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Politifche Ueberficht.
Die Erfazwahl im sechsten Nürnberger Landtagswahlkreise hat, wie bereits gestern berichtet wurde, am 4. Juli stattgefunden. Der Genosse Rollwagen erhielt 4576 Stimmen, 133 Stimmen waren ungültig. Die bürgerlichen Barteien waren gar nicht in die Wahl eingetreten. Bei der Hauptwahl am 31. Mai erhielt Genosse
atten afrikanischen Beamten und Offisiere und bor allen Dingen die Offiziere Wißmanus aber werden sich in ihrer erdrückenden Mehrheit darüber einig sein, daß Eugen Wolf... hundertmal cher als oftafrikanischer Sach verständiger in Betracht zu ziehen ist als Herr v. Pechmann. Wir kommen zum Schlusse auf den Umstand, daß man wieder Zu welchen Albernheiten, in gewissem Sinne tann man sagen: einmal den Versuch gemacht hat, in diesem Prozesse eine in den Blasphemien das Bestreben der katholischen Breffe führt, all' und b. Haller 5236, der Freifinnige Bengert, der von allen bürgerlichen afrikanischen Kolonien zulässige, von der heimischen Moral ab- jede Kultur und Ethik auf das Christentum zurückzuleiten, beweist Parteien, mit Ausnahme des Zentrums, unterstützt wurde, weichende Moral für die Europäer aufzustellen. Wir anständigen an einem tomischen Beispiel die Märkische Volkszeitung", das 8162 Stimmen. Unsere Stimmenzahl hat sich also um 560 ber" Afrikaner" weisen diesen Versuch mit Entrüstung Sentralorgan der katholischen Vereine von Berlin und Umgegend, ringert. Das liegt aber nur zum fleineren Teile an Wahlflauheit zurück.... An fich ist der oftafrikanische Neger, im Gegensatz zu das sich vorwiegend von den Abfällen der„ Germania " nährt. Das infolge Untätigkeit der Gegner, sondern baran, daß in dem Bezirke den Menschenfressern der Südsee, durchweg friedlich, harmlos und eble Blatt schreibt, nachdem es in einer Rieler Storrespondenz die viele Hunderte von Eisenbahnern wohnen, die sich nicht zur Wahl von verhältnismäßig enständiger Gesinnung. Wenn er zu der Waffe greift, gezwungen durch irgendwelche Umstände, so führt er Anivesenheit der japanischen Kriegsschiffe im Kieler Hafen ge- getrauten, weil sie sonst sofort als Sozialdemokraten tenntlich gewesen wären, da kein anderer Kandidat aufgestellt war. In den den Krieg natürlich noch barbarisch, weil er eine andere als eine schildert hat: barbarische Kriegführung bisher nicht gelernt hat. Damit aber Die Herrschende Religion in Japan ist der Buddhismus , der Bezirken mit reiner Arbeiterbevölkerung haben wir denn auch annun ein von uns geübtes barbarisches Auftreten gegen die Neger Schintoismus( Kultus der Ahnen des Kaisers) und Konfuzianismus. nähernd die gleiche Stimmenzahl erhalten wie bei der Hauptwahl; rechtfertigen zu wollen, ist nimmermehr zulässig." Leider kann das Christentum nicht so recht Fuß faffen; es gibt dagegen ist überall dort, wo Eisenbahner wohnen, ein kleiner Rüd58 000 Statholiken, 26 000 russische und 46 000 proteftantische gang zu verzeichnen. Christen. Jm 16. und 17. Jahrhundert floß in Japan
Die Deutsche Tages- 3 tg." vermutet als Verfasser dieser für die Petersclique vernichtenden Auslaffungen den Sie bedroht ihn mit Bloßstellungen in dem gegen die Köln . 8tg." anhängigen Petersprozeß.
Es tönnte leicht kommen, daß die Petersgarde aus diesem Prozeß noch zerschundener zurückkehrte, als aus dem Spießrutenlaufen in München !-
Ueber die Tucker- Brief- ,, Enthüllungen", mit denen die Petersclique soviel Staub aufzuwirbelu sucht, bemerkt die Röln. 8tg.":
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Geht er oder geht er nicht der Herr v. Köller? Diese Frage
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reichlich Chriſtenblut. Möge fich auch hier der Spruch beschäftigte seit einigen Tagen die Straßburger Politiker. Die Das Blut der Märtyrer ist Same der Christen". Je mehr die materielle Kultur eine geistige Kultur liberale Straßburger Zeitung" brachte die Nachricht, daß Staatszur Folge hat, werden die bestehenden Religionen dem gefunden fekretär v. Köller am Anfang des Jahres 1908 seinen Posten verDenken nicht genügen; es ergibt sich dann die Alternative: ent- laffen werde. Aber bald wurde der Ente der Hals abgedreht. Am Mittwoch erschien in derselben Zeitung ein Dementi des Staatsweder Atheismus in den verschiedensten modernen Schattierungen, sekretärs, in dem er die Meldung des liberalen Blattes für falsch wie die Gebildeten Japans ja durchschnittlich schon Atheisten sind, erklärte. Er habe die Absicht, am 1. Oktober 1909 seinen Abschied oder das Christentum. Da aber der Atheismus die Basis einer Kultur auf die Dauer nicht sein kann, wie Europa beweist, so ist zu nehmen. Reflektanten auf den Staatssekretärposten in den Reichsmit Recht zu hoffen, daß es dant der göttlichen Vorsehung im landen können sich also darauf einrichten. oll fernen Often auch einmal heißen wird: Christus herrscht, Christus ung der fiegt, Christus triumphiert! Einziehung der Eintalerstücke. Von sozialdemokratischer Seite wird so gern darauf bin Schon durch früheren Beschluß des Bundesrats sollten die gewiesen, daß die heidnischen Japaner die christlichen Russen Eintalerstücke eingezogen werden, da sich aber ein Mangel an Besiegten, um dann den Atheismus in allen Tonarten zu preisen.
Doch die Herren um Bebel und Singer übersehen ganz, baß die größeren Silbermünzen herausstellte, wurden sie in beschränktem heidnischen Japaner sich im christlichen Europa ihre Kultur geholt Maße weiter dem Verkehr übergeben. Durch Beschluß des Bundeshaben, und daß ihre verblüffenden Siege zum größten Teile eine rats vom 27. Juni 1907 wird jetzt erneut die Außerkurssegung der Anleihe beim Christentume darstellen. Möge die göttliche Vor- Eintalerstücke deutschen Gepräges verfügt. Sie gelten vom 1. Dtfehung es leiten, daß dieses intelligente Boll bald das Christentum tober 1907 ab nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel. Es ist selbst fennen lernt." von diesem Zeitpunkt ab außer den mit der Einlösung beauftragten Kassen niemand verpflichtet, diese Münzen in Zahlung zu nehmen. Von diesen Kassen werden sie dagegen noch bis zum 30. September 1908 zu dem Wertverhältnisse von drei Mark gleich einem Taler sowohl in Bahlung als auch zur Unwechselung angenommen.
Diesen Ausführungen gegenüber muß wieder und wieder betont werden, wie wir schon des öfteren getan haben, daß der Zuckerbrief für den Tatbestand gänzlich gleichgültig ist und schon feit Ewigkeit, da diese plumpe Fälschung sehr bald als solche ers fannt und auch von Bebel zugegeben ward, gegen Peters gar keine Rolle gespielt hat, wohl aber von ihr und seinen Freunden nach allen Richtungen zum Schube Peters' ausgenut i ft. Peters selbst scheint num allerdings an dem Geheimnis nicht viel gelegen zu haben. Wir möchten aber annehmen, daß, abgesehen von Peters, viele Tausende von Menschen in Deutschland , die jahrelang mit dem Tuckerbrief genarrt sind, ein sehr großes Interesse an der Auf- Es ist richtig, die Japaner haben sich ihre heutige Kriegskunst klärung der Fälschung haben. Wir möchten ferner es für fraglich und ihre Kenntnis der Handhabung moderner Mordinftrumente, mit erklären, daß Peters dem dunkeln Biedermann, der sich ihm zum denen sie die Russen besiegt haben, aus dem„ chriftlichen Europa" Kaufe angeboten hat, überhaupt noch Diskretion zu halten verpflichtet ist, und es für zweifellos zulässig er- geholt; aber daß, wie das katholische Blatt behauptet, die Herstellung flären, daß Peters für seinen fäuflichen Gewährsmann 10 000 20. und der Gebrauch solcher Werkzeuge zur Vernichtung Hunderttausender bei einem guten Bankhause deponiert und dann das große von Menschenleben mit der Kultur des Christentums identisch ist, Geheimnis offen aller Welt kundtut. Die 10 000 M. das haben wir bisher nicht gewußt. Wäre die naive Behauptung würden gewiß leicht zu beschaffen sein." des Blattes richtig, dann enthielt sie die schwerste Anklage gegen das Christentum, die sogenannte Religion der Liebe."-
Peters wird sich natürlich hüten, mit dem Namen herauszurücken. Der ganze Schwindel würde ja dann nicht mehr siehen!
Madrid , 2. Juli. ( Eig. Ber.) Unter der Leitung ihres Führers Salmeron hielt die„ Union Republicana" hier vom 26. bis 30. Juni ihren Kongreß ab, einen Kongreß, dessen Verlauf geradezu als kläglich bezeichnet werden sauß; nahmen doch die persönlichen Zänkereien einen großen Teil der Verhandlungszeit in Anspruch. So brauchte man z. B. einen vollen Tag für die Debatte über die Gültigkeit der Mandate und als dann endlich der Parteitag glücklich konstituiert war, herrschte allgemeine Unzufriedenheit und jeder war der Ansicht, daß dieses oder jenes für gültig erklärte Mandat im Grunde genommen doch ungültig sei. Sogar die Polizei spielte auf diesem unglückseligen Kongreß eine nicht unbedeutende Rolle: sie hatte zu wiederholten Malen dafür zu sorgen, daß der Versammlungssaal sich nicht in ein Schlachtfeld berivandle.
Von allen Aeußerungen der Redner ist besonders die Salmerons bemerkenswert, der feststellte, warum er nicht gemäß den Weisungen des Kongresses vom Jahre 1903 in der Zwischenzeit die„ Revolution gemacht habe. Der alte Nepublikaner fab sich nämlich genötigt zu bekennen, daß die Partei da ganz einfach seinem Rufe nicht gefolgt war! Bei allen Lokalkomitees der verschiedenen republikanischen Gruppen im im Lande hatte er herungefragt, wie es denn mit dem republikanischen Geiste" stände und ob sie bereit seien, sich an der revolutionären Erhebung zu beteiligen von allen Seiten erhielt er Absagen, die sehr wenig geeignet waren, ihm Mut zu machen. Nicht geringe Bewegung erregte es, als Salmeron einige dieser Antworten den Stongreßteilnehmern vorlas.
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Der frühere Anarchist und jetzige Führer der sogenannten Pseudo- Nevolutionäre" Zerroug erwiderte auf Salmerons Ausführungen: Dieser hätte überhaupt niemand befragen dürfen; denn eine derartige Fragestellung könnte ja gar kein anderes Resultat haben, als die Befragten zu entmutigen und ihnen zu zeigen, daß ihr Führer wegen des Gelingens der geplanten revolutionären Bewegung in Zweifel und Unruhe sei. Also habe Salmeron, statt feiner Partei Mut einzuflößen, sie entmutigt. Lerroug schloß: ,, Salmeron war unser General. Er durfte uns nicht um Rat fragen er hätte tommandieren müssen!"
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Salmeron wieder führte die allgemeine Entmutigung und Des moralisation gerade auf Zerrour tendenziöse Propaganda zurück: " Zerroug hat gesagt und geschrieben, man milffe die Bourgeois aufhängen, die Fabriken verbrennen, die Klöster stürmen, die Mönche töten, den Nonnen ihren Schleier rauben und sie zu Müttern machen! Diese Sprache hat unserer Sache sehr gefchadet." Schließlich konstatierte Salmeron, daß er sich angesichts der Ohn macht der republikanischen Partet, aus eigener Kraft die Revolution heraufzubeschwören, der Bewegung der Solidaridad CataIana" angeschlossen habe, das heißt jener Koalition aller Parteien Kataloniens , die gegen den erdrückenden Zentralismus der spanischen Regierung fämpfen.
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Quertreibereien.
Die Deutsche Krankenkassenzeitung" schildert eine intereffante Episode aus des Grafen Posadowsky Amtstätigkeit, um zu zeigen, welche Mittel angewendet worden sind, um diesem ein Verbleiben im Amte zu verekeln:
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Die Straßburger Liberalen und die Arbeiterfrage. In seiner legten Mitgliederversammlung beschäftigte sich der giberale Verein in Straßburg auch mit der Frage der Organisation der Arbeiter. Während die Akademiker des Vereins, der frühere Pastor Wolf, der durchgefallene Reichstagskandidat Rechtsanwalt Burger, der Arzt Dr. Bad, die Gewinnung von Arbeitern für möglich hielten, äußerte fich der Fabritdirettor & rant, also ein Mann, der im Verkehr mit Arbeitern steht, sehr peffimistisch. Er hat jebenfalls die Klaffenscheidung, die der Kapitalismus herbeiführt, besser begriffen, als alle die Herren Atabemiter.
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Jm Neichsversicherungsamt war einer der beiden Direktor Der Polizeispitzel Karl Schröder gestorben. posten neu zu besezen. Der Zufall will, daß das Präsidium und der andere Direktorposten an Herren übertragen sind, die Katholiken Am 26. Juni starb in Zürich der einstmals vielbekannte und viel find. Für die offene Direktorstelle fam in erster Reihe ein lang genannte deutsche Polizeifpigel Schreiner Karl Schröder im Alter von jähriges verdienstvolles Mitglied des Reichsversicherungsamtes 58 Jahren. in Betracht, das gleichfalls Katholik ist. Lediglich der Kon Sozialistengesetzes Zu Zeiten Bismards, Buttkamers und des feffion nach; politisch zählt der Betreffende, wie das bei einem stand der biedere Schröder im Dienste des Berliner Polizeidirektors höheren preußischen Beamten gar nicht anders sein kann, zur ton Krüger. In der Reichstagsfizung vom 27. Januar 1888 nun, da fervativen Partei. Im Reichsamt des Innern wurden denn auch das Sozialistengesetz verschärft und verlängert werden sollte, konnten die Bedenten, daß der Dritte an der Spitze des Reichs- unsere Genossen Bebel und Singer durch Aftenstücke bie Tätig bersicherungsamtes Katholik sei, ganz mit Recht nicht gelten gelaffen. Man fab felbstverständlich die persönliche Tüchtigteit feit Schröders und seines Komplicen Haupt in Genf im Dienste der des Kandidaten als den einzig zuverlässigen Maßstab an. deutschen Polizei enthüllen. Vom Züricher Polizeikommando war Wenn auch in derlei Unterhandlungen zunächst nur der nämlich festgestellt worden, Bersonalreferent im Reichsamt des Jnnern aktiv hervortritt,
so ist doch als selbstverständlich anzunehmen, daß der Staatsfefretär fein Einverständnis bei der Besetzung eines solchen wichtigen Bostens gibt. Die Besegung der Stelle schien geordnet. Der fragliche Beamte wurde bereits vom Präsidenten des Reichsbersicherungsamtes in ziemlichem Umfange zu den Arbeiten seines neuen Ressorts herangezogen und die ganze Beamtenschaft mußte annehmen, daß die Sache perfett sei. Da erschien im Dezember vorigen Jahres in der Tagespresse ein Angriff auf Posadowsky, dowsky, der diesen beschuldigte, die Katholiken bei den Stellenbesetzungen zu bevorzugen. Wir sind überzeugt, der Angriff tam aus offigiöser, bülowfreundlicher Feder. War er Ursache oder Folge, daß man sich auch in der Neichskanzlei für die Stellenbesetzung interessiert? Tatsache ist jebenfalls, daß der vakante Direttorposten plöglich einem anderen Beamten aufiel, der katholische Kandidat beiseite geschoben wurde. Die organisatorischen Talente des neuen Direktors follen sich zwar erst entfalten, aber da es sich um einen Studienfreund des Herrn v. Roebell handelt, so wird hoffentlich niemand zweifeln, daß der rechte Mann gefunden wurde. D6 Graf Posadowsky infolge des offiziöfen Angriffs selber einlenkte, oder ob er Einflüssen von der Bülow Seite nachgab, bleibe dahingestellt. In jedem Falle war die Aktion auf eine Brüs fierung angelegt."
Sächsische Wahlreform".
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Graf Hohenthal, der Minister des Innern im Königreich Sachsen, hat endlich den Schleier gelüftet, womit er bislang seinen Wahl reform" plan ängstlich bedeckt hielt. Das„ Berliner Tageblatt" meldet unterm 5. Juli aus Dresden :
Daß Schröder seit Jahren im Dienste der Berliner Polizei steht, anfangs monatlich 200 M. Gehalt und in den letzten Jahren 250 M. pro Monat erhalten hat.
thi Daß er das Geld auf Anweisung des Polizeirats Krüger in Berlin empfangen, seine Berichte an den Polizeibeamten Crüder gefandt hat.
Daß bei Schröder bei der Haussuchung eine Kiste Dynamit, aus der Dynamitfabrik Opladen, Regierungsbezirk Düsseldorf stammend, gefunden wurde, die Schröder von den Anarchisten Etter und Wübbeler empfing.
Daß Schröder mit den Anarchisten Stellmacher, Kammerer, Kaufmann, Hennel u. a. genau bekannt war und in intimen Beziehungen stand und im Herbst 1883 einer in Zürich stattgehabten Konferenz Schweizer Anarchisten beiwohnte, bei der auch die Genannten zugegen waren.
Daß seine Verbindung mit der Berliner Polizei der Anarchist Kaufmann vermittelte, und nach Schröders Aussage auch Kaufmann im Dienste der Berliner Polizei arbeitete.
Daß Schröder alle neu erscheinende sozialistische und anarchis stische Literatur für die Berliner Polizei anzuschaffen und dieser sofort zuzusenden, daß er die bezüglichen Versammlungen der erwähnten Richtungen zu überwachen und die darin anwesenden Berjonen zu denunzieren hatte.
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Daß Schröder in Versammlungen und Wirtschaften die Arbeiter durch seine Reden erhitzt und aufgehetzt und sie auf den Weg der Gewalt, als dem einzigen Mittel zur Rettung, verwiesen und zur Propaganda der Tat" aufgefordert hat."
Durch die Enthüllungen im Reichstage war dem Schröder wie dem Haupt das Handwerk gelegt. Schröder wäre aus der Schweiz ausgewiesen worden, wenn er nicht vorher schon das Schweizer Bürgerrecht erworben hätte.-
Der Minister Graf Hohenthal hat gestern auf dem Gemeindetage in Bautzen den Schleier von dem zukünftigen Die Auffrischung der damaligen Enthüllungen ist heute gerade fächsischen Landtagswahlrecht gelüftet. Nach seinen zeitgemäß, da in der Schweiz und speziell wieder in Zürich und Ausführungen soll das allgemeine, direkte und geheime Landtags- Genf verschiedene„ Biedermänner" à la Schröder zum Schaden der wahlrecht eingeführt werden. Jeder, der über 1600 M. Staats- fozialdemokratischen Arbeiterbewegung ihr Unwesen treiben. steuern zahlt oder in den Landeskulturrat wählt oder das Einjährigfreiwilligeneramen gemacht hat, foll eine Zufasstimme Weshalb man fich durch die Leber schoß? Der 21jährige Student erhalten; jedoch erhält niemand mehr als eine Zusatzstimme. der Rechte Rudolf Albert in Halle geriet eines Morgens nach Aus diesen Wahlen sollen etwa 40 Abgeordnete hervor- durchkneipter Nacht im Café Marktschloß mit dem Steuerfekretär, gehen. Das Land wird zu dem Zwecke nach den Amishauptmann Leutnant der Reserve Jakobs in Streit. Jakobs hatte in der schaften in Kreise eingeteilt. Außerdem sollen die Gemeinden Meinung, Albert habe sich ihm nicht vorgestellt, in Beziehung auf und Bezirksverbände als solche eine bestimmte Anzahl Abgeordnete legteren die Aeußerung getan:" Was ist denn das für ein häßlicher wählen. God pand Prolet?" Albert applizierte darauf deni Jakobs eine Dhrfeige, daß
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Unter großem Lärm und nicht ohne lebhafte Proteste billigte die Majorität des Kongresses sodann die Haltung Salmerons. Dieser legte hierauf sein Amt als Führer der Partei nieder und die Zeitung Um die Vorzüglichkeit dieser Wahlreform" gebührend wirdigen fein Gegner gegen das Büfett flog, und als Jakobs die Aeußerung der„ Union Republicana" wurde durch Kongreßbeschluß der republi- zu können, muß man wissen, daß der Landtag nach der Wahlrechts- nicht zurücknahm, erhielt er von Albert noch eine zweite tanischen Minorität der beiden Kammern übertragen. war Folge davon ein Pistolenduell int denkschrift von 1904 aus 88 Abgeordneten bestehen sollte. Wenn Ohrfeige. Man kann sagen, daß mit diesem famosen Kongreß die republi- also etwa 40" Abgeordnete aus direkten Wahlen hervorgehen sollen, so der Dölauer Heide am Morgen des 25. März. kanische Partei Spaniens als Partei zu existieren aufgehört hat. bedeutet das, daß die Hälfte der Landtagssite von den Gedingungen lauteten dreimaliger Kugelwechsel bei 16 Meter Die meisten ihrer Mitglieder, mehr persönliche Freunde Salmerons meindevertretungen gewählt werden sollen, in denen die Kenntnis bekommen hatten, fahen fie Jakobs in Offiziers- Uniform Als Polizisten hinzukamen, die von der Sache als überzeugte Republikaner, werden sich der Solidaridad Catalana" Besitzenden dank reaktionärer Gemeindewahlrechte stets die über- fchwerverletzt am Boden liegen. Er hatte einen Schuß durch die anschließen und in dieser Organisation völlig aufgehen. Der pseudo- wiegende Mehrheit haben. Die Hälfte der Landtagssige Leber erhalten. revolutionäre" Flügel unter Zerrour aber, auf der einen Seite von wird also den Besitzenden ohne weiteres garantiert. Und Jakobs wurde vor einiger Zeit vom Kriegsgericht, das die Sache um die andere Hälfte wird nicht etwa im ehrlichen wegen Gefährdung militärdienstlicher Interessen von seinen einstmaligen Freunden, den Anarchisten, verpönt und von Kampfe Mann gegen Mann gerungen werden, sondern ben hinter verschlossenen Türen verhandelte, zu drei den Sozialisten scharf angegriffen, wird an seiner Impotenz zugrunde Besigenden wird auch hier ein Doppelwahlrecht gegeben, sie erhalten, Monaten Festungshaft verurteilt. Albert erhielt heute von der Strafgehen. Das ist das Los einer Partei, die seit 84 Jahren unaufhörlich privilegiert sind hier abermals doppelt soviel Recht, wie der Pronachdem sie als die Erwähler der einen Hälfte des Landtages bereits fammer fünf Monate Festungshaft .- von der„ Nevolution" gesprochen hat, ohne je den Mut zu finden, letarier.
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den ernstesten Elementen der Partei verlassen, auf der anderen Seite
es einmal mit ihr zu versuchen, das Los einer Partei, die durch ihre Mit solch aufreizenden Ungerechtigkeiten glaubt die sächsische groben Frrtümer und Unzulänglichkeiten mehr als irgend jemand Regierung den Zorn des Volfes über die Wahlentrechtung von 1896 fonft dazu beigetragen hat, die Bourbonen am Nuder zu belassen. stillen zu können. Die sächsische Klassenbewußte Arbeiterschaft wird ihr schon begreiflich machen, wie sehr sie sich irrt!-
Oefterreich.
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