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c. 2.

getnt tägt außer Montags. h pränumerando: Biertel­tlich 3,30 Mart, monatlich 10 mt, wöchentlich 28 Pfg. frei n's Haus. Einzelne Nummer Pfg. Sonntags- Nummer mit Illustr. Sonntags- Beilage Neue Selt" 10 Bfg. Poft- Abonnement: 30 Mt.pro Quartal. Unter Kreuz­and: Deutschland   u. Defterreich= Ingarn 2 M., für das übrige Ausland 8 Mt.pr.Monat. Eingetr. n der Post- Rettungs- Preisliste für 1893 unter Nr. 6708.

Vorwärts

Saferttons- Gebühr beti fanfgespaltene Betitzette Baunt 40 fg., für Berein, Bersammlungs- Anzeigen 20 Snferate für die nächste Numm müffen bis 4 Uhr Nachmittags in ber Expedition abgegeben werden. Die Grpedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr Abends, an Sonn­und Festtagen bis 9 Uhr Bor­mittags geöffnet.

fernfpred- 2nflug Amt I, Nr. 4186.

Berliner   Bolksblatt.

Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.

Frankreich  .

Wir haben aus Paris   zwei Briefe erhalten, die wir nachstehend zum Abdruck bringen. Der erste fommt aus der Mitte der französischen   Partei, der zweite ist von einem bekannten deutschen   Genoffen, der seit Mitte der Sechziger Jahre in der französischen   Bewegung steht, und mit ihr verwachsen ist:

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Paris  , den 29. Dezember.

Dienstag, den 3. Januar 1893.

Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3.

auf alles vorbereitet sein. Vielleicht werden wir, fobald die Schrecken sehen, baß die von ihnen mit so großer Schadenfreude Bammern wieder zusammentreten, in Massen nach dem Palais Bourbon  ( dem Sitz der Kammern) rücken müssen. Doch auch gefeht den Fall, in so kurzer Frist die Kammern versammeln sich wieder am 10. Januar geschieht äußerlich garnichts, so ist das blos ein Aufschub der Aktion. Die Auf­lösung der Kammer ist nah, und dann kommt die Zeit der un­vermeidlichen Entscheidung. Und wir sind bereit.

Paris  , den 28. Dezember.

1000 Millionen

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bloßgelegte Rorruption weniger die einzelnen Personen und Bar­teien, als das ganze herrschende System trifft, und so jedes neue Beweisstück von der Verderbtheit der führenden Per fonen und Parteien nur ein Sägenschnitt mehr an dem Afte ist, auf dem sie selber mit denen siten, die sie hinabstürzen wollen. Wäre nicht persönlicher und Parteineid mit im Spiele, der Banama- Standal hätte überhaupt nie die Dimensionen an­genommen, die ihn heute schon zu einem Weltstandal machen. Und wir sind noch keineswegs am Ende der Dinge. Vorläufig Die gegenwärtige Lage in Frankreich   ist folgende: Die L. F. Nichts zeigt offener all die Heuchelei und Verkommen- handelt es sich doch nur erst um die zwei bis drei Millionen, die opportunistische Republik   ist völlig zu Grunde gerichtet, und sie heit der herrschenden Gesellschaft, als die nun seit Wochen unter der Presse und den Parlamentsmitgliedern zuflossen. Was ist reißt in ihrem Sturz die radikale Republik   mit; alles verschlingt dem Kollektivnamen Panama Standal zu Tage geförderten aber Diese Summe im Vergleich zu Den tausend der Panama- Skandal  , dem nach dem Wiederzusammentritt der Gaunereien und Diebereien. Was turz vorher noch vielen als und vierhundert Millionen, welche die Panama  - Gesell­Kammer Interpellationen betreffend die Angelegenheiten des grünende Aue erschien, erweist sich jetzt als ein Rothmeer, wo schaft verschlang? Rechnet man selbst noch die acht bis zehn Millionen Crédit foncier" und die Uebereinkünfte mit den Eisenbahnen eine elle die andere überstürzt und eine jede ein Stück dazu, welche die an der Emission( Ausgabe) der Panama  - Aktien und a. f. w. folgen werden. Ziemlich die ganze Rammer wird in bald von dieser, bald von jener herrscherftolzen, hochmüthigen Obligationen betheiligten Konsortien einheimsten, so macht dies den Standal hineingezogen werden; und sollte wirklich der Eine Partei mit sich in die dickschmutzigen Fluthen reißt. Da treiben noch immer kein großes Prozent der aufgebrauchten Summe aus. oder der Andere unberührt bleiben, so wird sich doch die Schande sie den aufgedunsenen Leichnam eines noch gestern viel umwor- Was soll dann erft werden, wenn Nachforschungen über den auch über jene ergießen, die nichts begangen haben. Wir be- benen Bantiers an uns vorüber, dort einen mit dem rothen Band Verbrauch der reftlichen 1380 Millionen angestellt werden? finden uns eben thatsächlich jezt in einer Periode der Re- der Ehrenlegion geschmückten Rock, bier den palmgestickten Frack Wie es heißt, soll ja nicht einmal ein Viertel des eingezahlten 1olution. eines Akademifers, weiter wieder das eine und andere Portefeuille Rapitals für eigentliche Arbeiten verausgabt worden sein. G3 Wer hat nun jenen Schlag vorbereitet und geführt? Augen- diefes und jenes Ministers, während da und dort bald ein muß somit mindestens eine Milliarde fheinlich einerseits die Reaktionäre, andererseits Conftans mit Senatoren-, bald ein Abgeordneten- Mandat auf- und niedertaucht. gestohlen worden sein, und man kann sich darum auf noch feinem ergebenen Werkzeug Andrieux. Die Reaktionäre arbeiten Dabei sieht man mit den fothigen Wellen so manche Journalisten ganz interessante Enthüllungen gefaßt machen. Weiß man doch augenblicklich ganz fieberhaft. So halten z. B. die Bonapartisten feder auf- und niedergleiten, die während sie die Panamisten heute schon, daß man z. B. Herrn Eiffel die Dammarbeiten, nter dem Namen Plebiszitausschuß"( comité plébiscitaire) umschmeichelte, nicht selten die Staatsgewalt gegen die Sozialisten deren Ausführung an dem ohnedies schon hohen Preis von 20 Fr. tiglich zwei Zusammenfünfte ab, und in allen Winkeln von Paris   aufrief. per Rubikmeter berechnet wurde, zu dem Preise von 85 Fr. per giebt es geheime Berathungen. Man bereitet augenscheinlich Die Sozialisten, hieß es erst jüngst in der Kammer, wollen Rubikmeter übertrug, und daß Herr Hebrard, Senator and eirten Sandstreich vor, der sich hinter das Plebisait- die Befragung alle Güter, alle Werthe theilen. Nun steht auch das blödeste politischer Leiter des offiziösen Lemps", aus einer früheren des Volkes verstecken will. Auge, auf welcher Seite die Theiler" stehen. Alle Parteien, Rompagnieschaft mit Eiffel einen Gewinn von nicht weniger Was haben unterdeß die Revolutionäre geleistet? In zwei mit Ausnahme jener, deren Thätigkeit vor kurzem noch als eine als anderthalb Millionen zog, ohne auch nur einen Gentime dabei Berfammlungen, die eine im Saale   Saint Leger, die andere im soziale Befahr bezeichnet werde find miffchuldig an dem eingefeht zu haben. Waison du Peuple, haben sich die Delegirten der verschiedenen Banama- Schwindel; und went nun auch die Bourgeois. Was will es dieser Milliarde gegenüber bedenten, wen revolutionären Gruppen von Paris   geeinigt und befchloffen, eine parteien das eine oder andere ihrer Mitglieder vor immer und immer wieder auf die von diesem oder jenem Juden rebolutionäre Attionsliga zur Herbeiführung der die Gerichte ziehen, sind sie doch alle und jedes ihrer einzelnen oder Ausländer, diesem oder jenem republikanischen Abgeordneten, fozialen Republik   zu gründen. Mitglieder, wenigstens moralisch, mitverantwortlich und können Senator oder Minister insgesammt ergaunerten paar Millionen In der Versammlung von heute Abend( G. Bol. Neberf.) wird sich, sofern sie nur noch einen Funken von Gewissen im Leibe hingewiesen wird, wie dies seitens der Antisemiten, Boulangisten, man tes Weiteren anordnen, in jedem Stadtviertel einen Aktionsaus- tragen, sammt und sonders an die Brust schlagen und Mea culpa! Royalisten und Imperialisten geschieht? A13 ob nicht alle schuß aus einem oder zwei Vertretern jeder revolutionären Partei ausrufen. Es genügt da nicht, den Einen oder Anderen heraus- Konfeffionen und Nationen, nicht alle Parteien der befizenden oder Gruppe zu bilden, der alle Freiheit und Ehre liebenden Bürger zugreifen und als Sühne dem beleidigten öffentlichen Gewiffen Klaffen gleichmäßig vom Rapitalismus infizirt wären, und ( citoyens) auffordern soll, sich ihm anzuschließen, sobald der hinzuwerfen. Denn wie groß auch die Schuld der Einzelnen fein nicht gleichmäßig an seiner Rorruption theilnahmen. Heißt dies Augerblick zum Handeln gekommen ist. Das erinnert recht leb: mag, die Rollektivschuld ist eine ungleich größere. Die ganze nicht die öffentliche Meinung auf falsche Fährte bringen wollen? haft in die Sektionen der alten Revolution, und es scheint wahr. fapitalistische Gesellschaft ist nichts als eine Art Panama- Gesell- Ah, diese Herren möchten das Bolt wieder einmal zu ihren haftig, als sollte sich das Jahr 1893 des Jahres 1793 nicht un- schaft, in der rechts und links gegaunert wird und die größten reaktionären Zwecken gebrauchen. Das wird ihnen aber ebenso Gauner das höchste Ansehen genießen. würdg zeigen. Man fängt schon an, vom Rarren( charrette wenig gelingen, als der Kniff der Bourgeois- Republikaner, die, indem zur Fahrt nach der Guillotine) für die verurtheilten Deputirten Noch ist die Enquete nicht zu Ende, noch hat der Prozeß sie auf die Gelüfte der reaktionären Parteien hinweisen, glauben, das Proletariat auf ihre Seite ziehen zu können. gegen die Berwalter der Panama   Gesellschaft, die Lesseps   und Betrachten wir nun die Haltung der Bourgeoispreffe. Der Konsorten, nicht begonnen und schon ist die Zahl der namhaft Proletariat wirft sie beide in einen Zopf und klebt die Etikette " Teaps", das einflußreichste Organ der Regierungspartei, ist, in gemachten Mitschuldigen Legion, unter denen sich nicht weniger darauf: Gauner u. Cie. Der Berson seines Direktors Hebrard durch den Panama  - Standal als fünf ehemalige Minister befinden ein sechster, der ehe- Was speziell die Preffe anbelangt, so ist es schon heute un­entfglich kompromittirt; jüngst warnte er noch vor reaktionären malige Marineminister Barbe  , ist bereits gestorben. Dabei bringt bestritten ,. daß die Blätter aller Parteien von rechts und links Komplotten heute ruft er: die Revolution ist vor der Thüre, jeder Tag neue Namen an die Deffentlichkeit, und mancher, der bei jeder Emission reichlich bedacht wurden oder, richtiger gefagt, die sozialisten organisiren sich. Diese Bourgeois sehen nicht ein, noch heute Licht, mehr Licht verlangt oder gar selbst die Fackel bedacht werden mußten. Ein ehemaliger Administrator der daß, wenn irgend etwas die Reaktionäre aufhalten kann, dies voranträgt, figt vielleicht morgen selber schon im Mazas. Denn Panama  - Gesellschaft fagte nämlich vor der Untersuchungs­geral die Bereitschaft der revolutionären Kräfte ist. Wie Guesde wenn einmal das Denunziren in einer Diebesgesellschaft ein- Kommission aus, daß sie oft über die Forderungen der Presse fagte: Bir Sozialisten, wir allein haben das Recht nach dem gerissen, dann kommt bald die ganze Bande daran, da keiner feufzten, aber ihnen nicht ausweichen konnten. Den Hauptfang Elysée dem Palast des Präsidenten zu marschiren." Die ein größerer Zump sein will als der andere und jeder jeden mit scheint indeß der" Figaro" dabei gemacht zu haben, da er, wie ein Reattinäre werden nicht so leicht an die Gewalt tommen sich zu reißen sucht, bis sie alle das gleiche Schicksal erreicht. Sachverständiger aussagte, eine halbe Million erhielt und überdies fie gen auf die Sozialisten, die ihnen den Weg versperren. Anfangs glaubten die Einen den Juden, die Anderen die noch der Chefredakteur, Sekretär und Administrator des Blattes 3 ist schwer zu sagen, was geschehen wird, aber wir müssen Republit zu treffen, nun werden sie wohl bald zu ihrem eigenen je zehntausend Frants bei jeder Emission.

au firechen.

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Feuilleton.

sta verboten.)

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Bel- Ami Roman  

von Guy de Maupassant  .

53

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Wer ist denn das?" fragte er erstaunt. " Ein neuer Freund meiner Schwester," erwiderte Sanne boshaft.

Rose erröthete und flüsterte;" Aber Suschen! Der Heift ebenso gut Dein Freund wie meiner." ho ich weiß schon," lächelte die andere.

öse drehte ihnen Rose den Rüden und ging fort. u Roy faßte das junge Mädchen, das bei ihm ge­blin war, vertraut am Ellenbogen und sagte schmeichelnd: wahr, liebe Kleine, Sie halten mich doch wirklich cen Freund?"

ewiß, Bel- Ami  ."

ie haben auch Vertrauen zu mir?"

a."

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Es muß aber unser Geheimniß bleiben. Ihren Eltern fein Wort davon!"

Kein Wort."

Ist das soviel wie ein Schwur?" Soviel wie ein Schwur!"

Ntival tam mit geschäftiger Miene heran: Fräulein, Ihr Papa bittet Sie zum Ball." Vorwärts, Bel- Ami  ," sagte sie.

,, Da giebt es doch Neujahrsgeschenke?" Ja."

geben."

Nein, das

Hier hast Du Deins. Laroche hat es mir eben ge Sie reichte ihm ein kleines, schwarzes Kästchen, das Gnädiges einem Juwelenkästchen glich.

Er lehnte aber ab, weil er sofort gehen wollte, um allein nachdenken zu können. Zuviel Neues war auf ihn ein­gedrungen. Er begann seine Frau zu suchen. Nach einiger Zeit fab er sie mit zwei unbekannten Herren am Büffet stehen und Chokolade trinken. Sie stellte ihnen ihren Gemahl vor, nannte ihm aber ihre Namen nicht.

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blicken.

Wollen wir gehen?" fragte er nach einigen Augen­Wenn Du willst?"

Sie nahm seinen Arm und durchschritt mit ihm die Salons, wo die Gäste schon dünn geworden waren.

Wo ist die Frau Direktor?" fragte sie. Ich möchte mich von ihr verabschieden."

Jft nicht nöthig. Sie sucht uns sonst noch zum Tanz Stimmt. Du hast Recht."

" Sie werden auch nicht vergessen, was ich Ihnen jetzt aufzuhalten, und ich hab genug davon." Worüber denn?"

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u

"

Auf dem ganzen Nachhausewege schwiegen sie. Als sie Ueber Ihre Heirath, oder richtiger über den Mann, aber in ihrem Zimmer waren, sagte Madeleine, bevor sie n Sie bekommen werden." noch ihren Schleier hochgeschlagen hatte, lächelnd zu ihm: Ja." Ich habe noch eine Ueberraschung für Dich!" Was denn?" brummte er in schlechter Laune. ,, Rathe einmal."

Wohlan! Wollen Sie mir da etwas versprechen?" Ja, was denn?"

" Daß Sie mich bei jedem Antrag immer erst um Rath cagen und vorher keinen annehmen."

Ja, gern."

,, Ach, das ist mir zu schwer."

Na... morgen ist doch der erste Januar?" Sa."

Er öffnete es gleichgiltig. Das Kreuz der Ehrenlegion schimmerte ihm entgegen. Er wurde etwas bleich, dann lächelte er und meinte: " Zehn Millionen wären mir lieber. Ihn kostet das nicht viel." Sie hatte sich auf einen Freudenausbruch gefaßt ge­macht und war nun über seine Kälte ärgerlich.

Du bist doch wirklich ein ganz unglaublicher Mensch. Nichts genügt Dir jetzt mehr."

" Der Mann bezahlt nur seine Schulden."( erwiderte er ruhig. Er ist mir noch viel mehr schuldig."

Sie wunderte sich über die Betonung, mit der er bas fagte." In Deinem Alter ist es doch eine schöne Aus­zeichnung," meinte fie.

,, Alles ist nur relativ," erwiderte er. Ich könnte heut schon weiter sein."

Er hatte das Rästchen genommen und stellte es offer auf den Kaminsims. Einige Augenblicke lang betrachtete er den strahlenden Stern darin. Dann machte er es zu, zuckte die Achseln und ging ins Bett.

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Der Staats- Anzeiger" verkündete in der That am ersten Januar die Ernennung des Herrn Prosper Georges Du Roy, Journalisten, zum Ritter der Ehrenlegion   für außerordentliche Dienste.

Der Name war in zwei Worten geschrieben, und das machte Georges mehr Bergnügen als der Orden selbst. Eine Stunde darauf empfing er ein Billet von Frau