Zeit- und Sachbezug: Indische Ballade. / Inhalt: Der Gott Mahadöh besucht als Wanderer eine Stadt. Dort trifft er auf eine schöne Bajadere, die ihn in ihr Haus lockt, für ihn tanzt und ihm eine Liebesnacht verspricht. Während sie seine "geheuchelten Leiden ... lindert", erkennt er "... mit Freuden / Durch tiefes Verderben ein menschliches Herz.". Sie gibt sich ihm hin, weint und fühlt erstmals wirkliche Liebe. Am nächsten Morgen stellt Mahadöh sich tot. In ihrer Verzweiflung ist die Tänzerin bereit, sich trotz der Erklärungen der Priester mit ihm verbrennen zu lassen. Sie springt ins Feuer, der Gott hebt sich aus den Flammen und schwebt mit ihr in den Himmel empor. / Überlieferung: entstanden 1797, Erstdruck in Schillers "Musen-Almanach für das Jahr 1798" (sogenannter "Balladen-Almanach"). Vielfach vertont. B. Brecht schrieb ein sozialkritisches Sonett "Über Goethes Gedicht Der Gott und die Bajadere". / Epoche: Klassik