Bierter Tag.
( Vormittags. Sitzung.)
Rom , 10. Dftober.( Eig. Ber.) Die Vormittagssigung beginnt unter großer, fast apathischer Ruhe. Alle empfinden, daß nach dem gestrigen Votum durch die Bildung einer einzigen großen reformistischen Konzen tration die weiteren Fragen der Tagesordnung in reformistischem Sinne gelöst sind. Und daß dies in der Tat der Fall ist, erhellt aus dem Botum über die autonomen Zirtel.
Dienstag, 16. Oktober 1906.
Die Tagesordnung, deren Wortlaut wir bereits wiedergegeben einem Vergleich aus der Geschichte. Er erinnert daran, wie Julian Apostata haben, empfiehlt innigere Zusammenarbeit zwischen Partei und die römischen Adler noch einmal zur Welteroberung führen wollte Gewerkschaften und Zuziehung der gewerkschaftlich Organisierten zur und wie das Heer, zersetzt durch den christlichen Glauben sich unfähig Teilnahme am politischen Stampf. zeigte, dem Führer zu folgen und wie diese innerliche Zersetzung den Fall des römischen Reiches beschleunigte.
Bianchi, Redner der Syndikalisten, sagt, seine Frattion trenne sich von den Ansichten Vergnaninis nur insofern, als sie die Gewerkschaften nicht der Partei unterordnen wollten, sondern vielmehr in der Partei ein Organ der wirtschaftlichen Bewegung sehen.
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Die überwältigende Beredsamkeit Labriolas, dem eine Gewalt der Worte innewohnt, wie wenigen, entlockte dem ganzen Parteitage, auch den Reformisten, einen minutenlangen Beifall. Dieser Punkt wird ohne weitere Diskussion und ohne Botum Der Parteitag ist übermüdet und erwartet mit Ungeduld den erledigt, worauf die Frage der Beziehung zwischen Partei und Schluß seiner anstrengenden Tagung. Kein Redner kann noch in Parlamentsfraktion zur Verhandlung gestellt wird. Ruhe sprechen. Monicelli bittet als erster Arbeiter der zu Rigola, früher Abgeordneter von Biella, ein Arbeiter, Worte kommt, um Gehör, muß aber von der Tribüne herunter, ohne der infolge eines Berufsunfalles das Augenlicht verloren hat, führt sprechen zu können. Podrecca bringt es fertig, unter wachsendem Montemartini bittet, die Frage nicht auf dem Kongreß aus, daß die Lösung der Frage bereits in der integralistischen Tages- Tumulte noch 10 Minuten über Stirner, über einen syndikalistischen zu verhandeln, sondern sie dem neuen Parteivorstand zu überweisen. ordnung gegeben sei. Er sei fein Gegner der Beschränkung der Imperialismus" und über seine Erlebnisse als Soldat zu sprechen. Dadurch wäre also der Parteivorstand, der natürlich reformistisch Autonomie der Fraktion, wisse aber keinen gangbaren Weg, um sie Morana, Mitglied der jungen Garde sagt, daß seine Genossen ausfallen muß, befugt, über die Frage der Organisation der Partei, zu verwirklichen. Wolle man die Frattion dem Parteivorstande antimilitaristische Propaganda trieben, aber nicht im Hervéschen über die Zulassung mehrerer Parteiorganisationen in einem Ort zu unterstellen, wer beschränke denn die Autonomie des Parteivorstandes? Sinne, sondern zur Verminderung der Heeresausgaben und zur Erentscheiden. Gegen diesen Vorschlag stimmt nur die Genoffin Lerda. Er bäte, seinen Vorschlag, die direkte offizielle Vertretung der Ge- weckung der Solidarität der Soldaten mit den Arbeitern. Es folgt der Bericht der Parlamentsfrattion. wertschaften zu den Beratungen des Parteivorstandes, aufrecht- Auf Antrag Ferris und Turatis wird von einem Votum Der Berichterstatter, Montemartini , meint, jeder Bericht sei unnötig, zuerhalten. abgesehen und die Frage der Parteileitung zum Studium überda das gestrige Votum die Haltung der Parlamentsfraktion gebilligt Leone, zweiter Referent über die Frage, sagt, er halte von wiesen. habe. Er habe weiter nichts zu sagen und nichts vorzuschlagen. Er seiner Tagesordnung nur den Absatz aufrecht, der festsetzt, daß nur Der Parteitag nimmt noch ein Votum zugunsten des allbitte den Parteitag, ohne weiteres zur Tagesordnung überzugehen. die von den Wahlkreiskongressen gewählten und vom Partei gemeinen Wahlrechts und für die Agitation in den südlichen Der Parteitag schließt sich diesem Vorschlag an. vorstande bestätigten Kandidaten Mitglieder der Fraktion sein Provinzen Italiens an und beendete seine Arbeiten mit einer Ankönnen. sprache Costas, der mit ergreifenden Worten alle Genossen aufMarabini schlägt vor, von der Bestätigung durch den forderte, bei ihrer Arbeit zu verharren und den Gedanken des Barteivorstand abzusehen. Podrecca bekämpft diesen Vorschlag. Sozialismus weiter zu tragen in die Massen, um neue Kämpfe aufRigola fragt, ob die Forderung auch für die zurzeit der zunehmen, neue Siege zu erringen. Fraktion angehörigen Mitglieder gelten soll, und Leone berneint die Frage.
Jezt sollte der Bericht des Parteivorstandes folgen. Longobardi, der Referent, hält es nach dem gestrigen Votum für unnötig, die Ansichten des bisherigen Parteivorstandes, dem das Vertrauen der Mehrheit nicht mehr gehört, hier darzulegen. Er halte es für sein Recht, bier hervorzuheben, daß der Parteivorstand seiner Pflicht, den Beschlüssen des Kongresses Achtung zu verschaffen, nachgekommen ist. Die Befriedigung wenigstens, treuer Hüter der Parteitagsbeschlüsse gewesen zu sein, fönne niemand der Mehrheit des bisherigen Parteivorstandes nehmen. Weiter habe er dem Parteitag nichts zu sagen.( Beifall links.)
Carnerini( Integralist) ist der Ansicht, daß das gestrige Votum feineswegs die Haltung der Fraktion gut heißt. Es hatte den Zweck, eine Spaltung zu verhindern. Wir haben gestern die beiden Extreme besiegt, haben gezeigt, daß sie nicht die Mehrheit des Parteitags find.( Einspruch, Gelächter.) Heute aber erhalten die einzelnen Teile, die den integrialistischen Block gebildet haben, ihre Aktionsfreiheit zurück und können selbständig zu den verschiedenen Fragen Stellung nehmen.
Aber die Parteitagsmehrheit will von dieser Auffassung nichts wissen. Alle fühlen, daß alle Einzelfragen in der gestrigen Abstimmung gelöst sind. Keiner meldet sich zum Wort und auch dieser Puntt gilt als erledigt.
werden würde.
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Ueber den nächsten Punkt, den Bericht des„ Avanti", wird gleich die Diskussion eröffnet, da der Bericht im Druck vor liegt. Wir haben seinerzeit einen Auszug daraus gegeben. Ferri fordert zwei Beschlüsse vom Barteitag: erstens, Verpflichtung jeder Parteisektion, sich auf den Avanti" zu abonnieren; zweitens das Recht der Redaktion, bei der durch die Sektion erfolgenden Wahl der Korrespondenten Einspruch erheben zu können. Mariani( Syndikalist) erklärt im Namen seiner Fraktion, er könne nicht für die Verpflichtung zum Abonnement stimmen, ehe er wisse, in welchem Sinne der Avanti" fünftighin redigiert Cavagna bedauert, daß die Korrespondenzen, die das Proletariat interessieren, in den Papierkorb wandern. Macchiotti findet den Vorschlag, die Sektionen zum Abonnement zu verpflichten, an sich gut, meint aber, daß sie entweder zum Schaden des Lokalorgans der Partei ausschlagen worden, oder eine Verminderung des individuellen Abonnements mit sich bringen. Es wird darauf folgender Antrag eingebracht: Die Unter zeichneten ersuchen den Chefredakteur des Avanti" dringend, Schritte zu tun, damit die illustrierte Wochenzeitung" Avanti della Domenica" ihren Titel wechsele, der Ursache bedauernswerter Mißverständnisse ist und dem Parteiorgan zum Schaden gereicht. Michele Bianchi
u. a.
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Der Parteitag nimmt darauf den Vorschlag Leone mit der von Marabini vorgeschlagenen Abänderung an.
Ueber die Beziehung zwischen Partei und Presse sollte
Unter dem Absingen der Arbeiterhymne verlassen die Delegierten das Volkshaus, dessen noch nicht vollendeter Bau Zeuge war viertägiger heißer Diskussionen und schwerwiegender Beschlüsse, die tief in das Leben der italienischen Partei eingreifen werden.
bittet daher, diesen Punkt zu übergehen.
Podrecca, Herausgeber des, Asino", fordert, daß jedes Parteiorgan feine Geschäftsbilanz veröffentlichen müßte. Der Parteitag beschließt in diesem Sinne, obwohl der„ Avanti" aus begreiflichen Gründen bis jetzt noch nie seine Geschäftsbilanz veröffentlicht hat. Man ruft Podrecca zu: Die Bilanz des„ Asino"? Podrecca antwortet: Der„ Asino" ist fein Parteiblatt.( Aha! Hört, hört! Gelächter.)
( Dritter Tag.)
Amiens , 11. Oktober. ( Eig. Ber.) Nachmittags- Sizung.
nicht lange. Die Diskussion über die Abschaffung der Stück arbeit dauerte Bemerkenswert waren die Ausführungen Coupats ( Mechaniker), der vorschlug, sich mit einer prinzipiellen Resolution zu begnügen, im übrigen aber an der Stärkung der Organisationen zu arbeiten, um diesen die Kraft zu geben, diese Arbeitsweise den Arbeiterinteressen gemäß zu regeln.
Jetzt kommt die Reihe an die Frage des Antimilitarismus. Bianchi legt folgende Tagesordnung vor:" Der neunte Stongreß der sozialistischen Bartei spricht gelegentlich der Diskussion über den Militarismus der Tätigkeit und den Formen der Propaganda der sozialistischen Jugendorganisation Italiens seinen Beifall aus." gelegte Resolution gegen die Gefeßentwürfe über den kollektiven Hierauf wurde eine von Merrheim ( Metallarbeiter) vorJn längerer Rede vertritt Bianchi( Syndikalist) die Notwendigkeit Arbeitsvertrag, δας obligatorische Schiedsder antimilitaristischen Agitation. gericht, die Gewinnbeteiligung und die Arbeiter Podrecca meint, alle Sozialisten seien Gegner des Milita- bertretung in den Verwaltungsraten einstimmig an rismus; es handele sich aber darum, eine praktisch mögliche Form genommen. Die Resolution sieht in diesen Entwürfen eine gewerkder Bekämpfung zu finden. Er sei auch Vertreter der freien Liebe, fchaftsfeindliche Tendenz. Sie protestiert auch gegen die Beschränkung würde sich aber schön hüten, mit einer Dame auf der Straße Ver- des Koalitionsrechts der Staatsarbeiter. fuche in der Richtung zu machen, weil er wisse, daß er da Ohrfeigen zu gewärtigen hätte.( Heiterfeit, Proteste.) Gewiß, nicht die Furcht über die notwendige Abkürzung der Diskussionen. Schließlich einigt Es folgt eine lange und stürmische Geschäftsordnungsdebatte vor unserem Heer hält die anderen Nationen von einem Einfall in man sich, vier Kommissionen zu bilden, die über die noch zu beItalien ab. Die wirtschaftlichen Interessen der Mächte verhindern handelnden Gegenstände der Tagesordnung Bericht zu erstatten heute den Krieg. Die antimilitaristische Propaganda soll z. B. in haben. Nur zwei Punkte werden der unmittelbaren Beratung durch der Form der Agitation für Boltsbewaffnung betrieben werden. den Kongreß vorbehalten: Die Beziehungen der poli( Zwischenruf: Die überlaßt den bürgerlichen Republikanern.) Die tischen und gewerkschaftlichen Attion und der AntiPropaganda muß die Arbeiter erziehen. Heute jubelt ja das Bolt militarismus. Der Antrag, den ersten Punkt ganz abzusetzen, den Soldaten zu. Man muß die Leute zu Sozialisten erziehen. findet nur 40 Stimmen. Dadurch werden sie auch Antimilitaristen.( Beifall.)
Eure Propaganda, ruft er den Syndikalisten zu, schicke arme Teufel in die Straffompagnien und Gefängnisse, ohne daß sie auch nur wissen, warum.
Im Zug des Lebens, fährt Redner fort, reisen wir erster und zweiter Klasse, während der Proletarier auf den harten Bänken der britten Klasse zusammengepfercht bleibt. Wir wollen, daß alle erster Klasse reisen können, Ihr Syndikalisten aber wollt den ganzen Zug, bloß weil er ungerechtigkeiten birgt, zum Entgleisen bringen. ( Beifall.)
Die Verhandlungen werden darauf bis um 3 Uhr vertagt. Nachmittags- Sizung.
Politik und Gewerkschaft.
Als erster Redner ergreift Genosse Renard, der Sekretär der Tertilarbeiter- Föderation das Wort, um den Antrag seiner Gewerkschaft auf eine dauernde oder zeitweilige Kooperation der Arbeitstonföderation mit der sozialistischen Partei zu begründen. Der Rongreß folgt seinen Darlegungen mit gespannter Aufmerksamkeit. Renard sagt im wesentlichen:
Diefer Antrag hat folgende Vorgeschichte: Vor einigen Jahren begann der„ Avanti", wie viele italienische Blätter dies fun, zu dem Man hat uns vorgeworfen, daß wir die Politik in die GewerkZwecke, die Abonnentenzahl zu erhöhen, gegenüber dem hierzulande schaften einführen wollen. Das ist nicht wahr. Politik treiben dieüblichen Einzelverkauf, allen Abonnenten eine Sonntagsbeilage zu jenigen, die den Antimilitarismus und den Antiparlamentarismus geben, eben den" Avanti della Domenica"( Sonntags- Avanti). Die zu einer Sache der Gewerkschaften machen wollen. Was wir Redaktion wurde dem Genossen Piva, damaligen Redakteur des anstreben, ist im Gegenteil die Ausscheidung der versteckten politischen ,, Avanti" übertragen. Der finanzielle Erfolg des Versuches entsprach Der Kongreß ist angeregter als heute vormittag. Die Fort- Tendenzen in den Gewerkschaften. Aber wir wollen die Konsequenzen aber nicht den Erwartungen und die Sonntagsbeilage wurde auf- fegung der Diskussion über den Antimilitarismus erfolgt daraus ziehen, daß die gewerkschaftliche Arbeit allein zur Befreiung gegeben. Dagegen blieb dies Blatt in Händen des Genoffen Piva, der unter lebhafter Anteilnahme auf der dichtgedrängten Tribüne. der Arbeiterklasse nicht genügt. Einen Beweis dafür bietet die in der Folge aus der Redaktion austrat und zum Ultrareformismus Romualdi, Redakteur des Abanii", referiert über die Situation der englischen Arbeiterbewegung, in der angesichts der überging. In der letzten Zeit tat sich das Blatt besonders durch Frage, indem er die folgende Tagesordnung illustriert: arbeiterfeindlichen Gefeßgebung die Erkenntnis der Notwendigkeit eine lebhafte Agitation gegen die antimilitaristische Propaganda Der Parteitag bestätigt die antimilitaristische Tradition der politischer Betätigung sich Bahn gebrochen hat. Die extremſten hervor, die von der bürgerlichen Presse sehr ausgeschlachtet wurde. Partei und erachtet als notwendig, in Anbetracht des Widerstandes Syndikalisten , wie Bousquet und Pougets haben den Wert Ferri antwortet den verschiedenen Rednern. Solange er den der Bourgenisie, gesetzliche Normen anzunehmen, die eine wirkliche des Sonntagsruhegesezes anerkannt. Sollen wir nun unbeteiligt Avanti" leiten werde, würde das im integralistischen Sinne ge- Neutralität der Truppen im Kampf zwischen Arbeit und Kapital zuschauen, wie man solche Geseze macht? Oder sollen wir nicht vielschehen. Wenn viele Lokalkorrespondenzen in den Papierforb festiegen, eine Agitation zur Verhütung der Arbeitermorde und des mehr in das Parlament selbst eindringen? Die Gewerkschaften haben wandern, so sei daran der Raummangel schuld. Was Macchiotti Streitbrechertums durch Soldaten zu entfalten, die darauf abzielt, eine begrenzte Macht. Wenn heute die soziale Revolution gegen die obligatorischen Abonnements der Sektionen gesagt habe, die jungen Arbeiter zu bestimmen, in solchen Stonflikten nicht die gekommen wäre glauben Sie, daß sie die Produktion, überzeuge ihn teilweis, weshalb er den Parteitag bitte, den Vor- Waffen zu gebrauchen und sich nicht zu Streitbrechern herzugeben; bie die Gesellschaft zum Weiterleben braucht, aufrecht schlag mur als Empfehlung anzunehmen. Wegen des Titels des erachtet gleichzeitig eine Propaganda unter den Arbeitern für nötig, erhalten fönnten? Die Gewerkschaften können sich nur Sonntagblattes werde er Schritte tun. Besonders im Ausland um diese dahin zu bringen, nicht Gewalt gegen die Truppen anzu- in dem Rahmen bewegen, den das Gesez liefert, darum haben würde der„ Avanti della Domenica" oft mit dem„ Avanti" ver- wenden, sei es um die möglichen Reaktionen von seiten der Soldaten sie selbst an der Gesetzgebung das größte Interesse. Betrachten wir wechselt, was ein Schaden für das Zentralorgan sei.( Piva unter- zu verhüten, sei es, um zu beweisen, daß ein gleiches Band der nun die Parteien des Parlaments, so finden wir eine, die den bricht: Ich biete den Titel zur Versteigerung aus.) Brüderlichkeit streifende Arbeiter und Soldaten verbindet." Arbeiterinteressen jederzeit gedient hat. Es ist die so viel geschmähte Weiter beklagt die Genoffin Salli den Ueberfluß von Artikeln Rinaldo Rigola tritt der antimilitaristischen Agitation sozialistische Partei, zu der ich mich bekenne. Wir dürfen über Kunst und Literatur, die teine Proletarierin interessieren und unter den unbewußten und unwissenden Elementen des Proletariats felbstbewußt sagen: Wir haben etwas getan. Der Redner dem Arbeiter gar nicht verständlich sind, Branconi, Eisenbahner, entgegen. Gegen Propaganda unter den Offizieren hätte er nichts stellt die Verdienste der sozialistischen Partei um den gesetzlichen beschuldigt das Zentralorgan der Parteilichkeit und bedauert die einzuwenden. Arbeiterschutz dar. Wenn die Arbeiter Reformen wollten, haben sie Diftatur eines der Redakteure, der erst seit kurzer Zeit überhaupt Man solle das Gefühl des Vaterlandes nicht mißachten; eine sich an die Sozialisten gewendet. Jm Bericht der Konföderation der Partei angehört. sofortige Abrüstung wäre ein Unding. Man agitiere für die selbst steht, daß man an Sembat, an Dejeante herangetreten ist. Ferri erklärt, die Artikel des Avanti" wären gerade Reduktion der Ausgaben für Heer und Marine, aber trage nicht den Die Beziehungen zwischen der organisierten Arbeiterschaft und der dazu angetan, den Gesichtskreis der Leser zu erweitern. Branconi, Aufruhr ins Heer. Die Ruchlosigkeit des Strieges foll dargetan sozialistischen Partei sind vorhanden, warum will man dies nicht der den„ Avanti" parteiisch nennt, sei mehrfach aufgefordert worden, werden, man soll für die internationale Solidarität agitieren, das aussprechen, nicht sagen, was man tut? An wen sonst als in der Sache eine seiner Auffassung entsprechende Richtigstellung zu ist die beste antimilitaristische Propaganda. an die Sozialisten sollten sich die Arbeiter halten? senden, habe das aber nicht getan. Paolo Drano, Syndikalist, Redakteur des Avanti", Syndikalist at apie hat mir gesagt: die Radikalsozialisten Hierauf wird Ferri durch Afflamation als Chefredakteur des nennt sich einen Vorläufer Hervés. Er berherrlicht Mag Stirners find stärker. Jawohl, fie find stärker, 11 m Avanti" bestätigt. Ansichten als den höchsten Ausdruck der Ablehnung jeder Autorität. zu unterdrücken! Ihr habt das in Grenoble ge= Als nächster Punkt folgt die Wahl des Parteivor- Er bedauert, daß der Abgeordnete Genosse 8erboglio im fehen.( Zwischenruf: Briand ! Lärm.) Nun, der gehört Ihnen. standes. Ferri legt die von einer Kommission der Integralisten Avanti della Domenica" Betrachtungen über den Er hat Sie 15 Jahre lang( mit dem Generalstreit) an der Nase zusammengestellte Liste von 35 Mitgliedern vor. Sie enthält aus Militarismus veröffentlicht habe, die ein bürgerlich radikales Blatt herumgeführt.( Erneuter Lärm.) Die sozialistische Partei hat den schließlich die Namen von Genossen, die schon vor dem Beitritt der der Schweiz abgedruckt hat, als Beweis für den Mangel an Arbeitern vollwichtige Bürgschaften gegeben. Sie hat ununterganzen reformistischen Frattion dem integralistischen Block bei- modernem Sinn, mit dem die Sozialisten dem Militärproblem brochen daran gearbeitet, die Bedingungen herzustellen, unter denen getreten waren. Etwa die Hälfte davon sind Reformisten, wie gegenüberstehen. die sozialistische Produktionsweise die tapitalistische ablösen kann. Rigola, Quaglino, Cabrini, Del Buono, Bentini, Das italienische Vaterland ist den Militaristen ein Vorwand. Wir im Norden haben der Erkenntnis gemäß gehandelt, daß Argentina Altobelli . Alle Regionen Italiens find ver- Wir pfeifen darauf. Wie wir Syndikalisten am Wahlkampf teil auf gewerkschaftlichem, auf genossenschaftlichem und politischem treten; auch befinden sich mehrere Arbeiter und Gewerkschaftsführer nehmen, um das Parlament zu profanieren, so wollen wir die anti- Gebiete gleichermaßen gute Arbeit zu verrichten ist. militaristische Propaganda, um die Kafernen niederzureißen. Redner haben zunächst Gewerkschaften gegründet, hierauf auf ihnen 2abriola erklärt, er und seine Freunde enthielten sich der schließt mit der Bemerkung, daß nur der wahrhaft Sozialist sei, der Genossenschaften aufgebaut und daneben einen Kampf geführt, der Abstimmung und überließen die Verantwortung ganz der Majorität. feine Seele von jeder patriotischen Sentimentalität gereinigt hat. das Wort der Arbeiterklasse in der Gemeinde wie im Parlament Darauf wird die Liste ohne Diskussion durch Attlamation be-( Beifall bei den Syndikalisten.) bernehmbar macht. Mag es da und dort Verrätereien gegeben haben, ſtätigt. Labriola spricht mit seiner bekannten vulkanischen Beredsam- woran liegt das, wenn nicht an der mangelhaften Organisation? Schnell und fast eintönig wickeln sich die weiteren Punkte der feit. Es gibt keine sozialistische Propaganda, bie nicht gleichzeitig Auch Sie find davor nicht sicher. Bei uns ist es anders. Die Tagesordnung ab. antimilitaristisch und staatsfeindlich sei. Was das Heer schwächt, ist Kandidaten werden von den Genossen gewählt, sie bleiben in ihrer Die Frage der Beziehung von Partei und Gewert die sozialistische Propaganda. Fürchtet ihr eine Schwächung des Hand und stehen den Gewerkschaften und Arbeitern, die ihre Hülfe schaften hält der Referent Vergnanini durch das gestrige Heeres, so fürchtet ihr den Sozialismus selbst. Wenn das Heer verlangen, stets zur Verfügung. Und wir im Norden sind in Botum für erledigt und bittet, feine Tagesordnung nur als innerlich zersetzt ist, ist allerdings das Land eine leichtere Beute des unseren Voltshäusern zu Hause( Anspielung auf die Empfehlung, nicht als verbindliches Votum anzunehmen. inneren Feindes. Vielleicht ist dies ein Weg, durch den sich die Ver- Aeußerung des Syndikalisten Lévy, der in den Ministerien zu wirklichung des Sozialismus einst vollziehen wird. Der Feind, Hause" ist). Wohl nehmen auch wir Subventionen und verlangen der Sieger selbst wird sich anstecken, wird vom Sozialismus ge- fie, wenn die Unseren die Macht haben. Aber auch wo man sie uns wonnen werden. Wenn die Heere nicht mehr die innere Festigung und entzieht, bleiben die Organisationen lebendig und start. Uns kann man Einheit haben, um das Vaterland zu verteidigen, haben sie längst auf nicht zum Haus hinauswerfen. Wir haben in unserem Departement gehört, Instrumente der Klaffenherrschaft zu sein. Redner schließt mit 315 Gewerkschaften mit 76 000 Mitgliedern, 12 Genossenschaften mit
darunter.
*) Zur Ergänzung unserer kurzen Uebersicht über die Schluß fizung des Parteitages in der Sonnabendnummer geben wir noch ben folgenden, verspätet eingetroffenen Bericht unseres römischen Korrespondenten.
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Der
Euch
Wir