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. 252. 25. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Distag. 27. Oktober 1908.

diums.

die Beamten.

tönnen

Abgeordnetenbaus.

Pflicht wird es sein, die Vorlage genau nachzuprüfen. Wir werden Dinge". Es hatte sich eine so große Fülle von Schwierigkeiten era die größtmöglichste Gerechtigkeit zu finden suchen. Aber auch die geben, daß das Reich entschieden erklärte, es wolle diesen Weg nicht Beamten haben dann die Pflicht, anzuerkennen, was hier für sie gehen, und wir haben uns dem angeschlossen. Wenn man einen geschieht. Unser Beamtentum und seine Treue gegenüber den Vor- Unterschied macht zwischen ledigen und verheirateten Beamter, gesezten und in der Arbeit ist einer der Faktoren, der Preußen müßte man auch unterscheiden zwischen Beamten mit geringerer groß gemacht hat.( Sehr richtig! rechts.) Die Beamten müssen und zahlreicher Familie. Es haben auch viele Beamte, die nicht berücksichtigen, daß nicht allein ihre Interessen, sondern auch die verheiratet find, Eltern oder Geschwister zu versorgen. Dem aller übrigen Erwerbstreise in Frage kommen, die zuletzt die Wunsche des Abg. v. Hennigs, daß die Bezüge der Reichsbeamten Gelder aufbringen sollen. Ich habe das Vertrauen, daß die Be- mit denen der preußischen Beamten gleichgestellt werden, kann ich amten sich nicht unterkriegen lassen werden von den Bewegungen, nur zustimmen und werde in diesem Sinne wirken.( Bravo  !) die von außen her in ihre Kreise getragen werden, um sie unzu­zu machen.( Hu! hu! bei den Sozialdemokraten.) Meine Abg. Schroeder- Kassel

Ein

Hierauf werden die Verhandlungen auf Dienstag 11 Uhr bor­mittags vertagt. Vorher Antrag des Abg. Borgmann( Soz.) auf Haftenlassung Liebknechts. Schluß 5 Uhr.

Die Streiks und Aussperrungen im Jahre 1907.

2. Sigung Montag, den 26. Oftober, 11 Uhi bormittags. Am Ministertisch: Frhr.   b. Rheinbaben, Breitenbach. Das Haus ehrt das Andenken der seit der letzten Tagung ber­ftorbenen Abgeordneten durch Erheben von den Blägen. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Wahl des Präs i Abg. v. Pappenheim  ( 7.) beantragt, die Wahl des Präsidenten Freunde haben die Zuversicht zu den Beamten, daß sie ihre Treue wünscht eine Aufstellung darüber, wie sich der Mehrbedarf auf die und der beiden Vizepräsidenten durch 3ettel vorzunehmen. Bei der Wahl des Präsidenten werden abgegeben 322 Bettel, nicht abhängig machen werden von einer Magenfrage.( Lebhaftes unteren, mittleren und höheren Beamten verteilt. Nebenbeschäfti darunter 7 weiße, also 315 giltige Bettel. 314 lauten auf den Bravo! rechts.) gungen von Beamten sollten überhaupt verboten werden. Namen v. Kröcher, einer auf den Namen Borgmann.( Große Abg. Schmedding( 8.): Krebsschaden sind die Gratifikationen; es schwebt ja jetzt ein Prozeß Heiterkeit rechts.) Meine Freunde begrüßen es mit Freuden, daß es dem Herrn darüber. Diese sollten überall beseitigt und an ihre Stelle ein aus­Präsident v. Kröcher nimmt die Wahl mit Dant an.( Leb- Finanzminister gelungen ist, die Schwierigkeiten zu überwinden, reichendes, einklagbares Gehalt gesetzt werden. Was das Kom haftes Bravo! rechts.) die der Einbringung dieser Vorlage entgegenstanden. Es war in munalsteuerprivileg anbelangt, jo halte ich den vom Herrn Finanz Bei der Wahl des ersten Bizepräsidenten werden der Tat höchste Zeit, daß die Gehälter den veränderten wirtschaft- miniſter angedeuteten Weg, daß man die Beamten im Kommunal­abgegeben für Dr. Borsch( 3.) 319 Bettel, einer auf den Namen lichen Verhältnissen angepakt wurden. Wir freuen uns besonders, steuerprivileg allmählich aussterben lassen will dadurch, daß neue des Abg. Borgmann( So.). Dr. Porsch nimmt die auf ihn ge- daß dabei auch eine Reihe von Wünschen erfüllt worden sind, die Beamte dies Privileg nicht bekommen, für gangbar. Redner spricht fallene Wahl mit Dant an. von meinen Freunden seit Jahren lebhaft vertreten worden sind. fich des weiteren dahin aus, daß Zwangspensionierungen stets nur Bei der Wahl des zweiten Vizepräsidenten werden In der Kommission wird zu prüfen sein, ob vielleicht eine Be- ftrenge nach dem Gefeß erfolgen dürften, und wendet sich gegen 269 Stimmen abgegeben, darunter 14 unglitige; von den 255 übrig ſtimmung in das Gefeß aufzunehmen wäre, wonach bis zum Ab- ein Geheimhalten der Dienstaften unter allen Umständen. Ob ein bleibenden erhält Dr. Krause( nat!.) 251 Stimmen, Abg, v. Schubert lauf einer bestimmten Zeit an dieser Besoldungsordnung nichts Anfangsgehalt von 1000 m. ausreichend ist, scheint auch uns ( natl.) 2, Abg. Korfanty( Pole) 1, Abg. Borgmann( Soz.) 1. geändert werden darf. Bei dem Wohnungsgeldzuschuß sollte darauf zweifelhaft. In bezug auf die Repräsentationsgelder kann ich mich Abg. Krause nimmt die Wahl mit Dant an. Rücksicht genommen werden, ob es sich um ledige oder verheiratete den Ausführungen des Abg. Schmedding nur anschließen. Auf das Hierauf werden 8 Schriftführer durch Zuruf gewählt und zwei Beamten handelt. Der ernstesten Grivägung wird es bedürfen, ob sorgfältigste werden wir prüfen müssen, ob die Unterschiede im An­Quästoren vom Präsidenten ernannt. nicht bei den Unterbeamten eine Erhöhung des Mindestgehaltes von fangsgehalt bei einzelnen mittleren Beamten wirklich berechtigt Es folgt die erste Beratung der Besoldungsordnung für 1000 auf 1100 oder 1200 m. notwendig ist. Eine Erhöhung auf sind.( Beifall bei den Nationalliberalen.) 1200 M. würde freilich 4 Millionen erfordern, aber diese Summe Gin Unterstaatssetretär   im Kultusministerium er dürfte wohl durch Ersparnisse an anderen Stellen einzubringen sein. klärt das Bedauern des Kultusministers Dr. Holle, wegen seiner Mit Freude begrüßen wir es, daß bei den mittleren und oberen Erkrankung an den Verhandlungen nicht persönlich teilnehmen zu Beamten der Grundjaz im allgemeinen zur Geltung gebracht werden soll, daß gleicher Vorbildung und ungefähr gleichwertigen Leistungen Abg. v. Hennigs- Techlin( f.): auch das gleiche Gehalt entsprechen muß. Nur in bezug auf das Meine Freunde begrüßen es mit Freuden, daß wir endlich in Anfangsgehalt bestehen in dieser Beziehung noch bedauerliche Un­der Lage find, über diese große Besoldungordnung hier zu ver- gleichmäßigfeiten. Entschieden wenden müssen wir uns gegen die handeln. Wir hoffen, daß auch das Gesetz über den Wohnungsgeld- borgesehenen Repräsentationszulagen, die im frassesten Widerspruch zuschuß uns bald vorgelegt werden wird, damit die Verhandlungen stehen mit den früheren Ausführungen des Herrn Finanzministers in der Kommission nicht zu sehr erschwert werden. Auch das an- gegen den zunehmenden Lurus.( Sehr richtig!) Die bei Wegfall gekündigte Gesetz über die Ordnung des Kommunalsteuerprivilegs dieser Repräsentationszulagen frei werdenden 477 000 M. sollten Der Beamten erwarten wir möglichst bald. Ueber die schwierige zur Erhöhung der Bezüge von Unterbeamten benutzt werden.( Leb- kommission" gegenüber dem Jahre 1906, den deutschen Gewerk­Das Jahr 1907 hat nach dem Korrespondenzblatt der General Frage, daß eine spätere Aenderung dieser Geseze durch den Etat haftes Bravo! im Zentrum.) möglich sein soll, wie es das Mantelgesetz vorsieht, find meine Finanzminister v. Rheinbaben geht auf einzelne Beschwerden schaften eine starke Verminderung der wirtschaftlichen Kämpfe Freunde noch geteilter Meinung. Bor allem interessiert uns ja ber Borrebner ein. Herr Schmedding meinte, die Gleichstellung der Streits und Aussperrungen gebracht. Während die Zahl der Ser finanzielle Effekt der Vorlage. Gegen 91 Millionen in den Oberpräsidialräte mit den vortragenden Räten könnte politisch Kämpfe im Jahre 1906 insgesamt 3480 betrug, zählt das Jahr 1907 letzten 10 Jahren sollen jetzt 126 Millionen und wenn wir die gemißbraucht werden, um mißliebige Beamte abzuschieben. Dieser deren nur 2792. Das ist eine Verminderung um 688= 19,8 Proz. Vorwegzahlungen hinzunehmen: 186 Millionen für die Erhöhung Gedanke hat uns absolut fern gelegen. Wir wollten lediglich die Man wird leicht geneigt sein, die Abnahme der Kämpfe auf das der Beamtengehälter ausgegeben werden! Die Ausgaben für per- Möglichkeit schaffen, daß Beamte, die jahrelang im Ministerium Konto der im Laufe des Jahres 1907 eingetretenen wirtschaftlichen sönliche Zwecke im Etat 1907 betragen 700 Millionen, die Erhöhung am grünen Tisch gearbeitet haben, wieder aus dem goldenen Born Depression zu setzen, doch ist eine solche Folgerung nur mit Vor­beträgt also ungefähr 26 Proz. Angesichts dieser hohen Summe der Praris schöpfen können. Ferner hat der Herr Vorredner die ficht zu ziehen. Es darf zunächst nicht außer acht gelassen werden, fragt es sich doch, ob nicht eine Alenderung unseres gesamten Be Repräsentationszulagen für leitende Beamten besonders bemängelt. daß das Jahr 1906, als ein Jahr der Hochkonjunktur und ständig amtenorganismus notwendig ist. Einen Schritt in dieser Richtung Ich halte meine frühere Aeußerung, daß jede unnötige Repräsen- steigender Lebensmittelpreise, eine außerordentlich hohe Zahl von macht ja das jezige Gesez durch die Verminderung der Besoldungs- tation vermieden werden muß, durchaus aufrecht. Aber jeder wird Lohnbewegungen aufwies, die naturgemäß in einer verhältnis­flassen um die Hälfte. Bis so ein kleines Arbeiterhaus gebaut wird, zugeben müssen, daß Gehälter von 11 000-12 000 m. für die Chefs mäßig größeren Anzahl wirtschaftlicher Kämpfe ausliefen. Troß müssen heute so und so viele Instanzen durchlaufen werden, und größerer Regierungsbehörden durchaus bescheiden sind. In bezug der starken Abnahme der Stämpfe überragt das Ergebnis des schließlich kommt manchmal dabei ein Gebäude heraus, gegen das auf die Neuregelung der Wohnungsgeldzuschüsse bin ich jetzt in Jahres 1907 doch noch bei weitem das des Jahres 1905, in welchem man versucht wäre, auf Grund des Gefeßes gegen die Verunstaltung der Lage, die Grundzüge mitzuteilen. Zunächst find die fünf gegen- 2323 Stämpfe stattfanden. Es ist deshalb weit gefehlt, auf Grund von Landschaften einzuschreiten.( Heiterkeit.) Wir wollen heraus wärtigen Ortstlaffen beibehalten worden. Alle hohen und mittleren der Abnahme der Kämpfe gegen das Vorjahr, auf eine Beeinträch aus dem Bureaukratismus. Wir werden genau zu prüfen haben, Beamten sollen in ihrem Wohnungsgeldzuschuß um 50 Broz. auf- tigung der Aktionsfähigkeit der Gewerkschaften, verursacht durch ob die Klasseneinteilung überall das richtige trifft. Nähere Aus- gebeffert werden; alle unteren Beamten gegen den jebigen Zustand den wirtschaftlichen Niedergang, zu schließen, wie es feitens der funft werden wir in der Kommission noch über die Nebenbezüge um 33% Proz. Da diese 1907 um 50 Broz. aufgebessert worden Unternehmer bereits geschehen ist. und Naturalien bekommen müssen. Die Bevorzugung der Bureau- find, weredn sie sich tatsächlich um 100 Proz. im Wohnungsgeld- Will man ein zutreffendes Bild von den Erfolgen und der beamten gegenüber den Außenbeamten, über die wir vielfach zu zuschuß besserstehen als 1906. Der Wohnungsgeldzuschuß soll in Aktionsfähigkeit der Gewerkschaften gewinnen, so dürfen die Fest­flagen gehabt haben, scheint uns noch nicht gänzlich beseitigt zu Bukunft lediglich nach dem tatsächlichen Aufwand für die Wohnung ftellungen über Streiks und Aussperrungen nicht getrennt werden sein. Vor allem handelt es sich dabei um die Lokomotivführer, die bemessen werden. Es sind im Reiche und auch in Preußen ein von den Feststellungen über die Bewegungen im allgemeinen. unbedingt entsprechend ihrem außerordentlich schweren verantwor- gehende Ermittelungen veranstaltet worden darüber, auf wie hoch Gerade die große Zahl der friedlich verlaufenden Bewegungen legen tungsreichen Dienste besoldet werden müssen.( Sehr richtig!) sich die in den einzelnen Orten gezahlten Mieten belaufen. Auf ein beredtes Zeugnis ab von der wachsenden Macht und dem stei­Eingehend zu prüfen wird sein, ob nicht die Regierungsräte, im Grund der von den Beamten selbst gemachten Angaben sind Durch- genden Einfluß der Gewerkschaften auf das wirtschaftliche Leben. Vergleich zu den Richtern, zu schlecht gestellt sind. Einige Bedenken schnittssäge für die einzelnen Orte ermittelt worden, und danach Dabe meine Freunde in bezug auf die Höchstgehälter mancher hohen ist eine vollkommen neue Ortsklasseneinteilung erfolgt, die sowohl Beamten. Hier werden wir eventuell zu Abstrichen tommen müssen. nach oben wie nach unten von der jetzigen abweicht. ( Heiterkeit links.) Den Hauptwert legen wir auf die Beseitigung Jedenfalls ist vorgesehen, daß kein Beamter fich in bezug auf von Ungleichmäßigkeiten in den Gehältern.( Sehr richtig! rechts.) Wohnungsgeldzuschuß verschlechtert. Was die Abstufung zwischen Die Arbeit, die hier bevorsteht, erfordert eine bedeutende Pflicht Beamten mit und ohne Familie anbetrifft, so stand ich früher einem erfüllung aller dabei beteiligten Faktoren. Die Regierung hat solchen Gedanken durchaus sympathisch gegenüber. Aber leicht bei­zunächst ihre Pflicht durch die Vorlage des Gesezes erfüllt. Ünfere einander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume stoßen sich die

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Kleines feuilleton.

Theater.

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Mufit.

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I.

Nicht in dem gleichen Verhältnis wie die Kämpfe hat sich die Zahl der daran beteiligten Personen vermindert. Sie betrug im Jahre 1907: 281 030, gegenüber dem Vorjahre weniger 35 012 Per­fonen 11,1 Proz. 1906 entfielen auf jeden Stampf durchschnitt­lich 91 Beteiligte, dagegen 1907 101 Beteiligte. Die an der Durch­führung der Kämpfe beteiligten Organisationen haben dafür ins­gefamt 12 364 082. aufgewendet. Im Jahre 1906 betrug die aufgewendete Summe 13 207 862 M., es find also im Jahre 1907, meinfam tragen, zumal bei eigentlichen Novitäten, während Histo­risches" weniger Fährnisse bringt. Um so dringender tut aber dann eine Einführung" literarischer Art not.

SZ.

Humor und Satire. -Nach der Pleite. Vor der Schaubude: Sereinspaziert, meine Herrschaften! Sier fönnen Sie fehen det berfrachte Königs­find", fomische Szene aus Ninive  , mit die Drijinalfoftüme bom föniglichen Opernhaus."

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Notizen.

( Simplicissimus".)

den Effett, daß Madame sich anderweitig nach einem Galan um schaut. Volmoeller führt zu diesem Zwed den berühmten Casanova ein. Ein erstes Stelldichein der beiden wird glüdlich von Tott hintertrieben. Zum Karneval erscheint der Fremde wieder. Die Der Graf errät Neues Theater: Der deutsche Graf, Schauspiel gnädige Frau will fich von ihm entführen laffen. von Volmoeller. In Volmoellers, von Reinhardt auf den Blan, zwingt Casanova zum Duell und stirbt, von dessen Kugel geführter Gräfin Armagnac gibt es einen schwärmerischen Jüng- getroffen. Jegt erst fällt es ihm ein, daß sich das ganze Spiel ling, der von der Dame feines Herzens zur Dedung für den zurzeit nicht lohnte!" Die Aufführung erhöhte bei großem Aufwande an Delorationen begünstigten Liebhaber erforen wird. Der eifersüchtige Gemahl hat Namentlich Umwandlung. Was wird nun aus der halben Million von den nächtlichen Besuchen bei seiner Frau gehört und Bogen- und Kostümen nur die Unerquicklichkeit des Stüdes. schüßen in den Hinterhalt gelegt, die den Rivalen niederschießen Herr Schmieden ließ in der Titelrolle viel zu wünschen übrig. werden, die Ihre Schwester geerbt hat?"" Ein Schwager". dt. sollen. Diesen zu retten, läßt die Gräfin den fremden, jungen Retonvaleszenz. Der heiligen Statiflit zuliebe Menschen bei sich ein, in der freundlichen Berechnung, daß man dann mußten Krante, die ins Lazarett wegen des gleichen Leidens zwei­ihn an Stelle ihres Günstlings töten werde. Sie sagt es offen Zwei Reihen von Sonntagskonzerten fönnen als gut und als mal aufgenommen wurden, beim zweitenmal unter der Rubrit Es find die heraus und der Edle flammt in feuriger Begeisterung auf, relativ billig empfohlen werden. Sinfonie, Rekonvaleszenz" geführt werden um Doppelzählung zu ver weil er durch einen solchen Dienst die Tiefe feiner Liebe Stonzerte des Blüthner Orchesters" im Blüthner  - meiden. Ein Kranker sollte zu feinen Angehörigen transportiert ihr beweisen darf. Er schätzt sich das zur ganz besonderen Saal und die Sonntags- Konzerte des Schiller werden, auf dem Bahnhof verschlimmerte sich jedoch sein Zustand, fo Ehre. Die Vorliebe für Virtuosenstückchen und verfchrobenen Edelmut Theaters" in dessen Charlottenburger   Haus. Dort wird jeden daß er wieder aufgenommen werden mußte. Er starb. Auf dem tritt in dem Deutschen Grafen" womöglich noch schärfer hervor. Sonntag, abends um 7 Uhr, hier jeden zweiten Sonntag, miitage Leichenschein las man als Todesurfache: Rekonvaleszenz". Man sieht den Helden nicht nur in einer kurzen Szene, sondern fünf um 12 Uhr mufiziert. Dort gibt es Orchesterstücke und Lieder, hier Alte lang, den Abend über Köpfchen stehen. Er tut die ganze Zeit Kammermusit ebenfalls mit Liedern. Was wir Letzten nichts anderes, als sich hinzuopfern, bald für seinen Freund, bald Sonntag an beiden Stellen gehört haben, war durchaus für die Frau des Freundes, die er ganz im geheimen anbetet. Und erfreulich. Weniger erfreulich ist, daß der Blüthner Saal Die Bibliothet des Berliner   Zonkünstler dabei ist der Freund, wie jeder außer dem wunderlichen Schwärmer nicht so gut belegt war wie das Schiller Theater; die dortigen bereins, die bisher nur den Mitgliedern des Vereins zur Be­fofort erkennt, ein undankbarer Lump und Schwächling, die Frau Vorträge diesmal und mit richtiger Wahl vorwiegend Werte von nutzung offenstand, wird demnächst der Augemeinheit zugänglich gemacht nichts weiter als eine flatterhafte und grundverdorbene Kofette. Franzosen berdienen noch mehr Beachtung, und neben der Altistin werden. Nach dem Vorbild der Münchener Boltsbibliothek werden Es bleibt bollkommen unverständlich, wie er für diefe Martha Stapelfeldt im Schiller- Theater lernten wir an der fünftig Musikalien und Bücher der Vereinsbibliothek unentgeltlich beiden durch feinen einzigen Bug bon seelischer Ver- anderen Stelle in der( anscheinend norwegischen) Sopranistin Cally entlieben werden können an jedermann, der in Groß- Berlin wohn wandtschaft ihm verbundenen Wefen sich hat ertvärmen monrat eine besonders zart und doch voll iuancierende Gesangs- haft ist und der Verwaltung durch Ausweispapiere oder Empfehlungen fönnen; fein ganzes Handeln wie Empfinden, das deutsch  " sein, fünstlerin fennen. die Gewähr bietet, daß das Entliehene pünktlich wieder zurück­Teilnahme, Rührung erwecken soll, erscheint als Ausfluß einer un Zwei allgemeinere Dinge liegen uns jedoch noch mehr am geliefert wird. Schüler bedürfen eines Empfehlungsschreibens von begreiflichen Marotte oder figen Jdee. Herzen. Das eine ist unser Wunsch, daß beide Konzertreihen noch feiten ihres Lehrers. Man kann aus dem ausliegenden Katalog Das Stüd spielt in dem Paris Ludwigs XV. Graf Tott hat boltstümlicher gestaltet werden, und zwar durch Erläuterungen, wie wählen und das Entliehene sogleich mitnehmen. Die Bibliothet sich bei dem jung vermählten Baron Fery, dem er sein ganzes fie z. B. unser Boltschor zu geben pflegt. Alzuschwer ist dies nicht; befindet sich im Bureau des Tonkünstlervereins, Bülowstr. 81, Hof Vermögen zur Verfügung stellt, Quartier genommen; er will fich an und trotz der Unübersetzbarkeit der Musik in Worte läßt sich doch links eine Treppe, unmittelbar am Bahnhof Bülowstraße der Hoch dem Glück des Freundes freuen. Aber der unverbesserliche Wind- sehr vieles tun, um die Zusammensetzung eines Ensembles von In- bahn. Sie wird täglich( auch Sonntags) geöffnet sein, vorläufig beutel vergeudet seine Gelder und betrügt die Gattin, wofür sich strumenten und den Aufbau sowie namentlich die charakterisierenden von 11-12 Uhr vormittags. diese zur Revanche an dem Grafen schadlos halten möchte. Abfichten beispielsweise einer Orchestersuite verständlich zu machen. Marcell Salzer las, rezitierte oder noch besser: spielte Dem Großmut Lotts genügt es nicht, die Werbungen der Das andere ist die Frage, ob solche Programme nur Stüde   am Sonntag im Klindworth- Scharwenta- Saal sein neues Programm. bon ihm bergötterten Dame fühl abzuweisen. Deutsche   bringen sollen, die den Kennern geläufig sind, oder auch Dieser Vortragsfünstler begnügt sich nicht mit den üblichen Mitteln Freundestreue muß weitergehen! Wenn er sie dazu bringen könnte, unbekannte. Für nicht eigentlich populäre Konzerte sollte sich ein der Veranschaulichung, er dramatisiert die Stizzen, Erzählungen, ihn zu hassen! Dann wäre ganz gewiß die Hausehre Ferys am folches Vorwärtsschreiten von selbst verstehen. Und doch bedurfte es Humoresten und Dichtungen und läßt die Dargestellten leibhaftig fichersten gewahrt. So gibt er sich, bloß um Madame abzuschrecken, erst einer Rundfrage( veröffentlicht in der Neuen Musikalischen vor uns erstehen. Backend auf alle Fälle zu sein, das ist sein erstes für den Geliebten einer Operntänzerin aus. Noch mehr, er möbliert das Rundschau", 1/9 und 11), um ein fast einstimmiges Urteil zugunsten Bestreben. Aber da er die pointierte, dramatisch belebte Vortrags­lodere Fräulein glänzend ein und macht ihr jeden Tag einen halb des Hinausgehens über den so traurig engen Kreis der gewöhnlichen weise überall anwendet, zerreist er auch das epische Gefüge und stündigen platonischen Pflichtbesuch, damit der Stadtklatsch die Ge- Konzertprogramme hervorzulocken. Nur ist dabei Eines über- findet nicht immer den rechten Ton. Die reinen Unterhaltungs­fchichte weiter trage und die Baronin an feiner Angabe nicht zweifle. fehen worden: die Notwendigkeit, auch aus der Vergangenheit fachen( Urban, Rideamus  ), die literarisch nichts bedeuten, wirken am Ja, als Fery den Schwiegervater wegen einer Spielschuld von Unbekanntes zu bringen. besten. Aber Busch trifft er gar nicht, und die feine Skizze von hunderttausend Frant anpumpen muß, läßt der Graf ver- Für populäre Konzerte liegt die Sache schwieriger. Und doch Jensen: Anes Stuh", die zuerst in unserem Feuilleton erschien, wird breiten, der die Sumine in Gefell  - möchten wir all das hier vorzubringende Für und Wider fura er arg bergröbert. Wie denn das Näuspern und Spucken bei dieser schaft der Maitresse durchgebracht. Mit derlei Trimpfen wird ledigen mit dem entschiedenen Wunsche: erweitert die Programme! Art zu sehr in den Vordergrund tritt. Das Stammpublikum war dramatisch gearbeitet! Selbstverständlich hat das Ganze uur Erfchwerungen, Mergereien, Enttäuschungen usw. müssen wir alle ge- aber von der forschen Draufgängerei fehr entzüdt.

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