Traditionellerweise wird angenommen, dass die Migrationsthematik in Osteuropa auf wenig Entgegenkommen stößt. Diese Wahrnehmung ist vor allem durch die Reaktionen seitens der politischen Eliten der V4-Region bedingt, die im Zuge der Flüchtlingskrise im europäischen Kontext eine zutiefst ablehnende und unsolidarische Haltung einnehmen und sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen stellen.

Trotzdem wird diese Haltung nicht von allen Bürger_innen getragen, große Teile der Zivilgesellschaft der Länder Mittelosteuropas setzen sich für Geflüchtete und Asylbewerber_innen ein. Diese Solidaritätsbekundungen bleiben jedoch im Kontext der Suche nach einer Lösung dieser europäischen Krise bislang weitestgehend unbeachtet. Die Zivilgesellschaften der V4-Länder unterstützen allerdings mit ihren Ressourcen in Form von Ad-hoc-Initiativen europäische Partner bei humanitären Einsätzen entlang der Flüchtlingsroute von Griechenland bis Deutschland. Darüber hinaus gibt es etablierte Nichtregierungsorganisationen, die Geflüchteten und Migrant_innen unterschiedliche Hilfestellungen anbieten und sich auch in ihren jeweiligen Ländern für deren Rechte einsetzen.

Vor diesem Hintergrund initiierten die Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bratislava und Prag gemeinsam mit dem Webportal Social Europe eine Publikationsreihe, in der Vertreter_innen von NGOs aus den Visegrád-Staaten in zehn Beiträgen unterschiedliche Migrationsthemen aus ihrer jeweiligen Länderperspektive beleuchteten.