Bei allen in dem Berichtsjahr vorgekommenen Wahlen haben die Die Erschwerung der Agitation durch die Saalabtreiberei hat Förderung des ödesten Protestlertums bestand, nie eine Hochburg der organisierten Arbeiter ihren Besißstand behauptet. In Höchst a. M. den Genoffen vielerorts den Gedanken der Erwerbung oder Erbauung Socialdemokratie werden würde, für die er fälschlicherweise vielfach eroberten die Genossen auch die Klasse der Arbeitgeber; in Halle eines Saals und der dazu benötigten Wirtschaftsräume nahegelegt. gehalten wurde. Die Sache stand so: Die Partei hatte zu wählen, brachten es die Genossen in der Klasse der Arbeitgeber auf Anträge um Beihilfe zu derartigen Projekten gehen bei dem Partei- entweder in Rücksicht auf das Mandat von der Person Buebs ab- 208 Stimmen gegenüber 441 Stimmen der Arbeitgeberliste. borstand so zahlreich ein, daß, dürfte oder müßte der Parteivorstand hängig zu sein, oder unter der Voraussetzung des etwaigen Verlustes den Anträgen stattgeben, das Parteivermögen längst in Saalbauten des Mandats die Parteiverhältnisse des Kreises Mülhausen auf eine und Gewerkschaftshäusern aufgebraucht wäre. Trifft es sich, daß an gesunde Basis zu stellen. Die verantwortlichen Stellen haben nicht Die Maifeier als Demonstration für die Klaffenforderungen einem Ort, wo Lofalmangel herrscht, ein Genosse vorhanden ist, einen Augenblid gezandert, die Entscheidung wie geschehen zu treffen. bes Proletariats, die internationale Solidarität und den Völkerder mit geringem eigenen Rapital fich erbietet, ein größeres Lokal Die am 5. Juli für den Schwob" Emmel abgegebenen 7680 Stimmen frieden, nahm auch in diesem Jahr einen großartigen Berlauf. Die zu erwerben, damn find die Genoffen Fener und Flamme und be- dürfen nach Lage der Sache mit Fug und Recht als social- Auffassung, daß die würdigste Form der Demonstration die allStürmen den Parteivorstand um Beleihung des fraglichen Grundstücs. demokratische Stimmen bezeichnet werden. Bei planmäßiger agita gemeine Arbeitsruhe ist, ist diesmal stärker wie vorher zum Aus Daß die Rentabilität bei den Genoffen jedesmal außer allem Zweifel torischer und organisatorischer Arbeit der Genoffen des Mülhauser brud gelangt. An den am Vormittag des 1. Mai veranstalteten steht, fei nur nebenbei bemerkt. Kreises muß derselbe früher oder später zu dem festen Besitzstand der Versammlungen und Ausflügen war die Beteiligung eine starke, namentlich in den großen Partei- Orten. Diese Thatsache wurde selbst Bulegt hat denn auch noch der Lokalmangel spekulative und Socialdemokratie ausreifen, materiell nicht günstig stehende Wirte zu dem Versuch veranlaßt, In den andern aufgeführten Kreisen, in denen die Partei von der bürgerlichen Preffe, wenn auch mit den üblichen Verlegens durch Vermittelung und Befürwortung der Genossen Darlehne- engagiert war, wurde der Besißstand der Stimmen von 1898 be- heitsphrasen, anerkannt. An einzelnen Orten, wie z. B. in Harburg , anträge oder Hypothekengesuche beim Parteivorstand einzureichen, hauptet. Eine Ausnahme davon macht der Wahlkreis Offenburg Lübeck . Gera , Halle und andren Orten, wurden die Maurer, Zimmerer, die sich zum Teil gar nicht auf bescheidene Summen beschränkten. Steht, in dem unsre Stimmen von 1889 im Jahre 1898 auf Maschinenbaner und Holzarbeiter ausgesperrt. Doch tam es dieserSelbstredend konnten derartige Anträge und Gesuche teine Be- 906 Stimmen bei der Wahl am 6. Mai zurüdgegangen find. So halb, außer in Lübed, nicht zu größeren Differenzen. Die Ause rücksichtigung finden. etwas sollte in einem Kreise mit alter Parteibewegung nicht vorgesperrten wurden untergebracht, weshalb sich die Unternehmer beeilten, ihre Werkstätten zu öffnen, um nicht den Stamm ihrer Hauptsächlich in den Gegenden, in denen die mündliche Agitation lommen. durch Lokalmangel oder Saalabtreiberei erschwert wird, lassen es sich Für erledigte Reichstagsmandate, bei denen die Partei beteiligt geschulten Leute zu verlieren. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß in die Genossen angelegen sein, die Agitation durch die Verbreitung von ist, stehen noch 2 Nachwahlen bevor. In Westhavelland und Wanz- diesem Jahre die Zahl der Unternehmer eine erfleckliche war, die Flugblättern und Agitationsbroschüren zu fördern. Daneben läuft leben. Der erstere Kreis wurde von der Partei am 6. November 1896 anerkennen, daß die Arbeiter, die das Opfer eines Arbeitstags für eine nachhaltige Propaganda für die Verbreitung der social- in der Stichwahl erobert, fiel aber bei den Wahlen 1898 den Konser ihre Ideale bringen, nicht die schlechtesten sind, und deshalb den demokratischen Preffe. Speciell, um der periodischen Breffe bei den bativen zu, die fich einer derartig objektiven Wahlagitation be- Wünschen ihrer Arbeiter auf Freigabe des 1. Mai bereitwilligst ent Landarbeitern Eingang zu verschaffen, haben die Genofien in Braun- fleißigten, daß der Reichstag die Wahl des Herrn v. Löbell tassierte. gegentamen. Leider war es den meisten Genossen der Reichstags- Fraktion schweig, Kassel , Dresden , Halberstadt , Köln und Stuttgart Wochen- Die Nachwahl ist zum 16. Oktober ausgeschrieben. versagt, fich in ihren Wahlkreisen an der Maidemonstration zu beausgaben der Tagesblätter veranstaltet, die teils unentgeltlich, teils gegen einen sehr geringen Abonnementspreis geliefert werden. Dem Mit stets steigendem Interesse und Erfolg wenden sich die teiligen. Auf der Tagesordnung standen Wahlprüfungen, die uns gleichen Zweck unter den gleichen Bedingungen dienen die von den Genossen der Beteiligung an den Landtagswahlen der Kleinstaaten nötigten, im Reichstag zur Stelle zu sein. Unter andrem standen Genossen des Kreises Niederbarnim , Hanau , Hannover und Königs- zu. Bei einer Reihe von Nach- und Ergänzungswahlen erzielten nämlich die Wahlen in Westhavelland , Kiel und Berlin V berg allmonatlich einmal herausgegebenen Blätter. Die Verbreitung die Genossen schöne Erfolge. Im Oktober brachten die Geraer fcheidung. Da wir in allen drei Wahlkreisen gleich engagiert sind, der periodischen Blätter unter den Landarbeitern hat bei denselben Genossen den dritten Abgeordneten mit erheblicher Mehrheit durch. durften wir die Entscheidung unter feinen Umständen dem Spiel so großen Anklang gefunden, daß bis auf zwei Verbreitungsgebiete, Ebenjo hielt im Oktober Genoffe Sug- Bant als erster focialdemo- des Zufalls überlassen. Das gleiche galt von der Wahl in dem die der Unterstützung aus der Parteikaffe bedurften, der Verlag der fratischer Abgeordneter seinen Einzug in den Oldenburger Landtag. Hannoverschen Wahlkreis Einbeck Osterode und der des Freiherr Blätter bezw. die Genossen des Verbreitungsgebietes selbst in der Genosse Winter- Frankenhausen behauptete am 27. Oktober den Besig- b. Stumm, wenn die Partei dabei auch nicht in dem Maße interLage waren, die Kosten zu decken. Die regelmäßige Verbreitung der stand der Partei im Landtag von Schwarzburg- Sondershausen. effiert ist, wie bei den drei zuerst genannten. periodisch erscheinenden Blätter hat eine enge Fühlung und innigen| Anfangs November erhöhten die Badenfer Genossen durch die Erl
zur Ents