Nr. 229. 27. Jahrgang.

1. Beilage des„ ,, Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 30. September 1910.

Der Sieg in Frankfurt  - Cebus.

Aus Rottbus wird uns geschrieben:

richteter Nationalliberaler immer noch besser sei, als ein konser   Stadt und auf dem Lande an intensiver Wahlarbeit geleistet vativer Renommierarbeiter, der zum Schrecken seiner Mandatgeber haben, wird auf immer ein glänzendes Beispiel agitatorischer in seinen Wahlreden stets von dem„ notwendigen Ausbau der und organisatorischer Fähigkeiten und persönlicher Opferfreudigkeit. bleiben. Es ist nur zu hoffen, daß die Werbearbeit unserer Genossen Sozialgesetzgebung" zu sprechen beliebte.

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Unfehlbarer Antiklerikalismus.

Der vorwiegend ländliche Wahlkreis, der 1903 zum erstenmal Wenn man die Einzelheiten dieses heißen Wahlkampfes noch nicht erlahmt und sich namentlich auch nach der Seite hin erstreckt, auf furze Zeit im Reichstage sozialdemokratisch vertreten war, ist einmal an seinem Auge vorüberziehen läßt, dann gewinnt man daß die Parteipresse mehr als bisher im Wahl­nun mit einer Majorität von 172 Stimmen von der Sozialdemo- immer mehr die Ansicht, daß die Nationalliberalen in diesen freise Verbreitung findet. Die nationalliberale Presse, fratie zurüderobert worden. Die Nationalliberalen hatten mit Wochen die politisch schäbigste Rolle gespielt haben. Ihr so- besonders die„ Frankfurter Oder- Zeitung", die für die politischen das ein mixtum compositum und wirtschaftlichen Kämpfe der Arbeiterklasse nichts als satten Hohn absoluter Sicherheit auf ihren Sieg gerechnet; sie waren dazu um genanntes Universalprogramm, freisinnigen und nationalliberalen„ Grundsätze" war, hat, sollte mitsamt den Berliner   bürgerlichen Blättern aus den so mehr berechtigt, als sich die Konservativen anscheinend ohne jede der Gegenleistung für den nationalliberalen Kandidaten ins Zeug legen ist ein Hohn auf die parlamentarische Tätigkeit der nationalliberalen Wohnungen der Arbeiter verschwinden. Je mehr die Arbeiter und ihren ganzen nicht gering anzuschlagenden Einfluß auf ihren Reichstagsfraktion und das Zeichen einer inneren Verlogenheit der presse in diesem schwierig zu bearbeitenden Streise Eingang findet, ländlichen Anhang aufbieten wollten, um den Sieg der verhaßten nationalliberalen Beutepolitiker. Man sprach von der Abweisung um so mehr wird es uns möglich sein, den Wahlkreis Frankfurt­aller indirekten Lasten im Programm, aber der Herr Kandidat er- Lebus dauernd im sozialdemokratischen Besitz zu erhalten! ozialdemokraten zu vereiteln. Db bei den Nationalliberalen die Absicht bestand, den Kon- flärte sich in seinen Wahlreden bereit, für indirekte neue Verbrauchs­falls er gewählt würde. Jm Minimal­servativen für ihre Wahlhilfe das Landtagsmandat des freisinnigen steuern zu ſtimmen Herrn Blell anzubieten und sich so den Wünschen des konservativen programm garantierte man eine Unantastbarkeit des Reichstags­Wahlvereins für Frankfurt  - Lebus gefügig zu zeigen, läßt sich nicht wahlrechts und der Herr Rittergutsbesitzer Fuhrmann, national­Paris, 26. September.  ( Eig. Ber.) mit absoluter Sicherheit feststellen. Daß die in gemeinsamer Sigung liberaler Säulenheiliger und Paraderedner schlägt in Frankfurt   am Die Justamentpolitik Merry del Vals bringt die gefchaffene Stichwahlkoalition zwischen Konservativen und National Abend des Stichwahltages mit der Hand auf den Tisch und fragt liberalen nicht ohne jeden Nebengedanken erfolgte, bewies die lenden- die Götter, ob denn das Volk für dieses Reichstagswahlrecht reif sei französische Kirche in eine immer üblere Lage. Die Versuche, lahme Verwahrung, die die Nationalliberalen gegen unsere Be- und ob Bismarck   recht daran getan habe, dem Volt der Dichter durch den absichtlich heraufbeschworenen Konflikt mit dem schuldigung einlegten, sie hätten das freifinnige Landtagsmandat und Denker das Reichstagswahlrecht zu schenken". Abgesehen von Staat die Massen zu fanatisieren, ist völlig mißglückt. Der als Unterpfand für die junkerliche Wahlhilfe geboten. Es muß etwas der echt nationalliberalen Auffassung über die geschichtliche Not- Appell an die Opferwilligkeit der Gläubigen hatte keinen Er­wendigkeit des Reichstagswahlrechts ist der Fuhrmannsche Wut- folg. Die Landbevölkerung insbesondere ließ sich nicht mobil an dem Schacher gewesen sein. Die Konservativen haben ihr Wort gehalten. Es wirkt an ausbrud, ein wertvolles Bekenntnis einer schönen nationalliberalen machen. Während die städtische Bourgeoisie in ihrer Furcht gesichts der jetzt aus den einzelnen Orten des Kreises vorliegenden Scharfmacherseele, das wir Sozialdemokraten recht wacker den vor der sozialen Revolution wohl einer Befestigung der Stichwahlergebnisse geradezu komisch, zu sehen, wie die im Kreise liberalen Mannen im Lande unter die Nase reiben wollen. Was Religion nicht abgeneigt wäre, aber in ihrem Egoismus doch Frankfurt  - Lebus weitverbreitete und leider auch noch von Arbeitern Fuhrmann über die„ Nüglichkeit" des Reichstagswahlrechts äußerte, die nötigen Kosten nicht aufbringen will, zeigt sich des Bauerntums eine ganz gelesene nationalliberale" Frankfurter Oder- Zeitung" sich krampfhaft ist inneres Empfinden aller nationalliberalen Parlamentarier und in einem großen Teil religiöse Gleichgültigkeit. Namentlich imt bemüht, den sozialdemokratischen Sieg auf das Konto einiger länd- es steht sehr für uns in Frage, ob wir bei allgemeinen Wahlen, unerwartete licher fonservativer Wähler zu setzen, die im Gegensatz zur Haupt- falls es sich bei der Stichwahl um Nationalliberale oder Ston- Süden kann man in vielen Departements geradezu von wahl in der Stichwahl sozialdemokratisch gewählt hätten. Die edle fervative handelt, nicht beide als gleich gefährlich betrachten müssen. einer Agonie der Kirche sprechen. Viele Gotteshäuser nationalliberale Zeitung verfolgt damit einen doppelten Zweck. In unserem letzten Artikel vor der Wahl schrieben wir, daß werden gesperrt, weil für einen Pfarrer kein Geld da ist, und Einmal will sie durch die Behauptung, in acht ländlichen Orten hätten ganze 39 Stimmen an dem Siege des Genossen Faber gefehlt bald wird auch kein Priesternachwuchs da sein, da insgesamt( 1) 30 konservative Wähler direkt sozialdemokratisch gewählt, hätten und knüpften daran die weitere Mahnung an die in Berlin   sich die Bauern hüten, ihre Söhne dem brotlos gewordenen Die geistlichen Seminare wären also der konservatioen Wahlparole nicht gefolgt, die konservative arbeitenden und im Wahlkreise Frankfurt   wohnenden Wähler, doch geistlichen Studium zu widmen. Bundesbrüderschaft als nicht vollwertig hinstellen.( Man rückt von ja am 26. September zur Wahl zu gehen und den Schaden vom stehen schon jetzt halb leer. Aber die Kurie fährt noch immer mit Maßnahmen fort, die den kirchlichen Organismus erschüttern. feinem getreuen Fridolin ab und tut jetzt so, als scheue man sich der 15. September zu reparieren. feudalen Helfershelfer, die in politisch ruhigen Zeiten für die Wie sehr wir mit unserer Mahnung das Richtige trafen, geht Die Opposition, die die Mehrheit der Bischöfe und der katholischen Nationalliberalen rechts der Elbe   eine kompromittierliche Gesellschaft allein aus dem Stichwahlresultat hervor, das in der Stadt Münche  - Intellektuellen der Politik Merry del Vals schüchtern entgegen­find.) Dann aber bezweckt das Frankfurter national- berg erzielt wurde. In diesem Drte wurden bei der Hauptwahl am gesezt haben, scheint in Rom   die Befürchtung gallifanischer liberale Blatt mit der namentlichen Aufführung der Gutsbezirke 15. September 324 Stimmen abgegeben, 40 Stimmen Tendenzen erweckt zu haben. Anders kann man sich die selbst­und Dörfer, to nach seiner Auffassung konservativ gerichtete Wähler weniger als bei der Hauptwahl 1907. Bei der Stichwahl 1910 mörderischen Maßregeln nicht erklären, die von der Kurie in der Stichwahl sozialdemokratisch gewählt hätten, eine niedrige erreichten wir 395 Stimmen, also 71 mehr als bei der Haupt- getroffen werden und die auf verschiedenen Wegen das Ziel Denunziation. Die Dorf- und Gutsmandarinen sollen wohl nun wahl. Diese 71 Stimmen find also von vornherein als unsere haben, der französischen   Weltgeistlichkeit die Leitung des den nationalliberalen Zorn über ihre Niederlage die armen Land- Reserven zu betrachten, da die Gegner gegen die Hauptwahl nur religiösen Lebens in geistiger und moralischer Selbständigkeit arbeiter entgelten lassen! vier Stimmen verloren haben. Wir sind geneigt, anzunehmen, daß völlig unmöglich zu machen. Eine ganz ganz besondere Aufregung hat unter den der größte Teil dieser 71 Stimmen von den gewerblichen Arbeitern herrührt, die am 15. September aus Nachlässigkeit oder sonstigen Bischöfen das Dekret der römischenkongregation Bären also die der Satramente, das das für die Zulassung zur Gründen der Hauptwahl fern blieben. Wähler in Müncheberg   schon am 15. September so ersten Kommunion geltende Alter von zehn bis elf Wenn man das Wahlergebnis auf Grund des vorliegenden Drts- angetreten wie am 26., so wäre die Stichwahl nicht Jahren, wie dies bisher üblich war, auf sieben Jahre berzeichnisses betrachtet, so tann man nur erstaunt sein, wie faft nötig gewefen. Damit soll gegen die sozialdemokratischen herabsetzt. Die Opposition ist so heftig, daß sich die Sturie der fein Vorwurf ausgesprochen werden. Aber eine Einberufung einer Versammlung des Episkopats nach Lyon  restlos die Konservativen für den nationalliberalen Kandidaten ein- Wähler dieses rein lokale Ergebnis für unsere für den 27. dieses Monats nicht zu widersezen wagte. Die getreten find. Das schon genannte Frankfurter   Blatt zählt ganze Mahnung sollte allen Drten 37 ländliche Orte auf, in denen der bürgerliche Mischmasch in der Genossen in des Reiches sein, schon bei Stimmung der Bischöfe wird durch einen im„ Figaro", dem Stichwahl weniger Stimmen erreicht hat als bei der Hauptwahl. der Hauptwahl zur Wahl zu gehen und nicht zu glauben, es ginge Drgan der liberalen Ratholifen, veröffentlichten Brief des Und wie viel Stimmen kommen da herans? Sage und schreibe 49! auch ohne die eine Stimme. Im ganzen gewannen wir in der Bischofs von Nizza  , Chapon, an den Kardinal­Wegen dieser 49 Stimmen aus 37 Ortschaften schreit die Frant Stichwahl 1476 Stimmen, davon fallen auf die Städte Frankfurt   erzbischof von Lyon  , den Primas der französischen   Stirche, be­Das platte Land leuchtet. Chapon kritisiert die Erteilung der Kommunion an furter Oder- Zeitung" über konservativen Verrat! Dabei machen und Fürstenwalde   496 bezw. 141 Stimmen. die Nationalliberalen gar fein Hehl aus ihrer vorgefaßten brachte nur ein Mehr von 839 Stimmen. Die 889 Stimmen ver- siebenjährige Kinder zunächst aus religiösen Gründen und Ansicht, daß im Falle einer Stichwahl zwischen Dunkel( f.) teilen sich auf 141 Ortschaften. Die bürgerlichen Parteien brachten führt dann aus, daß die Kinder, sobald sie einmal die Kom­und Faber( 503.) die Mehrheit der„ Liberalen  " den rund 1252 Stimmen mehr auf, darunter 285 allein in der Stadt munion empfangen haben werden, überhaupt nicht tonservativen Kandidaten ganz gewiß hätte in der Tinte fizen Fürstenwalde  , die für uns nur ein Mehr von 141 Stimmen brachte. mehr in den Katechismusunterricht, zur laffen. Aber die Konservativen stimmten geschlossen für den Kgl. Die beiden in Frage kommenden Parteien haben mit Aufbietung Sonntagsmesse und zur monatlichen Beichte kommen Archivrat Dr. Winter, weil sie wußten, daß so ein fonservativ ge- aller Kräfte gearbeitet, und was allein die Genossen in Frankfurt  - werden:" Ich glaube nicht pessimistisch zu urteilen

Es wäre nicht das erste Mal, daß die nationalliberalen Herr schaften die politisch Andersdenkenden durch das Höherhängen des Brotkorbes von der Göttlichkeit der bestehenden kapitalistischen  Gesellschaftsordnung zu überzeugen versucht hätten.

Kleines feuilleton.

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Musik.

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dargetan und das verschafft ihm den Himmel. So werden Ver- Wunsch, den Vater durch die Brandversicherungssumme aus der Not brecher zu„ Seligen". zu befreien, hier heimlich mitgespielt? Der revidierende Beamte Theater. schöpft nicht Verdacht. Doch der gräßliche Tod des Kindes läßt Anne­Königl. Schauspielhaus:„ Die neue Sonne", marie, die sich nicht frei von aller Schuld weiß, keine Ruhe. Furchtbar Die Lebensdauer der deutschen   Patente. Jede berufsmäßige oder Schauspiel von Hermann Heijermans. Wenn das Königliche stürmen die Gedanken auf sie ein. In diesen Szenen regt sich etwas aufällige Erfindung wird heute in Deutschland   vor Ausbeutung durch Schauspielhaus von seiner ehrwürdigen Tradition, Dramatikern von von der alten Heijermanschen Kraft. Auch die ernste Mahnung des Unberechtigte sichergestellt. D. h. wenn man erſtens nicht ein armer naturalistischer Tendenz, den Vertretern der„ Rinnsteinkunst", die Waters, ihr Herz vor ihm durch ein Geständnis zu erleichtern, klingt Schlucker ist, der kein Geld hat, um die Patentierungsfosten zahlen Tore zu verschließen, einmal eine Ausnahme macht, so werden mit schlicht und überzeugend. Was ist natürlicher, als daß er die in zu können, und zum anderen nicht so sehr auf das tägliche Brot Vorliebe schwächere Leistungen ausgewählt. Bei Sudermann wurde ihrer seelischen Gesundheit Gefährdete, sein Liebstes auf der Welt, angewiesen ist, daß man etliche, mitunter auch noch mehr Monate gewartet, bis er mit einem mittelalterlichen Abenteurerstück im Ge- au trösten sucht. Um so erkältender wirkt der theatralische Ausgang, warten kann, ehe das Patent die Erfindung zu einer noch nicht das schmack der reiferen Jugend den Befähigungsnachweis erbrachte, bei als der kleine Krämer sich plößlich in die Positur eines Tolstoischen gewesenen" macht. Interessant ist es nun, einmal festzustellen, Heijermans  , bis der Schöpfer von" Hoffnung auf Segen" und Moralisten wirft. Er ist beseligt, daß die Tochter zur Sühne ihrer welche Lebensdauer die Patente haben. Segt man tie in einem Ora et labora" mit seiner neuen Sonne" auf dem Plan er- Gedankenschuld sich dem Gerichte stellen wird. Herr Kraußnec verschärfte die in der Figur enthaltenen Jahre erteilten Patente gleich 100, fo ergibt sich für die schien. Wäre eine ganz am Aeußerlichen haftende Nachahmung, folgenden fünfzehn Jahre der Patentberechtigung die folgende wie sie in diesem Stück betrieben wird, eine Nachahmung, die Widersprüche noch durch starke Unterstreichung des Komödiantischen Sterbe" tafel: Das zweite Jahr erreichen nur rund 63 Patente, nirgends ein gesteigertes Gefühl von der in Menschencharakteren und in Ton und Aussehen. Fräulein Reimer, die die Tochter spielte, das dritte läßt diefe Bahl schon auf 44 sinken. Nun geht es von Schicksalen verborgen wallenden Notwendigkeit erzeugt, ein Kenn- fand im letzten Aft packende Akzente. Jahr zu Jahr sehr raich abwärts, in der Zeitspanne der folgenden zeichen des Naturalismus, dann freilich hätten dessen Widersacher fünf Jahre sinkt die Zahl auf 32, 24, 19, 18 und 15 Patente. Acht leichtes Spiel. In Wahrheit stellt der Naturalismus nicht geringere Der französische   Komponist Charles Gounod  ( 1818-1893) Jahre werden also unter 100 Batenten nur rund 15 alt. Das zehnte Anforderungen an die umbildende Phantasie als irgend ein idea­Jahr hat auch diese Zahl auf 10 zusammenfchmelzen lassen, das liftischer Stil. Der eng gespannte, die Freiheit des Erfindens ein- ist unverwüstlich genug, um uns stets wieder beschäftigen zu können. zwölfte meldet mur noch 8 lebende Patente, das vierzehnte noch 5, das schränkende Rahmen modernen Lebens schreibt der kombinierenden Seine„ Margarete" ist ein immerzu verläßliches Repertoirstück, be sonders für Sommer- und Volksopern; sein Arzt wider Willen" fünfzehnte 3 und das sechzehute, die Höchstgrenze der Patentlebens- Gestaltungsarbeit nur andere Bahnen vor. dauer, erreicht nicht einmal ein Patent, die legte Ziffer lautet" Die neue Sonne" ist der Name eines Warenhauses, das mit hält sich in der Komischen Oper" erfolgreich; und sein„ Romeo nämlich ganz genau auf 0,38. Die Patentdauer erstreckt sich aller- seiner gewaltigen finanziellen Uebermacht, seinen prunkenden Schau- und Julia", neben dem erstgenannten, sein beliebtestes und an dings nur auf 15 Jahre, sie wird in Wirklichkeit zu 16, weil er- ftellungen die alteingesessenen fleinen Geschäfte rings umber ruiniert. erkanntestes Wert( von 1867), wurde jegt in der Königlichen Man ruht so weich fahrungsgemäß die Zeit vor der Patenterteilung, in der die Er- Aber dieser soziale Hintergrund, den Zolas Glück der Damen  " in Oper als Neueinstudierung gebracht. findungen einen beschränkten Schuß genießen, oft zum Jahre wird. so grandiosen Bildern zeichnet, bleibt in dem Heijermanschen Stücke auf dieser, die vielseitigsten Ansprüche befriedigenden Musik; Des weiteren ist zu beachten, daß bei den vorstehenden Ziffern pro bedeutungslos. Es wird im Hause des bankrotten Uhrmachers man versteht die Kennzeichnung der Bühnensituationen durch Jahr 0,37 Proz. Durchschnittssumme von 100 Patenten als durch Starte über die vernichtende Konkurrenz des Kolosses viel das Orchester so leicht; und die weichen Wogen linder Lyrik tragen Bernichtung oder Rücknahme gelöschte Patente außer Anjag blieb. gesprochen. Doch die Worte bringen es über eine ganz den, der dem reichen Gehalt der Musik gerecht werden will, wie auch Die Zahlen selbst zeigen, wie furzlebig in Wirklichkeit die deutschen   abstrakte Blässe nicht hinaus, und den Figuren wie der den, der„ Theater  " haben will. Noch nicht einmal die Handlung fehlt jede organische Beziehung zu dem Problem. Batente in ihrer übergroßen Mehrzahl sind. Und die Aufführung war, für unsere Landesbühne zu urteilen, Der Titel dem paßt so wenig zu Drama, wie Hälfte wird zwei Patent" jahre alt. die sogar großenteils gut. Nicht wenige Sänger gab's da, die weder Charakterzüge des Herrn Starte zueinander passen. Dem Dichter gröhlten noch schrien. Man hört mit Freude die künstlerische Durch Der Kultus der Hingerichteten. Ohne Sang und Klang werden schwebte bei der Gestalt wohl etwas wie das Bild eines lachenden führung einer Nebenrolle durch Frau v. Scheele Müller und Bei uns Hingerichtete beerdigt und fein Stein, fein Kreuz, teine Philosophen vor, der den Schicksalsschlägen überlegenen Humor ent- den vollen Baß des Herrn Griswold und noch ein paar tüchtige Blume schmüdt das Stück Erde  , in dem sie ruhen. Anders in gegensegt und hinter dem Scheine unbekümmerten Leichtsinns eine Leistungen. Und eine Ausrede für den Extraabend gab's auch: Sizilien  . Dort treibt das in den abergläubischsten Vorstellungen findlich reine Seele verbirgt. Indes es bleibt bei dem Willen. Die Fräulein G. Farrar als Gast, als wirklich interessanter Guft, als befangene Bolt einen förmlichen Stultus mit ihnen. Es nennt sie Witzchen, mit denen der Uhrmacher sich über seine Gläubiger lustig alleiniger Gast. „ Selige  "( beati) und ruft sie an wie firchlich sanktionierte Heilige. macht, reizen zu allem anderen eher als zur Sympathie. Dabei Die Ausrede zog: ein minderwertiger Seitenplatz, der gerade Fast jedes Dorf hat so einen geföpften oder gehängten flunkert und schwindelt er, daß sich die Balfen biegen. Wenn seine Tochter noch zu erhaschen war, hatte 8 m. 50 Pf. Kostenpunkt. Man leistet Batron. man fortwährend auf Altgefagtes zurüc Ein Muttermörder zum Beispiel aus Paceco   bei nicht gelegentlich von seinem goldenen Frohsinn" schwärmen würde, nicht viel, wenn Troßdem muß man es immer wieder sagen: das Trapani   liegt in der Kirche des St. Francesro di Baola täme niemand auf den Verdacht, daß er mehr als ein ganz gewöhn- fommt. begraben und auf diesem Grabe beten wohl nur in dem berüchtigten Billett die Einwohner liches Menscheneremplar repräsentieren soll. Drei Aufzüge hindurch so vielfach lässige Viele Sagen er wird von den Starkeschen Familienmitgliedern hartnäckig immerfort verkauf nicht lässige Gebaren unserer Opern- Großbühne paßt bon Paceco   und erflehen Gnadengaben. zählen von Wundern, die die Seelen Hingerichteter zugunsten von Bankrott geredet, ohne daß irgendwo auch nur der Ansatz einer mindestens dort nicht hin, wo man derartige Ansprüche macht. Jezt, frommer Beter gewirkt haben. Man fann sich erklären, woher dieser dramatischen Entwickelung hervorträte. Dann endlich gibt es eine da ein Umbau des Hauses in Aussicht steht, ist gerade noch Zeit, merkwürdige Kult stammt. Einmal ist der hingerichtete Verbrecher, Sensation. Am Vorabend des endgültigen Zusammenbruchs, da man energisch ins Zeug zu gehen und vor allem einmal zwei Institute besonders der Brigant, in den Augen des Volkes kein Schurke, mit Freunden bei einer Flasche Punsch die trübfeligen Gedanken zu ver- zu errichten, d. h. neben dem Opernhause des Großtuns ein sondern ein Held, dann aber spricht, und das ist wohl der Haupt- scheuchen sucht, wird die Tochter nach Gläfern in die Küche geschickt. Plöglich Haus des Groß ich affens, eine für ein weites Publikum zu­Der Gerichtete weiß, tönt der Stnall einer Explosion. Die Lampe   ist dem Mädchen aus gängliche dramatische Musikstätte. Die Leitung der„ Königlichen anlaß, eine dogmatische Spißfindigkeit mit. wann er stirbt und geht dem Tode mit vollem Bewußtsein entgegen. der Hand geglitten. Der Laden brennt und in den Flammen kommt Schauspiele" besigt die Mittel zu einem solchen Unternehmen; und Er tann also eine vollständige flare Beichte ablegen, so daß seine ein armes frankes Kind, des Bräutigams Schwester, ums Leben. aus ihm fann wohl auch am ehesten das Gebot erstehen, der Kunst Seele gerettet ist. Seine Neue ist durch diese Beichte als aufrichtig War die Bertrümmerung der Zampe bloßer Zufall oder hat der mehr zu bieten als die üblichen Einstudierungen".

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SZ.