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möglich ist, schmutzfreie Milch zu gewinnen. Dabei liegt es auf der politischen Gleichberechtigung aufzunehmen. In einem geistreichelnden nicht auch für die von der ursprünglichen größeren Gesellschaft noch Hand und ist ja auch durch zahlreiche Versuche erhärtet, daß in rein- Leitartikel Der Antrag der Damen  " verhöhnt das Tageblatt" Burückgebliebenen gemietet war, sowie für den Fall, daß sie jetzt licher Weise gewonnene Milch bedeutend keimfreier ist als ver- diese Forderung. Nur ein paar Proben: nach Eintritt der Polizeistunde im allgemeinen Schantzimmer saßen; fchmußte. Speziell der Kuhkot trägt zur Bersetzung der Milch durch die sich bildenden Keime bei, ein Vorgang, der, wenn er einmal be­gonnen hat, auch durch Sterilisierung der Milch nicht mehr rück­gängig gemacht werden kann. Eine Besserung in dieser Beziehung fann nur eine systematisch durchgeführte Stallfontrolle herbeiführen, die nachdrücklich durch reichsgesegliche Bestimmungen gefordert werden muß.

Telephonnervosität.

Indessen, die staatsbürgerliche Gleichberechtigung der Frauen ob dieses nur für sie geöffnet gewesen sei, oder auch noch für andere, ist ein Gemeinplag von noch weit scheußlicherer Art, und auf die die nicht zu ihnen gehörten, also für jedermann. Wenn die Ge­Gefahr hin, daß mir Anita Augspurg   den nächsten Walzer ver- fchloffenheit gewahrt geblieben sei, dann wären auch die drei Burüd­weigert, gebe ich meine bescheidene Männerstimme gegen den Damen  - gebliebenen eine geschlossene Gesellschaft. antrag ab. Oder meint man im Ernst, Frida werde nun nicht mehr abends um acht zum Rendezvous fommen, weil sie alle fünf Jahre Der mehrjährige Kriegszustand, in welchem sich der Rechts­einmal zur Wahlurne geht, und glaubt man, daß die bisher zärt anwalt Dr. Bächter mit der Postverwaltung in Telephonangelegen­lichen Mamas ihre Bébés vergessen werden, weil der Reiz eines heiten befindet, hat schon mehrere strafrechtliche Verfahren gegen Leitartikels fie gefangen hält? Die eifrige Beschäftigung mit der Rechtsanwalt Dr. B. gezeitigt. Zu diesem Kampfe gehört auch eine Politik wird immer nur in einem auserwählten Anklage wegen Beleidigung der Oberpostdirektion, die jetzt das Damenkreise zu finden sein, andere werden sich auch weiter Amtsgericht Berlin- Schöneberg unter Vorsitz des Assessors Gutstadt hin lieber für Theater und Literatur interessieren, oder für die gegen Dr. P., der von Rechtsanwalt Dr. Bid verteidigt wurde, zu Kinderstube, für die Wintermode und selbst für den kleinen berhandeln hatte. Gesellschaftsklatsch, und die intimsten Freundinnen werden sich gewiß häufiger wegen privater als wegen öffentlicher Angelegen­heiten entzweien."

.Sehr energisch tritt der Vortragende für eine städtische Milchversorgung ein, die noch ganz in den Kinderschuhen steckt; freilich will er den direkten Verkauf nicht gern in städtischer Verwaltung fehen- das scheint ihm wohl zu sozialistisch sondern lieber durch eine Genossenschaft oder Aktiengesellschaft besorgt wissen; unbedingt nötig sei es jedoch, daß die Stadt durch Ueber­nahme der überwiegenden Anzahl von Geschäftsanteilen resp. Attien fich den maßgebenden Einfluß sichern, schon, um die Einwohner gegen eine Verteuerung der Milch zu schützen. Aber alle kontrolle, Reinigung und Kühlung der in die Stadt eingeführten Milch bleibt unzulänglich, wenn nicht bei der Produktion schon eine Solchen Unsinn fanden wir sonst nur in Provinz- Käseblättchen. scharfe Kontrolle einfegt. Den naheliegenden Gedanken einer städtischen Milchproduktion empfiehlt der Vortragende Selbst die Berliner   agrarische Bresse hat den Forderungen der nicht, wohl aber verlangt er nachdrücklich ein Reich 8 milch gefeß Frauen ernstere Gründe entgegengestellt. Auch der neue Verband mit besonderen Kontrollvorschriften bei der wrilchgewinnung. Ein gegen Frauenemanzipation wahrte einen wurdigeren Ton. folches Gesetz müßte auch die Handhabe bieten, um gewissenlosen Aus den Sätzen, die ihr Verfasser wahrscheinlich für wißig ge­Milchberfälschern das Handwerk zu legen, die in gewinnsüchtiger Ab- halten hat, spricht nichts als die Angst vor dem Fortschritt. In ficht handeln und trotzdem selbst im Wiederholungsfalle meist mit einem zweiten Leitartikel warnt das Tageblatt": ganz geringfügigen Geldstrafen davonkommen, während eine arme Frau, die in höchster Not einige Kohlen von einem Wagen entwendet, unweigerlich ins Gefängnis geschickt wird.

Die Freiheit, ihre Ansichten betätigen zu fönnen, sollte auch die Anhänger der Forderung nach staatsbürgerlicher Gleichberechtis gung der Frauen abhalten, es auf eine Majorisierung in Mann heim ankommen zu lassen, die bei der historischen Entwickelung der Partei zu einer Erschütterung führen müßte."

Dem Angeklagten, von dem behauptet wird, daß er neuerdings wieder eine Telephonistin des Amtes Lützow durch ein Schimpfwort beleidigt habe, ist daraufhin auf Antrag des Reichspostamts die Telephonverbindung abgeschnitten worden. Er behauptet, daß dies geschehen sei, ohne den Grundfab audiator et altera pars" zu berücksichtigen. Als ihm diese Anordnung durch Zustellung des Beschlusses bekannt geworden, sei, so erklärte der Angeklagte, ein hoher Offizier, der sich für die Sache interessierte, zum Reichspost­amt als Vermittler gegangen; er sei aber an die Oberpostdirektion verwiesen worden. Als der Herr zur Oberpostdirektion gekommen, habe er Herrn Wirkl. Geh. Oberpostrat Vorbeck nicht angetroffen, da dieser zur Schnepfenjagd gewesen sei. Dessen Vertreter habe dann gesagt, daß die Anordnung vom Reichspostamt genehmigt worden sei. Versuche, Herrn Staatssekretär Straetke zu sprechen, Der Redner schildert dann auch die primitive Art, wie bei uns seien auch fehlgeschlagen, da dieser sich auf einer Dienstreise be= die Milch per Bahn oft über Streden von 100 bis 200 Kilometer fand, und so konnte gegen die Sperrung des Telephons nichts getan zur Stadt befördert wird, wobei sie stundenlang der höchsten Wie schwach muß es mit der Solidarität in der Partei aus- verden. Als er nach einiger Zeit noch einmal zur Oberpostdirektion Temperatur und dadurch der Zersegung ausgesetzt ist. In Amerika  existieren besondere mit Kühlvorrichtungen ausgestattete Milchzüge, ſehen, wenn die Erfüllung einer so selbstverständlichen Forderung gegangen, sei Herr Vorbeck wieder zur Jagd gewesen; dem ihn die in den Stationen in besonderen Anlagen für Stühlung, Reinigung die ganze Bartei in Erschütterung bersetzt. Und für diesen fläglichen vertretenden Geh. Oberpostrat Erbe habe er dann gesagt, daß er das und Verwertung der unverkauften Milch einlaufen. Freilich besteht Freifinn sollen sich fortschrittlich gesonnene Frauen oder gar Prole- Vorgehen der Postverwaltung für gesetzwidrig halte; die Poſt habe Prolegar tein Recht, ihm das Telephon wegzunehmen, da die Post hier auch da der Fehler, daß die Reinigung vom Produktionsort an den tarierinnen begeistern! Verkaufsort verlegt wird. Daß unser wichtigstes Nahrungsmittel für Säuglinge einer Behandlung unterworfen wird, die mit den elemen­tarsten Begriffen der Hygiene im Widerspruch steht, ist um so un­glaublicher, als die Wissenschaft schon seit Jahren darüber einig ist, daß die wesentlichsten Todesursachen der Säuglinge die Ernährungs­störungen bilden und daß diese in allererster Linie durch verdorbene Dem gestern mitgeteilten Urteil gegen den Verein Arbeiter Milch hervorgerufen werden. Bei dem Zuge unserer Zeit nach Jugendheim Berlin" stellen wir ein vom Landgericht in Kottbus Hebung und Besserung der hygienischen Verhältnisse muß es Wunder fürzlich gefälltes Urteil gegen den dortigen Jugendausschuß gegen nehmen, daß man bei voller Erkenntnis der unhaltbaren Zustände über: nicht längst ausreichende Maßnahmen für die Milchversorgung zum Schutze der Allgemeinheit getroffen hat. Diese Frage darf nicht mehr von der Tagesordnung der Städte verschwinden.

Jugendbewegung.

Ein Jugendheim

Gerichts- Zeitung.

Politisch oder unpolitisch?

ein Monopol ausübe und deshalb nicht das Recht habe, einen ein­zelnen Staatsbürger in dieser Weise in seinen Rechten zu be­schränken. Der Geh. Oberpostrat Erbe habe darauf gesagt: Die Rechtslage ist uns selbst zweifelhaft, aber wir wollen es einmal an Ihnen ausprobieren." Da er nun feine Lust gehabt, die Rolle des Probefaninchens zu spielen, sei er wieder zum Staatssekretär Straette gegangen, dieser habe ihn an einen höheren Beamten ver­wiesen und letzterer habe nach Anhörung seiner Beschwerde ihm ge­fagt, er würde schriftlichen Bescheid erhalten. Der letztere fiel dahin aus, daß es bei der postalischen Anordnung verbleibe. Der schon Die Mitglieder des Jugendausschusses in Kottbus erhielten erwähnte General sei dann abermals zum Staatssekretär Kraette im April dieses Jahres eine Anklage wegen Uebertretung des Reichs- gegangen, dieser habe aber erklärt: er gebe dem Dr. Pächter ein vereinsgefeges. Sie wurden beschuldigt, als Vorstandsmitglieder Telephon nicht mehr. Daraus habe er, Pächter, entnehmen müssen, eines politischen Vereins Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht daß das Reichspostamt nicht nach Recht und Gesez, sondern nach vollendet haben, in dem Verein und dessen politischen Versammlungen Laune verfahre. Obgleich sein Telephon schon seit dem 22. April als Mitglieder geduldet zu haben". Das Schöffengericht sprach die außer Betrieb gesezt worden sei, habe ihm die Post die Quittung über den Apparat für das laufende Quartal zugestellt und er habe Angeklagten frei. Gegen das Urteil legte die Staatsanwaltschaft 50 M. ohne weiteres bezahlt. Nun habe die Postverwaltung schon Berufung ein. Die dritte Straffammer des Landgerichts verwarf feit Juni alle möglichen Versuche gemacht, den Apparat von ihm die Berufung. In dem schriftlichen Urteil heißt es u. a.: herauszubekommen. Er stehe aber auf dem Standpunkt, daß, wenn Der Jugendausschuß kommt als Verein über er den Apparat bezahle, er auch das Recht habe, ihn in seiner Be­haupt nicht in Frage.... Die in dem Jugendheim hausung zu behalten, und deshalb habe er die wiederholten Versuche versammelte arbeitende Jugend ist nun zwar als ein Verein der Post wiederholt energisch abgelehnt. Als dann wieder zwei anzusehen. Es handelt sich im vorliegenden Falle um den Zusammen- Herren von der Bost bei ihm erschienen, um den Apparat abzu­schluß mehrerer Personen zur Verfolgung eines gemeinsamen es ebentl. auf eine gewaltsame wegnahme abgesehen gewesen fei nehmen, habe er nach der ganzen Situation annehmen müssen, daß 8weckes. Dieser Zusammenschluß beruht auch auf Vertrag, d. h. und habe mit großer Bestimmtheit die Hergabe abgelehnt. Dabei Willenseinigung. Diese erfolgte u. a. durch Anmeldung des Neu- habe er allerdings die jetzt von der Oberpostdirektion mit einem eintretenden und Ausstellung der Ausweiskarte. Hierdurch ordnete Strafantrage verfolgten Worte gebraucht: Was denkt sich denn die sich der Neueintretende zugleich dem Jugendleiter, einem Mitgliede Postverwaltung? Sie steht wohl auf einem Rechtsstandpunkt, der des Jugendausschusses, organisch unter. Die Organisation zeigt an die Hottentotten erinnert. Wenn sie etwas von mir will, dann Kinderernährung und Lebensmitteltenerung. sich in dem Jugendheim und den regelmäßigen Versammlungen, in fann fie mich ja verklagen! Er habe diese Worte mehr scherzhaft denen die einmal getroffenen, allen Besuchern bekannten Anordnungen münzt gewesen sein, sondern auf das Reichspostamt, gegen das er gemeint; fie fönnten auch gar nicht auf die Oberpoftverwaltung ge= Im Altenaer Kreisblatt" veröffentlicht der dortige Kreis befolgt wurden. Es war deshalb ein obligatorisches Verhältnis ja auch einen Zivilprozeß auf Schadensersatz und Wiederinbetrieb= arzt Dr. Thomaller Mitteilungen über die Wirkungen der zwischen den Mitgliedern und dem Verein vorhanden. Daß aber feßung des Apparats angestrengt habe. Herr Vorbeck sei nur Be­Lebensmittelteuerung auf die Ernährung von Schulkindern. diefer Verein ein politischer sei, tonnte das Gezirksbeamter, die Ausführungsbestimmungen zur Telephonordnung Während im September vorigen Jahres die Zahl der richt nicht feststellen. Der von den Jugendlichen bei Besuch feien aber vom Reichspostamt erlassen und da müsse er behaupten, strofulösen Kinder 20 und 40 Broz. betrug, waren in des Jugendheims verfolgte 8 wed war lediglich ein geselliger. daß fie den Gesezen nicht entsprechen. Zum Tatbestand wurde diesem Jahre 50 bis 85 Proz. ftrofulöser Schulkinder vor. Es ist nicht erwiesen, daß in den Versammlungen der arbeitenden Telegraphendisektor Bombe und die beiden Beamten vernommen, zu handen. Ueber die Gründe dieser traurigen Erscheinung sagt Jugend Politik getrieben worden ist. Denn ein politischer Verein ist denen der Angeklagte die inkriminierte Aeußerung getan hatte. Dr. Thomaller: ein solcher, der eine Einwirkung auf politische Angelegenheiten be- fam dabei stellenweise zu recht lebhaften Auseinandersetzungen. Auf Anordnung des Vorsitzenden, der aus den Akten, aus ber­

haben die übeder Arbeiter ihrem jungen Nachwuchs errichtet. 3war nicht im eigenen Hause, aber in dazu geeigneten Räumen, die auf Jahre gemietet wurden. Die Zimmer find geschmackvoll aus gestattet worden, und alles Erforderliche ist getan, um den jungen Beuten ein Heim zu schaffen, in dem sie sich wohl fühlen und die Zeit mit belehrenden Dingen und unterhaltenden Spielen verbringen fönnen. Am kommenden Sonntag wird das neue Jugendheim er öffnet werden. Mit neidischen Augen blicken die Feinde der Arbeiter schaft, die auch in Lübeck   die Jugend gern in ihr Net ziehen möchten, auf die neue Schöpfung der aufgeklärten und opferwilligen werk tätigen Bevölkerung.

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Hus der Frauenbewegung.

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hauptsächlich ist jedoch die mangelhafte und zweckt.... Einen solchen Gegenstand bildet das gelegentliche schiedenen Protokollen früherer Verhandlungen, aus den Protokollen ungwed mäßige Ernährung hierfür verantwort Absingen von Liedern politischen und sozialpolitischen über Bernehmungen von Postbeamten in diesem Streitfall den Ein­lich zu machen und somit indirekt die jegige 3nbalts nicht. Auch das bei der Weihnachtsfeier 1911 brud gewonnen hatte, daß der Angeklagte vielfach ein eigenartiges Zeuerung aller Lebensmittel, besonders des stattgefundene Abfingen des Liedes Stille Nacht, heilige Auftreten zur Schau getragen hatte, war zum Termin der Gerichts­Fleisches. Soweit man es von der größten Anzahl der Schul- Nacht," das einen sozialpolitischen Charakter hat, sowie arzt Dr. Strauch geladen worden. Gegen dessen Vernehmung pro­finder erfahren kann, ist Reibetuchen, Kartoffeln und Kaffee ihre das Absingen der Arbeitermarseillaise, gelegentlich eines Hauptnahrung. Erschredend geradezu ist es, zu erfahren, wie Ausfluges, fann einen solchen Gegenstand nicht bilden. Ebenso nicht wenig Fleisch gegeffen wird. In den meisten Familien kommt nur das Anhören eines Vortrages über des Weihnachtsfest, wenn auch von Sonntags Fleisch auf den Tisch, in wenigen noch hie und da an nichtchristlichem Standpunkte aus behandelt. Schließlich kann auch Wochentagen, und nur vereinzelt wurde angegeben, daß täglich die von der Sozialdemokratie und den Gewerkschaften mit vor Fleisch gegessen wird. handene Absicht, fich einen Nachwuchs zu sichern, allein das Jugend Es ist sicher, daß bei den heutigen abnormen Fleischpreisen heim nicht zu einem politischen Verein machen, da nicht der von den meisten Familien schwer fallen muß, täglich oder nur öfters anderen Organisationen bei Gründung des Jugendheims beabsichtigte in der Woche dieses wichtigste Nahrungsmittel zu beschaffen, trog Swed, fondern die Absichten und giele des Vereins, dem soll und muß es aber jeder einzelne ermöglichen, wenigstens die in diesem selber vorhanden sind, bei Beurteilung seinen Kindern ausreichend Fleisch zukommen zu lassen. Man der Frage maßgebend sein müssen. darf nicht vergessen, daß an den kindlichen Körper Wachstum,

Entwickelung und auch die Schule Anforderungen stellen, die ber- Der sozialdemokratische Zahlabend vor dem Kammergericht. hältnismäßig bei weitem größer find, als die an den fertig ent­Der sozialdemokratische Zahlabend, der in Groß- Berlin jeden wickelten Erwachsenen herantretenden. Aendert sich aber in der zweiten Mittwoch jeden Monats abgehalten wird, fand auch wenige jezt üblichen Ernährung der Schulkinder nichts, so wird unzweifel- Tage vor der Reichstagswahl statt. An diesem Tage waren die haft die Skrofuloſe, diese Vorläuferin der Tuberkulose, immer Wahl und die Vorbereitungen dazu das Hauptthema der Zusammen­weiter um sich greifen, die Zahl der bleichflichtigen Stinder wird fünfte der einzelnen Bablbezirke der fozialdemokratischen Wahlvereine. sich mehren und alle diese unterernährten Körper werden den Un- So war es auch im Lokal von Brod in Schöneberg  . Der Bahl­bilden der Witterung weniger Widerstand leisten können, werden abend zog sich deshalb diesmal ziemlich lange hin. Um 12 Uhr den Gefahren der Uebertragung von Infektionsfrankheiten schußlos gegenüber stehen."

bertagte der Vorfigende die gemeinsame Verhandlung und erklärte, daß nun die Genossen in kleinen Gruppen weiter über die Wahl­angelegenheiten sprechen könnten. Das geschah auch. Gegen 2 Uhr 15 Minuten nachts fab ein Schutzmann durchs Fenster noch drei Genossen in dem Lokal sigen. Der Wirt Brod wurde darauf wegen lebertretung der Polizeistunde angeklagt.

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testierte der Angeklagte sehr lebhaft, da er an der plötzlich auf­auch nicht der geringste Grund vorliege, völlig überrascht werde und tauchenden Möglichkeit einer Anwendung des§ 51 St.G.B., wozu den Gedanken, daß er nicht völlig geistig gesund sein könnte, mit aller Entschiedenheit zurückweisen müsse. Er habe nichts getan, als sich gegen einen Angriff auf sein gutes Recht zu wehren. Es scheine so, als ob der Gerichtsvorsitzende ein Interesse daran habe, den § 51 gegen ihn anwenden zu können. Diese Bemerkung ließ der Borfibende protokollieren. Der Angeklagte beantragte jodann die die Telephonistinnen seines Amtes ihn absichtlich schifanieren. Dieser Bernehmung eines Zeugen Paul Pflüger   zum Beweise dafür, daß Beuge befundete: Als er im Januar in einem Abteil der Wannsee­ bahn   gesessen, hätten sich zwei Damen im Nebenabteil sehr laut darüber unterhalten, daß dem Dr. Pächter das ihm schon einmal gesperrte Telephon wieder freigegeben worden sei. Da habe die eine der Damen sich dahin geäußert: Aber lange warten soll er auf die Verbindung! Der soll nicht denken, wir sind für ihn da!" Auf Gerichtsbeschluß wurde Gerichtsarzt Dr. Strauch ver­nommen. Er erklärte, daß er den Angeklagten noch nicht näher untersucht habe, sondern nur nach der heutigen Verhandlung fich dahin äußern könne: Ein Zweifel an der geistigen Gesundheit des Angeklagten komme gar nicht in Frage, sondern höchstens eine die normale Grenze übersteigende Erregtheit. Aus feiner ärztlichen Erfahrung müffe er fagen: Die Telephonnervosität sei etwas sehr ernstes, das Telephon wirke auf leicht erregbare Personen manchmal wie Nervengift und schwerer Nervenreiz. Er fenne aus seiner Bragis einen Fall, wo ein Arzt, der auch immer durch die Telephon­unbilden erregt wurde, dauernd in Irrfinn verfallen ist. Bei dem Das Landgericht verurteilte ihn zu einer Geldstrafe. Angeklagten könne von Zweifeln an der geistigen Gesundheit keine Es ging zwar davon aus, daß die zum Bahlabend in von ihnen Rede sein, er habe sich offenbar nur in seinem Rechtsgefühl schtver gemieteten und nur ihnen zur Verfügung stehenden Räumen Verberlebt gefühlt. Nach Schluß der Beweisaufnahme führte Staats­fammelten eine gefchloffene Gesellschaft seien. Indeffen war es anwalt Dr. Edert aus, daß der Strafantrag rechtmäßig gestellt sei; Von einem Arzt wird hier wiederum auf die Schädi- der Meinung, daß die drei Genossen, die noch um 2 Uhr dem Angeklagten sei an sich der Schutz des§ 193 zuzubilligen, er gungen der Volksgesundheit durch die Wucherpolitik der Regie- nachts anwesend waren, nicht mehr als geschlossene Gesellschaft an- habe die Schußgrenzen aber überschritten. Mit Rücksicht auf seine rung treffend hingewiesen. Aber viel wird sein Nat, die Eltern gesehen werden könnten. Es möge ja sein, daß sie als die drei durch den jahrelangen Kampf geschürte Erregung sei aber eine milde sollten sich einschränken, nicht nutzen. Die proletarischen Eltern Besteller" des Bezirkes noch etwas länger über Wahlangelegenheit Strafe am Blake, die er mit 20 M. Geldstrafe in Antrag bringe. leben selbst schon so fümmerlich, daß ein weiterer Verzicht auf zu verhandeln gehabt hätten. Es sei jedoch anzunehmen, daß sie Rechtsanwalt Dr. Pick und der Angeklagte selbst bemängelten den Das Gericht beschloß, die Sache zu vertagen und dem Gerichts­fährden würde als es schon jest geschieht. Der notwendige ichlossenen Gesellschaft, die ja an sich nicht an die Polizeistunde ge- des Angeklagten abzugeben. Wenn dieser auch generell geistig ge­ausreichende Ernährung ihre Arbeitsfähigkeit noch mehr ge- um 2 Uhr nur noch Bier franken und höchstens dabei politisch Strafantrag und beantragten Freisprechung. fannegießerten". Das mache sie nicht für sich zu einer ge- arzt Dr. Strauch aufzugeben, ein Gutachten über den Nervenzustand Kampf gegen die Agrarier, der allein wirkliche Besserung bunden wäre. Somit sei der Gastwirt wegen Dulbens von Schant fund sei, so handele es sich doch darum, ob er bei Vorfällen, die fich bringen wird, verlangt um so mehr die Unterstügung durch gästen über die Polizeistur de hinaus zu bestrafen. die proletarische Frauenwelt. Das Kammergericht hob auf die Revision des auf die Post beziehen, als im Vollbesis seiner Verstandestätigkeit Angeklagten am Montag das Urteil auf und verwies befindlich zu erachten sei. Die Angst vor dem Fortschritt. die Sache zu nochmaliger Verhandlung und Entscheidung an das Marktbericht von Berlin   am 1. Oktober 1912, nach Ermittelung Gleich der Freifinnigen Zeitung" tritt nun auch das sich so Landgericht zurück. Zur Begründung wurde ausgeführt: Das Land- des fönigl. Polizeipräsidiums. Marttballenpreise.( Kleinhandel) fortschrittlich geberdende Berliner Tageblatt" gegen die volle gericht habe den Begriff der geschlossenen Gesellschaft verkannt. Bei 100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Stochen 30,00-50,00. Speisebohnen, ftaatsbürgerliche Gleichberechtigung der Frauen auf. Auf dem Mann- der Abhaltung des Zahlabends babe es sich um eine kleinere weige, 30,00-50,00. Ainjen 35,00-60,00. Startoffeln( Kleinhdl.) 5,00-8,00. bestimmte eines Vereins, Gruppe 1 Silogramm Rindfleisch, von der Seule 1,80-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch sozialdemokratischen heimer Parteitag der fortschrittlichen Boltspartei foll, wie wir Wahlvereins gehandelt. 1,60-1,90. Schweinefleisch 1,60-2,40. Salbfleisch 1,50-2,40. Hammelfleisch Aus dem bloßen Schluß einer ge 1,70-2,40. Butter 2,40-3,00. 60 Stüd Gier 4,00-6,00. 1 Kilogramm schon mitteilten, über den Frauenparagraphen des Programms beschlossenen Vereinsfigung folge aber noch nicht, baß Starpfen 1,40-2,40. ale 1,60-3,20. Bander 1,60-3,60. echte 1,60-2,80. raten werden. Der Arbeitsausschuß der fortschrittlichen Frauen hat die Burüdgebliebenen nicht als gefchloffene Gesellschaft an Barsche 1,00-2,40. Slete 1,60-3,20. Blele 0,80-1,60. 60 Stud Krebse ben Antrag gestellt, in bas Programm die Forderung ber völligen gesehen werden könnten. Es bleibe au prüfen, ob der Raum 1,00-80,00.

Dr. Thomalla gibt dann den Eltern dieser unglücklichen Kinder den Rat, sie sollten durch Einschränkung ihrer eigenen Bedürfnisse den Kindern den Fleischgenuß ermöglichen, und er fügt hinzu: Das Fleisch, dessen hoher Nährwert in seinem be deutenden Eiweißgehalt begründet ist, ist eigentlich in unserer täglichen Nahrung unerfeglich.

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