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Nr. 12. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt Mittwoch, 15. Januar 1913.

Abgeordnetenbaus.

111. Sigung. Dienstag, den 14. Januar 1918, bormittags 10 Uhr.

Am Ministertische: Dr. Lenze, Freiherr v. Schorlemer  , Beseler. Die erste Lesung des Etats.

Dritter Tag.

Abg. Dr. Liebknecht( Soz.):

den Sozialdemokraten.)

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hört! links.) Diese Schäbigkeit konnte der Finanzminister nicht Partei, auf die Knebelung der Landarbeiter u. a. ein einmal dem preußischen Landtag vortragen. gehen, sondern nur eine charakteristische Erscheinung noch kurz streifen. Ebenso kläglich ist, was man den Staatsarbeitern bietet. Die fatholische Westfälische Rundschau  " erzählt, wie auf einer Kein Wort ist jemals gefallen, das mit der Wahrheit in Station ein Reisender den Warteraum 1. und 2. Klasse aufsuchen einem schrofferen Widerspruch gestanden hätte, wollte. Er war aber verschloffen und auf seine Frage als das Wort des faiferlichen Erlasses von 1900 über die Staats- wurde ihm erklärt, er fei nur für noble Herrschaften betriebe als Musterbetriebe. Man fann nicht anders, als darüber bestimmt. Ist es wirklich in Preußen schon so weit lächeln, bei allen Respekt. Und heute gilt das Wort noch weniger gekommen, daß solche Wartefäle eingerichtet werden?( Der Redner als damals.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die wendet sich während dieser Worte nach rechts, während der Eisen­preußische Regierung kann sich durchaus nicht rühmen, irgend- bahnminister nach seiner Gewohnheit links vom Rednerpult ſizt. wie sozialpolitische Einsicht und Wohlwollen gegenüber ihren Ar- Auf einen Zuruf von rechts eingehend, antwortet er:) Ich habe mich beitern und Beamten gezeigt zu haben. Für diese ist der Etat noch an Sie gewandt, weil ich weiß, daß Sie doch die Auftraggeber Der Finanzminister hat das preußische Finanzfvesen als eine ungünstiger und unfreundlicher ausgefallen, als zu erwarten war. find. Deshalb hat es feinen Sinn, zu dem Minister selbst zu Berühmtheit bezeichnet, das Finanzprogramm von 1908 habe Die preußische Regierung hält mit allem Nachdruck an ihrer bisherigen sprechen, er ist doch nur das Echo von Ihnen.( Sehr gut! fich nach jeder Richtung hin bewährt. Finanztechnisch sieht ja der Praris fest, die Koalitionsfreiheit ihrer Beamten und Heiterkeit bei den Sozialdemokraten.) Etat außerordentlich geschickt aus, mit seinen 4,6 Milliarden Mark und Arbeiter zu untergraben. Wie ein verständiger Ein Breslauer Profeffor hat sich jüngst in die Not­fann er sich ganz gewiß in der Welt sehen lassen. Aber wenn wir Beamter über das Koalitionsrecht der Beamten und Staatsarbeiter wendigkeit versezt gesehen, zu definieren, was die freikonservative nicht nur die Quantität, sondern auch seine Qualität prüfen, so denken sollte, hätte die Regierung aus der Haltung des Ober- Partei ist. Er sagt, sie sei die Partei der geistigen und kulturellen haben wir alle Veranlassung, dem preußischen Etat sehr bürgermeisters von Breslau   in der Feuerwehrmännerfrage Freiheit, die Trägerin der unbedingten Toleranz. Treffender kann fritisch gegenüberzustehen und der preußischen Finanzverwaltung erkennen können. Aber die Regierung verfagt ja ihren Beamten und man sie als die volksfeindlichste Scharfmacherpartei schwere Vorwürfe zu machen. Es ist charakteristisch, in welcher Weise Arbeitern das Koalitionsrecht mit voller Zustimmung dieses Haufes, bezeichnen, die wir in Preußen neben den Herren auf der äußersten dem preußischen Staatswesen, das durchaus keine Wohltätigkeits- namentlich auch mit Zustimmung der Zentrumspartei  , Rechten haben.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Mit dieser einrichtung für die Masse der Bevölkerung ist, die Mittel für seine die ganz offen und unverhüllt für die Entrechtung der Staats- Boltsfeindlichkeit vereinigen Sie nur noch ein bißchen jenes Strebens Leistungen aufgebracht werden. Neben den direkten Steuern find arbeiter eintritt.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) nach voltsfeindlicher und volksverräterischer Schlaubeit der Herren das die Betriebsüberschüsse, die die Höhe der direkten Sehr interessant ist eine kurze Betrachtung über das Verhältnis auf Ihrer linken Seite, die ebenfalls reaktionäre Ziele verfolgen. Steuern nicht nur erreicht, sondern fogar überschritten haben. zwischen den preußischen und den Reichsfinanzen. Die preußischen Graf Brasch ma hat in seiner Etatsrede tein Wort über Die Ueberweisungen an den Ausgleichsfond werden mit Finanzen find geradezu reichsfeindlich. Das Bestreben der die Wahlrechtsfrage gesprochen. Gerade jetzt bei den Ueberlegung überschätzt. Wir müssen verlangen, daß bei preußischen Verwaltung geht dahin, im Ausgleichsfonds und anderen Wahlen ist es dringend notwendig, der Verwaltung der Staatsbetriebe die sozialpolis Sparstrümpfen möglichst große Mittel anzusammeln und sie in das die Wahlrechtsreform tischen Aufgaben in den Vordergrund gestellt werden und daß diskretionäre Ermessen der Regierung und ihrer Hintermänner zu in den Vordergrund zu stellen.( Sehr richtig! bei den Sozial­die Staatsverwaltung es weit von sich weise, Gewinne einzuheimsen, stellen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Die Suprematie demokraten.) Die Herren vom Zentrum behaupten immer, fie die von dem Schweiße der Aermsten durchtränkt sind, daß sie weit Breußens foll auch finanziell gegenüber dem Reiche zur Geltung wollen eine Wahlreform in freiheitlichem Sinne. Daß ihr Redner von sich weise, die Arbeiter der Staatsbetriebe aus fomumen. Das Reich soll von der Hand in den Mund leben, zubeuten und auszupressen und die Verwaltung überdies während Preußen Millionen über Millionen auf- fein Wort darüber gesprochen hat, ist allerdings neben vielen noch zum Schaden der Konsumenten zu führen.( Sehr wahr! bei fpeichert.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Mit der Zoll- anderen ein Zeichen dafür, daß Sie kein Verständnis für die Inter­politik schlagen die Agrarier zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie be- effen des Volkes haben.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Die höhere Afrobatit entfaltete der Finanzminister, als er auf reichern fich felbst und bringen das Geld in den Reichsfädel aus den Defto mehr hat Graf Praichma von den Jesuiten   gesprochen. der einen Seite die glänzende Finanzlage pries und dann wieder Taschen der großen Masse des Voltes, aus demselben Grunde sollen auch Man hat gerade in der legten Zeit behauptet, wir Sozialdemokraten die Klippe zu umschiffen versuchte, die für ihn der Beweis bedeuten die direkten Steuern für Preußen reserviert bleiben. Die Abhängigkeit feien keine Gegner des Jesuitengejeges, wir gäben uns alle Mühe, mußte, daß auf die Steuerzuschläge nicht verzichtet des Reiches von Preußen hat sich jüngst wieder bei den Verhandlungen es aufrecht zu erhalten. Das ist nicht wahr.( Sehr richtig! werden könnte. Da mußte der Minister über den Wagenmangel im hellsten Lichte gezeigt. Das Reichseisenbahnamt bei den Sozialdemokraten.) Bei jeder Gelegenheit haben wir Das Zentrum aber hat cine halsbrecherische Seiltänzerci ist trop feiner in der Reichsverfassung vorgesehenen Funktionen doch feine Beseitigung verlangt. aufführen.( Heiterkeit.) Erleichtert wird seine Situation vielleicht nicht eine genügend starke Institution, um die Rechte des Reiches es viel weniger getan, weil es ein Interesse an feinem durch offiziöse Preßausstreuungen. So brachte der Berliner   Lokal gegenüber der preußischen Eisenbahnverwaltung zu wahren. Eine Weiterbestehen hat. Es braucht dieses Gesetz aus leicht erkennbaren anzeiger" am 11. dieses Monats eine sehr auffällige Notiz über finanzielle Unabhängigkeit des Reiches von Preußen kann nur durch politischen Gründen. Die Herren vom Zentrum baben mit außer­die bevorstehenden preußischen und deutschen   Anleihen und so wie geführt werden, wenn das Verhältnis der Steuerquellen zwischen um diese echt Münchener   az einzuleiten. Justizrat Schmitt ordentlicher Geschicklichkeit alle Minen der Regiefunst spielen lassen, der Minister für Preußen eine stärkere Schuldentilgung verlangt hat, dem Reiche und Preußen verschoben wird, wenn das Reich auch hat auf dem Katholikentag als der Oberleiter der Illumination ge so wird hier gesagt, daß das Reich neue Anleihen nicht benötige, dirette Steuern zur Verfügung bekommt und wenn Preußen aber unbedingt, denn es gehe ihm recht schlecht. Da- andererseits die Eisenbahnverwaltung ihre Machtstellung gegenüber prochen, der nur auf den Knopf zu drücken braucht und sofort von ist aber nach der eigenen Darstellung des Ministers feine Rede dem Reiche verliert.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Des- fpringen tausend Flammen auf. Hier braucht man nur auf den und um so notwendiger ist es, daß selbst, wenn das Steuergefeg in halb treten wir nicht nur für eine Erbanfallsteuer und eine Knopf zu drücken, sofort ertönt der Beifall, sofort focht die Volksseele, fofort ist der Kulturkampf da. sondern auch auch für Reichseisen diefer Legislaturperiode nicht mehr erledigt werden sollte, doch die Grbschaftssteuer, ( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Aber für die Wahlrechtsfrage Steuerzuschläge möglichst schnell aus der Welt bahnen ein. geschafft werden, damit doch den Allerärmsten eine Entlastung Man hat davon gesprochen, die Politik müßte nach moralischen hat diese Regie niemals die Flammen aufspringen lassen. zuteil werde, müssen sie doch gewärtig sein, daß im Reich Grundfäßen geübt werden. Aber die Politik der bürgerlichen Parteien und doch würde gerade durch die Einführung eines freiheitlichen Wahlrechts in Preußen die Beseitigung des Jesuitengefeßes erreicht eine neue große Militärvorlage uns heimsucht, und der Regierung werden.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Denn dann würde über deren Kostendeckung vollkommene Ungewißheit berrscht. auch die preußische Regierung gegenüber dem Jesuitengesetz eine Es ist zwar die berühmte Beiizsteuer in Aussicht, aber in eine unmoralische Politik. Dafür ist die lonservative Partei ein andere Stellung einnehmen müssen. Also: ein freiheitliches der Konferenz der einzelstaatlichen Finanzminister am 4. Januar ist schlagendes Beispiel. In einem Weihnachtsartikel der Kreuzzeitung" ahlrecht in Preußen, wenn Sie ernstlich die Auf­eine Einigung nach unwidersprochenenen, wohl offfziösen Preß wird die königliche Autorität als Edstein der Regierung bezeichnet. hebung des Jefuitengefeßes wollen.( Sehr richtig! meldungen nicht erzielt worden und zwar deshalb, weil Preußen Diese Behauptung zeigt die innere unwahrheit der bei den Sozialdemokraten.) Mit welchen Mitteln der Demagogic in der rüdsichtslosesten Weise Widerstand geleistet hat tonservativen Partei. Sie hat niemals die königliche das Zentrum arbeitet, beweist ein Artikel der Germania" vom gegen die einzig mögliche und dem Gemeinwohl nügliche Lösung. Autorität hochgehalten, fie hat in der Wahlrechtsfrage die königliche 17. Dezember, in dem mit allen Kälbern gepflügt wird. Auch der Autorität vor sich aufs nie gezwungen.( Lachen rechts.) Bartifularismus wird für die Interessen der Zentrumspartei   in die Erbanfallsteuer. Wie können Sie dabei lachen.( Erneutes Lachen rechts) Man muß geradezu hezerischer Weise ausgenutzt. Man nennt uns ja immer Dieser preußische Widerstand gegen eine gerechte und notwendige, Ihre Staltblütigkeit bewundern, mir bei diesen Ausführungen ins die Heßer, aber gegen Sie sind wir die reinen Waisen­gar nicht mehr zu vermeidende Steuer ist ausschließlich auf poli: Gesicht zu lachen. Wie die Königstreue sich in Köpfen von tische Gründe zurückzuführen. Man kann die Erbanfallsteuer Herren wie des Herrn v. d. Golz und Herrn v. Liebert malt, Der ganze Jesuitenrummel ist vom Zentrum fünstlich inszeniert haben, wenn man sie will, man muß sie allerdings nehmen aus eigt eine Rede, die der Feldmarschall v. 5. Gol fürzlich gehalten worden. Mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, mußte den Händen der Sozialdemokratie. Das will die hat. In ihr lobte er den Grafen ord, der doch nur ein Rebell die katholische Volksfeele aufgepeitscht werden. So lange das Zentrum preußische Regierung nicht, das darf sie nicht, das würde sie den gegen den Willen seines Königs gewesen ist,( Sehr richtig! bei den bei der politischen Ehrlichkeit bleibt und mit dem Jesuitenrummet Sals kosten, denn die Rechte und das Zentrum würden sich das Sozialdemokraten. Widerspruch rechts.) Nord hat doch unter nicht ganz andere Zwede verfolgt, haben wir dagegen nichts einzu­nie und nimmer gefallen lassen und sie sind vorläufig noch die Mißachtung der Befehle seines Königs die Konwenden. Aber Graf Praschma hat durchblicken lassen, daß es Herren hier im Hause und in Preußen. vention von Tauroggen abgeschlossen. Herr v. d. Golk ihm um ganz etwas anderes zu tun ist. Er hat den Jesuitenhimmel führte weiter aus, die Armee könne teine Tugendbolde, in allen Tonarten gelobt und die Umsturzbölle in den entsetzlichsten Ju hinterhältiger Weise lanzieren die Konservativen sondern nur energische Soldaten brauchen.( Sehr richtig! Farben gemalt. Er hat damit eine Taftit fortgefeßt, die das Gerüchte über eine Kanzlerfrise rechts.) Ich will nicht von Ihrer Auffassung vom Gottesgnadentum Bentrumt schon längere Zeit betreibt. Er hat alle Register gezogen wegen der Besitzsteuer, um diese Gerüchte dann in der sprechen, will mich näher mit dem Terrorismus der konservativen und sogar den Schatten des reaktionären Herrn v. Gerla ch Deutschen   Tageszeitung" wieder zu dementieren, alles damit die Partei in Liegnig befassen, will aber auf die beraufbeschworen, der den Haß der Revolution den schönsten gewünschte Nervosität bei denjenigen Stellen erzeugt wird, auf die Vorgänge von Schwek, Schmuck des Jesuitenordens genannt hat. Tatsache ist, daß das man wirken, denen man die Knute zeigen und denen man zu die schon im Reichstag erörtert sind, eingehen. Den Landrat 3entrum durch seine politische und sozialpolitische Tätigkeit in den rufen will: Kusch Dich, Ministerpräsident und Reichskanzler!" b. alem hätte man vor den Strafrichter ziehen legten Jahren sich auch bereits geschmückt hat. Aber nicht mit dem ( Hört! hört! bei den Soz.) Der fächsischen Regierung nahe- müffen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten und Polen  ) Haß der Revolution, sondern mit dem Haß aller ehrlich stehende Organe erklären, daß Gründe politischer Bequemlichkeit Ganz ähnliche Dinge scheinen sich auch bei der Nachwahl abgespielt empfindenden Bottsfreunde.( Lebhafte Zustimmung bei und Baghaftigkeit die preußische Regierung bestimmen; die Wahlen zu haben. Ein Schreiben der konservativen Parteileitung, die den Sozialdemokraten. Lärm im Zentrum) Graf Prafchma hat

nämlich

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ist eine Politik der doppelten Moral,

fnaben.

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zum preußischen Landtag stehen bevor, da tönne die Regierung nicht allerdings inzwischen ihre Autorschaft abgelehnt hat, gab den Jefuitenorden empfohlen, weil er besonders nachdrücklich für die aus den Händen der Sozialdemokratie die Besitzsteuer entgegen Anweisung zur Fernbaltung der polnischen Wähler Autorität aller öffentlichen Gewalten eintritt. So wird mit der nehmen. Run, wenn die preußische Regierung wirklich wahlreform- durch Anwendung von Schnaps usw.( hört! hört! bei den Wurst nach der Speckseite geworfen.( Heiterkeit und Sehr gut! bei freundlich wäre, selbst in dieser tausendfach verdünnten Lösung, die Sozialdemokraten und Bolen.) Weiter ist ein Zirkular wahrscheinlich den Sozialdemokraten.) Das Zentrum hat längst das Recht ver­gestern Herr v. Dallwig zum besten gegeben hat, dann müßte an alle Gutsvorsteher versandt worden, welches rät, die polnischen wirkt, im Namen der Gerechtigkeit und der Gewissensfreiheit für die doch die preußische Regierung jetzt gerade die Möglichkeit schaffen, wähler mit ungenügenden Legitimationen zu ver- Aufhebung des Jefuitenordens einzutreten, denn das Zentrum tritt daß die oppofitionellen Elemente bei den sehen und ihnen so die Ausübung ihres Wahlrechts unmöglich zu felbst die Gerechtigkeit mit Füßen und unterdrückt in Wahlen gegen Konservative und Zentrum gemachen. Diese Tatsachen sind in der Tat unerhört.( Sehr richtig! Bayern  , wo es das Heft in der Hand hat, jede freiheitliche Regung. stärkt werden, damit im fünftigen Landtag entsprechend bei den Sozialdemokraten und Polen  .) Hier muß mit eisernem Wer die religiöse Gewissensfreiheit fordern will, muß auch die den Anregungen der Regierung die Durchführung eines freien Befen ausgefehrt werden. Der Reichstag muß sich nicht mit politische Gewissensfreiheit vertreten. Hier gibt es nur ein Wahlrechts möglich wird. Aber das will ja die Regierung Resolutionen begnügen, sondern das lebel an der Wurzel angreifen. Entweder Oder.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Es gar nicht, das beweist auch ihre Haltung zur Besitzsteuerfrage. Sie Bezeichnend ist auch, wie man den nationalliberalen Kandidaten ist mir überhaupt sehr zweifelhaft, ob dem Zentrum im Augenblick hat solche Angst, wie der Teufel vor dem Weihwasser, vor irgend Jesto von Buttkamer in Pommern   behandelt hat. Der felige die Aufhebung des Jesuitengesezes genehm wäre.( Widerspruch im einer Berührung mit der Sozialdemokratie und davor. sich in irgend Miniſter v. Buttkamer würde sich im Grabe umwälzen, er würde Zentrum.) Gs lebt ja zum großen Teil vom Jesuitengefez.( Sehr einem Bunft auf sie zu stügen. Ich bin überzeugt, der Minister  - dauernd rotieren, wie man einmal gesagt hat, wenn er sehen müßte, richtig! links.) Das Zentrum braucht den Jesuitenrummel präsident träumt von nichts anderem als von feiner gott wie es einem Buttfamer im Jahre des heils 1913 in Buttfamerun als Schild, hinter dem es dann 11111 so besser seine gewollten Abhängigkeit.( Heiterfeit links.) Je offen­ergangen ist, nur weil er nationalliberal ist.( Heiterfeit links.) volfsfeindliche Politik treiben fann. Dadurch, daß es die kundiger die durch die Reichsfinanzreform gezeigte Gefahr ist, daß Sehr bezeichnend ist, daß der Redner der nationalliberalen Partei Jesuitenfrage in den Vordergrund gestellt und alle anderen gelegentlich der neuen Militärvorlage statt einer Befizsteuer indirekte auf diefe Vorgänge nicht mit einem Worte eingegangen ist. Aber Fragen zurückgedrängt hat, will das Zentrum unter seinen Steuern kommen, um so mehr müssen wir dies zu verhindern die pommerschen Nationalliberalen sind ja bei Dr. Friedberg Wählern für sich eine möglichst günstige Stimmung hervorrufen. Wir trachten. nicht beliebt.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.) Mein Partei- aber werden diese Wahldemagogie, mit der das Zentrum feine Berge Der Finanzminister hat die Zurückhaltung des Publikums gegen- freund Fischer hat gestern im Reichstage ein Schreiben des von Sünden verdeden will, allenthalben brandmarken.( Sehr richtig! über den Staatspapieren beklagt. Tatiache ist, daß die Ne­Herrn Delbrück   an den preußischen Minister des Innern bei den Sozialdemokraten.) gierung selbst alle Mittel in Bewegung sezt, um sich vor den von zur Sprache gebracht, das fo recht die Abhängig Die falsche Politik des Zentrums hat sich auch bei den Vor­ihr befürchteten Gefahren der auswärtigen Politik zu sichern. feit des Reiches von Preußen zeigt. Herr v. Dallwig gängen im Saarre vier gezeigt.( Widerspruch des Abg. Nun zu der demonſtrativen Hervorkehrung der geringfügigsten widersetzte sich energisch der Einführung amtlicher Wahl- mbusch.) Wollen Sie, Herr Imbusch, bestreiten, daß sie neulich fozialpolitischen Lappalien des preußischen Etats. urnen, die die Geheimhaltung des Wahlaktes bezwecken. Damit bei der Rede des Handelsministers wie ein begoffener Das ist auch hat er gezeigt, daß er ein Gegner des geheimen Wahl Pudel dagesessen haben?( Heitere Zustimmung bei den Sozial­ein Stück Wahldemagogie der Regierung. rechts ist. Er will es anscheinend auch für den Reichstag nicht demokraten.) Ich will die unglaublichen sozialpolitischen Aufgeblasenheiten, von und fegt als gehorsamer Diener und Schüler der Konservativen alle Präsident Graf Schwerin  : Es ist nicht statthaft, Abgeordnete denen wir da gehört haben, doch ein flein wenig auf ihr Normal Mittel in Bewegung gegen die Geheimhaltung des Wahlrechtes. mit begossenen Pudeln zu vergleichen.( Schallende maß reduzieren. Im Mittelpunkt haben als Schaustück der sozial berr Delbrüd hat gestern ein Eingehen auf dieses Rundschreiben Heiterkeit.) politischen Leistungen des preußischen Staates die 3 Millionen Mark abgelehnt, weil es nur durch Vertrauensbruch in die Hände des Abg. Dr. Liebknecht: gestanden, un die der Unterstüßungsfonds verstärkt wird. Sie sind Abg. Fischer gelangt sein könne. Aber die Regierung hat kein in der Tat ein vorzügliches Erempel. Bon diesen drei Miñionen Recht, ein Die ganze Politik des Zentrums ist darauf berechnet, die Un­follen ganze 30 000 Mart auf die gewaltige Berg und zufriedenheit der Bevölkerung abzulenten. Weil das Zentrum Hüttenverwaltung kommen, um die Not ihrer so zahlreichen zum Schaden des Volkes zu erlassen und dann aus einem solchen dafür fein politisches Befriedigungsmittel hat, sucht es die politische Beamten abzuhelfen. Auf die Eisenbahnverwaltung tommen Grunde ein Eingeben auf ihre gemeingefährlichen Hand- Zufriedenheit umzuwandeln in eine religiöse unzufrie 2,1 Millionen Mart. Da aber schon bisher der Unterstüßungs- Iungen abzulehnen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) denheit.( Sehr richtig! links.) Das ist auch bequemer. Aber fonds zu 5 526 000 M. an die höheren und mittleren Be- Das ist eine gemeinschädliche Geheimnistuerei. eine solche Falschmünzerei ist auf die Dauer nicht möglich. amten und nur zu 5 522 000 m. auf die unteren Beamten Präsident Graf Schwerin  : Sie dürfen einen solchen Vorwurf( Lärm im Zentrum.) Wenn der Kultusminister glaubte, mit verteilt wurde, io wird die Verteilung der 2,1 Millionen ähnlich er- nicht gegen die Regierung richten. Wenn Sie das nicht unter seiner Rede Del auf die Wogen zu gießen, so tennt er das Zen folgen. Wenn nun auch die höheren Beamten infolge der von ihren lassen, würden Sie mich zwingen, zum ersten Wale während trum schlecht. Die Germania" hat bereits erklärt, daß durch die schwarzblauen Freunden gefchaffenen Teuerung nicht in rosiger meiner Dienstzeit einen Abgeordneten zur Ordnung zu rufen. Versprechungen des Kultusministers die Katholiken sich nicht davon Lage find, so find sie doch nur 50 000 gegen vielleicht 150 000 Unter­abbringen lassen würden, die Aufhebung des Jesuitengesetzes zu. beamte. Wird aber eine Million auf 150 000 Unterbeamte verteilt, fordern. Sehr charakteristisch ist eine Resolution, die auf einer so bedeutet das nicht einmal 7 M. für jeden einzelnen.( hört! Ich will nicht weiter auf das Sündenregister der konservativen Charlottenburger Zentrumsversammlung angenommen

geheimes Rundschreiben hinter den Kulissen

Abg. Dr. Liebknecht( fortfahrend):

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