Stella : ein Schauspiel für Liebende / Stella : ein Trauerspiel
Weitere Angaben
Epoche: Sturm und Drang / Zeit- und Sachbezug: Bereits 1775 verfasst. Vermutlich von der Geschichte um den Graf von Gleichen inspiriert. / Inhalt: Trauerspiel in 5 Akten. Fernando hat seine Frau Cezilie und die gemeinsame Tochter nach wenigen Jahren verlassen, weil er sich in der Ehe unwohl fühlte, bricht dann aber auch aus der Lebensgemeinschaft mit seiner Geliebten Stella aus, um nach Frau und Tochter zu forschen. Zu Stella zurückgekehrt, erkennt er die zuvor vergeblich Gesuchten in deren neuer Gesellschafterin und ihrer Mutter. Zerrissen zwischen der Leidenschaft, die ihn mit Stella verbindet, und der Seelenfreundschaft mit der reiferen Cezilie, wird er von Letzterer der Entscheidung enthoben: Cezilie schlägt ihm und Stella eine Ehe zu dritt vor, und das Stück endet mit Fernandos Umarmung beider Frauen. Dieses Schlusses wegen löste "Stella" eine Woge moralischer Entrüstung aus und wurde verboten. In der überarb. Fassung sterben die beiden Protagonisten nicht gemeinsam (Stella nimmt Gift, Fernando erschießt sich), auch ist die Handlung nicht mehr als polygames Miteinander gestaltet. / Überlieferung: UA der 1. Fassung am 08.02.1776 in Hamburg, der 2. Fassung am 15.01.1806 in Weimar (im Druck 1816). Vielfach für die Bühne, als Hörspiel und Film bearbeitet. Vertont u.a. von W. Bloch (Oper, 1951) und P. Angerer (Bühnenmusik, 1963).