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entdeckt worden. In der zweiten Etage hat der bekannte Maler Johannisthal  . Der Umstand, daß jezt 150 Jahre seit der ist nur zu bewundern, daß es auch in diesem Falle dem Angeklagten J. Bodenstein feine Privatwohnung. Diese war, weil sich Herr Gründung der Kolonie Johannisthal   verfloffen find, wurde bom gelungen war, verhältnismäßig viel Personen zur Beteiligung zu Bodenstein mit Familie noch außerhalb befindet, ohne besondere bürgerlichen Publikum durch eine Festlichkeit gefeiert. Selbst finden. Die Bertrauensseligen haben etwa 100 000 m. verloren. Aufsicht. Nur die Sicherungsketten des Eingangs im Vorderhause verständlich muß auch wegen dieses Falles ein Denkmal Auf Grund des Gutachtens des gerichtlichen Bücherrevisors waren vorgelegt, während die Eingangsthür im Hinterhause gefegt werden. wurde Zur Aufbringung der Mittel eine Reuter wurde dem der Angeflagten, abgesehen einfach verschlossen war. Gestern nachmittag gab der Pförtner Verlofung veranstaltet, bei welcher man 1 Groschen unterlassenen Bilanzziehung, borgeworfen, daß er die Bücher des Hauses den ihm anvertrauten Schlüssel zum hinteren eine Gans, ein Huhn, eine Schlacwurst und dergl. gelvinnen fonnte. unordentlich geführt, daß er bei der Eintragung der Gesellschaft Eingang einigen Telephonarbeitern, die in der Wohnung eine Sämtliche Sachen hatte der Gastwirt Rittershaus von den Eigen- dem Handelsrichter falsche Angaben über die stattgehabte Ausbefferung an der Fernsprechleitung vornehmen wollten. Sie tümern und Geschäftsleuten als freiwillige Spenden erbeten. Von Einzahlung des Stammkapitals gemacht und daß er den Konkurs fanden aber hinten teinen Eingang, weil ersichtlich die Sicherheits  - dem geplanten Festzug hatte man Abstand genommen, da von ver- nicht rechtzeitig angemeldet habe. Außerdem behauptet die Anklage, fette angebracht war. Dagegen konnte der vordere Eingang leicht schiedenen Seiten behauptet wurde, daß die Sache denn doch daß er, als er als Geschäftsführer der Pankower   Terraingesellschaft mit dem zweiten Schlüssel geöffnet werden, obwohl Herr Bodenstein nicht so bedeutungsvoll sei und die Einwohnerschaft gar teine den Offenbarungseid geleistet, er fahrlässigerweise eine Forderung bei dem Verlassen der Wohnung Sicherheitsketten hatte vorlegen Veranlassung hat, allzu festlich gestimmt au sein, denn derselben nicht aufgeführt habe. Letzterer Punkt der Anklage wurde laffen. Bald stellte sich heraus, daß Spizbuben die Abwesenheit der der hohe Steuerzuschlag, den die Gemeinde erheben muß, und der in durch Rechtsanwalt Leonb. Friedmann nach der subjektiven Seite Wohnungsinhaber benutzt hatten, im Vorderhause unter Sprengung den nächsten Jahren noch steigen dürfte, und die schlechte wirtschaft so weit entkräftet, daß Staatsanwalt Assessor Miller hierfür das der Sicherheitsketten eingedrungen waren und hinten gleichsam zu liche Lage seien nicht dazu angethan, eine große Feststimmung auf- Richtschuldig, im übrigen eine Geldstrafe von 600 M. gegen den ihrem Schutz die Sicherung angebracht hatten. Wann der Einbruch kommen zu laffen. Zufrieden könnten nur die Kolonisten sein, deren Angeklagten beantragte. Der Gerichtshof erkannte auf 400 M. Geld­stattgefunden hat, ließ sich bisher nicht feststellen. Dem Vernehmen Vorfahren damals vom alten Frizz das Land geschenkt erhalten firafe event. 40 Tage Gefängnis. nach ist das sämtliche Silberzeug des Herrn Bodenstein gestohlen hätten und die jetzt teilweise zu ganz beträchtlichem Wohlstand ge­worden. Von den Dieben fehlt bis jetzt jede Spur. Einen komischen Beigeschmack hatte eine Berhandlung, welche langt seien. Den größten Vorteil hat aber auch hier wieder der Großgrundbesig, die v. Trüßschlerschen Erben, deren Besitztum jetzt den gestern vor der 130. Abteilung des Schöffengerichts stattfand. Der vierfachen Wert des vor ein paar Jahrzehnten gezahlten auf- Schornsteinfeger Cr. und die Gebrüder Karl und Otto B. hatten sich wegen gegenseitiger Mißhandlung zu verantworten. An einem Mai­preises hat. tage d. J. feierte der Angeklagte B. seine Hochzeit. Er und sein Aus Schöneberg   schreibt man uns: Für die Wähler des heiß- Bruder Harrten in Feftlleidung der geladenen Gäste. Da erschien der umstrittenen vierten Bezirks dürfte num endlich, nach dem fie viermal Schornsteinfeger, der im Hause die Schornsteine gereinigt hatte, an die Wahlurne haben schreiten müssen, eine gewisse Beruhigung um zu fragen, ob in der Wohnung auch die Kochmaschine zu reinigen eintreten. Bekanntlich hatten einige Arbeiterfreunde" gegen die im sei. Als die Frage bejaht wurde, machte er sich ans Wert und holte Juni stattgehabte Wahl unsres Genossen Obst zum Stadtverordneten den Ruß aus der Maschine heraus. Dann kam es wegen der Protest eingelegt, und zwar unter zum Teil recht eigentümlichen Bezahlung zu Streitigkeiten; der Wohnungsinhaber erklärte rund Begründungen. Der Einspruch eines bekannten Restaurateurs in der heraus, er bezahle nichts, das jei Sache des Wirts. Der Schornstein­Akazienstraße, desselben, der schon bei der Ungültigkeitserklärung des feger machte furzen Prozeß, er nahm die Schaufel mit dem darauf Mandates des Genossen Däumig als Seronzeuge" figurirte, führte u. a. angesammelten Ruß und schüttete ihn wieder in die Maschine hinein. an, daß bereits außerhalb wohnende Bersonen ihr Wahlrecht noch ausgeübt Nun sollen die Gebrüder B. den schwarzen Mann thätlich angegriffen hätten, was durch neuerliche Ober- Verwaltungsgerichts- Entscheidung haben. Dieser setzte sich zur Wehre und schlug mit seinem Besen auf zulässig ist, sofern die Betreffenden in der Wählerliste stehen. Zu- die Angreifer ein, deren Festkleidung dabei arg zugerichtet wurde. fällig waren von diesen sechs reklamierten Stimmen fünf für Ob ft ab- Es war in der Verhandlung nicht möglich, aufzuklären, auf welcher gegeben worden, was den Schmerz begreiflich macht. Als Kuriojum Seite der beiden Parteien die meiſte Schuld lag, der Gerichtshof 30g iei noch der Einspruch gegen eine abgegebene Stimme erwähnt, deren es deshalb vor, alle drei Angeklagten freizusprechen. Befizer, wie jogar polizeilich nachgewiesen, schon vorher verstorben fein sollte, inzwischen als ganz gelund wieder auftauchte, da er in­folge eines Unfalles im Krankenhause war. Zu der geplanten Errichtung eines zweiten Rat hauses erfahren wir, daß nach einem Beschluß der gemischten Deputation der Oberbürgermeister ersucht werden soll, ein Bau­programm auszuarbeiten, nach welchem Stadtbaurat Egeling ein Projekt aufertigen soll. Das Rathaus soll in dem Umfange errichtet werden, daß es für die Bedürfniffe einer Einwohnerzahl von 200000 ausreicht; es soll aber gleichzeitig ein Bauplatz gesichert werden, der eine spätere Erweiterung zuläßt, ivobei die höchste Einwohnerzahl, die Schöneberg   jemals erreichen fann, nämlich 300 000, berüdfichtigt Die Berliner   Freie Studentenschaft ersucht uns, folgendes wird. Bei Fertigstellung des Rathauses, dessen Bau eiva vier bekannt zu geben: Vom studentischen Arbeitsamt der Jahre in Anspruch nehmen wird, dürfte Schöneberg   voraussichtlich Berliner Freien Studentenschaft( Finkenschaft) NW. 7, Dorotheen- 140 000 Einwohner zählen. Hoffentlich werden bis dahin erst noch ftraße 97, I.( Geschäftsstunden Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, die Werbesserung des Gemeindeschulweiens, das vormittags 91/ 2-11 Uhr) werden Studenten aller Fakultäten- Srautenbaus, die Bolts Badeanstalt und ähnliche ge­entgeltlich zur Erteilung von Nachhilfe- Unterricht, Unterricht jeder Art meinnügige Institute fertiggestellt. und zu andren studentischen Arbeiten nachgewiesen.

Ein lange gesuchter Schwindler wurde gestern von der Kriminalpolizei festgenommen. Der 42 Jahre alte Uhrmacher Hermann Daldrup, der sich ohne Wohnung in Berlin   aufhielt, betrieb ein ganz neues Sonderfach. Er ging von Haus zu Haus und von Wohnung zu Wohnung und bot sich zum Nachsehen der Uhren all. Gab man ihm eine, so stellte sich bald heraus, daß eine größere Ausbefferung notwendig fei, notwendig sei, die nur in der Werkstatt ausgeführt werden könne. Da Daldrup dafür gesorgt hatte, daß die Uhr nun gar nicht mehr ging, so mußten die Leute sie ihm wohl oder übel mitgeben. Bedenken schienen ja auch nicht gerade vorzuliegen, da der Uhrmacher eine hübsche Ge­schäftstarte mit einer Wohnung in der Lothringerstraße über­reicht hatte. Größere Wanduhren, mit denen sich der wohnungslose Mann nicht lange herumschleppen konnte, trug er gleich zur nächsten Pfandleibe, Taschenuhren dagegen behielt er so lange, bis sich in einer Schanhwirtschaft oder sonstivo eine Gelegenheit bot, fie zu verkaufen. So lebte Daldrup einen guten Tag, während die Kriminalpolizei, der immer mehr Anzeigen zugingen, ihn ver­geblich suchte. Endlich wurde er gestern bei einer Streife erwischt und unschädlich gemacht. Der Verhaftete, der auch wegen Einbruchs schon bestraft ist, giebt zu, die größeren Uhren verscht zu haben, von den Taschenuhren dagegen behauptet er, ohne Glauben zu finden, daß sie ihm in der Kaschemie jedesmal gestohlen worden feien.

Straßensperrung. Die Lindengasse wird behufs Asphaltierung vom 1. Oktober d. J. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt, ebenso die Potsdamerstraße zwischen der Links und Eichhorn Straße vom 30. d. M. ab bis zum 3. Oktober d. J. einschließlich für Fuhrwerke( ausgenommen Möbelfuhrwerke).

Feuerbericht. Mehrere Brände hatte die Wehr in den legten 24 Stunden abzulöschen. Sonnabend früh gegen 6 Uhr wurde sie nach der Beusselstraße 6 gerufen, wo in einer Wohnung Möbel, Betten 2c. in Brand geraten waren, der indes vom 15. Buge in Turzer Zeit beseitigt werden konnte. Freitagabend 9 Uhr hatte die Wehr längere Zeit in der Brückenſtr. 10b zu thun. Hier war in einem Keller ein Feuer ausgekommen, das Gerümpel, Kisten und Verpackungsmaterial ergriffen hatte, weshalb längere Zeit mit einer Schlauchleitung Wasser gegeben werden mußte. Gardinen und Kleidungsstüde gingen turz vorher in der Hochstädterstr. 21 in einer Wohustube in Flammen auf. Durch Ueberkochen von Teer war um 10 Uhr in der Waldemarstr. 11 ein Feuer entstanden, das indes vom fünften Buge bald erstickt wurde. In der Lindenstr. 43 war in einer Badestube ein Brand ausgekommen, deſſen Ablöschung aber auch bald erfolgen konnte. Außerdem hatte die Wehr in der Zwischenzeit noch Alarmierungen von der Waldemarstr. 63, Müller­straße 4, Angermünderstr. 3 und von der Blüchersir. 4 zu ver­zeichnen. In allen Fällen handelte es sich jedoch durchweg nur um

unbedeutende Brände.

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Gerichts- Beitung.

liche Redacteur des Katholik", Adam Rapieralsti, vom Wegen Aufreizung zum Klaffenhaß wurde der verantwort Beuthener Gericht zu 300 W. Geldstrafe verurteilt. Die Aufreizung foll begangen sein durch den Vertrieb polnischer Gedichtsammlungen. Die beiden straffälligen Lieder rühren aus der Zeit der Polen­aufstände, 1831 und 1847/48, her. 9229C

Warfipreise von Berlin   am 26. September 1902 nach Ermittelungen des fgl. Polizeipräsidiums. Welgen, gut D.tr| 15,40| 15,36

Roggen, gut

Gerfte, gut

13,70 12 90

Kalbfleisch

Hammelfleisch Butter

Eier

mittel

15,32 15,28

"

"

Kartoffein, neue, D- Cir. Nindieifd), Keule 1 kg

4-

1,80

1 20

gering

15,24 15,20

"

δυ. Bauch

1,50 120

"

13,70 13,68

"

Schweinefleisch

1,80 1,30

"

mittel gering

13,66 13,64

"

1,80 1,20

13,62 13,60

1,80 1,20

"

14,60

13,80

2,60 2,-

"

"

mittel gering

60 Sthat 1 kg

4,80 280

2,20 1,20

* pafer, gut

2,60

1,20

mittel

2,80 120

"

gering

2,40 1,40

1,80 0,80

7,

3,20 1.40

40,-

1,40

0,70

50,

Gabfen Speifebohnen Linfen

ab Bahn.

12,80 12,00

17,20 16,00

Karpfen

15.90 14.70 Bauber Bauber 9

14,60 13,40 Hechte 5,16 4,16. Barsche 4,80 Schleie 25, Bleie

25, 60,- 20,-

Krebse

per Sjot 18-3,-

* fret Wagen und ab Bahn. Produktenmarkt vom 27. September. Getreide. Da auf dem

Weizenmarkte die Ankündigungen beendet sind, greift wieder die natürliche Preisgestaltung Blaz. Angeregt durch feste Tendenzberichte aus Amerita, surfe gesteigert hatten, zog auch hier Weizen für September ½ M., für wo niedrigere Ernteschätzungen und beträchtliche Käufe der Fondsbörse die spätere Termine 1 bis 2 M. an. Für Noggen per September wurden noch einige Andienungen vorgenommen, welche diese Sicht um 4 M. zurüd­gehen ließen. Spätere Lieferungen konnten sich ziemlich behaupten. Die Nachfrage ist für beide Artikel regelmäßig, wenn auch nicht lebhaft zu nennen. Russische Offerten waren wohl etwas reichlicher, die Forderungen aber nicht ermäßigt. Wehl gut behauptet, still. Safer wenig verändert bei kleinent Geschäft. Mais blieb in Ware knapp und fest. Rüböl preishaltend. Spiritus. Spiritus notierte wie gestern, 70er loco 41,90.

Städtischer Schlachtviehmarkt.   Berlin, 27. September 1902. Amts licher Bericht der Direktion. Zum Verkauf standen: 4214 Niuder, 1232 Stälber, 10 427 chafe, 7094 Schweine. Bezahlt wurden für 100 Bfund oder 50 Kilogramm Schlachtgewicht in Mark( beziehungsweise für 1 Bfund in Pfennigen): Echien: a) vollfleischlge, ausgemäßtete, höchften Schlacht wertes, höchstens 7 Jahre alt 68-72, b) unge fleischige, nicht auss gemästete und ältere ausgemäßtete 63-67; c) mäßig genährte junge und gut und gut genährte ältere 59-63; c) gering genährte 50-58. genährte ältere 57-59; d) gering genährte jeden Alters 52-55. a) vollfleischige höchsten Schlachtwerts 64-68; b) mäßig genährte jüngere Färsen und ühe: a) vollfleischige, ausgemäßtete Färsen höchsten Schlachtwerts 00-00; b) volfleischige, ausgemäßtete Rühe höchsten Schlachtwerts bis zu 7 Jahren

-

Bullen:

58-60; c) altere ausgemästete ühe und wenig gut eutvidelte jüngere Kühe und Färsen 55-57; d) mäßig genährte Rühe und Färfen 54-56, e) gering genährte Kühe und Färsen 50-53. Kälber: a) feinste Mast tälber( Bollmilchmast) und beste Saugfälber 75-78, b) mittlere Wast­und gute Sangfälber 68-73, c) geringe Saugfälber 60-64, d) altere, gering genährte( reffer) 46-57. Echase: a) Mastlämmer und jüngere Mast­e) mäßig genährte

Hammel 71-75, b) ältere Masthannel 66-68, unb Schafe( Merzfchafe) 57-65, d) Holsteiner Niederungs­amet, schafe( Lebendgewicht) 28-35. Schweine: a) vollfleischige, der feineren lassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1 Jahren, 220-280 Pfund schwer, 64; b) schwere, 280 Pfund und darüber( stäfer) 00-00;) fleiichine 61-63; d) gering entwickelte 58-60; e) Sauen 59-60. Für 100 Pfund mit 20 Proz. Tara.

Der Schmargendorfer Gemeindevorsteher, Herr Hoh= mann, hat zugegebenermaßen den vom Kreis bei Gründung des neuen Amtsbezirke Schmorgendorf der Gemeinde auf Antrag schistroh nachträglich bewilligten Amtszuschuß, der bisher stets in die pen Gemeindefaffe floß, im laufenden Jahre als persönliche Einnahme betrachtet und nicht in den Gemeinde- Etat eingestellt. Der Gemeinde­vertretung gab er davon feine Kenntnis und handelte ohne deren Beschluß und Zustimmung. Das Fehlen dieses Einnahmepostens im Etat entging den Gemeindeverordneten aus mehreren Gründen. Einmal durch die auf Wunsch des Gemeindevorstehers furz­gemachte Etatsberatung, die wir seiner Zeit scharf rügten. Ferner dadurch, daß der als" künstlich balanciert" gekennzeichnete Etat den Gemeindevertretern erst am Tage der Beratung und nicht wie sonst 14 Tage früher unterbreitet wurde. Ein aus diesem Umstand ent­springender Antrag auf eine zweite Lesung in einer späteren Sigung bekämpfte wiederum der Gemeindevorsteher erfolgreich mit der Begründung, daß der Etat in einigen Tagen beim Landrat ein­gereicht werden müsse. Thatsache aber ist, daß in mehreren andren Gemeinden des Kreises die Etats wesentlich später beraten wurden. Das wichtigste aber ist, daß in die Etatskolomme, welche die vor­jährigen Einnahmen zum Vergleiche aufweist, der Betrag des Amits­as Aus den Nachbarorten. osib zuschusses nicht aufgeführt war. Das Fehlen des genannten wenu auch wohl Die Potsdamer. Durch das Aufstellen eines Baunes ziehen diesjährigen Betrages wurde dadurch Wer hat die Fortlassung wir uns nur Socialdemokraten groß." Diesen Ausspruch unbeabsichtigt! verschlimmert. des Postens veranlaßt? Weiß die Etatskommiſsion nichts that am Freitag in der Potsdamer Stadtverordneten- Verfammlung davon? Alle die angeführten Thatsachen sprechen in ihrer Ge­der Stadtverordnete Sentier Better, indem er sich dagegen wandte, daß auf dem hof der Gemeindeschule V ein Drahtzaun samtheit für die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung durch errichtet werden soll. Wegen Umbaues der höheren Mädchen- Die Angelegenheit hat auch in bürgerlichen Streifen unangenehm be­die aufsichtführende Behörde. Die Steuerzahler sind beunruhigt. schule müssen einzelne Slaffen derselben provisorisch im Haufe der Gemeindeschule V. woselbst sich einige Nebungs- ührt. Umjomehr als dem Gemeindevorsteher, troydem er vertrag flaffen für die Seminaristimmen befinden, untergebracht werden lich feine Zulagen zu beanspruchen hat, in diesem Jahr das Gehalt und sollten nun die Schülerinnen beider Anstalten bei den um 1000 Wt. erhöht worden ist. Pausen auf dem Hof durch den Drahtzaun getrennt werden. Stadt­verordneter Better bielt dies für überflüssig und wies darauf hin, daß trotz des Drahtzaunes das Prinzeßchen aus der höheren Mädchenschule doch durch den Schneeball einer Gemeindeschülerin Der gesamte Konizer Mordprozeß soll nun am Dienstag getroffen werden könne. Dies sahen denn auch die Potsdamer und den folgenden Tagen vor der hiesigen II. Straffammer noch Stadtväter ein und lehnten nicht etwa den Drahtzaun ab, sondern einmal aufgerofft werden. An diesem Tage beginnt der große Be­bewilligten mit noch 100 M. Mehrkosten einen hohen Bretterzaun, leidigungsprozeß gegen die" Staatsbürger Zeitung" bezw. gegen damit die Trennung der Schülerinnen beider Schulen eine recht deren verantwortlichen Redakteur Dr. Bötticher und den Berleger vollständige werde, denn man nahm Rücksicht darauf, daß für die Wilhelm   Bruhn. Beide sollen durch eine Reihe von Artikeln über Schülerinnen der höheren Mädchenschule 110 M. Schulgeld gezahlt den Konizer Word verschiedene behördliche Organe und Privat­werden muß. personen beleidigt haben, insbesondere wurde die Thätigkeit des ersten Staatsanwalts, des Untersuchungsrichters, derstriminalkommiffareBraun und Wehn und des Bürgermeisters von Konig bei dem Ermittelungs­verfahren in Sachen der Ermordung des Gymnasiasten Winter ſo abfällig besprochen, daß sich diese Beamten dadurch beleidigt fühlten. Die Verhandlung wird eine große Ausdehnung annehmen, da seitens der Angeklagten ein umfangreicher Entlastungsbeweis angetreten ist und die Verlesung zahlreicher Aftenstücke notwendig werden wird. In der außerordentlichen Generalversammlung der Orts- Den Vorfiz im Gerichtshof wird Landgerichtsdirektor Opis führen. Als Rebentläger treten auf: ber Schlächtermeister Adolf Lewy, Kranfenfasse für   Charlottenburg wurde nach einer sehr langen und lebhaften Debatte folgende Resolution beschlossen: Die heutige it in   Berlin, deffen Sohn, der Schlächtergeselle Lewy, der die S. M.,   Magdeburg. Sie haben mittlerweile das gewünschte Material Generalversammlung der Allgemeinen Oris- Krankenkasse ihm wegen Meineids zuerkannte Zuchthausstrafe in   Rawitsch wohl bereits in den beiden Leitartikeln über Fleischnot und Bichzölle ges 31 verblißt, funden. der Kaufmann Großmann in Bütow und der  Charlottenburg protestiert auf das entschiedenste gegen das Statistifer,   Göttingen. Ihre Berechnungen sind ganz intereffant; Verfahren Beg burch Kaufmann Gustav Caspary in Stoniz. Unter den geladenen aber von allen andren Einwänden abgesehen, genligt schon die eine Gr des Vorfizenden, Herrn Gabor, eine gewaltsame Verschleppung einer mit seiner Unterstützung Bengen befinden sich: Oberstaatsanwalt a. D. Wulff in   Detmold, wägung, daß die jocialdemokratische Partei leine militärisch gebrinite Störper­vertagien   Generalversammlung, sowie durch Hereinzerrung von An- Erster Staatsanwalt Sette gast in   Limburg, Landrichter Dr. schaft ist, um Ihre Vorschläge als unanwendbar erscheinen zu lassen. Im gelegenheiten in die Debatte, die mit der Tagesordnung und der amena in ostrichter Bankau in Konig, übrigen besten Dank. Krantentafje nichts zu thun haben, und durch audre durchsichtige Bürgermeister Deditins daselbst, Erster Staatsanw. weigger Manöver sich der Kritit seiner die Krankenkasse kompromittierenden er in Konig, ferner die Kriminal Juspektoren Braun und Klatt, Handlungen zu entziehen sucht. Die Versammlung ist der Ansicht, Sriminalfommissar Wehn und andre. Die Angeflagten werden an Beamtenschaft von den Rechtsanwälten Dr. Hahn- Charlottenburg und Ulrich­da das Kündigungsschreiben an die geiamte Beamtenschaft in   Berlin verteidigt. Die Sache der Rebentläger führen Juftigrat Dr. feinem gewollt provokatorischen Tone sich mit einer humanen v. Gordon, sowie die Rechtsanwälte Horwin, Meschel. und weisen Geschäftsleitung eines öffentlichen Instituts nicht john, Sonnenfeld, R.-A. Schüler Stolp und N.-A. vereinen läßt. Die Versammlung ersucht den Vorstand, bas appelbaum Konig. Für die Verhandlung sind mehrere Tage Kündigungsschreiben sofort wieder zurückzunehmen. Die Versamm lung erblidt ferner in der plöglichen Entlaffung der vier Beamten angefeßt. einen Aft unterbörter Willfür, der jeder gesetzlichen Begründung Ein alter Bekannter, der ehemalige Direktor des   Deutschen entbehrt und allen Anschauungen moderner Moral Hohn spricht. Bankvereins", Paul   Wendland, der gegenwärtig die ihm auf­Die Versammlung ersucht den Vorstand, die vier Beamten sofort wieder erlegte mehrjährige Gefängnisstrafe verbüßt, stand gestern unter der Swinemde 768 WSW 1heiter einzustellen." Auflage des Kontursvergehens und des fahrlässigen Falscheides vor   Hamburg Troß dieses Beschlusses scheint die unleidliche Angelegenheit der 8. Straffammer des Landgerichts   I unter Borsiz des Land   Berlin burchaus noch nicht erledigt au sein; denn Herr Sabor gab die Ere gerichtsrats   Casper. Die Antlage bildete mur einen fleinen Frautj./M. Sündenregister, welches im   München 769 Stiff flärung ab, daß er nicht gewillt fei, vor Ablauf der Wahlperiode Nachtrag zu dem umfangreichen feinen Bosten als Vorsigender niederzulegen, uitd daß während Laufe der Zeit nach und nach gegen den Angeklagten gesammelt   Wien feiner Amtsthätigkeit die Wiedereinstellung der entlassenen Beamten worden war. Es handelte sich um die Verhältnisse einer der vielen Wetter Prognofe für Sonntag, den 28. September 1902. troy aller Beschlüsse nicht erfolgen werde. Außerdem erklärte Herr Gründungen, die der Angeklagte s. 8. ins Leben gerufen hatte, um die Nachts etwas wärmer, am Tage fühler, vorherrschend wolkig mit etwas Sabor, daß es ihm gleichgültig sei, ob ihm die Versammlung ein Bautower Bark- Terraingesellschaft G. nt. b. S. Auch sie ist f. 8. Regen und ziemlich frischen nordwestlichen Winden. Bertrauens oder ein Mißtrauensvotum ausstelle. wie die übrigen Wendlandschen Unternehmungen verkracht, und es  Berliner Wetterbureau.

Derartige Bethätigungen des Kastengeistes fommen übrigens auch anderswo vor als in   Potsdam, und was die Socialdemo­fraten betrifft, so bringen sie Licht, wo es fufter ift, ganz ohne Rücksicht darauf, ob man ihnen tünstlich den Weg verrammelt. Gewiß hat der Stadtverordnete Better Recht darin, wenn er meint, daß Stacheldrähte und Bretterzäume für diese Gesellschaft nur ein Reizmittel find, vorwärts zu dringen.

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Verlauf und Tendenz. Das Rindergeschäft wickelte fich langsam ab; es bleibt Ueberstand. Der stälberhandel gestaltete fich langfam, schwere Bei den Schafen war der Geschäftsgang ruhig, es fehlte an guten Ware war reichlich vertreten und vernachlässigt; es wird nicht ausverkauft. Kreuzungständen und es bleibt fleiver Ueberſtand. Der Schweine martt verlief ruhig; ausgesuchte Posten erzielten Preise einige Mart über Notiz; es wird voraussichtlich geräumt.

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Briefkasten der Redaktion.

21. 2. 74. Das 45. Jufanterieregiment liegt in Lyt. Str. 150. Zu den Sizungen der Zolltarif Kommission haben nur abgeordnete des Reichstages Buiritt G. S. Am Ersten bis mittags 12 Uhr.

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10229

Witterungsübersicht vom 27. September 1902. morgens 8 1hr.

Stationen

ftand mm

Binds

richtung

Windstärke

Wetter

Temp. 1. C.

5° 4° R.

Stationen

Barometer:

Wind

rigtung

Windstäcke

8 Haparanda 75792

Wetter

2woifig

Temp. n. 6.

FIRO G.-4° R.

3 bedeckt 12 7719O 3bedeckt 11

770 WSW 1 Nebel 7 Petersburg 762 SSW 2 bededt 769 SSW 1 walfent 9 Cort 7749 770 NO 2 wolfen 10 berbeen 6 Paris Dunst 771 Still woltent 7