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flärung: Ein Fußtritt kann Lebensgefahr unter allen Umständen und zwar seien darunter auch Verheiratete, während in anderen| Advokat Staaf und Bürgermeister 2indhagen sprachen fich mit sich bringen." Drten unverheiratete Leute beschäftigt werden. Die bürgerliche entschieden gegen den Vorschlag aus; ebenso unser Parteigenoffe Der Staatsanwalt Dr. Lottermoser bezeichnet die Tat des Presse stellt sich so verwundert über diese Feststellung, als ob es das Thorson von Ystad  , der unter anderem bemerkte: Wenn man Russen als eine robe, wenngleich dieser in seinem Nationalgefühl erste Mal wäre, daß ein deutscher Minister über die Vorgänge in die Wahlrechtsfrage in dieser Weise zu lösen suchte, schafft sich gekränkt sah. Der Ankläger beantragt angemessene Bestrafung. seinem Ressort schlecht unterrichtet ist.- man nicht Ruhe im Lande. Man ruft vielmehr eine Be wegung immer ins Leben, die stärker Der Vertreter des Nebenklägers R.-A. Dr. Fiedler erklärt, der Fürst und dringender Das gekränkte Bülow Organ. München  , 12. Februar. wird." Der habe die Gastfreundschaft in Deutschland   schwer verletzt. Es wäre ( Eig. Ber.) Gegen den Professor Lujo Brentano   bat die eine Verfassungsrevision fordern wohl angebracht, wenn man ihm an einem stillen Orte Gelegenheit Münch. Allgemeine Zeitung  " ein wahres Kesseltreiben eröffnet, weil einzige, der in dieser Debatte die Regierungsvorlage zu verteidigen höte, darüber nachzudenken, wie ein auf den Höhen der Geſellſchaft dieser Mann es gewagt hat, den Aufruf zu der Münchener Russen- fuchte, war der reaktionäre Profeſſor Hjärne von Uppsala  . Gr Wandelnder sich gegen Niedriggestellte zu benehmen habe. Eine hatte den Einfall, Thorson und den liberalen Rednern vorzuhalten, Gefängnisstrafe, die ja allerdings doch nicht vollstreckt werden könne, Abscheu vor den feigen Mördern auszusprechen. Unser Münchener während es doch tatsächlich die Regierung ist, die ihre ganze Bors demonstration zu unterzeichnen und in einem offenen Briefe seine sie hätten den Klassenkampf- Standpunkt in die Debatte gezogen, möge man aber auswerfen, um dem Fürſten   das Wiederkommen zu Partei- Organ nahm deshalb in seiner letzten Nummer Veranlassung, lage darauf zugeschnitten hat, die Macht der herrschenden Klassen Justizrat Dr. Thürmer plaidierte für Geldstrafe und meinte, das denunziatorische Gebahren des angeblich liberalen Blattes in im Reichstage zu stärken, statt sie, wie es das Ziel einer ehrlichen ein Fußtritt sei ein ganz geeignetes Mittel, um jemand seine Miß sich dadurch schwer getränkt und erklärt, es werde die Münchener keine besseren Verteidiger ihrer Vorlage, so wird diese Wahlrechts­der gebührenden Weise zu kennzeichnen. Das Bülow- Organ fühlt Wahlrechtsreform sein müßte, einzuschränken. Findet die Regierung achtung zum Ausdruck zu bringen. Jeder Deutsche würde sich im Auslande gegebenenfalls ebenso verhalten. Einige linksstehende Poſt" vor den Kadi zitieren. Das kann ein recht hübscher Prozeß reform wohl auch in diesem Jahre wiederum scheitern. Zeitungen hätten nur die Sache aufgebauscht, um gegen Rußland   zu hezzen".(!)

verleiden.

werden.

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Husland.

Von der Hullkommission.

Nach kurzer Beratung erkannte der Gerichtshof unter Vorsitz des Affeffors Dr. Zschucke auf eine Geldstrafe von 1000 Mart, eventl. 67 Tage Gefängnis. Mildernde Umstände wurden dem Angeklagten Die Hullkommission hielt am Montag nachmittag eine zugebilligt, weil" durch die geradezu schamlosen Artikel des Sigung ab, in welcher die namens der englischen   und russischen Simpliciffimus" der Fürst in seinem Nationalgefühl gekränkt worden sei". Andererseits aber habe man auf die höchste Geldstrafe er­fannt, weil ein Mitglied der höchsten Gesellschaftskreise sich auch gegen Domestiken in so brutaler, gewalttätiger Weise nicht vergessen durfte. Dieses Urteil wurde in Dresden  , nicht etwa in Rußland   gefällt. Arbeiter, die sich in trunkenem Zustande an einem Streit brecher vergreifen, werden zu schweren Buchthausstrafen verurteilt. Ein russischer Großfürst- Verbrecher, der auf wahrhaft viehische Weise, ohne jeden Grund einen wehrlosen Mann lebensgefährlich miß handelt erhält 1000 m, Geldstrafe, weil der Simplicissimus" schamloses Blatt sei! Man wird fünftig gut tun, gegenüber russischen Großfürsten zur Selbst hülfe zu schreiten. Freilich ein Verwandter des garen ist kein lästiger Schnorrer und Verschwörer", der sich auch dann nicht in Deutschland   mausig macht, wenn er deutsche Staatsbürger mit Fußtritten mißhandelt.

ein

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Eine eigene Rolle spielt in diesem Russenprozeß der Justizrat Thürmer, der froh sein kann, wenn man ihn nicht beim Wort nimmt, daß Fußtritte ein geeignetes Mittel seien, jemandem seine

Mißachtung zu bezeugen.

Bolierte Kinnladen und revidierte Backzähne.

Blut und Papier!

Der Zarismus fezt sein Spiel fort, auf der einen Seite seine

aufzuhäufen.

Untertanen zu füfilieren, auf der anderen papierne Verſprechungen Allerdings war der Sonntag in Petersburg   insoweit für Väterchen verloren, als er anscheinend keinen Anlaß fand, neue Megeleien zu veranstalten. In Russisch- Polen ist die Ernte des Kleinkalibrigen Absolutismus  

Neue Kommissionen".

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Regierung gestellten Anträge und von ihnen zu machende Be­merkungen verlesen wurden. Der englische   Vertreter O'Beirne verlas die Anträge seiner Regierung, die das Ergebnis der vernommenen Zeugenaussagen und der der Kommission unter­breiteten Schriftstücke seien. Dieselben besagen: 1. In der Nacht zum 22. Oktober befand sich tatsächlich kein Torpedoboot reich. oder Torpedojäger unter den britischen Fischerbooten oder in der Nähe der russischen Flotte. Die russischen Offiziere haben sich getäuscht, indem sie annahmen, daß Schiffe dieser Art an Ein kaiserlicher Befehl ordnet an, daß ein Ausschuß gebildet Ort und Stelle oder in der Nachbarschaft seien und daß sie die werde behufs unverzüglicher Feststellung der Ursachen der Un­zufriedenheit der Arbeiter in Petersburg   und Umgegend und russische   Flotte angegriffen hätten oder beabsichtigten, fie an- behufs Ermittelung von Maßnahmen zur Berhütung der Entstehung zugreifen. 2. Es war fein ausreichender Grund vorhanden, solcher Unzufriedenheit in der Zukunft. Der Ausschuß soll aus Ber um die Eröffnung des Feuers zu rechtfertigen. Nachdem das tretern der betreffenden Refforts sowie Vertretern der Industriellen Feuer einmal eröffnet war, hat man nicht, wie man gemußt und der Arbeiter, nach Wahl dieser beiden Gruppen bestehen. hätte, das Schießen geleitet und kontrolliert, um zu vermeiden, daß der Fischerflotte Beschädigungen zugefügt wurden. Das Die Einberufung eines allrussischen Kongresses Feuer ist gegen die Fischerflotte während eines unangemessenen zur Bearbeitung der Arbeiterfrage sowie politischer Freiheiten langen Zeitraumes fortgesetzt worden. 3. Die Leute an Bord verlangte die Generalversammlung der kaiserlich russischen der russischen Flotte hätten den Verwundeten sowie den be- Technischen Gesellschaft. Aus Hannover   wird uns geschrieben: Bei der 8. Kompagnie schädigten Bosten zu Hülfe kommen müssen. 4. Seitens der des 79. Infanterie Regiments in Hildesheim   sind im Jahre 1902/3 Leute an Bord der Fischerboote oder derjenigen, welche die Die Opfer in Russisch- Polen. eine ganze Masse Soldatenmißhandlungen vorgekommen, die erst Leitung dieser Boote hatten, wurde kein Fehler begangen. Die Bei der Mezelei in Sosnowice sind nach der Kattowizer gemeldet worden sind, als die Mißhandelten entlassen waren. Die von dem russischen Vertreter Nekludoff verlesenen Anträge Beitung" 21 Tote sofort auf dem Plaze geblieben. Die Zahl der Meldung selbst entbehrt nicht eines öffentlichen Intereſſes. Als näm- lauten wie folgt: In Erwägung der Beweise, die von der Schwerverletzten betrug 64, von denen bis Freitag abend 16 ge lich der Musketier Markgraf   ganz unverhofft ein schlechtes Führungs- einen wie der anderen Seite der Untersuchungskommission zur storben find, so daß hiernach die bisherige Gesamtzahl zeugnis erhielt, ging er zu seinem Hauptmann und beschwerte sich Die Zahl der Leichtverletten betrug 65, bei diesem darüber, wobei er die Bemerkung fallen ließ, daß er wohl Prüfung unterbreitet worden sind, in Erwägung ferner der der Toten 37 betrug. daß insgesamt 150 Personen durch die Salven ge deshalb ein so schlechtes Beugnis erhalten habe, weil er sich nicht, Tatsachen, an die in den diesen Anträgen beigefügten Bemer- fo troffen wurden. Es erhält sich ferner die Behauptung, daß wie die anderen, alles von dem Unteroffizier habe gefallen lassen. fungen erinnert wird und die durch die Untersuchungskom- bor Ankunft der Aerzte eine Anzahl Leichen von den Soldaten bei­Der Hauptmann verlangte Beweise und deduzierte aus dieser Be- mission enthüllt und festgestellt worden sind, ist die russische feite geschafft wurde. Die genaue Anzahl der Opfer jener Kata­merfung eine Achtungsverlegung, weshalb er einen Tatbericht einreichte. Regierung zu der Schlußfolgerung berechtigt, daß das vom strophe wird sich daher wohl niemals feststellen lassen. Die Der Bericht hatte eine friegsgerichtliche Untersuchung zur Folge, deren russischen Geschwader in der Nacht zum 22. Oftober abgegebene Soldateska raubte die Leichen aus! Ergebnis war, daß der Vizefeldwebel Auguſt Gott wegen Miß- Feuer in rechtmäßiger Erfüllung der militärischen Pflichten Auf den Kirchhöfen in Lodz   find an 144 Personen beerdigt handlung, Beleidigung und vorschriftswidriger Behandlung Unter­gebener in 19 Fällen zu sechs Wochen gelindem Arrest verurteilt eines Geschwaderchefs befohlen und ausgeführt worden ist, daß worden, die bei den letzten Unruhen ums Leben gekommen sind; wurde. Seine Spezialität war innladen polieren" und" Backen- daher weder den Admiral Raschdiestwensky eine Verantwortung 200 Verwundete liegen in den Krankenhäusern. So wird selbst treffen könne, noch einen seiner Untergebenen. Die russische offiziell zugestanden. Regierung beklagt aufrichtig, daß der Vorfall Unschuldige ge: troffen, und beabsichtigt, wenn der Geschwaderchef auch frei von Verantwortung ist, sich keineswegs einem Schadenersatz zu entziehen. Die Regierung würde bereit sein, die unschuldigen Opfer ihres Feuers ihres Geschwaders schadlos zu halten und Montag wurde die Moskauer   Semstwo  - Versammlung er. den angerichteten Sachschaden zu ersetzen, indem sie vorschlägt, öffnet. Sie nahm eine Resolution an, welche besagt, daß es die Festsetzung der Entschädigungssumme einem Schiedsgericht ihr unter den gegenwärtigen Umständen unmöglich sei, zu zu überweisen, das aus den Mitgliedern des Haager Schieds- arbeiten. gerichtshofes erwählt wird.

Der zweite Angeklagte war der Sergeant Stünket, der vor acht Tagen abgeurteilt ist. Dieser war Kammerunteroffizier und hatte Stiefel auszugeben. Wenn das Aussuchen zu lange dauerte, nahm er einen fingerdicken Rohrstock und versezte damit den in ge­büdter Stellung sich befindlichen Soldaten mehrere recht kräftige Hiebe. Die Soldaten gingen mit Bittern und Zagen in die Kammer, oft liefen fie weg, ließen die Stiefel stehen und schafften sich eigenes Schuhwerk an, um den Mißhandlungen zu entgehen. Stünkel erhielt für fünf ihm nachgewiesene Fälle 14 Tage Mittelarrest.

zureichens" frant.

ein weil Straferjahn

er

Nun kann die Kommission ihr salomonisches Urteil fällen! Frankreich  . Schwenkung nach links.

Ein Teil der Arbeiter erschien in den Fabriken, trat aber um 10 Uhr wieder in Ausstand. Die Straßenbahnen sind schon seit 16 Tagen nicht in Betrieb.

Semstwo- Streit.

Kundgebungen.

Beifall aufgenommenen Vortrags auch die Rolle der deutschen  Reichsregierung gegenüber der russischen Barbarei kennzeichnete und mit Worten andeutete, was auf den Umschlägen der Heftausgabe des Königsberger Prozesses bildlich ver­anschaulicht ist, wurde ihm vom überwachenden Beamten da 3 Wort entzogen. Die Versammlung nahm eine Protest­resolution gegen die schmachvollen Zustände in Rußland   ein­stimmig an.

Partei- Nachrichten.

Eine Agitationstour durch die deutschen   Städte, in denen größere polnische Kolonien und polnisch- sozialdemokratische Organisationen vorhanden sind, unternahm in diesen Tagen Genosse Morawski aus Rattowitz, der bekanntlich erst vor kurzem eine fast dreijährige Er sprach in Berlin  , Hamburg  , Gefängnisstrafe verbüßt hat. wurde von den geplanten Versammlungen im Rheinlande abgesehen. Wilhelmsburg   a. E. und Bremen  . Infolge des Bergarbeiterstreits Nach Referaten des Genossen Morawski über:" Revolution und Sozialismus nahmen die sämtlich gutbesuchten Versammlungen Resolutionen an, in denen dem kämpfenden russischen und polnischen Proletariat Bewunderung und glühende Sympathien ausgesprochen wurden.

Am Freitag nun hatte sich als letzter der Sergeant August Derte vor demselben Gericht, dem Kriegsgericht der 20. Division in Hannover  , zu verantworten. Der Angeklagte hat den Rekruten Aus Dresden   wird uns berichtet: Winkel mindestens zehnmal mit Dhrfeigen trattiert. Ferner hat er Gegen das russische Blutregiment protestierte am Sonn­ihm beim Griffe üben das Gewehr so zugeworfen- gereicht" sagt abend eine von 1500 Personen besuchte Volksversammlung, der Angeklagte, daß eine Knochenhautentzündung des Paris  , 11. Februar.( Eig. Ber.) Durch sein erstes Auf- in der Genosse Blod   über die Revolution in Rußland Schlüsselbeines entstand und der Rekrut deshalb als dienſtunfähig treten hatte das Kabinett Rouvier die alte Bloc- Mehrheit ge- sprach. Als der Redner im Laufe seines mit großem entlassen werden mußte. Winkel meldete sich wegen dieses Gewehr­Als der Sergeant ihn hierbei auf dem Flur spalten und um sein Janusgesicht eine ebenso große wie zwei traf, gab er ihm links und rechts welche an den Kopf" und ver- deutige Links- und Rechtsmehrheit pruppiert. Auf die Dauer Winkel war diese Situation unhaltbar. Herr Rouvier ist aber nicht langte, er solle die Krankmeldung wieder zurücknehmen. ging auch wieder zum Feldwebel und erklärte diefem, er wolle umsonst auf den Parlamentsbänken alt geworden. Er hat nun Dienst tun. Der Feldwebel ließ das nicht zu ehe Winkel unter- furz entschlossen der für ihn gefährlichen Zwielichtfituation ein sucht war und als er dies dem Sergeanten meldete, jähes Ende bereitet, um nach links abzuschwenken. betam er dieselbe Tracht wie vorher verabreicht, so daß er einen Zunächst brachte die Regierung mit ungewöhnlicher halben Tag lang heftige Kopfschmerzen hatte. Ein andermal konnte Promptheit einen Gesetzentwurf über die Trennung Winkel wegen eines Fehlers an der Hand beim Turnen am Quer­baum mit Untergriff feine Klimmzüge machen. Der Angeklagte be- 3 wischen Kirche und Staat ein, der nicht nur vom fahl ihm darauf, fich auf den Bauch hinzulegen und mun trat ihm linksradikalen Unterrichts- und Kultusminister unterzeichnet der Soldatenbildner mit dem Kommisstiefel zwischen die Schulter- war, sondern auch von Rouvier, Delcassé   und dem Minister blätter, daß der Rekrut mit dem Stinn auf die Erde stieß und sich des Innern, Etienne, d. i. drei bisherigen Gegnern der in die Lippen biß. Einem anderen Soldaten, dem Rekruten Trennung. Der Minister des Aeußeren, Delcassé  , hatte Straterjahn, befahl er, als die anderen ererzierten, sehr oft, sich hin- es ja unterlassen, seine Unterschrift auf den Trennungsentwurf zulegen, weshalb in der Kompagnie das geflügelte Wort entstand: Combes' zu seßen. Und zwar ist der neue Regierungsentwurf Bataillon halt!- Straterjahn hinlegen". Dieses im allgemeinen dem Combesschen sogar überlegen, indem er sich Hinlegen soll nach Aussage des Angeklagten eine schwere Uebung eng an den Entwurf des sozialistischen   Abg. Briand   anschließt. sein und schwacher Soldat war, Noch wichtiger aber ist der Umstand, daß das Kabinett wollte er mur immer sehen, ob er die Uebung auch noch fonnte! Daß er den Rekruten damit schifanieren wollte, stellte Rouvier in der gestrigen Interpellationsdebatte durch den er in Abrede, und auch sein Verteidiger meinte, daß auf diese Mund des linksradikalen Kultusministers sich fate­Uebung sehr viel Wert gelegt werde. Durch die Zeugen wurden gorisch verpflichtet hat, die Trennung zwischen Kirche und Staat alle Fälle, die der Angeklagte sämtlich ableugnete, flar bewiesen. unmittelbar nach Erledigung des Budgets und der Militär­Der Sergeant fagte zu den Mißhandelten: Beschweren könnt Ihr reform( zweijährige Dienstzeit) zu gutem Ende zu führen. Euch, dann bin ich verloren, Ihr aber auch!" Infolge dieser Be- Diese Verpflichtung war übrigens schon vor der Debatte vom mertungen haben auch die Zeugen keine Anzeige erstattet. Der Ver- or stand der Linksparteien in einer der Depu treter der Anklage beantragte, den Angeklagten der Mißhandlung in Kommerz- und Diskontobank. Nachdem vor einigen Tagen als 15 Fällen schuldig zu sprechen. Für die Mißhandlung mit dem diertenkammer vorzulegenden Resolution formuliert und von Gewehr beantragte er eine Woche und für den Fall beim Turnen der Regierung afzeptiert worden. In der entscheidenden erste der hiesigen Großbanken die Nationalbank für Deutschland ihre Jahresbilanz veröffentlicht hat, folgt jetzt als zweite die Kommerz 7 Wochen Gefängnis, dann weiter zehnmal 8 Tage, einmal 2 und Abstimmung scharten sich dann um dieſe Reſolution, und Diskontobank mit ihrer Jahresabrechnung. An dem besseren zweimal 3 Wochen Mittelarrest. Diese Einzelstrafen zusammen also auch um die Regierung, 338 gegen 185 Stimmen. Das Geschäftsgang des Bankgewerbes im letzten Jahr hat, wie die Auf­6 Monate 2 Tage Freiheitsentziehung- beantragte er in eine Ge- ist die alte Linksmehrheit des Kabinetts stellung zeigt, auch diese Bank ihren Anteil gehabt, wenn auch im famtstrafe von 2 Monaten Gefängnis zusammenzuziehen! Das Combes, vergrößert durch etwa 30 linksstehende Dissidenten ganzen nur im bescheidenen Maße. Der Gesamtumsak, der im Kriegsgericht sprach ihn von der Gewehrmißhandlung und der des von dazumal. Auch die revolutionären Sozialisten stimmten Jahre 1903 13,17 Milliarden Mark betrug, ist auf 13,51 Milliarden Straterjahn frei, im übrigen verurteilte es ihn wegen Mißhandlung mit der Mehrheit. gestiegen, der Bruttogewinn einschließlich des Vortrages aus dem in 13 Fällen zehnmal zu 8 und dreimal zu 10 Tagen Mittelarrest, Daß ferner der Zusatzantrag des revolutionär- sozialisti- vergangenen Jahre auf 5 990 786 Mart gegen 5 614 581 Mark. Es und zog diefe 110 Tage in 3 Wochen Mittelarrest zusammen, das ist 20 Proz. der Gesamtstrafe. Man nahm minderschwere Fälle an und schen Abg. Sembat, der die Beratung der Altersver seht sich dieser Gewinn aus folgenden Posten zusammen: berüdsichtigte strafmildernd, daß es schon so lange her ist, als sicherungsvorlage in der laufenden Session fordert, Gewinnvortrag der Angeklagte sie begangen, und weil er die Chinaexpedition mit einstimmig votiert wurde, das versteht sich umsomehr von selbst, als dieses Votum ja wohl eine platonische gute Absicht gemacht! bleiben muß. Wie Minister informiert werden. München  , 12. Februar. bis Das allgemeinpolitische Ergebnis der Debatte ist ( Eig. Ber.) Vor 14. Zagen empfing der bayerische   Verkehrsminister auf weiteres die Wiederherstellung des alten Blocs nebst b. Frauendorfer eine Deputation der Telegraphen- und dem Bloc- Vorstand. Und zwar ist in diesem Vorstand auch die Telephonarbeiter, die ihm allerhand Wünsche vortrug. anderem baten die Leute um eine Reform der sogenannten Stamm- rechtssozialistische( jaurèsistisch kann man sie ja nicht abteilungen. Der Minister antwortete darauf, die Abschaffung dieser mehr nennen!) Fraktion vertreten durch den Abgeordneten  Einrichtung sei bereits in die Wege geleitet. Die Oberpost Briand  , der die Bloc- Resolution mit unterzeichnet hat. von feien angewiesen worden, Arbeiterentlassungen Diese Fraktion hat sich also effektiv über den Beschluß des möglichst Abstand zu nehmen; sollten aber Entlassungen nicht Nationalrates ihrer Partei hinweggesett.

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Unter

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Schweden.

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zu umgehen sein, dann feien zunächst junge und ledige Leute zu entlaffen. Ein bei der Audienz anwesender Ministerialrat er­Ein Vorspiel der kommenden Wahlrechts- Debatten bildete die flärte, daß zurzeit vom gesamten Personal kein einziger Telegraphen­arbeiter außer Arbeit sei. Jezt kommt aber das Organ des furze Verhandlung, die am Freitag in der Zweiten Kammer der ultramontanen bayrischen Postverbandes und weist nach, daß in Ueberweisung des Regierungsvorschlages zur Wahlreform an den Die Stockholmer   Liberalen, Bamberg   Telegraphenarbeiter schon seit Monaten aussegen müssen, I Konstitutionsausschuß vorauseina.

Aus Industrie und Handel.

Provision.

·

·

Zinsen. Gewinn auf Wertpapiere und Konsortial­beteiligungen. Kursgewinn auf Wechsel Kursgewinn auf Sorten und Zinsscheine

1904 175 989 3 133 133

1903

153 492 M.

3 355 979

10

1 293 719

1 256 239

1 112 192

241 207 34 543

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513 330 288 943 46 595 5 990 786 5 614 581 M.

Nach Abzug der Unkosten( 1 690 687 gegen 1663 898 Mark), Steuern( 252 500 gegen 293 085 Mark), Abschreibungen auf die beiden Bankgebäude in Hamburg   und Berlin  ( 25 319 gegen 37 317 Mark) und auf Mobilien( 60 076 gegen 24 541 Mark) bleibt cin Reingewinn von 3 962 200 Mart( im Vorjahre 3579 817 Mark), von dem diesmal eine Dividende von 6% Broz. gegen 6 Broz. im vorigen Jahre verteilt werden soll.

Wie die Gewinnaufstellung zeigt, hat der Provisionsgetvinn nur um zirka 37 000 Mark zugenommen, während der Zinsertrag gar um ungefähr 220 000 Mart abgenommen hat; das läßt darauf schließen,