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Paasche als weltpolitischer Reiseprediger.

Das Echo de Paris" veröffentlicht nähere Einzelheiten über eine Ansprache, die der Vizepräsident des Deutschen Reichstages, Dr. Paasche, am 24. Juli in der Hauptstadt der Insel Vancouvert

Aus der Partei.

Aus den Organisationen.

war es nicht zuleht, die die Frei Vereinigung" der gewerkschaft­lichen Angestelltenverbände zur Bekämpfung des Gesetzes verans Laßte. Also trotz des offiziellen Rechenerempels bleibt es dabei, daß die invalidenversicherungspflichtigen Angestellten die Beiträge

anläßlich eines Banketts, das ihm zu Ehren von der deutschen   Ko- Schneidemüht statt. Aus 11 Wahlkreisen waren 23 Delegierte er- Art Gefeßesmacherei wird die Regierung bei den Ende Oktober Der Parteitag für die Provinz Posen   fand am Sonntag in zu beiden Versicherungen bezahlen müssen. Die Antwort auf diese lonie veranstaltet worden war, gehalten hat. Dr. Paasche eriäu- ichienen. Beim Geschäftsbericht tam es zu lebhaften Auseinander- stattfindenden Vertrauensmännerwählen erhalten. terte danach zunächst die Spannung, die im letzten Jahre zwischen feßungen, da hierzu der Antrag wieder eingebracht worden war, ben Deutschland   und Frankreich   bestand und beinahe zu einent friegeri- Siz des Bezirtsvorstandes von Bromberg   nach Bofeit ju verlegen. schen Storflift geführt hätte. Er meinte, Deutschland   sei ein Land, das innerhalb 15 Jahren eine Bevölkerungszahl von 80 Millionen Einwohnern haben wird, also doppelt soviel wie Frankreich   zu der selben Zeit. Es kann daher das Recht für sich in Anspruch nehmen, fich eines großen Landes zu bemächtigen, das schlecht regiert wird, wie dies beispielsweise in Maroffo der Fall ist. Die Beit ist ge­tommen, wo wir dazu schreiten müssen, uns selbst die Türen zu öffnen, die gegen uns verschlossen und verriegelt sind. Aus diesem Grunde wollen wir unsere Macht für die Zukunft aufsparen und unsere Streitkräfte zu Wasser, zu Lande und in den Lüften mit­einander verschmelzen. Ich stelle nicht in Abrede, so führte Dr. Baasche aus, daß wir bei dem Versuche, uns auszudehnen, jemand auf die Füße treten werden, aber ich bin sicher, daß Sie mit mir einverstanden sind, wenn ich behaupte, daß nicht England davon

betroffen wird.

Sicherlich hat Herr Paasche die Baden nicht so vollgenommen, wie das französische   Blatt von ihm behauptet. Immerhin scheint er recht töricht daher geredet zu haben!

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Der Antrag wurde abgelehnt. Neber die legten Reichstagswahlen Die Urlaubsverhältnisse der technischen Angestellten. referierte Genosse Lepiz. Sein Neferat Ilang dahin aus, daß in Vor kurzem stellte die Internationale Vereinigung für gesetz­der halb russischen Provinz die Bewegung der Gegner besonders lichen Arbeiterschutz in den ihr angeschlossenen Staaten Umfragen beachtet werden müsse, da durch die Unklarheit über die Ziele der über die Urlaubsverhältnisse an Die deutschen   Sektionen, der selben sich die Arbeiter immer noch aus religiösen und nationalen Internationalen Vereinigung, die Gesellschaft für soziale Reform, leisten. Rücksichten berleiten laffen, dem Gegiter Gefolgschaft zu beauftragte Dr. Ludwig Heyde  , ein Gutachten über den heutigen wende. Besonders das Stichwahlabkommen wurde besprochen, Deutschland   abzugeben. Aus diesem Gutachten veröffentlicht Dr. Ueber den Parteitag in Chemniz referierte Genofie Stand der Urlaubsgewährung an Arbeiter und Angestellte in dabei aber hervorgehoben, daß jedenfalls nicht wieder ein Abkommen Seyde nunmehr in der Deutschen Industriebeamten- Zeitung" einige geschlossen werde, das nicht befriedige. Mit dem Organisations- recht interessante Ergebnisse über den Urlaub der technischen Angestell entwurf war der Parteitag, soweit es sich um den Parteiausschuß ben. Während über den Arbeiterurlaub infolge des spärlichen statisti­handelt, einverstanden, nicht aber damit, daß eine Beitragserhöhung schen Materials und der Mannigfaltigkeit in der Art des Urlaubs noch überall durchgeführt werden soll. Abgelehnt wurde der Antrag, den feinerlei zusammenfassende Berichte vorlagen, gab es über den Ur­Parteitag alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. Der nächste Pro- laub der technischen Privatangestellten bereits mehrere Statistiken. binzial- Parteitag findet in Ra witsch statt. Nach der Statistik des Bundes der technisch- industriellen Beamten aus dem Jahre 1907 erhielten von 3265 technischen Privatbeamten Groß- Berlins 72,16 Broz. Urlaub; von 23,67 Proz. stand fest, daß freises Hagen  - Schwelm   ist noch nachzutragen, daß die Parteitags- bes Bundes technisch- industrieller Beamie ergab. daß von 75 Ber Zu dem Bericht über die Kreisfonferenz der Genossen des Wahl- jie feinen Urlaub erhielten. Die Umfrage der Berliner   Ortsgruppe delegierten beauftragt wurden, den nächstjährigen Parteitag nach liner Firmen 57 Urlaub ohne vertragliche Festlegung gewährten, Hagen   einzuladen. während 13 Firmen Urlaub nur auf besonderen Antrag oder aber überhaupt nicht gaben. Die Ermittlungen der Leipziger Orts­Der Januskopf eines Zentrumskandidaten. gruppen zeigten, daß von 48 Firmen nur 10 ihren Angestellten Der jozialdemokratische Verein für den Wahlkreis Jerichow I vertraglich Urlaub zugesichert hatten; 24 Firmen gaben Urlaub Der Zentrumskandidat für den unterelsässischen Kreis Slett und II hielt am Sonntag in Burg bei Magdeburg, dem Vorort des nach Ermessen des Chefs; 6 Fabriken überhaupt keinen Urlaub. stadt, Abbé und Redakteur Dr. Ha egy, verteidigt sich gegen die Kreises, feine Generalversammlung ab. Der Verein zählt zurzeit Die Erhebung des Technikerverbandes von 1910 stellt fest, daß von Feststellung, daß er innerhalb zweier Jahre sich vom patriotischen, 4072 Mitglieder, davon 571 weibliche. In der Mitgliederbewegung 9951 Technikern 1312 technische Angestellte, also 13,18 Proz. feinen für Heeres- und Flottenvermehrung schwärmenden Reichszentrümler find gute Fortschritte gemacht. In den drei letzten Jahren wurden Urlaub erhielten. 7453, also 74,90 Proz., hatten Urlaub mit Ge­zum elfäffischen Nationalisten entwidelte, der alle neuen Ausgaben rund 3000 neue Mitglieder gewonnen. Auch die Lejerzahl auf die haltsfortzahlung. Barteipresse hat sich gut vermehrt; die Finanzen des Kreises haben und Steuern für Heer und Marine ablehnt, mit der Behauptung, fich gebessert. Zum erstenmal wurde bei der letzten Reichstags- in das gleiche Jahr- 1910 fielen, fo fönnen ihre Ergebnisse Da die drei leggenannten Erhebungen, schreibt dazu Dr. Hehde, er habe niemals die Reichsfinanzreform ber wahl der fast rein ländliche Kreis der Partei erobert. Die einigermaßen verglichen werden. Hierbei zeigt sich, daß gleichmäßig teidigt! Es sei selbstverständlich, daß er als Vertreter des Wahl toftete rund 15.000 M. Bisher wurde die Organisation im ungefähr brei Viertel der technischen Angestellten im Genusse von eljässischen Volkes für die stets wachsenden Heeres- Nebenamt vom Arbeitersekretär Genossen Gebhardt- Burg, mit ver- Ferien waren. Ein Viertel ohne Erholungsurlaub ist indessen ein und Flottenausgaben nichts übrig" babe. Gleichzeitig maltet. Die Generalversammlung beschließt gegen 2 Stimmen die Ergebnis, das als günstig keineswegs angesehen werden kann! Be­schreibt er aber in seinem Elsässer Kurier" wieder wörtlich: Anstellung eines Parteisekretärs und wählt einstimmig den Genossen trachtet man vollends die Urlaubsdauer, so verschlechtert sich das " Zurzeit, wo eine friedliche Verständigung unter den Nationen, Gebhardt. Gum Parteitag delegierte die Versammlung die Bild noch erheblich; stimmen doch alle drei Erhebungen von 1910 das obligatorische internationale Schiedsgericht von ihrer Ver- Genossen Gebhardt und Stendel- Burg. Die Haltung der in der großen Zahl der einwöchigen Ferien und darin überein, daß wirklichung noch so weit entfernt sind, eticheint angriffslustigen Organisation zur Aenderung des Organisations statuts wurde noch kaum ein Viertel der Beurlaubten mehr als 14 Tage Urlaub Gegnern gegenüber als die beste Gewähr für den in einer Reſolution niedergelegt. Den von von der Reorgani- au verzeichnen hatte. Frieden ein starkes heer und eine mächtige fationsfommission in Vorschlag gebrachten Parteiausschuß lehnt Flotte." die Generalversammlung ab und verlangt eine Verstärkung des Nach dieser für die elsässischen Nationalisten wie für das Parteivorstandes um 5-9 Mitglieder. Reichstagszentrum gleichmäßig befriedigenden Erklärung kann die Rhein  - Westf. 8tg." Arm in Arm mit dem Nouvelliste" des Abbé Wetterlé für den Kandidaten Dr. Haegy eintreten.

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Es lebe die Disziplin.

überweisen."

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Unsere Toten.

Bergehen gegen das Nahrungsmittelgesek.

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Ginen schweren Verstoß gegen die Gesundheit seiner Mitmens schen hat sich der Fleischmarenhändler Leopold Schulz aus Spandau  Eine Generalverfaminlung des Wahlvereins Randow- Greifen- auschulden kommen lassen, der sich unter der Anklage des wiffent­hagen nahm zum Barteitag folgenden Antrag an: Der Partei  - lichens Vergehens gegen das Nahrungsmittelgesetz vor der 3. Fe vorstand wird beauftragt, im Einverständnis mit der General- rienstraffammer des Landgerichts II zu verantworten hatte. fommission eine Urabstimmung darüber vornehmen zu lassen, wer Der Angeklagte gehört zu jener Art von Händlern, die ihre Waren Das Hallesche Kriegsgericht beschäftigte sich am Donnerstag, Das Ergebnis ist dem internationalen Kongreß als Material zu Geschäftsmann verwundert den Kopf darüber schüttelt, wie es Das Hallesche Striegsgericht beschäftigte sich am Donnerstag, bon den Organijierten für eine Arbeitsruhe am ersten Mai ist zu einem derartig billigen Preise verkaufen, daß jeder wissende toie man uns von dort berichtet, wieder einmal mit einem Fall von Infubordination". Als man am Morgen des 27. April d. Js. auf möglich ist, noch unter den allgemein üblichen Einkaufspreisen ber= faufen zu können. Die Verhandlung erbrachte recht interessante dem Ererzierplag des Festungsgefängnisses in Torgau   den Parade­marich einübte, soll der Festungssoldat Jmle vom Infanterie­Enthüllungen über die Geschäftspraktiken derartiger Schleuder­Der Parteiberein für Ueckermünde- Usedom- Wollin gibt in seinem Händler". Ein in Spandau   wohnhafter Schlächtermeister hatte Regiment Nr. 164 die Beine nicht genügend in die Geschäftsbericht bekannt, daß sich die Mitgliederzahl im Berichtsjahre einen größeren Posten Schlacwurst zu liegen, der anscheinend in­Höhe gehoben haben. Der Sergeant Penske jagte deshalb nur um 76 vermehrt hat, sie beträgt jetzt 1068, davon 70 weibliche. folge eines Fabrikationsfehlers in Fäulnis übergegangen war. Da zu ihm:" Imfe, Sie müssen die Beine höher heben, strengen Sie Die Abonnentenziffer der Parteipresse ist im Wahlkreise um 300 er die verdorbene Wurst seiner eigenen Kundschaft nicht anzubieten fich mehr an." Jmle entgegnete darauf:" Herr Sergeant, ich strenge gestiegen, steht aber leider noch immer hinter der Drgani wagte, war er sehr froh, als eines Tages der jezige Angeklagte mich an." Darauf der Sergeant:" Halten Sie den Mund, Sie sind fationsziffer zurück. Bei den Gemeindevertreterivahlen wurden Schulz bei ihm erschien und sich erbot, ihm den ganzen Poſten Wurst nicht gefragt." Dann wieder Smile: Herr Sergeant, ich bitte darum, die bisherigen Mandate behauptet und den Oberleutnant sprechen zu dürfen. ein neues ge- abzukaufen. Schulz faufte auch den ganzen Boften, über 25 Pfund, wonnen. Die Jahresbilanz des Bereins schließt in Einnahme und zum Preise von 3 Mact. Außerdem kaufte er noch eine gute Musketier Jmte wollte, wie er vor Gericht erklärte, den Oberleutnant Ausgabe mit 11 945,69 W. bei einem Staffenbestand von 385,55. Schlackwurst, die allein 3 M. kostete, und etwa 50 Pfund Speck, der bitteit, ihn in eine andere Abteilung zu bringen. In den Worten: Die Neichstagswahl fostete 8772,66. 234 000 Flugblätter wurden ebenfalls zum größten Teile schlecht war, zum Preise von 15 M. Ich strenge mich an", erblickte man eine Rektifikation des Vor- während des Wahlkampfes verteilt und in 54 Drten 65 Wähler- Diese appetitlichen Waren verkaufte der Angeklagte dann an dem­gesetzten und in der sofort beabsichtigten Meldung eine weitere In- versammlungen abgehalten, davon 29 unter freiem Himmel. Unsere felben Tage für 60 M. an einen Kaufmann A., der sich durch die fubordination, da Imle eine Beichwerde über den Sergeanten erst 2Bählerstimmen stiegen zwar von 7787 im Jahre 1910 auf 8928, da auffällig billigen Preise verblüffen ließ. Der Angeklagte wandte am folgenden Tage anbringen durfte. aber die Fortschrittler faft gefchloffen für den Reaktionär stimmten, dabei allerdings den Trick an, daß er dem Käufer als Probe die Das Kriegsgericht, das sich zuerst mit dem Fall beschäftigte, fonnte das Mandat des Genossen Sunge in der Stichwahl nicht be- extra getaufte gute Wurst und auch ein gutes Stück Sped vorlegte. verurteilte Imfe wegen Achtungsberlegung bor berhauptet werden. Als bei A. dann Klagen über die Qualität der Wurst einliefen, fah fammelter Mannschaft zu 21 agen strengen Arrest. er sich die billige Wurst näher an und bemerkte, daß diese sowohl Imke legte gegen das Urteil Berufung ein, um seine Freisprechung wie auch der Speck von Maden wimmelte. Die Wurst schillerte zu erzielen. Das Striegsgericht bertarf aber die Berufung mit der außerdem in allen Regenbogenfarben und roch direkt efelerregend. Begründung, es sei bedauerlich, daß gegen das Urteil nicht Aus Rom   wird uns unter dem 14. d. Mis. geschrieben: Ganz Auf die von A. erstattete Strafanzeige hin, hatte sich Schulz vor auch der Gerichtsherr Berufung eingelegt habe. Wäre das ge- plöglich ist im Alter von noch nicht 60 Jahren ein um die italienische dem Schöffengericht Spandau   zu verantworten, das ihn mit Rüd­fchehen, dann würde vom Kriegsgericht auf Gefängnis erkannt Bewegung Hochverdienter Genosse, Sebastiano Camereri ficht auf die außerordentliche Gefährlichkeit einer derartigen Hand­worden sein. Scurti, gestorben. Der Verstorbene war ein tüchtiger und un- lung zu einem Monat Gefängnis berurteilte. Gegen dieses an­ermüdlicher Agitator unter dem fizilianischen Landvoll. Alles, was gesichts der ganzen Sachlage sehr milde Urteil legte Schulz auch in den letzten zwanzig Jahren in Sizilien an sozialistischer Arbeit noch Berufung ein und behauptete, er habe nicht gewußt, daß die geleistet wurde, hängt irgendwie mit Camereri Scurti und seinem Wurst verdorben sei. Das Gericht tam nach längerer Verhand unermüdlichen Wirten zusammen. Auch um die Organisation großer lung zu der fostenpflichtigen Zurückweisung der Berufung unter In einem Briefe an die Daily News", gibt Profeffor Solleftiopachtungen hat sich unser Genosse große Verdienste Bestätigung des schöffengerichtlichen Urteils. E. G. Browne ein Bild der christlich- europäischen Stultur, mit agrar- technischen Fragen in ihren Beziehungen zur Befiz­Als Schriftsteller beschäftigte er sich vor allem die heute von Rußland   unter der Billigung sämtlicher Mächte form. Auf diesem Gebiete verfügte er über ein weitgehendes nach Versien getragen wird. Er schreibt über Photographien historisches Wissen. Er war nicht nur ein vorzüglicher Kenner des aus Tabris  , die das Treiben der Eroberer fenn- fizilianischen Latifundiums, über das er ein wichtiges Buch ver­zeichnen:" Das cine Wahrzeichen ihrer Politik ist der öffentlicht hat, sondern fannte auch gründlich das Latifundium Galgen, an dem die Reste einiger der bravsten und des übrigen Italien  , und namentlich den Agro Nomano. Camereri erleuchtesten Nationalistenführer bon Scurti hat viele Jahre lang dem italienischen Parteivorstand an hängen. Das andere ist die Schließung von Schulen und gehört. Er war ein bescheidener Mensch von großer persönlicher Druckereien, die Dynamitsprengung alter Denkmäler und Profetariats. Die gesamte italienische Bartei verliert viel in ihm; Liebenswürdigkeit, voller Eifer und voll Glauben für die Sache des Privathäuser und die Herstellung der schlechtesten Seiten der für das fizilianische Landvoll ist sein Tod ein harter Schlag, und es alten Regierung. Einige Photographien zeigen die Russen am wird schwer halten, für den unermüdlichen, zu jedem Opfer bereiten Werk in der Art, die man vom Kaukasus, den Ostseeprovinzen Mann vollwertigen Ersatz zu finden. und sonstwo fennt. Andere zeigen das Wirken von Samad Khan Shuaja- ud- Dawla, eines wütenden Reaktionärs und Parteigängers des Ex- Schahs, der ihnen in die Stadt folgte und von ihnen als deren Guverneur anerkannt wurde. Er machte sich mit ihrer Genehmigung sofort daran, Dinge aus­zuführen, die sie selbst nicht gut tun fonnten: spießen, verſtüm­meln, fopfabwärts aufhängen, Menschen zerhauen und die Stücke wie in einem Fleischerladen in den Bazaren auf­hängen."

Derfien. Rußlands   Kulturarbeit.

Tabris  

erivorben.

Soziales.

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Aus der Frauenbewegung.

Therese Labriola als Verteidigerin vor dem Militärgericht. Ohne sich an den Einspruch zu fehren, den der Oberstaats­anwalt gegen ihr Recht, vor den römischen Gerichten als Rechts­13. d. W. zum erstenmal eine Verteidigung geführt. Und zwar anwalt zu fungieren, erhoben hat, hat Therese Labriola am handelte es sich um eine Verteidigung vor dem Militärgericht. Ein Soldat, namens Albertario, war der Gehorsamsverweigerung und Insubordination angeklagt: er hatte einem Sergeanten eine Ohr­feige gegeben. Der Vertreter der Anklage selbst beantragte die Bu billigung mildernder Umstände und das Strafminimum, das immer­hin 4 Jahre Gefängnis beträgt. Darauf nahm Fräulein Labriola das Wort, erste leise und schüchtern, dann mit fräftiger Sicherheit und Ruhe. Sie legte dar, daß der Soldat durch das aufreizende Benehmen seines Vorgeseztem um jede Selbstbeherrschung gebracht worden war und sich im Momente der Tat wenn nicht in dem Zu stande blinder Wuh befand, den das militärische Strafgesetzbuch herabgesetter Berantwortlichkeit. Sie beantragte daher, dem An­Italiens als strafausschließend gelten läßt, so doch in dem start Momente der Tat zuzubilligen. Als zweiter Berteidiger sprach geflagten die Strafminderung der teilweisen Geistesstörung im Rechtsanwalt Muzzo, der den Standpunkt vertrat, daß der An­

Offiziöse Stimmungsmacher für die Angestelltenversicherung. Die erheblichen Beitragslasten, die den schlechtbesoldeten Privat­haben in weiten Streifen der Angestellten große Mißstimmung her angestellten durch das neue Versicherungsgesetz aufgebürdet werden, Professor Browne verurteilt aufs schärffte die Politik des versicherung, daß diese Misstimmung auch bei den bevorstehenden vorgerufen. Nicht mit Unrecht fürchten die Macher dieser Sonder liberalen Stabinetts, das sich zum Mitschuldigen an dieser Vertrauensmännerwahlen zum Ausdruc tommen wird. Insbe­berbrecherischen Politik gemacht hat, und führt die Niederlagen besondere hat es unter den Angestellten verstimmt, daß gerade die geklagte durch das Verhalten seines Borgesetzten provoziert worden bei Nachwahlen zum Teil auf den Efel zurück, den diese große Masse der schlecht bezahlten Angestellten doppelte Beiträge sei. Das Militärgericht beriet über eine Stunde, um dann in allem Dinge bei ehrlichen Liberalen erregen und ihnen das Fort- zur Invaliden- und zur Angestelltenversicherung zu zahlen hat. In der These der Berteidigerin beizutreten und dem Angeklagten die bestehen einer solchen liberalen" Regierung gleichgültig bis 1500 W. und von 1500 bis 2000. find 6,80 und 9,60 m. lautete auf 8 Monaten Gefängnis, die zur Hälfte schon durch die ben hauptsächlich in Betracht kommenden Gehaltstlassen von 1150 teilweise Geistesstörung als strafmildernd anzurechnen. Das Urteil machen. Aber Ehre, wem Ehre gebührt! Wir wollen nicht monatlich an Beitrag zu leisten. Bei einem Monatsgehalt von 100 Untersuchungshaft abgebüßt sind. vergessen, daß auch das Deutsche Reich sein voll- oder 125 M. ist ein Abzug von 3,40 oder 4,80 M. für den Ver= gemessenes Teil Mitschuld trägt. Seit der glorreichen Pots sicherten sehr fühlbar, dazu kommen noch die Beiträge zur In­damer Zusammenkunft der beiden Kaiser hat Deutschland   validenversicherung mit rund 2 M. monatlich. Organisation der Waschfrauen. In Oesterreich   besteht seit ebenso viel Anteil an der russischen Schande in Persien   wie Von einer offiziellen Korrespondenz wird nun eine Notiz ber- Jahren eine Organisation der Waschfrauen, Arbeitsfrauen usw. Frankreich   und England. Sie sind alle einander wert. breitet, die den Anschein zu erwecken versucht, als ob diese doppelte In Wien   und den größeren Städten der Provinzen hat sie ihre Ab­Belastung nicht eintritt. Es wird darauf hingewiesen, daß bei der teilungen. Die Vereinigung umfaßt 1400 Mitglieder. Sie hat als Festsetzung der Beiträge zur Angestelltenversicherung die Beitrags- Fachorganisation schwer zu lämpfen und wird deshalb jetzt im Ver­fäße in den unteren Klassen gegenüber den oberen Klassen um die ein mit der Dienstbotenorganisation ein gemeinschaftliches Blatt Invalidenversicherungsbeiträge gekürzt worden sind. Das ist jedoch herausgeben.

Amerika.

Die Kämpfe in Nicaragua  .

New York  , 16. August. Nach einem Telegramm aus Mana gua haben die Aufständischen trotz des Waffenstillstandes die auptstadt angegriffen, sind aber mit Hilfe der ameri­fanischen Gesandtschaftswache zurüdgeichlagen worden. Alle Ausländer sind in Sicherheit.

Leseabende.

nur scheinbar der Fall. So beträgt z. B. der Beitrag in der zweit­höchsten Klasse( 3000-4000 M.) 6,86 Proz. des Durchschnittsein­fommens, während er in den voher erwähnten Klassen 6,16 Proz. und 6,58 Bros. betragt. Die Differenz ist also sehr geringfügig, Steglit. Montag, den 19. August, abends 81%, Uhr, Frauenlefeabend und die schlechtentlohnten Angesteüten find fast ebenso hoch belastet, wie ihre besser fituierten Kollegen. Diese schreiende Ungerechtigkeit

bei Heizmann, Florastr. 2. Vortrag:" Die proletarische Jugend­erziehung". Referent: Genossin Frida Wulff.