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Gewerkschaftliches.

25 Jahre Kampf!

Vor uns liegt eine fünstlerisch ausgestattete Broschüre: Festschrift zum 25jährigen Bestehen der Zentralorganisation der Bildhauer Deutschlands  . Der Vorstand des Verbandes hat sie herausgegeben und dürfte heute in der Hand von Tausenden der das Jubiläum ihrer Organisation feiernden Bildhauer sein. Ein kraftvoll gezeichnetes Titelblatt und ebensolche Kopf­leisten zieren die Schrift, um gleich darauf hinzuweisen, daß es eine Organisation von Kunsthandwerkern ist, die da ihr Jubiläum begeht. Und die Beiträge, die von einzelnen Mit­gliedern des Verbandes geleistet werden, zeigen, daß die Bild­hauer auch anderen Künsten nicht abhold sind, daß im rauhen Kampfe um die Existenz ihnen das Gefühl für Poesie nicht abhanden gekommen ist. Kampfpoesie ist es natürlich, welche die Festschrift einer Kampforganisation belebt.

Die Kohlengroßhändler wünschten, daß die Streifenden die Arbeit 1300 Gold- und Silberarbeiter, die fast alle dem Metall. spätestens am Montag wieder aufnehmen sollten und wollten die arbeiterverband angehören, sind in Hanau   a. M. in eine Herren dann nach Aufnahme der Arbeit unter sich darüber be- Lohnbewegung eingetreten. In einer riesigen, von den beteiligten schließen, welche Lohnzulagen usw. sie den Arbeitern und Kutschern Arbeitern vollzählig besuchten Versammlung wurde einstimmig be gewähren wollten. Unter diesen Umständen sei jedoch an die Auf- schlossen, folgende Forderungen einzureichen: Festsetzung eines nahme der Arbeit nicht zu denken. Mindestlohnes von 21 M. pro Woche für ausgelernte Ar­Die sich an den Bericht anschließende Diskussion gestaltete sich beiter. Ein Jahr nach beendeter Lehrzeit darf kein gelernter sehr rege. Alle Redner sprachen sich unter lebhafter Zustimmung Arbeiter der Gold- und Silberbranche weniger als 24 M. pro Woche der Versammelten für Fortführung des Streits aus. erhalten. Einführung der neunstündigen Arbeitszeit in­Es fand hierauf eine geheime Abstimmung statt. Dieselbe zeitigte flusive der bisher üblichen Frühstücks- und Vesperpausen. Diese folgendes Resultat: Von 781 abgegebenen Stimmen waren 730 für Verfürzung der Arbeitszeit darf teine Kürzung des bisherigen Fortführung des Streits und nur 1 Stimme dagegen. Somit ist Wochenverdienstes zur Folge haben. Eine allgemeine Lohn­die Fortführung des Streits fast einstimmig beschlossen. Die Be- erhöhung auf die bisherigen Wochenverdienste um 15 Proz. geisterung seitens der Ausständigen war nach Lage der Verhältnisse Eine Besserbezahlung der Ueberstunden. Abschaffung der eine große. Mit einem brausenden Hoch auf das weitere einmütige Affordarbeit. Abschaffung der Heimarbeit. Bezahlung aller Feier­Zusammenhalten wurde die Versammlung geschlossen. Am Sonn- tage, welche auf einen Wochentag fallen. Bezahlung aller unver abend findet die Auszahlung des Streitgeldes und am Montag die schuldeten Versäumnisse. Allgemeine Einführung einer acht­nächste Streitversammlung statt. tägigen Ferienzeit. Regelung des Lehrlingswesens in der Mit der Firma Ulstein u. Co. hat der Zentralverband der Weise, daß auf je 4 Arbeiter nicht mehr wie ein Lehrling beschäftigt werden darf. Antwort ist bis zum 21. September erbeten. Kommt Handels- und Transportarbeiter für die dort beschäftigten Kassen­Der Zentralverband deutscher Bildhauer hat, wie alle boten, Portiers, Bader  , Motor- und Radfahrer und Redaktionsboten es nicht zu einer friedlichen Vereinbarung mit den Unternehmera, unfere Zentralisationen, eine Reihe Lokaler Vorgänger. Der einen Vertrag abgeschlossen. Die Lohnverhältnisse sind folgender- welche ebenfalls vollzählig ihrem Verbande angehören, dann ist ein erste Bildhauerverein dürfte der Verein Meißel" in Stutt- maßen geregelt: Die Redaktionsboten sowie die jugendlichen Rad- allgemeiner Ausstand unvermeidlich. Durch denselben würde die gart gewesen sein, der 1872 gegründet wurde. Ihm folgten fahrer im Alter von 16 Jahren erhalten einen wöchentlichen An- nicht nur für Deutschland  , sondern auch für einen großen Teil des Gründungen an anderen Orten, und der Charakter derselben fangslohn von 17 M. und jährlich 1 M. Zulage, dann vom 21. Jahre Auslandes maßgebende Hanauer   Produktion besserer Schmuckwaren wandelte sich immer mehr von dem der Geselligkeit in den führer, Portiers erhalten einen Anfangslohn von 26 M., steigend an 24 M., steigend bis 28,50 M. Die Kassenboten, Bader  , Motor- vollständig lahmgelegt werden. der sogenannten Fachvereine um. Natürlich verlangte bis 31 M. Die Arbeitszeit soll neun Stunden betragen, wo nicht man auch bald nach einem Organ, das die Verbindung bereits eine fürzere Arbeitszeit eingeführt ist. Sonntagsarbeit in der so noch verzettelten Bewegung herstellen sollte. Durch wird mit einem Aufschlag von 50 Proz., Feiertagsarbeit mit einem die Gründung der Zeitschrift für Plastit" wurde Aufschlag von 75 Broz. bezahlt. Sommerurlaub von sieben diesem Bedürfnis abgeholfen. Tagen wird nach einjähriger Tätigkeit, von vierzehn Tagen nach Neueinstellungen ist der Arbeitsnachweis des Verbandes zu be­dreijähriger Tätigkeit unter Fortzahlung des Lohnes bewilligt. Bei nußen. Der Vertrag tritt am 1. Oktober in Kraft und gilt auf zwei Jahre.

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Die" Plaſtit" war kaum einige Monate lang erschienen, als die Berliner   Bildhauer in ihren ersten großen Streit eintraten vermutlich den zweiten im Beruf überhaupt, der erste hatte in Dresden   stattgefunden. Der Streit hatte einen Aufruf an alle Bildhauervereine zur Folge, sich zu missionsgeschäften Berlins   nahmen in einer Versammlung am Die Hausdiener und Packer aus den Lederengros- und Kom­einer großen Organisation zusammenzuschließen. Der Aufruf Donnerstagabend Stellung zu dem neuen Tarifvertragsentwurf. schloß mit einer Einladung zu einem Delegiertentag, der Es wird darin bestimmt, daß ein Anfangslohn von 27 M., der bis Pfingsten 1881 in Berlin   stattfinden sollte und stattfand. 33 M. steigt, bezahlt werden soll. Die Arbeitszeit ist von 8 Uhr Dieser Delegiertentag mußte zunächst das Hirsch- Dundersche morgens bis 7 Uhr abends mit einer zweistündigen Mittagspause. Liebeswerben abwehren, dann kam er nach fünftägiger Be- Ueberstunden werden mit 60 Pf. bezahlt. Sommerurlaub wird be­ratung zur Gründung des Unterstützungsvereins willigt eine Woche mit Gehalt nach einem Jahre Dienst, nach zwei der Bildhauer Deutschlands   sowie der Zentral- Jahren 10 Tage und nach drei Jahren 14 Tage. Der Vertrag tritt tranten und Begräbniskasse. in Kraft am 1. Oktober d. J. und hat Geltung für die nächsten zwei Jahre. Dieser Entwurf fand die Zustimmung der Ver­So leicht sollte aber die Durchführung des Beschlossenen sammelten und eine Kommission wird mit dem Vorstand des damals unter dem Sozialistengesetz nicht sein. Die Berliner  , Vereins der Lederhändler in Unterhandlung treten. Es besteht Dresdener   und Leipziger   Bildhauer plagten sich vergeblich gute Aussicht, daß eine friedliche Vereinbarung zwischen beiden um die Bestätigung ihrer umgeänderten Statuten, bis die Teilen zustande kommen wird. Berliner   kühn den Knoten durchhieben, ihren ,, Verein Berliner Bildhauer" auflösten und einen Gauverein Berlin des Unterstütungsvereins der Bildhauer Deutschlands  " grün­deten! Der Coup gelang und wurde sofort allerorten nachgeahmt.

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Zum Streit auf Rote Erde".

Rohnerhöhung gibts nicht und wenn der Streit bis Neujahr dauert!" Mit dieser kategorischen Erklärung des Vertreters der Hüttendirektion sind die seit einigen Tagen gepflogenen Verhandlungen zum Abbruch gekommen. Die der Hüttendirektion einstimmig dahin, daß nicht eher die Arbeit Streifenden stehen unerschüttert. Sie beantworteten den Entschluß aufgenommen werden soll, bis die Direktion in der Lohnfrage Ent­gegenkommen zeigt. In einer stark besuchten Voltsversamm­lung, in welcher Hue redete, wurde der Beschluß stürmisch begrüßt direktion hat gegen 15 in Fabritwohnungen wohnende Streikende und den Streifenden jede Unterstübung versprochen. Die Hütten­Räumungstlage eingereicht und bereits die Urteile ausgefertigt erhalten. Sie will die Familien, welche bis Sonntag nicht ge= räumt haben, zwangsweise aussehen. Ohne Zweifel wird die Hütte auch diesen Standal ausführen. Die Organisationen haben für diesen Fall Vorsorge getroffen. Die Obdachlosen sollen vorab in Hotels übersiedeln, bis neue Wohnungen beschafft find.

Wie Streifvergehen" vom Kriegsgericht geahndet werden. kurz vor seinem Dienstantritt an einem Streit der Marmorarbeiter Der Musketier Th. vom Infanterieregiment Hamburg  " hat Hamburgs   teilgenommen. Kurz nach Beendigung des Ausstandes, am 28. Juli d. J., ging er in Begleitung eines anderen Marmor­arbeiters auf seinen früheren Arbeitsplatz, ohne hierzu die Er­Unter den Glühstrumpfarbeiterinnen entfaltet der Fabrik- laubnis des Geschäftsführers eingeholt zu haben. Als dieser ihn arbeiterverband gegenwärtig eine energische Agitation, um eine aufforderte, den Platz zu verlassen, soll Th. ihm gedroht haben, einheitliche Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen in dieser während einer der arbeitswilligen Marmorarbeiter durch die Be­Branche zu erzielen. Es kommen hier etwa 2000 bis 3000 r- zeichnung Heidelberger" beleidigt worden sein soll. Die An­beiterinnen in Frage, die unter einer Verschiedenartigkeit der Löhne gelegenheit gelangte nun, soweit Th. in Frage kommt, vor dem Die polizeilichen Schikanierungen unter dem Sozialisten dürfte. In einigen Betrieben ist die Arbeitszeit eine schier un- geflagte stellt beide Bergehen in Abrede; wer das Wort Heidel und der Arbeitszeiten leiden, wie sie sonst kaum anzutreffen sein riegsgericht der 17. Division zur Verhandlung. Der An­gesetz hörten natürlich überhaupt nicht auf. 1883 wurden die begrenzte, und die Löhne schwanken ganz außerordentlich. Einige berger" gerufen habe, könne er nicht sagen. 3weds weiterer Beweis­drei Vorstandsmitglieder Paul Gerte, Joh. Buda und größere Firmen, bei denen ein starkes Angebot von Arbeitskräften erhebung wurde dieser Fall abgetrennt. Wegen der angeblichen Paul Dupont wegen angeblicher Uebertretung des§ 8 des vorhanden war, haben im letzten Jahre den Lohn teilweise bis um Bedrohung soll Th. vier Wochen Gefängnis abbrummen. Ganz preußischen Vereinsgesetzes( des selig entschlafenen Verbindungs- 25 Proz. reduziert. Durch das schnelle Emporblühen dieser In- billig macht es das Kriegsgericht nicht in solchen Fällen, die es wohl verbotes) unter Antlage gestellt. Auch den Versicherungs- dustrie ist es auch gekommen, daß die Arbeitsräume und die sani- auch, was psychologisch ja erklärlich ist, unter dem Gesichtswinkel paragraphen wandte man gegen die Organisation an. Diesem tären Einrichtungen daselbst in keiner Weise den berechtigten An- der" Disziplin" und als einen groben Verstoß gegen dieselbe be= entwandt sich dieselbe 1892 auf ihrem Mainzer   Kongreß zuhelfen, wird jekt von der Organisation das einschlägige Material forderungen genügen. Um all diesen Mißständen endlich ab- trachtet. durch Auflösung des Unterstügungsvereins und gesammelt, damit dann die entsprechenden Forderungen formuliert Der Streitbrecherschutz in Bayern  . Die bayerischen Gerichte Gründung des Zentralvereins der Bildhauer werden können. Deutschlands  .

In der hiesigen Schüttmühle scheint man die Niederlage, die Ueberhaupt gedieh die Organisation bei den Kämpfen der Streit des Personals im Frühjahr im Gefolge hatte, nicht ver­mit dem Unternehmertum und unter der polizeilichen Für schmerzen zu können. Nach achttägigem Streit mußte die Firma forge" trefflich. Mit Ablauf des Jahres 1881 zählte sie Lohnzulagen von pro Mann und Woche 3 M. zugestehen nebst nicht mehr als 108 Mitglieder, heute zählt sie deren beinahe einigen fleineren Verbesserungen im Betriebe. Die Abmachungen 5000 und steht mit 60 Prozent aller Berufs- wurden tariflich mit dem Mühlenarbeiterverbande festgelegt. Aus angehörigen unter den 63 der Generalfommission an- Eigennut, aus Verblendung oder Liebedienerei kehrte sofort nach geschlossenen Zentralverbänden mit an erster Stelle. beendeter Lohnbewegung ein Teil der Streikenden der Organi­Auch in dieser Beziehung kann der Zentralverein der ſation den Rücken. Anstatt nach dem Siege erst recht zusammen zustehen, berrieten diese Elemente sich selbst und die gemeinsame Bildhauer mit einer gewissen Befriedigung auf sein Organi- Sache. Unter solchen Umständen hatte die Firma leichtes Spiel, sationswerk blicken. Es ist die einzige Vertretung der den Betrieb zu säubern. Als wenn die Mühle in Rußland   läge, deutschen   Bildhauer geblieben; weder Christliche  " noch so offen und ohne Scheu frägt der Obermüller" Schnelle die Hirsch- Dunckersche, noch Lokalorganisierte haben vermocht, Neueintretenden, ob sie organisiert sind und fündigt sofort Ent­mehr als belanglose Splitterchen von ihm abzulösen. Die lassung an, sobald er erfährt, daß sie sich organisieren. Dieser gute Frage der Einheitsorganisation, die in vielen Berufen zum Mann, der es im Laufe seiner Tätigkeit in dem Betriebe von nichts Schaden der Arbeiterschaft noch eine brennende ist, für die zum vermögenden Manne und zum mehrfachen Hausbesiker ge­Schaden der Arbeiterschaft noch eine brennende ist, für die bracht hat, setzt Leute auf die Straße, die von ihrem gesetzlichen Bildhauer ist sie glücklich gelöst. Rechte Gebrauch machen. Hat er genügend Einkommen, was wir Mit Stolz fönnen heute die Bildhauer auf den hinter gern glauben, so soll er sich um seine Angelegenheiten fümmern. ihnen liegenden Weg zurückblicken, mit berechtigtem Stolz, Was seine sogenannten untergebenen außerhalb des Betriebes aber nicht mit Muße! In dieser Beziehung muß ihnen treiben, ist nicht seine Sache. Allzu scharf macht schartig, und wenn das Wort ihrer Festschrift gelten: noch ein Funken Bewußtsein ihrer Menschenwürde in ihnen steckt, wird die beteiligte Arbeiterschaft in absehbarer Zeit solche dreisten Uebergriffe abzuwehren wissen.

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Wir rasten einen Feiertag lang, atmen freier und fröhlicher, sehen hin über den mühsamen Weg hinter uns, und jedes besiegte Hindernis, jede erklommene Felswand werden Bürgschaften fünftiger größerer Siege!"

Berlin   und Umgegend.

Die Arbeiter der Luxusmöbelindustrie berieten in ihrer am Donnerstag abgehaltenen Branchenversammlung darüber, wie die gegenwärtige Situation zur Verbesserung der Löhne ausgenutt werden könne. Es wurde ausgeführt, diese Branche sei unter allen Spezialfächern der Holzindustrie diejenige, deren Arbeiter am schlechtesten entlohnt werden. Da in der Branche neben Tischlern, Bildhauern, Polierern usw. verhältnismäßig zahlreiche Drechsler beschäftigt sind, so hat der gegenwärtige Drechslerstreik den Anstoß zu einer Lohnbewegung in der Lurusmöbelbranche gegeben. Eine allgemeine Bewegung für die ganze Branche erscheint jedoch zurzeit nicht angebracht. Es sollen nur in denjenigen Werkstätten For derungen gestellt werden, wo die Verhältnisse so liegen, daß Aussicht auf Erfolg vorhanden ist. Die Versammlung beauftragte die Kome mission, nach dieser Richtung hin die nötigen Schritte zu tun.

Deutfches Reich.

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liefern jest täglich den Beweis, daß die lieben Arbeitswilligen im schönen Bayernländle sich derselben liebevollen Obforge bei der hohen Obrigkeit erfreuen dürfen wie im übrigen Deutschland  . Fort­geſetzt kommen Verurteilungen wegen angeblicher Streifvergehen bor. In Bayreuth   hatte der Taglöhner Pabst 14 Tage Gefängnis erhalten, weil er den Arbeitswilligen Schmidt einzuschüchtern versucht haben soll. In der Berufungsverhandlung erklärte der angeblich Bedrohte selbst, daß er sich durch den ihm sehr befreundeten Angeklagten nicht bedroht gefühlt und auch keine Anzeige erstattet habe. Trotzdem beließ es das Gericht bei den 14 Tagen. Zu 7 Tagen Gefängnis war der Taglöhner Creußel verurteilt worden, weil er vor einem Arbeitswilligen ausgespuckt haben soll.. Er behauptete glaubwürdig, daß er dabei nur einem natürlichen Bedürfnis gefolgt sei, und auch hier erklärte der Arbeitswillige, daß er auf die Sache gar kein Gewicht gelegt und auch keine Anzeige erstattet habe. Aber die Arbeitswilligen müssen auch gegen ihren eigenen Willen geschützt werden, weshalb es ebenfalls bei der ihren eigenen Willen geschützt werden, weshalb es ebenfalls bei der Strafe verblieb. In Nürnberg   hatte ein Drechsler, als er Streitposten kontrollierte und eine Anzahl Arbeiterinnen aus einem gesperrten Betriebe herauskommen sah, zu diesen gesagt, sie sollten lieber heimgehen und ihre Lumpen fliden, anstatt zu arbeiten. Dafür erhielt er 3 Wochen Gefängnis.

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Eingegangene Druckfchriften.

" Plutus." Kritische Wochenschrift für Volkswirtschaft und Finanzwesen ( Herausgeber: Georg Bernhard  .) 37. Heft, III. Jahrgang. Biertelfährlich per Post und Buchhandel M. 3,50, direkt vom Verlag M. 4,-. Berlag: Berlin- Charlottenburg, Goethestr. 69.

Süddeutsche Monatshefte. Heft 9. Herausgeber: P. N. Coßmann. Preis 1,50 m. Verlag Adolf Bonz u. Co., Stuttgart  . Gebiete der Ausstattung und Einrichtung der Schulräume. Das Schulzimmer. Vierteljahresschau über die Fortschritte auf dem 4. Jahrgang. Breis 4 M. Verlag P. Johs. Müller, Charlottenburg  .

Kunst des Inserierens. Annoncen- Expedition Daube u. Co., Berlin  SW. 68, Jerufalemerstr. 54.

Zum Stettiner Hafenarbeiterstreit veröffentlichen die dortigen Reeder ein Flugblatt folgenden Inhalts: An die freien Hafenarbeiter Stettins und Umgegend!" Seit dem 24. August dieses Jahres haben die zur Zahlstelle I gehörigen Hafenarbeiter die Arbeit niedergelegt. Am 8. Sep­tember hat das Gewerbegericht einen Schiedsspruch dahin ge fällt, daß der von beiden Teilen aufgestellte Tarifvertragsentwurf für die streikenden Arbeiter annehmbar erscheine; daß dagegen die weitere Forderung der Hafenarbeiter: daß sämtlichen Arbeits­willigen sofort gekündigt werden müsse, den Reedern nicht zu­gemutet werden kann. Wir haben den Schiedsspruch angenommen, die Hafenarbeiter dagegen haben ihn abgelehnt und die Fort­febung des Streits beschlossen. Die Hafenarbeiter find dabei verblieben, daß, entgegen dem Schiedsspruch, den von uns an­genommenen Arbeitswilligen gekündigt und sie innerhalb vier­zehn Tagen entlassen werden müßten. Ein solches Anfinnen Stuttgart   1906. haben wir als ein Unrecht gegen die Arbeitswilligen zurück­gewiesen und werden bei diesem Beschlusse beharren. Dies

Gottfried Schwarz. Das Banner der Freiheit. Monatsschrift. Inhalt: Religion oder Verbrechen? Jährlich 3 M. Selbstverlag des Ver­fassers. Karlsruhe   i. B.

John Holland Rose  , Litt. d. Napoleon I. Autorisierte deutsche Ueber­Mit vielen Karten und Plänen, fegung von Prof. Dr. K. W. Schmidt. einem Faksimile- Briefe und einem Bildnis Napoleons   in Photogravüre. Band I und II. Breis 12 M., geb. 15 M. Verlag von Greiner u. Pfeiffer,

allein ist der Grund, weshalb die Hafenarbeiter die Wiederauf Letzte Nachrichten und Depefchen.

nahme der Arbeit verweigern. Sonstige Differenzen über Lohnsäße und Arbeitsbedingungen sind nicht vorhanden. Wir fordern alle Arbeitswilligen auf, fich bei unserem Arbeitsnachweis zu melden. Es wird ihnen hin­reichender Schuß gewährt werden."

Zum Streit der Drechsler ist mitzuteilen, daß die Vereinigung der Drechslermeister am Donnerstag eine Versammlung abhielt, die aber nur von einem Bruchteil der Meister besucht war, und das waren noch zum großen Teil solche, die gar keine Gesellen be­schäftigen, also für die Lohnbewegung gar nicht in Frage kommen. Die ausständigen Hafenarbeiter nahmen in ihrer Versamm­Diese Herren konnten denn auch, ohne daß sie für sich Schaden be­fürchten müßten, beschließen, daß an dem Beschluß der vorigen Ver- lung Stellung zu diesen Aeußerungen. Es wurde lebhafter Proteft fammlung festzuhalten ist, wonach kein Mindestlohn, sondern eine dagegen erhoben und die perfide Art, wie man hier die Arbeiter Lohnerhöhung von nur 5 Proz. bewilligt werden soll. Wie be- über den wahren Sachverhalt zu täuschen versuche, aufs schärfste deutungslos der Beschluß dieser Meisterversammlung für die Lage berurteilt. Insbesondere wurde die Anrede: freie Safenarbeiter des Streits ist, beweist der Umstand, daß an demselben Tage, wo Stettins und Umgegend" zurüdgewiesen, da aus ihr lediglich der Beschluß gefaßt wurde, bei der Streifleitung 14 neue Bewilli- frecher Hohn spreche. gungen einliefen. Es haben bis jetzt 36 Betriebe mit etwa 110

Eine neue Aussperrung.

Arbeitern bewilligt. In einer Anzahl von Betrieben schweben noch Wie die Kölnische Zeitung  " meldet, hat die außerordentliche Verhandlungen, so daß sich die Zahl der Werkstellen, wo eine be- Generalversammlung des Arbeitgeberverbandes zu Köln   a. Rh. be= friedigende Regelung eingetreten ist, fortgesezt mehrt. schlossen, gemäß dem Beschluß der außerordentlichen General­

Neues Rüften.

Petersburg, 14. September  .( B. H  .) Ein Aufruf des Bundes der Postbeamten fordert seine Mitglieder auf, sich auf den baldigst einsetzenden Generalstreit vorzubereiten.

Mehr Polizisten.

Warschau  , 14. September  .( B. H  .) Der Generalgouverneur erließ einen Tagesbefehl in welchem den Soldaten der Uebertritt zum Polizeidienst gestattet wird. Diejenigen Soldaten, welche von dieser Erlaubnis Gebrauch machen, erhalten 10 Rubel monatliche Zulage und sind von allem sonstigen Dienst befreit. Der kranke Mann" regt sich.

Sofia  , 14. September  .( B. H  .) Hier zirkulieren Gerüchte, Der Streik der Kohlenarbeiter und-Kutscher geht weiter. In versammlung vom 22. August, am 19. ds. Mis. die General die Pforte habe beschlossen, ohne Kriegserklärung noch im Laufe der Streifversammlung, welche am Freitag vormittag im großen aussperrung aller im Baugewerbe Beschäftigten, dieses Monats in Bulgarien   Truppen einmarschieren zu lassen. Saale des Gewerkschaftshauses tagte, gab Werner Bericht über mit Ausnahme der arbeitswilligen unorganisierten und christlich Zu diesem Zwed sei Karfi Pascha zum Kommandeur des Kons die letzten Vorkommnisse und teilte mit, daß die von neuem an- organisierten Arbeiter, stattfinden zu lassen, wenn bis dahin die stantinopeler Armeekorps ausersehen. Zahlreiche Truppen und 300 gebahnten Verhandlungen vollständig resultatlos verlaufen sind. Streitigkeiten im Dachdecker- und Glasergewerbe nicht beendet find. Geschüße sollen ihm unterstellt werden.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Ty. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt