Sonnabend, 4. Juli, in den Gesamträumen der Neuen Welt, Hafenheide 108-114:
XII. Stiftungs- Fest.
Sm Garten: Grosses Konzert, Theater- und Specialitäten- Vorstellung. Bon 7 Uhr ab: Grosser Ball in dem neuerbauten Riesensaale.
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Um 11 Uhr: Kinder- Polonaise mit Kinder- Geschenken. Die Kaffeeküche steht den geehrten Damen von 4 Uhr ab zur Verfügung. Anfang des Konzerts im Garten nachmittags 4 Uhr.
Billets a 40 Pf. intl. Tanz sind bei allen Bezirks- Obleuten sowie im Verbands- Bureau zu haben. Um zahlreichen Zuspruch bittet [ 143/ 1*]
Schloss Weissensee.
,, Zum Sternecker", Jnhaber: C. Koch. Täglich: Grosse Theater- Specialitäten- Vorstellung. Riefenprogramm, 40 Nummern. Sm Bal champêtre: Grosser BALL. Illumination der Fontaine lumineuse. Jeden Mittwoch: Grosses Kinderfreudenfest mit Gratis- Verlosung. Jeden Donnerstag: Grosses Monstre- Elite- Feuerwerk u. Doppelkonzert. Jeden Sonntag: Grosses DOPPEL- KONZERT. Kaffeeküche. Volksbelustigungen aller Art.
Max Kliem's Sommer- Theater
Hasenheide 13-15.
Artistische Leitung: Paul Milbitz. Täglich:
17182*
Grosses Konzert, Theater- und Specialitäten- Vorstellung.
Jeden Montag: Sommerfest. Jeden Mittwoch: Die beliebten Jeden Donnerstag: Elite- Tag.
Kinderfeste.
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Die Kaffeeküche ist täglich von 2 Uhr ab geöffnet.
2 hochelegante Regelbahnen, Würfelbuden, Konditorei, Blumenstand 2c.
In den Sälen: Familien- Kränzchen.
Fröbels Allerlei Theater Apollo- Theater.
früher Puhlmann. Schönhauser Allee 148. Inhaber: Wilhelm Fröbel.
Heute sowie täglich:
Grosser Familien- Spielabend.
Der völlig neue
Riesen- Juli- Spielplan.
Nur erstklassige Künstler. Neues Schauspiel- Programm. Im Saale : Grosser Ball. Die Kaffeeküche ist v. 3-6 geöffnet. Anfang 5 Uhr. Entree 30 Pf. Un Wochentagen Garten und Saal an Vereine zu vergeben.
In Vorbereitung: Licht und Schatten mit Arthur Winkler vom Thalia- Theater a. G.
Schweizer- Garten
am Königsthor, am Friedrichshain .
Täglich: Theater und Artisten- Vorstellung, Ball und Boltsbeluftigungen.
Anf. 5 Uhr. Entree 30 Pf. Zum erstenmal in Berlin :
Die lebende Mühle.
Sensationsgymnastik der Familie
Abends
Szemanovicz.
10 Uhr: Die neue Firma.
Ausstattungspoffe m. Ges. in 2 Bildern.
Xylolin.
Täglich:
Die Liebes- Insel.
Der Neue Bilder- Serie.
Kosmograph:
George Osranis Burleske- Pantomime ( Der arme Onkel u. Yvette).
Etablissement
Buggenhagen
am Moritzplatz. Jeden Tag:
Konzert
des berühmten Drchesters des Signor Vincenzo Ferrara. Donnerstag, Sonnabend, Sonntag im Kaifer- Saal: Tanz.
Das Komitee.
Neue Welt Hasenheide 108/114. A. Scholz. Donnerstag, den 2. Juli 1903: Militär- Konzert. Monstre - Feuerwerk. SpecialitätenVorstellung.
Das sensationelle Juli- Programm. Anfang 5 Uhr. Entree 50 Pf. Kaffeeküche. 3 Kegelbahnen. Sennhütte. Alpen - Rutschbahn.
Avis! In einigen Tagen:
Die grösste Sensat. des XX.Jahrh.
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In Ltr..- Fl. empfehle: Cognac 1,25-10,35, Rum 1,00-5,60. Nordhäuser 0,45-1,35, Liqueure, Eiercognac, Citronenund Himbeersaft, Port- u. Ungarweine gut u.billigst.
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Norddeutsche Sänger. SpecialHans
Anfang: Sonntags Konz . 5 Uhr, Borstell. 7 Uhr. Wochentags:
Konz . 6 Uhr, Borstell. 8 Uhr. Sonnt., Mont. u. Donnerst. nach der Soiree: Tanz.
( Eine paphro- humoristische Plauderei von N. R.) Aus„ Der Papier- Markt" in Frankfurt a. M. Mein Geschäft bringt es mit sich, daß ich hin und toleder verreise, und so befand ich mich auch kürzlich auf der Strede Frankfurt- Berlin, die über Halle führt. Bis Halle fuhr ich allein, dort bekam ich auf der Station Reisegesellschaft, indem ein elegant gekleideter, junger Mann von 25-30 Jahren, mit mehreren feinen Reisekoffern bewaffnet, mein Coupé bestieg, mir mit dem einen Gepäckstück den Hut vom Kopfe stieß, das andere, nicht leichte, mit ziemlicher Wucht auf meine mit einem Zwölfmartmeterstoff bekleideten Anie sausen ließ, mit Gesten der Entschuldigung und Erschöpfung zugleich stöhnend in die Polster warf und mittels eines buntberandeten Taschentüchleins den Schweiß von seinem geröteten, nicht gerade geistreichen, doch gutmütigen Geficht wischte. Wie ich mir mein Jünglings- vis- à- vis betrachtete, dachte ich bei mir, das ist so das richtige Prototyp eines Berliner Jungen", obwohl ich ihn noch gar nicht hatte sprechen hören, aber der ungeheuer modern gearbeitete, gutfizende Anzug, der legere Habitus des Mannes, sein ganzes ein Gemisch von Selbstbewußtsein, Witigkeit und Schnoddrigkeit bildendes Gebahren ließen mich unwillkürlich an mein geliebtes Berlin denken und ich wartete nur darauf, von ihm gefragt zu werden: Haben Sie nicht den fleinen Cohn jeseh'n?" Ueberhaupt dieser Berliner Wiz, mußte ich denken, geist reich ist er nicht, oft sogar recht albern, und doch muß man über ihn lachen. Ich sah schon im Geiste, während ich mein vis- à- vis betrachtete, meine fleine Nichte, eine rechte Berliner Range, auf mich zuhüpfen und hörte sie, den Daumen und Zeigefinger mir gespreizt entgegenhaltend, fragen:" Onkel,
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5,25
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Es ist eine wunderbare Thatsache, die wohl schon jedem der geehrten Leser begegnet sein wird, daß man unwillkürlich erschreckt, wenn man sich von andren in seinem Gedankengange beobachtet, gewissermaßen belauscht fühlt. So ging's auch mir: Während ich an den„ kleinen Cohn" und den kleinen Auerhahn" ust. beim Anblick dieses geahnten Berliner Jungen denke, spricht mich der Berliner Junge plötzlich im nämlichen Berliner Jargon an, der mir juft infolge seiner Erscheinung vorschwebte. Ich muß wohl ein dummes Gesicht gemacht haben, denn mein vis- à- vis wiederholte mit erstaunter Betonung: Also Se haben wirklich noch teenen Anzug aus Papier gesehen? Denn sehen Se mir mal an", fuhr er nunmehr durch mein Zögern offenbar ermutigt in echt unverfälschtem Berliner Dialekt fort, wie wir jebaut sind, wat? Wat Se uf mei'm Leibe sehen, is aus Papier; de Wäsche, der Anzug, bloß nich de Stiebeln". Ich mußte bei diesen Worten unwillkürlich an Bellamy denken und sein Buch„ Ein Rückblick aus dem Jahre zweitausend"; ob wohl jener Jüngling mir vis- à- vis schon ein verfrühter Sproß an jenem Zukunftsbaume bedeutete, oder hatte ich es gar mit einem Flüchtling aus Dalldorf zu thun? Doch zum Ueberlegen ließ mir mein Jüngling feine Zeit, sondern er fuhr in gesprächiger Weise fort, sich über meine Sachunkenntnis im Ber linischen Tone zu wundern: Also Se kennen keene Anzüge aus Papier, denn haben Se auch woll noch nischt von Xylolin geheert? Xylolin fragte ich gedehnt; warten Se mal; Xylolin kommt wohl vom griechischen Worte Xylos", was" Holz" bedeutet, und Xylolin dürfte demnach soviel wie Holzfaser sein." Na also, sehen Se, zu wat so'n Bisten humanistische Büldung manchmal jut is, wir fommen der Sache schon wat näher. Also nu passen Se mal uff: Xylolin is das neueste Erzeugnis der Textil- Industrie, in seinem Urstoff Holz, das durch verschiedentliche Manipulationen und Bräparationen zu einem besonderen Papier verarbeitet wird. Dies letztere
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Donnerstag, den 2. Juli 1903, abends 8 Uhr, im Gewerkschaftshause, Engel- Ufer 15:
Socialdemokrat. Wahlverein f. d. 6. Berl. Reichstagswahlkreis
Todesanzeige. Am 29. Juni verstarb unser der Arbeiter 248/10
Vertrauensmänner- Versammlung Rudolf Haubold
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fämtlicher Bezirke und Branchen.
Tagesordnung:
am
Kremmenerstraße 1. Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Donnerstag, den 2. Juli, nach6 der Schönhausen aus statt. Um zahlreiche Beteiligung ersucht Der Vorstand.
Antrag der Bautischlerbranche. Gethsemane- Stirchhofs in Nieder
Die Kollegen werden ersucht, aus jeder Werkstatt Vertrauensleute zu entsenden.
84/4
Eintritt nur mit Vertrauensmännerkarte nebst Mitgliedsbuch. Die Ortsverwaltung.
Freie Volksbühne.
Eine neue Abteilung
wird eröffnet.
Anträge auf Aufnahme von Mitgliedern werden in allen Zahlstellen entgegengenommen. Bei der Anmeldung ist gegen vorläufige Quittung das Einschreibegeld( 80 Pf.) und die September- Beitragsrate( 80 Pf.) in der Zahlstelle zu hinterlegen.
Die alten Mitgliedskarten müssen in den Zahlstellen abgegeben und gegen neue umgetauscht werden.
Der August- Beitrag beträgt 65 Pf.
Etwaige Umschreibungen in andre Zahlstellen sind im Juli zu bewirken.
Achtung! Zahlstelle No. 32( Rixdorf) befindet sich von jetzt ab bei R. Pressler, Restaurant, Ziethenstr. 69. Die Mitglieder dieser Zahlstelle werden gebeten, dort ihre alten Mitgliedskarten abzugeben. 229/8
Der Vorstand. I. A.: G. Winkler.
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Am Montag, den 29. Juni cr., starb nach langjähriger Thätigkeit unser pflichttreuer Beamter, Herr Karl Gast.
Sein Andenken werden stets in Ehren halten
Der Vorstand
W
der Orts Krankenkasse der Maschinenbau - Arbeiter und verwandt. Gewerbe zn Berlin .
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 2. Juli cr., nachmittags 5 Uhr, von der Leichenhalle des Gethsemane- Kirchhofes ( Nordend Nieder Schönhausen) 23186 aus statt.
1
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Nach kurzem, schwerem Krankenlager verstarb am 29. Juni unser 23176 langjähriger Kollege
Karl Gast.
Ehre seinem Andenken! Die Beamten der Orts- Krankenkasse d. Maschinenbau - Arbeiter und verwandten Gewerbe.
Todes- Anzeige.
Dienstag, den 30. Juni, nachmittags 5 Uhr 20 Minuten, starb, nach kurzem aber schweren Leiden mein herzensguter Mann, unser lieber Bruder, Schwager, Dntel und Großonkel
Otto Tockan
im 56. Lebensjahre.
Dieses zeigen tieferschüttert an Emilie Tockan, Familie Leder, Familie Reinhold, Familie Fritz Zubeil . Die Beerdigung findet Freitag, den 3. Juli, nachmittags 6 Uhr, von der Leichenhalle des Petrikirchhofs, Friedenstraße, aus statt.
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Specialarzt für[ 8/ 17* Haut- und Harnleiden. 10-2, 5-7. Sonntags 10-12 2-4. für Papier . Schen Se", fuhr mein Nachbar fort, „ das is also ein Jewebe aus Papierfaser und Baumwolle; et jiebt aber auch stärkere, für kühlere Jahreszeiten, aus Papierfaser und Wolle. Ueberhaupt werden jezt auch farbige Anzüge in blau, jrau, jrün, mit einem Wort in allen modernen Tönen herjestellt. Wissen Se wat mein Anzug jekostet hat? Raten Se mal." Ich glaubte, um mich nicht noch tiefer in den Augen meines vis- à- vis zu blamieren, nicht hoch, doch auch nicht zu niedrig raten zu müssen; so sagte ich auf gut Glück: 20 Mart. Keene Spur, de Hälfte, aber et jiebt auch noch billigere für 7, 8 und 9 Mark."
„ Aber
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nur der Stoff? wagte ich schüchtern einzuwenden. " Se find woll' n Happen doll", entgegnete mein Freund unter Lachen, mich mit dem Blick der Berachtung messend, inklusive, fertig ab! Ueberhaupt bilden Se sich jarnich ein, daß mein Anzug hier nich so haltbar is, wie' n stoffiger, au controleur im Jejendeil, un waschen läßt er sich ooch, un wie! Das hätten Se sich ooch wohl nich träumen lassen, daß de Papierfaser noch mal dazu herhalten wird, mit Baumwolle, oder jar Wolle vereent zu n'em rejelrechten Anzugstoff verarbeitet zu werden?" Ich mußte seinen Worten zustimmen und wagte nur noch, mich ganz bescheidentlich nach dem Erfinder jenes so überaus preiswerten Gewebes zu erkundigen. Da fam ich aber schön an; wie von der Tarantel gestochen hüpfte er von seinem Bolster auf, um in die schmerzvoll vorwurfsvollen Worte auszubrechen:" Wat, ooch det wissen Se nich? Mensch, wat wissen Se denn? Lesen Se denn jar teene Zeitungen, det is ja, nehmen Se mir's nicht iebel, jeradezu' ne Injoranz. Haben Se denn noch jarnichts von dem beriemten Fabrikdirektor Claviez jeheert: der Mann is der Erfinder dieser jeradezu frandiosen Bereicherung der Textil- und fleichzeitig Papierindustrie. Denn daß die Herstellung von Papierstoffen eene froße Zukunft hat, steht bombenfest. Aber nich alleen de Papierindustrie und de Kleiderkonfektion
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T
Residenzstadt Berlin , und ich muß sagen, daß mir der Weg von Halle bis Berlin , so oft ich ihn gemacht hatte, noch nie so kurz vorgekommen war. Mein neuer Freund packte seine zahlreichen Reiseftüde zusammen, denn er mußte schon in Charlottenburg aussteigen. Bereits auf dem Trittbrett, rief er mir noch zu: „ Apropos, merken Sie sich auch das noch, Direktor Claviez hat den Alleinverkauf seines famosen Bapierstoffes Xylolin," sette er mit besonderer Betonung hinzu„ soweit Berlin in Frage kommt, der Firma Baer Sohn jesichert, die ooch die Haltbarkeit der ersten Proben bejutachtet hatte. Adieu!" Dann drehte er sich auf dem Perron nochmals um wie einer, der was Wichtiges vergessen hat und rief:„ lebrijens, denken Se nich, daß ick ein Reisender von Baer Sohn oder so bin, im Jejenteil, id vertrete de Konkurrenze in Kammjarnstoffen, aber wat wahr is, muß n' anständijer Mensch ooch wahr lassen, und id bin von mein'n Papieranzug nu mal janz entzüdt; id hab'' n schon vier Wochen uff' n Leib, und wie er noch aussieht. A reviderci! Ein edler Mensch, dachte ich, dann blieb ich zurück mit dem Gefühl eines Kindes, dem man ein Märchen aus Tausend und eine Nacht erzählt hat, und das nun am Schluß nicht recht weiß, ob es wacht oder träumt. Daß man bereits Spazierstöde, Gerät schaften, ja sogar Eisenbahnräder aus Papiermasse fertigt, ist ja bekannt, auch erklärlich, wenn man be rücksichtigt, daß bei jenen Gegenständen der Papierstoff durch gewaltsamen Druck zu besonderer Kondensität berarbeitet werden kann, daß aber das Papier das Kleidungsmittel der Zukunft werden soll, wer hätte das geahnt! Und dann, diese folossale Billigkeit! Ich habe den festen Entschluß gefaßt, mir baldigst einen Papieranzug zuzulegen.
hast Du schon mal so'n lleenen Schuhmann jeleh'n"? wird mittels besonders konstruierter und patentierter werden in absehbarer Zeit ihren nicht unerheblichen Papierfaser- Anzüge, beau, det,
an!
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und auf mein" Nee", lachend erwidern: Jd ooch nich". Aber so'n fleenen Auerhahn? Nee. Na, denn sieh Dir mal so'n Auerlichtbrenner jenauer usw. So sette ich mich angesichts meines holden vis- à- vis in meine lebte Berliner Vergangen heit zurüd. Da öffnete mein Gegenüber plöglich seinen blond beflaumten Mund und sprach, höflich seinen Hut lüftend: Bardon, mein Herr, haben Se schon mal' n Anzug aus Papier jeseh'n?" Hätte ich diesen Augenblick mit einem nassen Handtuch eins ins Gesicht bekommen, so könnte ich kaum in höherem Grade erschreckt worden sein, als durch diese paar Worte. Zunächst fuhr ich mit meinem Ellenbogen gegen die Coupéscheibe, diese beinahe zertrümmernd, dann ließ ich meinen Regenschirm, den ich in der Hand hielt, fallen, und als ich mich dann schnell büdte, schlug ich mit dem Kopf gegen das Knie meines Nachbars . Was hatte mich so erschreckt?
Maschinen zerkleinert und zu Fäden jesponnen Diese Fäden finden die vielseitigste Verwendung und jeben alleene oder in Verbindung mit andern Jespinnsten Stoffe aller Art, welche sich durch Haltbarkeit und Billigkeit auszeichnen und sich im In- und Auslande in jeradezu epochemachender Weise Bahn jebrochen haben. Aus so'n Stoff also besteht mein Anzug, fassen Se' n nur ruhig mal feste an, er is nich aus Butter, im Jefendeil, da haben Se' ne Probe von mei'm Anzug, da können Se dran zerren, daß' s' ne Art hat. Das is jenau so sest wie' n richtiger Wollstoff!" Mit diesen Worten holte er
Vorteil aus der Verwendung der Papierfaser zu BeKleidungszwecken haben, sondern auch das Jros der Bes völkerung überhaupt, und zwar dieses nach zwee Rich tungen hin. Einmal wird durch das Emporblühen eines janz neuen Fabrikations zweiges tausenden und aber tausenden von Arbeitern lohnender Verdienst jeboten werden, und dann, dann... denken Se man bloß, wie billig die Kleidung werden wird. Für'n Dahler wird man sich ja förmlich' ne Brautsteuer koofen können. Und dann die Weiber, die Weiber... id fage Ihnen, es wird' ne wahre Freude sein,' ne Frau zu ernähren,
bestehend Jacket, Wefte und Hose, cremefarben, außerordentlich haltbares und vorzüglich waschbares Gewebe, geeignet für Reise, Land- Aufenthalt, Bäder, Tennis usw. fertig. 10,- Mt. 13,50 Mt.
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BAER SOHN
Special- Haus größten Maßstabes
aus seiner rechten Jadettasche eine Musterprobe hervor, Bardon, zu befleiden. Id bin man erst zwei Jahre Chausseestr. 24a/ 25. Brückenstr. 11.
die er mir überreichte. Es war eine Probe, bon gelbgrauer Färbung, ähnlich dem Drillichstoff, aus welchem die Beinkleider der Soldaten gefertigt sind. Ich hätte die Musterprobe, an der ich ohne Erfolg tapfer zupfte und riß, in jedem Falle für Drillichstoff oder etwas Aehnliches gehalten, sicher aber niemals
berheiratet, aber ich sage Ihnen, die Schneiderrechnun gen meiner Frau haben mich jetzt schon halb umjebracht. Aber ich habe meiner Frau schon erklärt, se friegt von jetzt ab nur noch kleider aus Papier,' n janzes Dutzend uff een Mal".
Bir näherten uns inzwischen der Haupt- und
Gr. Frankfurterstr. 20.
Die 21te Preisliste 1903 wird kostenlos versandt.