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B. 261. 23. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donerstag, 8. November 1906.

Partei- Angelegenheiten.

Am Dienstag, den 13. November, dem Tage der Reichstagseröffnung, werden in Berlin   und den Vororten girta 80 Versammlungen abgehalten, die sich mit dieser brennenden Frage beschäftigen. Wir bitten Partei und Gewerkschaften, am Dienstag, den 13. November, teinerlei andere Ver­anstaltungen zu treffen.

Der Aktionsausschuß.

durch nichts unterscheidet und nur mit gesetzlicher Kündigungsfrist gestellt sein, worauf der Bebauungsplan aufgestellt wird. gelöst werden fann. 9. Selbständige Provisions  - Die Villenkolonie wird breite Promenadenstraßen und Plätze er­reisende, d. h. solche Reisende, welche als Vergütung nur Pro- halten. Im Februar fünftigen Jahres dürfte der Bebauungsplan vision erhalten und nach eigenem Belieben Geschäfte machen können, feststehen und der Deffentlichkeit zugänglich gemacht werden; bis ohne kraft Vertrages hierzu verpflichtet zu sein, erheben ihre Pro- dahin müssen alle Reflektanten vertröstet werden, die schon jetzt mit visionstlagen vielfach vor dem Kaufmannsgericht, indem sie über- dem Forstfiskus über Terrainankäufe verhandeln möchten. Auch die sehen, daß sie in keinem Abhängigkeitsverhältnis zu dem Prinzipal Domäne Ruhleben an der Charlottenburger   Chauffee soll ver­stehen, dabei nicht Angestellte im Sinne des§ 59 des Handelsgesetz- äußert werden. buches, also keine Handlungsgehülfen sind. 10. Schlächter, Bäcker und andere ein Kleingewerbe Betreibende stellen Die Badeanstalt im Nordhafen geschlossen. ihre ersten Verkäuferinnen, welche Handlungsgehülfinnen sind, fast Schon im Jahre 1904 wurde auf Anordnung der Polizei die ausschließlich mit vierzehntägiger Kündigungsfrist an, wiewohl das Badeanstalt im Nordhafen geschlossen, weil auf einem im Hafen Auf zur Flugblattverbreitung gegen den Zollwucher! Recht der Handlungsgehülfen(§§ 59 ff. des Handelsgesetzbuchs) auch liegenden Kahn ein Typhusfall vorgekommen war. Gleichzeitig auf sie Anwendung findet(§ 4 des Handelsgesetzbuchs) und demnach wurde auch von der Strompolizei die Beseitigung der Frauenbade­Am Sonntag, den 11. November, 8 Uhr früh, findet zum mindesten eine cinmonatige Kündigungsfrist vereinbart sein anstalt gefordert, da infolge des gesteigerten Schiffsverkehrs der für Groß- Berlin die Flugblattverbreitung statt, in welcher muß. 11. Viele Kaufleute glauben die mindest zulässige Kündi- Raum zum Anlegen der Schiffe gebraucht wurde. Mitte August zum Besuch der Protestversammlungen gegen gungsfrist( 1 Monat, und nicht etwa wie irrig als gleichbedeutend dieses Jahres wurde die noch vorhandene Männerbadeanstalt aber­Fleischnot und Zollwucher aufgefordert wird. Bir angenommen wird, 4 Wochen) dadurch ausschließen zu können, daß mals wegen eines Typhusfalles auf Anordnung des Polizeipräsi machen die Genossen schon heute hierauf sie den Handlungsgehülfen zur Aus hülfe mit der nach§ 69 des denten gesperrt, und jetzt hat die Deputation für das städtische aufmerksam. Handelsgesetzbuchs zulässigen eintägigen Kündigungsfrist Turn- und Badewesen den Beschluß gefaßt, die Badeanstalt im engagieren. Sie lassen hierbei außer acht, daß die kürzeren Nordhafen ganz zu schließen. Kündigungsfristen nur dann zulässig sind, wenn in Wirklichkeit die Haben auch im verflossenen Sommer noch hunderttausend Per­Notwendigkeit einer Aushülfe vorliegt. Bestritt der Handlungs- sonen die Anstalt frequentiert, so ist doch das Wasser im Nordhafen gehülfe eine solche, so hat in den meisten Fällen die Beweisaufnahme als einwandsfrei schon längst nicht mehr anzusehen. Die Banke ergeben, daß das tatsächliche Engagementsverhältnis mit einem un- wälzt ihre schmutzigen Fluten in den Hafen und der Schiffsverkehr zutreffenden Ausdruck bezeichnet ist, der für die richterliche Würdi- ist derartig gestiegen, daß nicht ein freies Plätzchen mehr vorhanden gung ausscheidet. 12. Mehrfach halten sich die Prinzipale für be- ist. Kahn liegt an Kahn und harrt der Entladung. Daß dadurch rechtigt, dem Reisenden seinen Verdienst an den Spesen vorzu- das Wasser nicht besser wird, zeigen die vorgekommenen Krankheits­enthalten, wenn sie ihn früher als vereinbart oder üblich, von der fälle. Die Badeverwaltung glaubt die Verantwortung nicht mehr Tour zurückrufen, ohne zu bedenken, daß nur eine gerechtfertigte iragen zu können, die Anstalt unter diesen Umständen im Betrieb Entlassung nach§ 70 des Handelsgesetzbuchs dem Reisenden den An- zu erhalten; auch mußte mit der Befürchtung gerechnet werden, spruch auf die Vergütung nimmt. 13. Bei Geltendmachung von daß die Strompolizei den Platz fündigte. So notwendig nun auch niffes aus§§ 71, 72 des Handelsgesetzbuchs wird vielfach übersehen, reiche Stadtteil" Wedding  " feine einzige Babegelegenheit, ein Um­Gründen für sofortige Auflösung des Dienstverhält der Beschluß erscheint, so verliert der dichtbevölkerte und industrie­daß das Gesetz es gestatet, besondere Umstände in Rücksicht zu ziehen, stand, der sich im nächsten Sommer zur Kalamität auswachſen kann. die im gegebenen Falle die Berechtigung zur fristlosen Kündigung Für die Hochbauverwaltung dürfte das eine dringende von dem Beleidigten sein eigenes vorangegangenes Verhalten nicht Badeanstalt in der Gerichtstraße, für den sie selbst den 1. Oktober ausschließen. Insbesondere wird bei erheblichen Ehrverletzungen Mahnung sein, den Termin für die Fertigstellung der neuen in Betracht gezogen. 14. Vielfach glauben Handlungsgehülfen, daß 1907 angegeben hat, einzuhalten, soll nicht eine unverantwortlich der Kassen- Hausfrankenschein vollen Beweis für ihre Arschwere Schädigung für diese Bevölkerung eintreten. Karlshorst  . Achtung, Parteigenossen! Am Sonnabend, beitsunfähigkeit erbringt, und daß der Prinzipal nicht be- Diese neue Anstalt wird zwei Schwimmbassins, eins für den 10. November, abends 8 Uhr, findet im Lokale des Genossen rechtigt ist, ihm entgegen Beweise für die Arbeitsfähigkeit zu er- Frauen und eins für Männer, sowie achtzig Wannenbäder und C. Gruhn, Restaurant Fürstenbad", ein Unterhaltungsabend statt. bringen. vierundachtzig Brausebäder enthalten, also die größte Anstalt Solistenkonzert( Violine und Pianino), Rezitationen moderner Dich­werden, die Berlin   besitzt. tungen. Die Parteigenossen werden ersucht, mit ihren Frauen usw. recht zahlreich zu erscheinen. Die Bezirksleitung.

Bankow. Heute abend 81% Uhr findet im Feldschlößchen" des Herrn Großfurt eine öffentliche Versammlung statt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Reichstagsabgeordneten Alwin Rörsten über: Der Wert der Gewerbegerichte für den Industriearbeiter". 2. Aufstellung der Kandidaten. Angesichts der am 12. November cr. bevorstehenden Beisigerwahlen für das hiesige Gewerbegericht fordern tir insbesondere sämtliche örtliche und Werkstatt­vertrauensleute der verschiedenen Gewerkschaften auf, für zahl­reichen Besuch dieser Versammlung Sorge zu tragen. Der Vorstand des Wahlvereins.

Friedrichshagen  . Sonntag, den 11. November, nachmittags Uhr, findet im Restaurant Karl Conrad eine Bolts­versammlung statt mit der Tagesordnung: 1. Vortrag Fleischnot und Zollwucher". Referent: Redakteur Düwell. 2. Diskussion. Um recht rege Agitation zu dieser Ver­sammlung und zum zahlreichen Besuch der Parteigenossen bittet Der Einberufer.

Berliner   Nachrichten.

Die juristische Sprechstunde bird vom nächsten Montag, 12. November, ab nicht mehr in der Lindenstr. 69 abgehalten, sondern

Friedrichstr. 16, Aufgang 4, eine Treppe( Handelsstätte Bellealliance).

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Der Bau der Fleischvernichtungsanstalt. Nachdem der Bau einer Fleischvernichtungsanstalt und Fleischverwertungsanstalt mit modernsten Einrichtungen in der Gemarkung Rüdnitz  ( Kreis Ober­barnim) von der Aufsichtsbehörde genehmigt worden ist, soll mit hem Bau möglichst bald begonnen werden. Die Gesamtkosten sind mit rund 1 480 000 m. veranschlagt, davon entfallen etwa 340 000 Mark auf den Bau von Sammelstellen auf dem städtischen Schlacht­hof in Berlin  . Das Anstaltsgebäude bei Rüdnitz   soll rund 650 000 Mark kosten und das Kesselhaus mit der Werkstatt 95 000 M. Hierzu kommen dann noch die Kosten für die Beleuchtung, Be- und Ent­wässerung der Höfe, Herstellung des Rieselfeldes für die Anstalt, für die Terrainregulierung, Pflasterung, Einzäunung, 2% Silo­für den Weiter der Anstalt, eins für 2 Werkmeister und ein drittes meter Anschlußgleise, für Spezialeisenbahnwagen, für einen großen Schornstein usw. Außer diesen Gebäuden sollen noch drei, eins als Vierfamilienhaus für Arbeiter in der Nähe der Anstalt gebaut werden. Die in Berlin   zu errichtenden Baulichkeiten zerfallen in eine Hauptsammelstelle zum Sammeln und Verladen der im Ge­meindebezirk gefallenen Tiere und der Konfiskate aus den Markt­hallen und in eine nur für den städtischen Schlacht- und Viehhof bestimmte Untersammelstelle zum Sammeln und Verladen der Konfiskate und gefallenen Tiere. Die Hauptsammelstelle soll nörd­lich der Landsberger Allee an der Straße 16 errichtet werden und

Ueber ein eigenartiges Wahlfuriofum bei der Landtags- Ersatz­

Aus dem Obdach der Stadt Berlin   meldet jetzt der vom Magistrat veröffentlichte Jahresbericht der Obdachverwaltung, daß im Etatsjahr 1905/06 nicht nur wieder in der Familienabteilung, sondern diesmal auch in der Abteilung für nächtlich Obdachlose ein Frequenzrüdgang eingetreten ist. Beherbergt wurden im Statsjahr 1905/06( in Klammern die Zahlen für 1904/05) von der Familienabteilung 752( 966) Familien mit 2230( 2996) Stöpfen und außerdem 2846( 2805) Einzelpersonen, von der Abteilung für nächt­lich Obdachlose 575 546( 630 714) Personen, und zwar 563 707 ( 610 374) männliche und 11 839( 20 340) weibliche. Ueber die Ab­teilung für nächtlich Obdachlose wird in dem Bericht die Hoffnung ausgesprochen, daß die von dem Pastor v. Bodel­schwingh ins Leben gerufene Arbeitslosenkolonie" Soffnungstal" Wir bitten unsere Genossen, davon gefälligst Notiz nehmen es scheinen, als ob die Zuversicht, die den Herrn v. Bodelschwingh einen weiteren Frequenzrückgang bringen werde. Hiernach könnte ju wollen. erfüllt, von der Obdachverwaltung geteilt werde. In Wirklichkeit Verlag und Redaktion des Vorwärts". weiß aber die Obdachverwaltung sehr wohl, daß sie die Frequenz verminderung, die nun endlich auch in der Abteilung für nächtlich Erster Bericht über die Tätigkeit des Berliner   Kaufmannsgerichts. Obdachlose ereicht worden ist, hauptsächlich der Rücksichtslosig­Der Magistrat hat den Bericht über die Tätigkeit des seit dem keit zu danken hat, mit der sie im vorlegten und im letzten Jahr 1. Juni 1905 in Berlin   tätigen Kaufmannsgerichts für die Zeit von den Obdachlosen den Aufenthalt im Obdach zu ver­seiner Errichtung bis zum 31. März 1906 erstattet. In diesen zehn leiden suchte. Im letzten( bezw. vorletten) Jahr wurden im Monaten liefen 3614 Klagen ein. Von diesen wurden 190 Klagen Obdach 7692( 6524) männliche und 185( 104) weibliche Personen vor Abhaltung des ersten Termins, 1280 durch Vergleich, 8 durch festgehalten, weil sie zu häufig die Gastfreundschaft" des Obdachs Eisenbahnanschluß an die Ringbahn erhalten. Mit der Fertig­Verzicht, 628 durch Klagerücknahme oder Ruhenlassen, 43 durch Ab- in Anspruch genommen hatten, und sie wurden von der Fröbelstraße stellung der Anstalt soll die Abdeckerei in der Müllerstraße ver­gabe an andere Gerichte, 13 durch Anerkennung, 286 durch Ver- nach Dem Alexanderplatz   ſpediert, um wegen Nicht- schwinden. Die Stadtverordnetenversammlung wird sich am fäumnisurteil, 583 durch Urteil nach vorausgegangener Verhand- beschaffung eines unterkommens" bestraft zu 15. d. W. mit dem Bau der Anstalt beschäftigen. lung( 371 nach Beweisaufnahme) erledigt. 583 Klagen schweben werden. Dieses Schicksal erlitten im letzten( bezw. vorletzten) Jahr noch. In den 542 Prozessen, deren Objekt berufungsfähig, weil höher von je 1000 beherbergten Männern 14( 11), von je 1000 beherbergten als 300 M., war, wurden 62 Anerkenntnis- und Versäumnisurteile, Frauen 16( 5). Gegen die Männer war schon im vorletzten Jahr wahl am Dienstag wird gemeldet: Große Aufregung gab es in 122 andere Urteile gefällt. 53 Berufungen wurden eingelegt. Von mit strengerer Behandlung begonnen worden, gegen die Frauen einem Lokal am Stettiner Bahnhof. Kurz vor 11 Uhr vormittags diesen waren am Schluß der Berichtszeit 31 unerledigt, 2 durch wurde erst im letzten Jahr schärfer vorgegangen. Die Wirkung tritt erschienen dort Stimmzettelverteiler, um für den bevorstehenden Vergleich, 4 durch Zurücknahme erledigt. 8 Urteile wurden in der hervor in den Frequenzrückgängen. Man sieht, wie es gemacht Wahlakt ihre Pflicht zu erfüllen, doch hatte der Gastwirt keine Berufungsinstanz bestätigt, 4 aufgehoben und 4 abgeändert. Die wird, um das Glend zu beseitigen". Im Obdach ver- Kenntnis davon, daß in seinem Lokale gewählt werden sollte. Ga Klagesummen schwankten zwischen 1,50 M. und 10 000 m, 903 stehen sie's und sie sind stolz darauf, daß sie es erreicht haben! wurde angenommen, daß der Magistrat vergessen habe, den Wahl­raum zu bestellen und sofort das gesamte Personal herangezogen, Prozesse betrafen ein Objekt von 100 m. bis 200 M. Die größte Die Gotkowsky- Brücke. In der gestrigen Sitzung der städtischen um den Saal zu reinigen und für den Wahlaft bereit zu machen. Bahl der Klagen( 3498) wurde von Angestellten, 116 von Kauf- Tiefbaudeputation unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Dr. Ne ide Tische und Stühle wurden beiseite geschafft, die Plätze für den Vor­Leuten angestrengt. In den kontradiktorisch verhandelten Sachen legte Stadtbaurat Krause die Entwürfe und Pläne usw. für den stand und die Listenführer vorbereitet, und nun hätte die Wahl be= brangen die klagenden Chefs mit 65,4 Proz., die Handlungsgehülfen Neubau der Gogkowsky- Brüde vor. Die jetzige Gozłowsky- Brücke, ginnen können. Gine Viertelstunde nach der anderen verging, es mit 54,9 Proz. mit dem größten Teil ihres Anspruchs durch. Der eine alte verbrauchte Holzbrücke, die oft ausgebessert werden muß, erschienen aber weder Vorstand noch Wähler, und schließlich gingen Ausschuß für Gutachten hat sich mit der Hälfte der Stimmen ist seinerzeit von Charlottenburger   und Berliner   Privat die Stimmzettelverteiler wieder nach dem Parteibureau zurück. Wie ( also gegen) Einführung des Achtuhrladenschlusses( und Offen- Interessenten für eigene Rechnung erbaut worden und genügt den sich nun herausstellte, wurde in dem betreffenden Bezirk gar nicht haltung bis 9 Uhr nur am Sonnabend) für sämtliche offenen Ver- gesteigerten Ansprüchen des Verkehrs, der dort großen Umfang an- gewählt. Durch ein Versehen waren Wahlmänner aufgestellt und kaufsstellen, mit Ausnahme solcher für den Verkauf von Lebens- genommen hat, nicht mehr. Die Brücke liegt auf dem rechten Spree  - Stimmzettel für diese gedruckt worden, obwohl die alten Wahl­mitteln, Konfitüren, Zigarren, Lichten, Seifen, Drogen, ausgeüfer auf Berliner   und auf dem linken auf Charlottenburger   Gebiet. männer gar nicht daran denken, ihr bisher ausgeübtes Amt auf­sprochen, hingegen dafür ausgesprochen, daß das Ortsstatut zur Die Baudeputation genehmigte die Entwürfe, sofern Charlottenburg   zugeben. Regelung der Sonntagsruhe vom Oberpräsidenten genehmigt werde einen Teil der Kosten übernimmt. Die Brücke soll aus Eisen er­und hat endlich das Polizeipräsidium um Anhörung des Ausschusses richtet werden und in der Mitte zwei Aufbauten für die Beleuchtung Ablenkung von Straßenbahnlinien. Die Straßenbahn ist ge­des Kaufmannsgerichts bei der Festsetzung der gesetzlichen Mindest erhalten. Die 50 Meter breite Spree soll in einem Bogen über- nötigt, wegen des Baues der Untergrundbahn wieder einige Linien ruhezeit und der Mittagspause ersucht. Das Einigungsamt spannt werden, damit der Schiffahrtsverkehr in keiner Weise be- in der Nacht vom Spittelmakt abzulenten. Die Gesellschaft für den ist teinmal in Tätigkeit getreten. hindert wird. Die künstlerische Ausgestaltung der Brücke hat der Bau von Hoch- und Untergrundbahnen beabsichtigt, in den Nächten In anerkenenswerter Weise macht der Bericht auf eine Reihe Prof. Grenander   übernommen.( Schon übernommen, noch ehe die vom 8. zum 9. und vom 9. zum 10. November am Spittelmarkt ( 14) häufig wahrgenommener Irrtümer bei den Parteien auf- Stadtverordnetenversammlung den Bau der Brücke genehmigt hat? nochmals eiserne Pfähle einzurammen. Hierzu wird es erforder­merksam. Es sind folgende, deren Vermeidung eine erhebliche Ver- Die Red.) Auf der rechten Spreeuferseite wird vom Salzufer aus lich, in den beiden Nächten von 2 Uhr bis 4 Uhr 55 Min. die Wagen ringerung von Streitigkeiten herbeizuführen geeignet wäre und eine Treppe zur Brücke führen. Die Architektur wird aus diesem der Linien 74 Königstor- Schöneberg und 78 Frankfurter   Allee­deren Bekanntmachung ein allgemeines Interesse be- Grunde sich dort von der auf der linken Seite unterscheiden. Sie Wilmersdorf   durch die Jerufalemerstraße über den Hausbogtei­wird, da die große Breite und die Ufer der Spree für einen Brückenbau plak  , durch die Oberwallstraße, die Französischestraße, über den 1. Die Angestellten glauben, daß ihnen eine Weihnachts  - mit einer unter der Fahrbahn liegenden einfach gegliederten Schloßplak, durch die Breitestraße in beiden Richtungen umzu­gratifitation ohne weiteres zukommt, und daß sie selbst ohne Konstruktion sich eignen, dem Auge gerade Linien bieten. Die jetzt Abrede eine solche gleichsam ortsüblich erhalten müßten. 2. Es wird ausgebefferte alte Brücke soll als Notbrücke bis zur Fertigstellung Zu dem Raubanfall auf den Geldbriefträger Hammer wird weiter oft versucht, dem Gegner durch Teilung des Anspruchs unter Vor- der neuen Brücke bestehen bleiben. Letztere wird etwas oberhalb berichtet, daß der Räuber Mar Gärtner gestern mittag unter den behalt weiterer Ansprüche" die Möglichkeit der Berufung zu der alten Brücke in geradem Zuge der Marchstraße errichtet und für nötigen Sicherheitsmaßregeln in das Moabiter Untersuchungs­nehmen. 3. Reisende sind oft der Ansicht, daß nicht das Gericht die Aufnahme von zwei Gleisen der Straßenbahnen nach Charlotten- gefängnis übergeführt worden ist. Er machte darüber, wie er auf der Niederlassung des Chefs, sondern das Gericht ihres Domizils burg   eine genügende Breite erhalten. Wegen der Beitragsleistung Sen Gedanken der Beraugung eines Geldbriefträgers gekommen sei, zuständig sei, weil ihnen das Geld per Post zugeschickt wird. 4. Die und der Unterhaltungskosten sollen noch Verhandlungen mit Char  - folgende Angaben: Er hätte sich am Sonnabend umsonst nach Arbeit Kaufleute glauben meist, fie müßten Ansprüche gegen ihre An- lottenburg gepflogen werden. umgesehen und am Sonntagabend zu seinem Schrecken gesehen, daß gestellten beim ordentlichen Gericht einklagen. 5. Die Angestellten fein Geldvorrat, der am Freitag bei seiner Ankunft in Berlin   noch 9 M. betrug, sehr zusammengeschmolzen war. Als er nun am Montag vormittag durch die Pfuelstraße ging, wäre gerade ein Geld­briefträger aus dem Neubau herausgetreten, und sofort hätte der Gedanke sein Gehirn durchzuckt: Wenn du doch einen

anspruchen dürfte:-

leiten.

find oft der Meinung, der Chef müsse ihnen ins 3eugnis Berkauf von Richard Wagner  - Briefen. 20 eigenhändige Briefe schreiben, daß sie auf eigenen Wunsch" ausgetreten sind. 6. Die des Meisters, an den verstorbenen Hofopernfänger Franz Betz   ge­Chefs erteilen oft schlechte 3eugnisse deswegen, weil sie richtet, wurden gestern in Rudolph Leptes Kunstauktionshaus ver­einen ärgerlichen Vorfall, der sich zuletzt ereignet hat, zu arg be- steigert. Außerdem eine an Bez gewidmete Partitur des Schuster­tonen und nicht berücksichtigen, daß sie doch über die ganze liedes aus den Meistersingern, für den Konzertvortrag mit ab­Dauer des Vertrages sich äußern sollen. 7. Von den Angestellten weichendem Orchesterschluß eigens für den Sänger eingerichtet und folchen Mann, der gewiß viel Geld mit sich herumträgt, an

Dann

wird oft geglaubt, daß eine wenn auch ganz geringfügige ende- eigenhändig von Wagner in seiner bekannten zierlichen Notenschrift einer entlegenen Stelle unbeobachtet berauben könntest." fei er sogleich in den Neubau gegangen und habe sich

rung der Vertragsbedingungen den ganzen bisherigen geschrieben. Der Andrang von Kaufluftigen war ein recht bedeutender, darin umgesehen. Er sei zu der Ueberzeugung gelangt, daß dort Bertrag, besonders aber in betreff der Kündigungsbedingung auf- namentlich von seiten der Buch- und Antiquariatshändler, auch viele die Beraubung des Briefträgers ungestört ausgeführt werden könne. hebt. Es ist wiederholt vorgekommen, daß der Angestellte meinte, frühere Verehrer von Betz waren erschienen. Die Partitur erstand Nachmittags habe er sich dann den Play ausgesucht und gesehen, daß mit der Erhöhung oder der Verlegung der Arbeitszeit nicht ein Leipziger   Buchhändler für 2600 M., die Briefe zusammen ein daß in der zweiten Etage zahlreiche Rundeisenstücke, die sich zu der mehr die bisherige einmonatige, sondern die gesetzliche Kündigungs- Berliner   Buchhändler für 1400 M. Beides durchaus mäßige Preise. Tat eigneten, herumlagen. Im Gewerkschaftshause beschlagnahmte frist respektiert werden müsse. Besonders häufig aber trat es ein, Die ganze Versteigerung währte knapp 5 Minuten.

die Kriminalpolizei das Handwerkszeug und den Koffer des Ver­daß nach stattgehabter, aber sodann sofort widerrufener Kündigung Der Forstfiskus als Grundstücksspekulant. Der durch die hafteten. Man fand aber darin nichts, was auf eine Täterschaft der Angestellte die gesetzliche anstatt der einmonatigen Kündigung Döberizer Heerstraße abgeschnittene nördliche Zipfel des Grime- Gärtners bei dem Ueberfalle schließen ließ. Von der Eisenstange, beanspruchte. 8. Häufig liegt der Fall so, daß der Prinzipal jemand walds soll bekanntlich in eine Billenkolonie umgewandelt werden. mit dem er Hammer niederschlug, ist jetzt eriviesen, daß er sie auf 3ur Probe" ohne irgend eine zeitliche Begrenzung oder Kündi- Wie gemeldet, wird das Terrain, aus welchem die Schießstände usw. dem Neubau gefunden hat. Dem überfallenen Geldbriefträger gungsabrede engagiert hat und nun glaubt, daß er den Angestellten entfernt werden sollen, gegenwärtig nivelliert, wobei zugleich die Hammer geht es noch nicht besser; er ist noch immer nicht ver­jederzeit ohne Kündigung fortschiden kann. Er ist dann sehr er- neue Rennbahn, unter Benugung der natürlichen Bodenerhebungen, nehmungsfähig, doch besteht nach wie vor die Hoffnung, ihn am staunt, zu hören, daß ein solches Probeengagement sich vom festen festgelegt wird. Das Nivellement wird Anfang Dezember fertig- Leben zu erhalten.