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mit Stöcken, ohrfeigte ihn und maltraitierte ihn mit Fußtritten. I tiger Familiennname auf einem Geschäftsschilde angebracht, so liege Nur dem Dazwischenkommen der Frauen jener Gesellen verdankte darin eine Störung der öffentlichen Ordnung, und es der so Gemißhandelte sein Leben. Es ist festgestellt, daß er mit sei dann die Orts- Polizeibehörde befugt, die Berichtigung des keinem Wort auf die Wahl eingegangen ist und etwa die Bauern Schildes oder dessen Entfernung anzuordnen und zwangsweise durch gereizt hätte. Er kann seinem Berufe nicht nachgehen und mußte zusetzen. ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine Reihe dieser konser- Nimmt man diese Entscheidung ernst, so würde sie geradezu unvativen" Rowdies sind der Staatsanwaltschaft angezeigt worden. geheuerliche Konsequenzen haben. Die große Mehrzahl der heutigen Wir erwarten, daß Herr Dertel gegenüber solcher Verrohung Familiennamen müßten umgeändert werden; denn sie weisen in der feiner Anhänger auf eine Tracht Brügel plaidiert! Regel orthographische und lautliche Veränderungen auf. Das heutige Geschlecht soll die Namen treulich führen, die es durch Abstammung" Räubergeschichten. Das Depeschenbureau Herold" verbreitet erworben hat! Dann genügt es natürlich nicht, daß man sich schreibt, eine Schauernachricht aus Fürth , wonach dort ein Hafnermeister wie man ins Geburts- oder Taufregister eingetragen wurde, auch nicht, Namens Meurel über die Niederlage des focialdemokratischen wie sich der Vater geschrieben hat denn auch der kann sich bereits Abgeordneten Segis in derartige Erregung geraten sei, daß er zu- gegen die„ Abstammung" vergangen haben sondern man muß erst seinen Schwiegersohn und dann seinen Stiefsohn mit einem bis zu den Ursprüngen der Geschlechter zurückkehren. So wird das Meffer anfiel und beide verlegt habe, worauf der Stiefsohn mit Ober- Verwaltungsgericht wohl nunmehr die bekannte Familie der einem Stuhl auf den Vater eingeschlagen habe, der einen Schädel- Hohenzollern zwingen, sich im Interesse der Ordnung ihrer Abstammung gemäß de Zolre zu nennen.-
bruch erlitt und verstarb."
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anerkannten Mandate wurde
religiöser Empfindungen die Herrschaft der Reaktion, der Brivilegien und des Besizes aufrecht zu erhalten sucht. Der Kampf zwischen Rom und Wittenberg " wird beendet, um desto kräftiger auf den gemeinsamen Feind, die geistige Freiheit und die wirtschaftliche Er. Lösung, loszuschlagen. Das Centrum hat aufgehört demokratisch zu sein, die konservativen Botwucherer verzichten auf allen Protestantismus, und so finden sich die Brüder.
Exkommuniziert! Das Centrum weiß sich zu rächen! Aus Kattowiß wird gemeldet: Pfarrer Schirmeisen aus Beuthen , wo der Korfanty , daß ihm die kirchliche Trauung nur unter der Bedingung Abgeordnete Korfant heute seine Hochzeit feierte, erklärte Korfanty , daß ihm die kirchliche Trauung nur unter der Bedingung gewährt werden könne, daß er alles, was im„ Gornoszlazak" gegen die Geistlichkeit stand, widerrufe, und ferner nicht nur in seinem Blatte selbst, sondern auch in mehreren Centrumsblättern. Korfanty lehnte das entschieden ab. Der Geistliche iſt zu dieſent Entschluß gekommen auf Grund eines Beschlusses der Geistlichkeit der Entschluß gekommen auf Grund eines Beschlusses der Geistlichkeit der Detanate Kattowik und Beuthen ; an der betreffenden Versammlung hat auch der Berliner Pfarrer Dr. Stephan sowie der frühere Abgeordnete Stephan teilgenommen.
Wagt man denn keine Scheiterhaufen mehr?
Die letzte Säule.
Diese der nationalliberalen„ Fränt. Morgen- Zeitung" in Nürn Berg entnommene Notiz ist weiter nichts wie ein sehr durchsichtiger Schwindel. Die Gräuelthat steht mit der Fürther Stichwahl in feinerlei Zusammenhang. Sie ereignete sich erst 4 Tage nach der Eine außerordentliche Session des dänischen Reichstags fand vom Wahl, also zu einer Zeit, da die„ Erregung" überall schon ziemlich 25. bis zum 29. Juni statt und befaßte sich hauptsächlich mit der abgekühlt sein mußte. Die ganze Rauferei ging aus einem Familien- des Moderaten Lohmann und des Liberalen Sigurd Berg, Prüfung der Folkethingsmandate. Sämtliche Mandate, bis auf die Es war ein grausames Verfahren unsrer sächsischen Parteistreit hervor, der darin seine Ursache hatte, daß die Angehörigen wurden für gültig erklärt. Die Prüfung der beiden noch nicht genossen, daß sie den„ Nationalen" von den 23 Wahlkreisen einen des Getöteten ihm Vorhalte machten, weil er sich zu sehr dem überließen. Es war ausgesuchte Bosheit, gerade den Baußener Trunte ergeben hatte. vertagt, Beschwerden lagen Kreis zu schonen, so daß das ganze„ nationale" Sachsen durch einen unter anderm hinsichtlich der Wahl unsers Parteigenossen Mann derjenigen Partei vertreten wird, welche sich überall des höchsten Sabroe Aarhus vor. Die Gültigkeit des Mandats stand außer Zweifel, jedoch stellte es sich heraus, daß der Führer der Wählerliste innerung an einstige antisemitische Pracht in Sachsen stehen geblieben. Rufes der Lächerlichkeit erfreut. Herr Gräfe ist als letzte Säule zur Er120 Stimmen weniger gezählt hatte, als thatsächlich Stimmzettel Serr Gräfe bemüht sich auch schon eifrigst, seiner einzigartigen Stellung für Sabroe abgegeben worden waren, so daß dieser mit absoluter würdig zu werden. Gleich am Abend der Stichwahl rechtfertigte Stimmenmehrheit über den liberalen und konservativen Kandidaten gefiegt hat. Außerdem haben bei dieser Wahl die konservativen er unfre Erwartungen durch einige Telegramme, die an die„ besten Tage" des fächsischen Radauantisemitismus erinnern. Wahltontrolleure darüber Buch geführt, wer von den Wählern Tage" des sächsischen Radauantisemitismus erinnern. Herr Gräfe telegraphierte an sein Wahlbureau der Ordnungszur Stimmabgabe erschienen war, was nach dänischem Wahlgefeß parteien: berboten ist und mit mindestens bier Wochen Gefängnis bedroht wird. Sabroes Mandat wurde einstimmig für Brausenden, donnernden Heilruf den siegreichen vereinigten vaterländischen Herren des dritten Kreises. Von gültig erklärt. Dem Minister des Innern wurde anheimgegeben, unsrer behaupteten Feste aus muß unser Vaterland wieder erobert eine Untersuchung über die vorgefallenen Gesetzwidrigkeiten einzuwerden. Gräfe." leiten.
Unfre Ausführungen über die im Pommernbank- Prozesse zu Tage getretene bürgerliche Preßkorruption haben nun einige Blätter veranlaßt, ihrerseits in Entrüstung zu schwelgen, namentlich um zu zeigen, daß das Vorgehen des Vorwärts" unerhört sei, der sich erdreiste, aus diesem Anlaß von der Korruption der bürgerlichen Presse schlechtweg zu sprechen, die Gesamtheit der Berliner Preßorgane zu beschimpfen.
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Wir sind vermutlich nicht so abgehärtet, wie die sehr ehrenwerten Kollegen von der bürgerlichen Presse. Darum finden wir, daß das Berliner Preß- Panama so ungeheuerlich ist, daß gar keine Berallgemeinerung und Uebertreibung notwendig ist. Was wollen denn die sehr ehrenwerten Blätter, die sich über uns aufregen, noch mehr? Genügt es ihnen noch nicht, daß seit acht Jahren auf der Berliner Presse der niemals entkräftete Vorwurf ruht, fast alle Handelsredakteure seien käuflich, genügt es ihnen nicht, daß jeder Bankprozeß Einzelmaterial für diese Behauptung beibringt?
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Vor einigen Jahren Tündete der größere Parteivetter des Herrn Die Schnelligkeit, mit der in Dänemark die Gültigkeit der Gräfe, der„ Führer" Zimmermann, daß von seinem Dresden aus Mandate geprüft wird, unterscheidet sich sehr vorteilhaft von dem die fernerweiten Siege" der antisemitischen Partei über das ganze Verfahren, das in Dentſchland üblich ist, und das mitunter dazu Land hin verbreitet werden sollten. 1893 hatten die Antisemiten führt, daß Abgeordnete, die ihr Mandat erschwindelt haben, Jahre lang ihr Mandat ruhig ausüben können. Die Erkenntnisim östlichen Sachſen ſechs Wahlkreiſe inne; jetzt haben sie fünf verdürfte allgemein sein, daß hier Wandel geschaffen werden muß. er unterzuschlüpfen suchte. Aber Herr Gräfe wird nun von Bauzen loren und Zimmermann ist überall aus der Stichwahl gefallen, wo Der Stichwahl- Kuhhandel Posadowskys mit dem Gentrum. Die aus, wo er nur mit Hilfe des Centrums noch einmal fläglich siegen Nachricht, daß der Staatssekretär Posadowsky nach Leipzig gefahren fonnte, das Vaterland wieder erobern". sei, um mit Spahn zu beraten, wie die kaiserliche Order zu erfüllen sei,„ dieser Gesellschaft" den drei Millionen socialdemokratischer Wähler bei den Stichwahlen den Weg zu verlegen", wurde in der Form dementiert, daß beteuert wurde, Graf Posadowsky sei überhaupt nicht in Leipzig gewesen.
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Es handelt sich in der That um die ganze bürgerliche Presse. Damit ist natürlich nicht gesagt, daß alle bürgerlichen Journalisten käufliche Kreaturen sind. Solchen Vorwurf zu erheben, liegt uns fern, abgesehen davon, daß die große Mehrzahl gar nicht in die Damit war der Kuhhandel selbst nicht in Abrede gestellt. Dem Lage kommt, daß man ihnen eine Bestechung anbietet. Aber die Hann. Courier" wird denn auch jetzt berichtet, daß Graf Posadowsky bürgerliche Presse trifft in ihrer Gesamtheit die Anklage mit in Berlin mit Dr. Bachem verhandelt habe und dieser dann im voller Wucht. Die bürgerlichen Redakteure befizen eben nicht den Auftrage des Staatssekretärs zu Spahn gefahren sei. Es wird Einfluß und die Würde gegenüber den fapitalistischen Verlegern, hinzugefügt, daß Herr Spahn sich schon als Nachfolger Schönstedts fühle. daß sie selbst auf Sauberkeit in dem Blatte bestehen. Wenn übrigens denn Belohnungen für Privatarbeiten" nach Nichts hat sich geändert seit jenen Feststellungen der Börsenenquete dem Muster der Pommernbant bezahlt werden sollen, so hat Herr Kommission. Damit aber werden auch die persönlich anständigen Eugen Richter mindestens das gleiche Anrecht wie Herr Spahn; er Redakteure dieser Blätter zu Mitschuldigen der Lumpereien, weil sie hat die größte Anzahl Sige den Agrariern auf Kosten der Socialnicht dafür gesorgt haben, daß auch im Handelsteil Reinlichkeit demokratie ausgeliefert. Herrsche. In dieser Duldung der unlauteren Elemente liegt eine Begünstigung der Korruption. Aber freilich es mag wohl unmöglich fein, die Fäulnis auszubrennen!
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Ludwig Fulda schiebt die Schuld an der Presse- Klub- Affaire den Herren Sudermann , Kommerzienrat Goldberger und Direktor Wenzel zu. Er schreibt dem„ Berl. Tagebl.:„ Ich lese soeben in Ihrem Blatte, daß ich als Vorsitzender des Berliner Presse- Klubs" mit einem Darlehen in Verbindung gebracht werde, das Herr Romeid vor mehreren Jahren dem Presse- Klub zugewandt hat. Ich habe darauf zu erklären, daß, wie ich bereits in der Voruntersuchung aussagte, ich zu jener Zeit weder Vorsigender des Klubs, noch überhaupt im Vorstande war, sondern von der Angelegenheit erst nach dem Zusammenbruche der Bommernbank das erste Wort erfuhr. Die Herren, welche damals
bol.
Aitan des Klubs mit Romeid verhandelten, waren Herr Gegeimer kommerzienrat Goldberger und Herr Direttor Wenzel. Der damalige Vorsitzende war Hermann Sudermann . Diese drei Herren, welche sämtlich der Journalistik fernstehen, find hocherhaben über den Verdacht, daß sie das freundfchaftliche, aus privaten Mitteln angebotene Darlehen angenommen hätten, wenn sie das von Romeid jetzt angegebene schmutzige Motiv nur hätten ahnen können."
Die Ahnungslosen!
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Die" Post" findet es seltsam, wenn sich das Centralorgan bers jenigen Partei, welche sich bisher stets als Hauptgegnerin aller gesetzgeberischen Maßnahmen gegen Auswüchse im Börsenwesen bewiesen hat, mit dreister Anmaßung weit über die ganze bürgerliche Presse zu erheben versucht."
Die" Post"-Redakteure werden mittels eines Gehaltes von ihren großindustriell feudalen Geldgebern bestochen, unausgesezt Lügen über die Socialdemokratie zu verbreiten. Auch die vorstehende Behauptung ist eine der unter dem Vorwande redaktioneller Arbeit bezahlten Lügen. Gerade die Socialdemokratie hat bei der Börsenreform einen Antrag eingebracht, der die Preßkorruption unter Strafen stellte!-
Revolution der Familiennamen.
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Die Wahl nach Gewicht. Ein medlenburgischer Politiker" hat Deutschen Volkswirtschaftlichen Korrespondenz", einer Verwandten Post", als angebliche Satire auf das allgemeine Wahlrecht folgenden Spaß aufgehängt:
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Gegenüber der Herrschaft des Dreiklassen Systems erschien einst die Bewilligung des gleichen Wahlrechts wie eine Erlösung aus der Bevormundung der besitzenden Klassen. Aber man überfah das Fehlen all und jeder Rücksicht auf die Individualität der Wähler. Jeder einzelne, ob dumm, ob flug, ob arm oder reich, hatte genau gleich viel bei der Wahl zu sagen, und andre Leute berloren auf diese Weise jeden Mehrwert gegenüber der Allgemeinheit. Das muß anders werden. Der Individualität der Wähler muß bei den Wahlen wieder mehr Einfluß gesichert werden. Nachdem die Intelligenz derselben als nebensächlich beiseite geschoben ist, muß das Individuum in andrer Weise eingeschäßt werden, soll ein richtiges Bild von dem Willen der Majorität zu stande kommen. Schiller hat mit dem, dem Fürsten Sapieha im Demetrius in den Mund gelegten Ausspruch:" Man muß die Stimmen wägen und nicht zählen" einen prophetischen Ausblick in unsre Zukunft gethan. Nicht die brutale Majorität der Wähler müßte entscheiden, sondern deren Körpergewicht. Dadurch erst wäre es möglich, der Individualität der einzelnen Rechnung zu tragen und sie vor dem Erdrücktwerden durch eine Majorität von Schwächlingen, mögen sie Beruf oder Stellung haben, welche sie wollen, zu bewahren. Die gewichtigsten Männer müßten auch das meiste Anrecht auf ausschlaggebenden Anteil an dem Wahl resultat besitzen, und das hierdurch als ein Hauptvorzug anerkannte Plus am Gewicht würde zugleich das allgemeine Streben ertecken, den politischen Einfluß durch entsprechende Körperzunahme zu erhöhen. Hierdurch würde auch die Stärke- Qualität unsrer Rasse gehoben werden, und wir würden besser im stande sein, den Schicksalsschlägen einer drohenden Zukunft entgegenzu treten. An Stelle des Klosettraumes bedürfte es nur der Aufstellung des Körpergewichts bei der Stimmabgabe".
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Wenn
Herr Gräfe weiß aber auch, wem er seinen Sieg verdankt. In den Blättern seines Wahlkreises fand sich am 30. Juni dieser Aufruf, der wortgetreu festgehalten zu werden verdient als ewiges Zeugnis sächsisch- antisemitischer Geistesgröße:
Reichstreue Wähler des dritten sächsischen Wahlkreises!
Der Sturm des Feindes ist abgeschlagen!
Wir haben im heißen Ringen und ehrlichen Männerstreit unfre alte Feste glänzend behauptet und siegreich, wenn auch zerfekt und durchschossen, wehen unsre Fahnen über unsrer Laufiz.
Wir hatten nicht zu ringen allein mit den übermächtigen Gegnern in unsrem Kreise, Hunderte von Führern der Socialdemokratie aus andren Kreisen, ihre besten Kräfte wurden in der Entscheidungsschlacht gegen uns in den Kampf geführt. Wir wurden mit Waffen der Lüge und Verleumdung bekämpft, die wir als deutsche und christliche Streiter verachten müssen.
,, Doch ward, faum begonnen, die Schlacht schon gewonnen, bu HErr warst ja mit uns, der Sieg, er war dein!
Mit dem Dant gegen Gott verbinden wir aber auch innigen Dant allen wackeren deutschen Männern, die am 25. Juni unfre Scharen zum Siege geführt und all den vielen tausenden reichstreuen Wählern, die die Ehre des dritten Wahlkreises und damit die Ehre des Sachsenlandes gerettet haben.
Sie alle haben den Stüßpunkt gerettet, von dem aus das Vaterland für Christentum und Monarchie zurückerobert werden muß
Feiern wollen wir unsern Sieg in ernster, treuer Arbeit und damit den Grundstein legen zu einer bessern Zeit.
Möge das vereinigte siegreiche Heer weiterfämpfen als ,, Soldaten einer Armee, Regimenter unter einer Fahne, nur die Achselklappen sind verschieden." Gott mit Kaiser und Reich! Gott mit König und Waterland!
Heil unserm lieben deutschen Wolfe! Heil dem 3. sächsischen Wahlkreise! Bischofswerda , den 26. Juni 1903.
Heinrich Gräfe . Die vereinigten Ordnungsparteien des dritten sächsischen Wahlkreises. Was müssen die lieben Antisemiten in den zahlreichen andren Wahlkreisen gegen den Gott im Himmel, dem Herr Gräfe als Sieges bringer dankt, versündigt haben, daß er sie so schmählich an die gottlose Socialdemokratie ausgeliefert hat?
Lande auch bereits mit dem König in Korrespondenz getreten. Herr Gräfe ist aber dank seiner großen Stellung im sächsischen Er fandte an König Georg von Sachsen ein Telegramm dieses
Wortlautes:
„ Eurer Majestät senden 100 treue Sachsenherzen Gruß und Treuegelöbnis für alle Zeit aus der vom Feinde ungebrochenen Feste des Sachsenlandes. Die Laufig hält die Treue! Heil! Gräfe, Reichstags- Abgeordneter." Der König antwortete also:
Reichstags Abgeordneter Gräfe, Bischofswerda . Heute früh Ihr Telegramm erhalten. Freue mich herzlich über Ihren Sieg und den Sieg der guten Sache in Ihrem Wahlbezirk. Georg." Es mag für einen Landesvater nicht angenehm sein, daß die Landestinder nur in einem gering bevölferten Wahlkreise, in dem noch dazu die nicht deutsch sprechenden Wenden einen starken Teil der Wählerschaft bilden, der guten Sache" huldigen, während sich alle andern Wahlkreise von der guten Sache" höchst respektlos abgekehrt haben.-
Das Scharfmacherorgan ist so dumm, daß es nicht einmal merkt, daß durch den Scherz gerade die Leute verhöhnt werden sollen, die sich unter Berufung auf die Individualität" für eine Abänderung des gleichen Wahlrechts ins Zeug legen. In der That ist die Gleichheit das einzige vernünftige Princip. Ein Arzt in Bosen war als zuman in das Taufregister ein- man nach einem andren Syſtem ſucht, so ist wirklich nur getragen worden und führte diesen Namen ungeniert als Mensch, Arat noch ein fester Maßstab der Abstufung möglich: Die Wahl nach Gewicht!- und Gemeindevertreter, bis es den berufenen Schüßern des Deutschtums einfiel, nachzuforschen, wie seine Ahnen hießen. Da wurde dann fest-„ Eine sehr beachtenswerte Wahlbetrachtung" nennt die kathogestellt, daß sein Herr Vater als„ Schumann" getauft worden war. lische Kölnische Volkszeitung" die folgende Aeußerung Darauf wurde das Pfarramt in Czarnikau angewiesen, der konservativen Sereuz- Beitung": in seinem Taufregister den Namen des jeßigen Arztes aus„ Szuman" Das Centrum steht unerschüttert da, es ist der Arbeit der umzuändern in Schumann", weil die deutsche Schreibweise die fatholischen Kirche zu danken. Die fatholische Kirche genießt öffentrichtige sei und die polnische die polnische" Szuman" die falsche. Und liche Achtung bei den Behörden sowohl wie im Parlament, der dem Herrn Doktor gab Posens Polizeipräsident bon katholische Mann hat Respekt vor seiner Kirche und ist für die Hollmann, der früher den schönen Namen Heymann hatte, atheistische Lehre nicht in dem Maße zu haben wie der evangelische auf, den Namen auf seinem Schilde ebenfalls zu verdeutschen. Mann. Die evangelische Kirche ist gebunden an Händen und Füßen, Destreich ist von neuem zur Herrschaft des§ 14 zurückgekehrt. Dr. Szuman flagte vergeblich beim Bezirksausschuß und legte dann fie gilt dem Volt für eine Staatsanstalt und hat geringe Achtung. beim Ober- Verwaltungsgericht Berufung ein. Er verwies darauf, Man sträubt sich, ihr die Freiheit zurückzugeben, ihr den Einfluß Das heißt: Die Verfassung ist aufgehoben. Die Regierung hat aus daß ihn das Kammergericht von der Anklage der Führung eines zu verstatten, welchen sie haben muß, um ihre Arbeit at der eigner Machtvollkommenheit das infolge der czechischen Obstruktion falschen Namens freigesprochen und ausgesprochen habe, daß er Boltsseele thun zu können. Die Not der Zeit gebietet und zwingt, nicht erledigte Budget für sechs Monate dekretiert. geradezu wegen unbefugter Aenderung seines Namens bestraft werden müßte, wenn er sich nicht seines Taufnamens Szuman, sondern des Namens Schumann bedienen würde.
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an.
Ausland.
Die Rückkehr zum§ 14.
den Kampf zwischen Rom und Wittenberg aus dem politischen Gleichzeitig hat das Ministerium Koerber seine Entlassung einLeben auszuschalten trotz aller Bedenken. Ganz ebenso ist es durch gereicht. Herr Koerber regierte seit Anfang des Jahres 1900
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die realen Verhältnisse geboten, der evangelischen Kirche ein sehr gewandter Bureaukrat, der flott auf der mittleren Linie tanzte, größeres Maß von Bewegungsfreiheit zu geben. Fürst Bismarc
fah sich wiederholt zu Mitteln genötigt, welche er früher aufs und es sogar fertig brachte, daß im vorigen Jahr das Budget energischte bekämpft hatte, die ihm persönlich unsympathisch waren. ordnungsmäßig erledigt wurde.
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Das Ober- Verwaltungsgericht wies jedoch gestern die Berufung ab und erklärte die Verfügung des Polizeipräsidenten, den Namen auf dem Schilde in Schumann umzuändern, für berechtigt. ging von folgenden Erwägungen aus: Auf die Frage der Strafbarkeit fomme es im vorliegenden Fall nicht Unter den Begriff der Aenderung eines Familiennamens falle auch eine Alenderung der Schreibweise, z. B. die Ersetzung deutscher durch polnische Schriftzeichen. Die Führung eines andern, als des Selbstverblendung, sondern Umkehr, kein Verzagen, sondern Ob die Entlassung Koerbers angenommen wird, ist ungewiß. durch Abstammung erworbenen Familiennamens stelle eine Glaubensarbeit, das fordert der 16. Juni." Namensänderung, wozu man einer gefeßlich vorgeschriebenen Daß zwischen dem katholischen und dem protestantischen Rettung kann diesem verlorenen und zerrissenen Staat nichts bringen, Erlaubnis bedürfe, selbst dann dar, wenn der schon durch Kleritalismus tein Unterschied mehr besteht, wissen wir längst. Es wie das allgemeine Wahlrecht, das durch die schaffende den Vater unbefugt veränderte Namen in das Kirchenbuch oder das giebt nur noch einen Klerikalismus, der, ob er auf Luther oder Kraft des socialistischen Proletariats diesen zusammengeheirateten, Geburtsregister eingetragen und von Geburt an beibehalten den heiligen Augustinus schwört, mit allen Mitteln gewaltthätiger auseinanderstrebenden Staat zu einer organischen Einheit umzusei.( Das Kammergericht ist andrer Meinung.) Werde ein unrich Boltsverdummung und Voltstnechtung unter infamstem Mißbrauch wandeln vermag!-
Er war so groß, daß er sich selber überwand und die Bedenken Jezt sind auch seine Künste zu Ende. Der nationale Hader und um der größeren Sache willen schwinden ließ. Die religiösen der Ausgleich" mit Ungarn waren stärker als seine bureaukratischen Mächte müssen mit allen Mitteln im Boltsleben gestärkt werden. Pfiffigkeiten. Destreich ist wieder der parlamentslose obstruierte Ein religiöses Volk ist für den Umsturz nicht zu haben. Keine Staat.