Nr. 297. 20. Jahrgang.
Die Wahlergebnisse in Posen und
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Im Anschluß an meine Ausführungen zur Polenfrage in Nr. 284 des Vorwärts" habe ich noch die Manipulationen zu beleuchten, die die Genossin Luremburg mit den Wahlergebnissen in Bosen und Oberschlesien vorgenommen hat.
Wollte sie damit den Wahrheitsbeteis für ihre Lübecker Behauptung über das Stärkeverhältnis der beiden polnisch- socialistischen Gruppen antreten, so hätte sie versuchen müssen, aus jenen Zahlen die von den beien Gruppen abgegebenen Wahlstimmen herauszuschälen. Das ist aber schon deshalb unmöglich, weil die deutsche Socialdemokratie mit der P. P. S. zusammen überall gemeinschaftliche Kandidaten aufgestellt hat, so daß noch nicht einmal sich ziffern mäßig feststellen läßt, wie viel von den abgegebenen socialdemokratischen Stimmen von Deutschen , wie viel von Polen abgegeben find, geschweige denn, daß sich die polnischen Stimmen der P. P. S. von denen der andern polnischen Gruppe sondern ließen. Um nun trozdem die Ergebnisse für ihre Zwecke auszunügen, unternahm die Dame einen Täuschungsversuch, dessen verblüffende Ungeniertheit fich wohl nur daraus erklären läßt, daß sie in ihrer phänomenalen Selbstgefälligkeit darauf spekuliert, mit Thatsachen zu operieren, von denen Ledebour natürlich wieder keine Ahnung hat".
Dieser neue Luxemburgsche Täuschungsversuch ist doppelter Art: 1. fezt sie, worauf ich schon hingewiesen habe, an Stelle der Gruppe Kasprzat faltblütig die Gesamtzahl der zur deutschen socialdemokra tischen Partei haltenden deutschen und polnischen Parteigenossen in Posen und Oberschlesien ; 2. führt sie als Beweis für die Zahl der Anhänger der einen und der andern Organisation die Zahl der Stimmen an, die für jeden der gemeinschaftlich aufgestellten Kandidaten der deutschen und polnischen Socialdemokratie in ihren Wahlkreisen entfallen sind.
1898
1903
2930
3066
Czarnikau
107
750
Bomst
49
214
Fraustadt
616
1. Gruppe zusammen 3086
620
62
Bosen Samter
•
2. Gruppe zusammen 682 Gnesen Schrimm Rawitsch
Adelnau
4646+1560 1472 588
2060+1378
922 32
419
3. Gruppe zusammen 265 419+154 Wahlkreise, 1903, der P. P. S. vorbehalten: 1898 1903
35+35
553
581
193
•
48
But Wreschen Krotoschin
•
553
-
822+ 269
Sonntag, 20. Dezember 1903.
demokraten kandidierten. Es tamen aber noch besondere Ursachen hinzu, um die Wahlkreise, in denen Kandidaten der P. P. S. aufgestellt waren, besonders ungünstig zu beeinflussen. In Kattowiz haben die Nationaldemokraten den Hauptvorstoß gemacht mit Korfanty , der, im Kreise selbst als Bergmannsohn geboren und als Redakteur thätig, dort außerordentlich starken persönlichen Anhang befigt. Andrerseits hatte der obrigkeitliche Stampf gegen den Umsturz, der die polnischen Socialdemokraten in Oberschlesien bekanntlich mit Doppelten Ruten peitschte, es fertig gebracht, nicht nur den social demokratischen Kandidaten Morawsti, sondern auch die andern beiden in Oberschlesien für die polnische Socialdemokratie Hauptsächlich wirkenden Agitatoren, die Genoffin Golde und den Genoffen, Haase, in den Kerler zu bringen. Nur Haase kam einige Monate vor der Wahl aus dem Gefängnis heraus. Morawski fist heute noch. Unter solchen Umständen ist es geradezu erstaunlich, daß wir überhaupt unire Stimmenzahl in Kattowiz behauptet haben.
Die Ein
In weit günstigerer Lage war der Genosse winter in Beuthen . Dort war im Jahre 1898 unsrerseits mur eine Zählkandidatur aufgestellt worden, der Genosse Sachse, der ernsthaft in Waldenburg kandidierte. Zähltandidaturen holen in jungen Be zirken aber nie die volle Stimmenzahl heraus wie eine ernsthafte Kandidatur. Winter war in Beuthen ferner jahrelang als Arbeiterfefretär thätig gewesen, was ihm zweifellos starke persönliche 3. Gruppe zusammen Sympathien und Beziehungen zu tausenden deutscher und polnischer Arbeiter verschaffte. Dann hatte er den großen Vorteil, persönlich Vergleicht man nun also Gleiches mit Gleichen, so schneiden an Ort und Stelle die Wahlagitation betreiben zu können. Aus die Kandidaturen der P. P. S. durchaus nicht schlechter ab als die allen diesen lokalen Ursachen erklärt es sich hinreichend, daß Winter andern. Das tritt besonders hervor, wenn man auch die ökonomische von 7955 Stimmen auf 10 258 Stimmen, Morawski von Struktur der Wahlkreise in Betracht zieht. Auf der einen Seite die 9829 Stimmen nur auf 10 044 Stimmen vorgerückt ist. großen Städte Posen und Bromberg und auch die Mehrzahl der ferung der Hauptagitatoren der P. B. S. wirkte natürlich überall mittleren Städte mit mehr als 10 000 Einwohner: Gnesen , Schneide- ungünstig ein auf ihre Agitation. mühl, Lissa, Rawitsch und Ostrowo ; auf der andern Seite nur zwei Auffällig ist der Rückgang unsrer Stimmen in Gleiwit bon mittlere Städte, Inowrazlaw und Krotoschin. So gehören Posen 2366 auf 985 für einen der P. P. S. angehörigen Kandidaten Die und Schubin zu derselben nationalen Gruppe; aber Schubin ist ein Genoffin Luxemburg macht großes Aufheben von diesem Rüdgang von rein ländlicher Bezirt, dessen größte Stadt nur 7800 Einwohner 58 Broz. Sie verschweigt aber die für ihre Deduktionen zählt. Dort fand diesmal obendrein ein erbitterter nationaler höchst unbequeme Thatsache, daß in dem Nachbarkreise leßDas erstere Täuschungsverfahren bringt sie auch zur Anwendung Stampf unter stärkster Wahlbeteiligung im ganzen Reiche statt. Ich Rybnit der nicht zur B. P. S., sondern zur deutschen Gesamt bei einem Vergleich der Vereine in der Stadt Bofen, indem sie so weise ferner darauf hin, daß in der dritten Gruppe die Kandidaturen partei gehörige Genosse hoithffet einen noch viel auffälligeren deduziert: Der socialdemokratische Wahlverein in Posen zählt gegen der Gesamtpartei völlig versagt haben, mit Ausnahme von Rawitsch . Rü dgang von nicht weniger als 80 Broz. erzielte, nämlich von wärtig 163 Mitglieder, der seit April dieses Jahres gegründete Das erklärt sich aber daraus, daß der Wahlkreis zwar über zwei 627 Stimmen im Jahre 1898 auf 130 Stimmen in diesem Jahre. Verein der P. P. S. dagegen nur etwa ein Dugend; also ist damit Drittel polnisch ist, die Grenzstadt Rawitsch aber überwiegend Dabei muß man Scholtysset für einen starken Kandidaten halten, die Schwäche der P. P. S. gegenüber der Gruppe Kasprzak be- deutsch. 1893 hatte dieser Kreis obendrein bereits 501 Stimmen denn er ist der ortsansässige Vertrauensmann des Bergarbeiterwiesen. Mir wird nun mitgeteilt, der Verein der P. P. S. habe jetzt erzielt. Verbandes für Oberschlesien . Man könnte auch noch dem Stagnieren über 30 Mitglieder. Das ist auch noch wenig. Aber wieviel Polen find Alles das hat die Genoffin Luremburg bei ihrer Gegenüber der socialdemokratischen Wahlstimmen in Kattowiz das Ergebnis in denn unter jenen 163 Genossen enthalten? Das müßte sie feststellen, stellung verschwiegen. Ja, sie hat noch einen besonderen Sniff an- Statibor zur Seite stellen, wo der Genosse öbe aus Breslau wenn sie Vergleiche ziehen will. Die Stadt Posen hat 64 737 Gin- gewandt. Sie stellt den fünf Wahlkreisen der P. P. S. fünf andre unsre Stimmen nur von 1743 auf 1750 gebracht hat. wohner mit polnischer, 51 006 mit deutscher Muttersprache und 1012, Wahlkreise der Gesamtpartei gegenüber, die sie schlauerweise, gar Die Gesamtziffern aus Oberschlesien besagen gar nichts für für die beide Sprachen als Muttersprache angegeben find( Stat. d. nicht namhaft macht, von denen sie aber behauptet, daß dort bei den unsre Untersuchung, da unter den 12 Wahlkreisen 4 ausschließlich Deutsch . Reiches, Bd. 11,3). Wenn man nur die deutschen Arbeiter 98er Wahlen gleiche Stimmenzahlen erzielt, also diesmal oder überwiegend deutsche sind. Von den polnischen Wahlkreisen dieser Großstadt in Betracht zöge, wäre die Zahl der organisierten gleiche Chancen waren. In den Wahlkreisen der P. P. S. fämen eigentlich nur die fünf angeführten Kreise des Hüttenbezirks mit Socialdemokraten unter ihnen mit 163 äußerst minimal. Also wie seien diesmal 857 Stimmen, in den andern 2676 Stimmen ab- ihrer starten Bergmanns- und Industriebevölkerung für uns in Betracht. viel Polen sind darunter? Nach Beantwortung dieser Frage hätten gegeben worden. Durch einige rechnerische Erperimente habe ich mum Auch in Oberschlesien haben wir zunächst zu rechnen mit deutschen wir aber auch immer nur Bergleichsziffern für die eine Stadt, in herausgefunden, was das für Wahlkreise sind. Es sind Schrimm , Arbeitern, die in den Städten des Kohlenreviers unter den gelernten der obendrein eine intensive Agitation unter den polnischen Arbeitern Gnesen , Samter, Fraustadt und Posen, ausgesucht Bofen mit Industrie- Arbeitern am stärksten vertreten find. Im Gegensatz zu im Sinne der Frau Luxemburg , besonders durch das Arbeiter- feiner Großstadt, welchen Wahlkreis mit 620 Stimmen im Bosen haben wir in Oberschlesien aber auch eine starke socialistische sekretariat entfaltet wurde. Jahre 1898 fie offenbar Inowrazlam gegenüberstellte, dem einzigen Bewegung unter den polnischen Bergleuten und Industrie- Arbeitern. Für die ganze Proving sucht nun die Genoffin Luxemburg die Wahlkreis, der überhaupt von den der P. B. S. diesmal überwiesenen Dort ist der Hauptsiz der P. P. S. Ueber das Stärkeverhältnis Bedeutungslosigkeit der P. P. S. aus den Wahlziffern nachzuweisen. Wahlkreisen 1898 eine Anzah Wahlstimmen, und zwar 553 auf der deutschen socialdemokratischen Partei der P. P. S. Sie stellt die Ergebnisse der fünf Wahlkreise, die mit deren Kandi- gebracht hat. Und das sollen gleiche Chancen sein? Der geben die Wahlziffern aus den nämlichen Gründen wie in Bosen daten besetzt waren, den Ergebnissen der zehn Wahlkreise gegenüber, einzige Wahlkreis, der eine Großstadt mit starker deutscher Be- gar keinen Aufschluß. Daß aber die Gruppe Stasprzat in in denen die Kandidaten der deutschen Socialdemokratie zur Wahl völkerung enthält, wird einem Wahlkreise gegenübergestellt, der mir Oberschlesien mehr Antlang finde unter den polnischen Socialdemo standen; in zweiter Linie wählt sie dann fünf Wahlkreise der letzteren eine mittlere Stadt von 26 000 Einwohnern hat? Da war es fraten als die P. P. S., wagt die Genossin Luxemburg doch wohl zu dem Vergleich mit den fünf Kreisen der P. P. S. aus. Um allerdings sehr vorsichtig, den Schleier des Geheimnisses um diese selbst nicht mehr zu behaupten. Dieses trügerische Verfahren zu entlarven, muß ich ausführlicher fünf Probe- Wahlkreise zu hüllen. Es ist auch zu erwähnen, daß Zum Vergleich des Stärkeverhältnisses der P. P. S. und der werden. das Anwachsen der Posener Stimmen auf nicht mehr als 1472 Gruppe Kasprzak" bleiben uns also nur die Abonnentenzahlen der In der Provinz Bosen ist die Bevölkerung start ge- Stimmen nach dieser Wahlbewegung von unsren dortigen Genossen beiden Zeitungen als Maßstab. Und wenn man auch alle möglichen mischt. Nach der amtlichen Statistit entfallen auf eine Gesamt- eher als ein Mißerfolg empfinden wird, umsomehr, da wir dort hypothetischen Erweiterungen den rund 200 Abonnenten der„ Gazeta zahl von 1887 275 Einwohner: Deutsche 718 421, olen 1893 bereits 1102 Stimmen erzielt hatten. Bu rühmen ist Ludowa" zu gute kommen läßt, teine Rabulistik wird die Thatsache 1 156 866, Personen mit deutscher und polnischer Mutter- da nichts. Ich will auch noch als Beispiel dafür, wie wenig sich aus der Welt schaffen tönnen, daß die Genoffin Luxemburg in Lübec sprache 10 556, außerdem natürlich noch eine kleine Anzahl Anders- solche Vergleiche nach der Methode Luxemburg für ernsthafte Schluß durch ihre von mir citierten Behauptungen den Parteitag geflissentlich sprachiger. Die Deutschen wohnen in tompatten Massen in den folgerungen verwerten lassen, darauf hinweisen, daß in dem Wahlfreis getäuscht hat. nördlichen und westlichen Grenzbezirken, dann zerstreut durch die Bromberg mit seiner großen Industriestadt wir nur von 2930 auf Damit komme ich aber zum Schluß noch auf den Vorwurf, den ganze Provinz, hauptsächlich in den größeren Städten. Unter den 3066 St. fortgeschritten find. 1898 hat dort für uns der Pole mir Frau Luxemburg gemacht hat, daß ich wohl die 2650 M., die in vorgeschritteneren Industrie- Arbeitern wiederum stehen die Deutschen Janiszewski, diesmal ein deutscher Socialdemokrat kandidiert. Es diesem Jahre die„ Gazeta Ludowa" der Parteitasse gekostet habe, an erster Stelle. Nichts ist natürlicher, als daß auch in der Provinz wäre aber auch grundverkehrt, wollte man daraus auf eine geringere gerügt, aber gegen die Verpulverung von 40 000 20. für die Posen die socialdemokratische Bewegung weit eher die deutschen Werbekraft des gegenwärtigen deutschen Kandidaten schließen. Das polnisch- socialistische Bewegung während der letzten zehn Jahre, Die Genossin Luremburg verschleiert Arbeiter erfaßte, als die polnischen, schon weil in deutscher Sprache fann, wie in andren Wahlkreisen, an allen möglichen lokalen Ursachen nichts einzuwenden hätte. die Aufklärung dorthin fam und weil die meist katholischen Polen liegen. wieder wohlweislich, daß es sich dabei nicht um die Geldausgaben straffer in den Banden der Geistlichkeit gehalten werden, An Stelle des Hokuspokus, den Frau Luxemburg uns glaubt an sich, sondern um deren verschiedenen 8 we de handelt. als die meist evangelischen Deutschen . So hat bisher bormachen zu können, kommen wir also bei einer gewissenhaften Die 40 000. wurden dazu verwandt, um im Deutschen Reich Die in der Provinz die fast ganz deutsche Handels- und Industriestadt Analyse der Posener Wahlergebnisse zu folgenden Schlußfolgerungen: eine polnisch- socialistische Bewegung hoch zu bringen, Bromberg mit 52 154 überwiegend deutschen Einwohnern die Im allgemeinen ist die socialdemokratische Betvegung in Pofen 2650 M. und was dann noch nachfolgen mag, werden jedoch aus ökonomischen Ursachen ebenso rückständig, wie in andren vor von der Frau Luxemburg gu dem einzig ernsthafte socialdemokratische Bewegung aufgebracht. Zweck verwandt, wiegend landwirtschaftlichen Landesteilen des Dftens. Bunächst diese nämliche Bewegung zu ruinieren. Mit ersterem Im Jahre 1898 erzielten wir dort mit dem Genossen hatten wir nur unter den deutschen Arbeitern festen Fuß gefaßt, die Bwed bin ich durchaus einverstanden. Gegen legeren Zwed Janiszewski als Kandidaten bereits 2930 Stimmen gegen Bewegung unter den Polen ist weit jünger und relativ schwächer. Der wende ich mich mit aller Entſchiedenheit. Daß imfre polnischen über 1656 focialdemokratischen Stimmen in der Aufschwung dieses Jahres infolge des Bolltampfes hat vorwiegend Genossen häufig etwas gesagt und gethan haben, was uns als ganzen übrigen Proving. auf die deutschen Arbeiter der westlichen Grenzbezirke nach Partei oder unserm Barteivorstand im besonderen nicht paßt, war Als nun dieses Jahr auf Grund der Vereinbarung die haltig eingewirkt. Die Ausbreitung des Socialismus unter den wohl ein Grund, ihnen die frühere Subvention zu entziehen, ist Kandidaturen in der Provinz verteilt wurden, erhielt die P. P. S. Polen ist andrerseits neuerdings stark gehemmt worden durch die aber noch lange fein Grund für uns, ein Blatt zu subventionieren, fünf überwiegend polnische Kreise zugewiesen, von denen 1898 mur nationale Unterdrückungspolitik der preußischen Regierung, die selbst- deffen Leiterin darauf ausgeht, die von uns hochgebrachte polnischeiner, Inowraz law, 553 Stimmen, die andern vier redend in den uns bisher noch fernstehenden polnischen Boltselementen socialistische Partei in den Augen der polnischen Arbeiter und der aber überhaupt keine socialdemokratischen Stimmen die nationale Erbitterung bis zur Siedehize steigert und sie deutschen Parteigenossen zu verdächtigen und zu schädigen. Die aufgebracht hatten. deshalb zunächst für den Socialismus schwerer zugänglich macht. Rosa Luxemburg mag zu dem Zweck auf eigne Faust so viele Nun haben unsre Parteigenoffen und die Genossen der P. P. S. Die Unterschiede in den Wahlergebnissen der einzelnen Streife lassen Bläiter gründen, wie sie will, aber die deutsche Socialüberall einmütig zusammen agitiert und zusammen gestimmt sich aus der ökonomischen und nationalen Struktur ihrer Be- demokratie darf dieses Treiben nicht unterstützen. Schon für den socialdemokratischen Kandidaten, der im Kreise auf- völkerungen, in zweiter Linie aus lokalen Ursachen erklären. Nicht die Täuschungsversuche, zu denen diese Dame greift, müßten auf gestellt war, gleichgültig, welcher Organisation er angehörte. Treten der Schatten eines Beweises liegt aber dafür vor, daß die polnischen klärend wirken.
vornehmen.
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Die
da erhebliche Unterschiede zwischen den Einzelergebnissen zu Tage, so Arbeiter mehr geneigt wären, den Spuren der Kasprzak und Luxem - Aber sie begnügt sich gar nicht einmal mit der Befehdung der liegen die Gründe dafür in der nationalen Bevölkerungszusammen- burg zu folgen, als sich der P. P. S. anzuschließen. Nicht einmal Genoffen von der P. P. S. in Deutschland , sie richtet ihre giftigen setzung und in den ökonomischen Verhältnissen der Wahlkreise. Die dafür haben wir irgendwelche Anhaltspuntte, daß die Kandidaten Angriffe ja auch gegen unsre polnischen Bruderparteien in Destreich muß man in Betracht ziehen, will man eine zutreffende Analyse der P. P. S. eine geringere Werbefraft bei den Wahlen ausgeübt und Russisch- Polen. Unfre Genossen haben in dem Luxemburgschen haben. Aus dem Vergleich der Resultate in der Gruppe 3( Wahl- Artikel in Nr. 251 des Bortvärts" so eine Art Kostprobe aufgetischt Gruppiert man die Posener Wahlkreise nach ihrer ökonofreise mit starker polnischer Mehrheit) könnte man eher das Gegen- erhalten, wie sie da operiert. Es wird ja zu dem Zivede unter ihrer Mitwirkung noch eine Zeitschrift in Zürich herausgegeben. mischen Struktur, so erhält man: zwei Wahlkreise mit über- teil folgern. wiegender Stadtbevölkerung: Bosen und Bromberg ; sieben Wahl- Auch für Oberschlesien ist natürlich die allgemein wirkende Gs widerstreitet unsern internationalen Verpflichtungen, wenn wir freise mit mittleren Städten: Gnesen , Inowrazlaw , Czarnikau , Lissa, Thatsache in Betracht zu ziehen, daß überall die Stimmen der folche Befehdung der polnischen Socialisten unterstützen. Rawitsch , Krotoschin , Adelnau ; sechs ländliche Wahlkreise, in denen deutschen socialdemokratischen Partei und die der P. P. S. zusammen- polnischen Genossen in Destreich zwar können der Roja Luremburg feine Stadt mehr als 10 000 Einwohner hat. Es ist nun zu betonen, gefallen sind auf die den einzelnen Wahlkreisen zugewiesenen Kandi- mit einiger Gemütsruhe zuschauen. Anders liegt die Sache aber daß der P. P. S. feiner der beiden Wahlkreise mit großen Städten baten. Es läßt sich also noch nicht einmal ein Schluß aus diefen für unfre polnischen Genossen in Ruffisch- Polen . einem bösartigeren und von denen mit mittleren Städten nur zwei, nämlich nowraglaw Bahlen ziehen auf das Stärkeverhältnis der beiden socialdemokra- die socialdemokratischen Ideen unter und Krotoschin überwiesen wurden, von den überwiegend ländlichen fischen Parteien zu einander, geschweige denn, daß man daraus das Drud, als er jemals in Deutschland auch zu den schlimmsten Zahlenverhältnis der P. P. S. zur Gruppe der Gazeta Ludowa" Beiten des Socialistengefeßes bestanden hat. Nur Durch Wahlkreisen erhielten sie aber drei. Was die ökonomische Struktur der Wahlkreise anbetrifft, waren Die Genossin Luremburg arbeitet eine geheime Presse können sie ihre Ansichten verbreiten. Nun bitte herausdestillieren könnte. fie also bei der Verteilung erheblich ungünstiger weggekommen, denn ich dann auch wieder auf den Beweis für die geringere ich einmal unfre Genossen, sich vorzustellen, was sie wohl gefagt er bekraft der Kandidaten brauche wohl nicht erst anzuführen, daß die städtischen Arbeiter in dem 3wed müssen der P. P. S. hin. Zu hätten, wenn zu jener Zeit irgend eine unfrer Bruderparteien im Zweck aber nun Frreführungen andrer Art Auslande, meinetivegen weil sie unzufrieden war mit einer Proerster Reihe unser Rekrutierungsgebiet bilden. dienen. So verschweigt sie in ihrer Darstellung vollständig grammforderung der deutschen Socialdemokratie, eine Rosa Lurem Für unsre Erörterung kommt aber auch noch sehr wesentlich die die für die diesjährigen oberschlesischen Wahlen entscheidende Thats burg durch Subvention eines von ihr herausgegebenen Blattes im Boltszusammensetzung nach Nationalitäten in Betracht. sache, daß zwischen 1898 und jetzt dort eine neue Partei, die der Kampfe gegen die deutsche Socialdemokratie unterstützt hätte. Einen Danach können wir die Wahlkreise der Provinz in drei Gruppen polnischen Nationaldemokraten auf der Bildfläche er- solchen Eindruck macht die Unterstützung der Gazeta Ludowa" bei zerlegen: Vier Wahlkreise mit deutscher Mehrheit, brei schienen ist, die gleichzeitig gegen das bisher dominierende Centrum, den polnischen Socialisten im Deutschen Reiche wie im Auslande. Wahlkreise mit starten deutschen Minderheiten und acht wie gegen die Socialdemokratie Front machte. Auch das ist eine Das ist um so peinlicher und schädigender für diese Genossen, da die mit ganz überwiegend polnischen Mehrheiten. Die Rückwirfung der Polenverfolgung. Die neue Partei hat auf den deutsche Socialdemokratie überall in der Welt unter den kämpfenden Kandidaten der deutschen Gesamtpartei erhielten alle vier Wahlkreise ersten Anhieb in Oberschlesien 44074 Stimmen aufgebracht gegen Proletariern ein großes Ansehen genießt, und ein Att der Feindder ersten Gruppe, zwei Kreise der zweiten Gruppe und vier Kreise 27 749 socialdemokratische. Die polnischen Nationaldemokraten haben feligkeit unsrerseits gegen eine andre Bruderpartei deshalb geeignet der dritten Gruppe. Die Kandidaten der P. P. S. erhielten nur eine Menge Leute aus den verhältnismäßig unentwickelten polnischen ist, diese in ein schlechtes Licht zu setzen. einen Kreis der zweiten Gruppe und vier Kreise der dritten Gruppe. Arbeiterschichten an sich gezogen, die bei der 1893er Wahl, als es Dazu kommt, daß das Luxemburgsche Unternehmen zwar fett Der Bergleich der Wahlergebnisse, nach diesen Gruppen geordnet, überhaupt noch keine polnisch- demokratischen Kandidaturen gab, aus die socialistische Bewegung unter den polnischen Arbeitern hemmen ergiebt mun folgendes Bild: allgemeiner Dppofition für die Socialdemokratie gestimmt haben. und schädigen, aber seinen angeblichen Zweck nie erfüllen tann. Wahlkreise, 1903 der Gesamtpartei vorbehalten, brachten social- Diese Wirkung machte sich natürlich gleichmäßig geltend in Ebenso wenig wie es der deutschen Regierung gelingen fann, die demokratische Stimmen auf: allen Wahlkreisen, in denen deutsche oder polnische Social Polen zu germanisieren, kann es uns gelingen, die polnischen
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