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flaren miS baBcl auf die Entscheidung der BerbandSleiwng zu der- weisen. Adolf Bock  , Jnh. Emil Zorn, N. 39, Tegeler Str. 6. Deutsches Reich  . Die Lehrlingsabteilung der Lithographen und Stein- drucker. Die letzte Generalversammlung des Verbandes der Lithographen und Steindrucker befaßte sich besonders eingehend mit dem Ausbau der seit nunmehr sechs Jahren bestehenden Lehrlingsabteilung. Trotz des Kampfes, den die Unternehmer des Lithographen- und Stein- druckgewerbes gegen die Abteilung führen, unifaßt diese die große Mehrheit der Lehrlinge aller in der genannlen Gewerkschaft der- einigten graphischen Berufe. Der Ivichtigste Beschluß des Verbands- tages zum Ausbau der Abteilung betraf die Schassung einer be- sonderen Zentralkommission mit der Ausgabe, die Hindernisse, die der Werbearbeit für die Lehrlingsabteilung entgegenstehen, zu beseitigen und insbesondere Mittel und Wege zu finden, um die gegen die Abteilung gerichteten Bestimmungen in den Lehrverträgen zu beseitigen oder unwirksam zu machen; ferner wurde bestimmt, daß die Zentralkommission init den örtlichen Lchrlingskommissionen in ständiger Fühlung bleiben, das aus diesen eingehende Material sichten und verarbeiten und den Unterkommissioncn die notwendigen An- regungen, bestimmte Nichtlinien und ein klares Ziel für das weitere Wirken geben solle; endlich wurde die Zentralkommission beauftragt, die Schaffung von Bezirkskommissionen für kleinere Zahlstellen zu veranlassen. Die mannigfachen Anregungen und Anträge, die der Verbandstag zum Ausbau der Abteilung machte, wurden der Zentral- kommission, deren Vorsitzender in Angelegenheiten der Lehrlings- abteilung im Hauptvorstande des Verbandes Sitz und Stimme erhielt, als Material zur Berücksichtigung überwiesen. Diese Zentral-LehrlingSkoinmission, die ihren Sitz in Berlin   er- hielt, wurde inzwischen gewählt. Und zwar setzt sie sich aus je einem Gehilfen- und Lehrlingsvertreter jeder Berufsgruppe und einem Vertreter des Hauptvorstandes zusammen. Jetzt hat sich die Kommission konstituiert und in Uebereinstimmung mit dem Haupt« Vorstande ihr Tätigkeitsgebiet wie folgt festgesetzt. Als ihre Aufgabe erachtet sie die Förderung: 1. der Agitation zur Gewinnung neuer Mitglieder; 2. der geistigen Entwickelung a.) durch fachtechnische Weiter­bildung, bZ durch allgemein wissenschaftliche Weiterbildung; 3. der körperlichen Entwickelung a) durch gewerblichen Jugend­schutz, b) durch Sport und Spiel. Ferner ha: die Zentralkommission eine Erbebung über die bestehenden örtlichen Lehrlingskommissionen und über die Zahl der überhaupt vorhandenen und der organisierten Lehrlinge in die Wege geleitet. Nach dem Abschluß dieser Erhebung soll eine Konferenz der tätigen Leiter der örtlichen Lehrlingskommissionen einberufen iverden, der die neue Zentralkommission die Wege, auf denen sie ihre Aufgaben zu erfüllen gedenkt, unterbreiten wird. Die Konferenz soll außerdem dem Austausch bisheriger Erfahrungen und der Er- ledigung der organisatorischen Aufgaben der Lehrlingsabteilung, der Bezirkscinteilung usw. dienen.__ Ttustand. Sankt Keiling. Die Pause in der Parlamentstagung macht die österreichische Bureaukratie übermütig. In Warnsdorf, der großen Industrie- stadt an der sächsischen Grenze, erklärte der Ueberwachende einer Volksversammlung, er werde es nicht dulden, daß die Mordtat des Polizeischützlings Keiling besprochen werde. Und er l ö st e die Versammlung auf, als der Referent, Abg. Genosse H i l l e b r a n d- Karlsbad die Anfrage eines Genossen zu beant- Worten begann, was die. Fraktion zum Schutz der österreichischen Bürger gegen preußische Arbeitswillige zu tun gedenke. Wirtschaftlicher Wochenbericht. Die Banken im Jahre 1913. Abschluß des Schaaffhausenschen Bankvereins. Das Wirtschaftsjahr 1913 ist für die Banken kein günstiges gewesen. Selbst mehrere Großbanken haben Dividendenkürzungen ankündigen müssen. Auch sie haben unter dem Konjunkturrückgang und der Geldknappheit gelitten. Wohl brachten die hohen Zins- sätze, eine Folg« der Geldknappheit, den Banken höhere ZinSein- nahmen. In allen bisher veröffentlichten Bankabschlüssen zeigt das Konto Provisionen und Zinsen eine Steigerung. Tie Privat- blinken profitierten von der hohen Zinsrate der Reichsbank, die während des größten Teiles des Jahres 6 Proz. betrug; denn sie pflegen für ihre Kunden 1 Proz. mehr zu berechnen, und zu Zeiten besonderer Geldknappheit(z. B. bei Quartalswechsel) schnellen die Zinssätze noch mehr in die Höhe. Der Einnahmesteigerung aus der Geldknappheit stehen aber Verluste gegenüber, die der gleichen Quelle entsprangen. Die Banken dienen als Kreditgeber der Industrie, indem sie die NeuauSgabe von Aktien übernehmen und der Industrie das Geld vorschießen, das sie selbst durch Abstoßung der neuen Aktien wieder gewinnen. Gerade aus diesem Geschäftszweig ziehen die Banken die größten Einnahmen. Im vergangenen Jahre nun lähmte der Konjunkturrückgang und die Aussicht verminderten Warenabsatzes die Lust zu Neugründungen und KapitalScrweitc- rangen. Selbst wo ein Bedürfnis nach Kapitalsvermehrung be- stand, mußte es aufgegeben oder eingeschränkt werden, weil der Kredit zu teuer war. Neuausgaben von Wertpapieren wurden also niöglichst vermieden. Auch wurde es den Banken schwer, früher übernommene Bestände an Wertpapieren an das Privatpublikum abzustoßen. Die starkn Kursherabsetzungcn an den Börsen schmälerten überdies die Gewinne aus diesen Verkäufen. Die Kurssenkungen führten weiter zu einer Einschränkung der Privat- spekulation, so daß auch hier die Einnahmen aus der Bevorschussung von Spekulationsgeschäften zurückgingen. Nun besitzen die Banken aber selbst große Bestände von Aktien an Unternehmungen, die sie fortlaufend kontrollieren. Aus diesem Konto an.eigenen Wert- papieren" erwuchsen ihnen im vergangenen Jahre doppelte Ver- luste. Einmal zwangen die Kursherabsctzungen zu niedrigerer Be- Wertung dieser Bestände in der Bilanz; es mußten, mit anderen Worten, Abschreibungen auf diesem Bilanzposten vorgenommen werden. Zum anderen brachten die Wertpapiere infolge des Kon- junkturrückgangs geringere Dividenden. Die Einnahmen aus Effekten(Wertpapieren) mußten also ebenfalls sinken. Besonders groß war der Gewinnausfall bei Terrain- und Baugesellschaften infolge der bekannten schlechten Baukonjunktur, da die Banken sehr häufig gerade stark am Terrainmarkt interessiert sind. Am stärksten von allen Großbanken hat unter den skizzierten Verhältnissen der Schaaffhausensche Bankverein A.-G. (Köln  -Berlin  ) gelitten. Ter Bankverein sieht sich deshalb genötigt, seine Dividende von 5 auf 3 Proz. herabzusetzen. Der Reingewinn zlvar erhöhte sich sogar nach der aufgestellten Gewinn- und Ver- lustrechnuüg von 9,14 auf 9,27 Millionen. Aber erlittene Verluste und notwendige Abschreibungen und Rückstellungen veranlassen die Bank, nicht mehr 7,25, sondern nur 4,36 Millionen als Divi­dende(3 statt 5 Proz.) auszuschütten. Der Geschäftsbericht für 1913 gewährt einen Einblick in die Höhe und in die Art der einzelnen Verluste. In der Bilanz ist ein Spezialreservefonds von 9,3 Millionen Mark voll aufgelöst worden. Der größere Teil davon(6,5 Millionen) werden zu Ab- schrcibungcn auf»unnotierte Werte' verwandt, während der Rest- betrag von 8,8 Millionen zur Herabsetzung bei PoshmS �ypochekcn und Grundstücke' dient. Die Verluste auf dem Grundstücks- markt bewertet die Bank also dicSinal geringer als die Ausfälle durch ihren Besitz an Wertpapieren. Im Jahre 1912 waren da- gegen die Abschreibungen für Verluste auf dem Terrainmarkt größer. Der Geschäftsbericht erinnert daran durch die Mitteilung, daß die Rückstellung für den Konkurs Kurt Berndt   ausreichend gewesen ist. Durch die fortdauernd ungünstigen Verhältnisse auf dem Berliner   Bau- und Terrainmarkt hat die der Bank nahe- stehende Terraingesellschast Groß-Berlin G. m. b. H. keine Verkäufe abschließen können. Der Bankverein hat daher üer Terraingesellschast Zinsen und Provision für eingeräumten 51redit in Höhe von 11 Millionen Mark schenken müssen. Die Beteiligungs- summe an der Gesellschaft ist in der Bilanz der Bank ganz ab- geschrieben worden. Viel stärkere Verluste erlitt der Bankverein im vergangenen Jahre durch seine Verbindung mit der Industrie. Der Bankverein arbeitete ursprünglich nur im Rheinland  . Er ist dort an einer großen Zahl von Unternehmungen durch Besitz von Anteilen inter- essiert und gelvährt diesen natürlich auch laufenden Kredit. Der Konjunkturrückgang hat aber im vergangenen Jahre die Dividenden und Dividendenaussichten stark verkürzt und die Kurse dieser Papiere sind daher gefallen. Unter den Beständen scheint der Anteil kleinerer Unternehmungen sehr groß zu sein, deren Anteil- scheine(Aktien und Kuxe) überhaupt nicht zum Börsenhandcl zugelassen sind. Aber gerade dieseunnotierten Werte" haben besonders gelitten, und deshalb werden allein 6,5 Millionen zur Herabsetzung dieses Postens verwandt. Aus dem Reingewinn werden weitere 3 Millionen zu Abschreibungen auf gewährte laufende Kredite überwiesen. Die Beteiligung an neuen Unier- nehmungen allein oder gemeinsam mit anderen Banken war durch die Geltnnarktverhältnisse erschwert. Von den einzelnen Beteiligungen an Jndustriennternehmun- gen erwähnt der Geschäftsbericht der Bank die an den Kohlenzechen T r i e r" undHermann", die entsprechend der Kohlenkon- junktur höhere Erträge brachten. Die Internationale Bohrgesellschaft in Erkelenz  , deren sämtliche Anteile der Bankverein besitzt, brachte dagegen überhaupt keine Dividende. Dadurch allein erlitt die Bank gegenüber 1912 einen Verlust von einer halben Million. Die Erschließung von neuen Produktions- stätten, die zur Haupttätigkcit der Bohrgesellschaft gehört, erfuhr infolge des Konjunkturrückgangs eine Einschränkung, daher der Tividendenausfall der Bohrgesellschaft. Einen Dividendenrückgang erlitt auch eine zweite Tochtergesellschaft des Bankvereins, d.e Tiefbau- und Kälteindustrie A.-G. Die Ursache für den Gewinnausfall war die Anwendung eines neuen Verfahrens. Gewinne brachten dem Bankverein dagegen seine Beteiligung an der Pctroleumindustrie. Schaaffhausen besitzt Aktien der A st r a R o m a n a in Bukarest  , die infolge steigender Petroleumpreise wahrscheinlich ihre Dividende erhöhen wird. In Deutschland   kon- trolliert der Bankverein die Deutsche Mineralöl-Jn- d u st r i e A.-G. in Wietze  , die einzige Oelproduktionsgesellschast Teutschlands. Im eigentlichen Bankgeschäft hatte Schaaffhausen noch außer- ordentliche Verluste zu tragen. Durch Konkurse kleinerer Unter- nehmungen und der Weinfirma Schlichen u. Co. und durch Ver- untreuungen eines Filialleiters in Düsseldorf   gingen rund 856<X)0 M. verloren. Sehr groß waren dann die Ausfälle bei dem Wertpapier- und Beteiligungskonto. Im Jahre 1911 waren aus diesem Konto noch Gewinne von 4,7 Millionen erzielt worden. Im Jahre 1912 sanken die Einnahmen auf 1,1 Millionen Mark. Im letzten Jahre dagegen erscheint das Effcktenkonto unter Ver- lüften mit 1.9 Millionen Mark. Der Ausfall gegen 1912 beträgt also etwa 3 Millionen Mark. Eine halbe Million kam davon allein auf den Dividendenaussall der Internationalen Bohrgesellschaft. Der Rückgang der Börsenspekulation äußert sich in der Ab- nähme der Vorschüsse(Reports und Lombards) auf börsengängige Wertpapiere von 56,2 auf 31,8 Millionen. Die eigenen Wert- Papiere sind mit Rücksicht auf die Kursverluste von 45,2 bis auf 37,3 Millionen Mark abgeschrieben worden. Gestiegen ist dagegen der Bestand an Wechseln, Schatzanweisungcn und Guthaben bei anderen Banken. Die Erhöhung des Weckselkontos von 88,4 auf 113,6 Millionen ist auffällig. Wahrscheinlich hat die Zinspolitik der Reichsbank, deren Präsident Havenstein den Wechselzinsfuß außerordentlich hochtrieb(bis Oktober 6 Proz., dann 5}/j und 5 Proz. bis Jahresschluß), die Kreditsuchenden veranlaßt, Wechsel nicht der Reichsbank, sondern den Privatbanken zuzuweisen. Die Summe der gewährten laufenden Kredite(Debitoren) wuchs um 10 Millionen auf 339 Millionen. Auf der Passivseite sank infolge der erwähnten Auflösung einer Spezialresorve der Rückstcllungs- fonds von 34,2 auf 24,9 Millionen. Aus dem Reingewinn wird der Fonds auf 25 Millionen ergänzt. Die Gesamtumsätze des Bankvereins wuchsen gegen 1912 nur um ein geringes(von 26,47 auf 26,95 Millionen). /ins Inöustrie unö Handel. Oesterreich   opponiert. Die Absicht Oesterreichs  , die Handelsverträge mit Deutschland  zu kündigen, wird von neuem bestätigt. In einer Plenarver- sammlung der handelspolitischen Kommission sprach sich der Vorsitzende, Bürgermeister Weiskirchner, gegen eine Verlängerung der Handelsverträge aus, die zur Wahrung der Interessen von Industrie und Gewerbe sowie der städtischen Konsumenten auf neuen Grundlagen aufgebaut werden müßten. Das Spiritusjahr 1912/13. Auf der Generalversammlung des Vereins der SpirituSfabri- kanten erstattete der Direktor der Spirituszentrale, K r e t h, Be- richt über die wirtschaftliche Lage des Brennergewerbes. Das Jahr 1912/13 wies seit Inkrafttreten des Branntweinsteuergesetzes die höchste Erzeugungszahl und den niedrigsten Trinkver- kauf aus. Die Erzeugung war von der Spirituszentralc auf zirka 3 680 000 Hektoliter geschätzt worden. Sie übertraf aber diese Schätzung noch um 70 000 Hektoliter. Der Trinkverbrauch war mit 1 960 000 Hektoliter geschätzt worden, er stellte sich aber nur auf 1870 000 Hektoliter(gegen 1 930 000 Hektoliter im Jahre 1011/12). Der technische Verbrauch übertraf die Schätzung und be- lief sich trotz des Boykotts des Destillateurverbandes auf 1 720 000 Hektoliter. Die Ausfuhr betrug nur 5180 Hektoliter. Der Ab- schlagspreis der Zentrale wurde von 53 auf 50 M. herabgesetzt, der Verkaufspreis für Sprit blieb auf 62,50 M. in Berlin  . Die Vor- arbeiten über eine Erneuerung des Syndikats seien noch nicht ab- geschlossen. Die Syndikatscrneuerung begegne aber keinen über- großen Schwierigkeiten. Vom Panamakanal. Oberst Goethals, der Gouverneur der Panamakanalzone  , stellt in Aussicht, daß Handelsschiffe bereits am 1. Juli den Kanal durchfahren würden. Um seine Meinung über den Gebühren st reit befragt, erklärte er, er sei schon immer gegen die Befreiung der amerikanischen Küsten- schiffe von den Kanalgebühren gewesen, weil dies die Kanalein- nahmen verringern und nicht zum Nutzen der Konsumenten au»< schlagen, sondern nur den Nutzen der Schiffseigner vermehren würde. Die Mitteldeutsche Ereditbank verteilt für das Geschäftsjahr 1913 wiederum eine Dividende von 6Z4 Proz. Die Gewinn- und Verlustrechnung gibt ein ähnliches Bild wie die schon vcröfjent» lichten Abschlüsse anderer Banken. Brutto- und Reingewinn zeigen daher gegen 1912 nur geringe Veränderungen. Der Reingewinn stellt sich auf 4,67 Millionen(im Vorjahr: 4,87 Millionen). Die Einnahmen aus Zinsen, Provisionen und Wechsel sind infolge der hohen Geldsätze etwas gestiegen. Die Einnahmen aus dem Be« sitz von Wertpapieren werden mit einem geringeren Betrag aus- gewiesen als 1912. Doch hat hier die Bank einen Teil der Ge- Winne zu stillen Rücklagen verwandt. Auch bei dieser Bank ist eine starke Zunahme des Wechselbestandes zu verzeichnen; der Posten wuchs von 12,8 auf 40,8 Millionen Mark. Zu den Petrolcumfundcn in China  . In den letzten Monaten sind in verschiedenen in China   er« scheinenden Zeitungen häufig Nachrichten über Petroleumfunde und damit zusammenhängend über angeblich von der Chinesijcheu Regierung erteilte Konzesswnen zur Ausbeutung dieser Funde er- schienen. Wenn auch die Nachrichten, namentlich was die Kon» zessionserteilungen anlangt, meist nicht der Wahrheit entspreche» oder zum mindesten verfrüht sind, so hat sich doch tatsächlich i» letzter Zeit das Interesse der beteiligten Kreise im verstärlten Matze der Petroleumgewinnung in China   zugewandt. Daß China  auch für diesen Zweig der Ausbeutung seiner Bodenschätze in Zu« kunft ein dankbares Feld bieten wird, dürste zweifellos sein. Petroleumvorkommcn ist in vielen Gebieten des Landes, so in Schansi und im Jeholdistrikt der Provinz Tschili, festgestellt. Es hat aber bis jetzt am nötigen Kapital gefehlt, um Anlagen ins Leben zu rufen, in denen unter fachmännischer Leitung das Petro­leum gereinigt und auf den Markt gebracht werden könnte. Der einzige Platz, wo man bereits mit chinesischem Kapital einige Raffinerien angelegt hat, liegt in Schansi westwärts von Tai-yuan- fu. Dort wird auch schon ein Teil des Landes mit nur chinesischem Leuchtöl versorgt; vom Ausland eingeführte �Oele finden dort keinen Absatz mehr. Abgesehen davon, findet das Oel dort, wo es natürlich mit primitiven Mitteln gewonnen wird, nur die primitivste Verwendung, etwa als Schmieröl. Wie erwähnt, scheint aber auch hier sich jetzt ein Umschwung in der wirtschaftlichen Ent- Wickelung vorzubereiten und das Kapital cAis seiner Zurückhaltung hervorzutreten. So sucht die S t a n d a r d O i l C o. in Peking  durch einen eigens zu dixsem Zwecke dorthin gesandten Angestellten Konzessionen für die Petroleumgewinnung(anscheinend im Jehol  - distrikt) zu erhalten; außer ihr streben auch japanische Gesellschafte» dem gleichen Ziele zu. Soziales. Aus dem Gcwerbegericht. Sitzung vom 21. Februar. Wer ist Arbeitgeber? 1. Ei» Pianist klagte gestern vor der Kammer 6 gegen de» Kapellmeister Safted auf 180 M. Entschädigung für 12 Tage. Der Beklagte hatte einen dritten beauftragt, einen bestimmten Pianisten M. zu engagieren. Daraus wurde nichts. Daraufhin wendete sich der Beauftragte an einen Kollegen mit der Bitte, einen Pianisten zu besorgen. Dieser sprach mit dem Kläger  , sagte ihm für einen Monat Beschäftigung zu bei 15 M. täglicher Be- Zahlung. Beide begaben sich hierauf zum Beklagten, der den Kläger   auch einige Tage beschäftigte, ihn dann aber plötzlich ent« ließ. Ueber Kündigung wurde nichts vereinbart. Der Beklagte wendet ein, er habe leoiglich für den Pianisten M. Auftrag ge- geben und nicht für den ihm fremden Kläger  . Da er letzteren aber einige Tage beschäftigt hat, wurde er zur Zahlung des geforderten Betrages verurteilt. 2. Ein Putzer forderte gestern vor der Kammer 3 von der Firma Heidt u. Franke eine Nachzahlung von 17,80 M. Lohn. Ter Kläger   hatte in einer Kolonne gearbeitet. Vereinbart war, eine Fassade mit Spritzputz zu versehen. Später mußte Riefenputz geliefert werden. Die Mehrarbeit wird pro Arbeiter wie oben angegeben berechnet. In einer gleichartigen Klagesache war die Firma verurteilt worden.(SieheVorwärts'-Bericht Nr. 5 vom 6. Januar 1914.) Tie Firma wendete mangelnde Passivlcgitimation ein und behauptete, der Kolonnenführer sei zu verklagen. Die Arbeit war dem Ko- lonnenführer von der beklagten Firma vertraglich icherwiesen. Die sämtlichen an der Kolonne beteiliaien Arbeiter haben den in den Händen des Kolonnenführers befindlichen Vertrag mitunterzeichnet. Sie waren also der Meinung, der Firma verpflichtet zu sein. Die Firma zahlte auch die Verstcherungsbeiträge. Das Gericht trat der Auffassung der Beklagten bei und hat die Klage abgewiesen. Die Ansicht des Gerichts beruht auf einer durchaus fehlsamen formalistischen Auffassung, die leider rücksichtlich der Kolonnenver- träge in den letzten Jahren weitere Verbreitung gefunden hat. Die Firma hat die Arbeit des Klägers für sich oerwendet und wollte, daß sie so verwendet werde. Sie ist Vertragschließender, gleichviel, ob sie einer Mittelsperson zur Annahme des Klägers sich bedient hat.§ 611 B. G. B. hätte die Verurteilung der Firma gerechtfertigt._ Die Bertreterwahlen für die Bersicherungsämtcr. Nachdem die Wahlen der Ausschußmitglieder und im Anschluß daran die der Vorstandsmitglieder der ausnahmlos umgestalteten Krankenkassen in den letzten Monaten stattgefunden haben, siehe» in den nächsten Wochen weitere sozialpolittsch wichtige Wahlen bevor: die Vertreter für die neu errichteten Versicherungsämter. Diese Aemter sind eine durch die Reichsversicherungsordnung ein- geführte Neuerung. Sie sind für den Bezirk einer unteren Ver- waltungsbehörde(nach preußischen Begriffen eine Stadt mit mehr wie 10 000 Einwohnern, im übrigen ein Landkreis; errichtet wo» den und sollen für dieses Gebiet eine Zentralstelle der sozialen Versicherung sein. Sie sollen die Anträge auf Renten entgegen­nehmen, Beschwerden über Krankenkassen entscheiden» alle die Ver» sichernng betreffenden Auskünste erteilen usw. Das Versichcrungsamt besteht aus einem Vorsitzenden(Ver- sicherungsamtmann), seinem Stellvertreter und je einer gleichen Zahl von Vertretern� der Arbeitgeber und Versicherten. Diese Vertreter werden gewählt und ztvar von den Vorstandsmitgliedern der im Bezirke des Versichcrungsamtes vorhaickcnen Kranken- lassen. Zu wählen sind nach§ 41 der Reichsversicherungsordnung für jedes Versicherungsamt mindestens 12 Vertreter und die doppelte Zahl Stellvertreter. Es sind also mindestens 6 Ver- fichertenvertreter und 12 Ersatzmänner für sie zu wählen. Diese Zahl kann jedock» vom Versicherungsamt erhöht werden; die großen Städte haben dies auch meist getan. Im Deutschen Reiche sind insgesamt 1219 Versicherungsämter vorhanden. Dazu kommen noch 65 besondere VersicherungSämtcr für Bergarbeiter und 30 für das Eisenbahnpersonal. Der größte Teil der VersicherungSämter, nämlich 646, entfällt auf Preußen, sodann 18 auf Bayern   usw. Es sind nach alledem mindesten? 13 500 Vertreter und 27 000 Ersatzleute für die Versicherung?- ämter zu wählen. Für die Durchführung der Wahl ist eine Wahl- ordnung erlassen worden. Sie ist, da der preußische Handels» minister Fühlung mit den übrigen Bundesstaaten genommen hat, für alle Wahlen einheitlich. Nach den Vorschriften sind wählbar nur Männer die im Bezirke des VersicherungsamteS, für das sie gewählt werden sollen, wohnen. Versicherte werden den Arbeit- gebern zugerechnet, wenn sie regelmäßig mehr als zwei versiche- rungspflichtige Personen beschäftigen. Die Vertreter sollen min- destens je zur Hälfte an der Unfallversicherung beteiligt sein.