Die Begrenzung der Möglichkeiten für Emigration von hochqualifiziertem Personal anhand der Einführung von Pflichtarbeitszeit in Bulgarien nach dem universitären Abschluss sowie der erleichterte Import billiger Arbeitskräfte aus unterentwickelten Staaten durch die Abschaffung des Markttests für die Auswahl von Spezialist_innen im Land werden zu einem Einfrieren der bulgarischen Arbeitsverdienste führen, welche sowieso im Schlusslicht aller anderen durchschnittlichen Lohnbeträgen in der EU sind. Die wirtschaftlich schwachen Staaten mit unterfinanzierten Verwaltungssystemen und inadäquaten sozialen Zuschüssen wie Bulgarien, führen ein Sozial, Arbeits- und Steuerdumping durch. Bulgarien muss sich aktiv an den bevorstehenden Debatten über die Zukunft Europas beteiligen. Die europäischen Standards als Mechanismus der Gründung einer vereinten, stabilen und sozialen Union sollten sich stärker in allen Mitgliedstaaten behaupten, anstatt dafür instrumentalisiert zu werden, neue harsche neoliberale Modelle zu legitimieren, welche zu einem Zuwachs des Euroskeptizismus führen und die staatliche Ordnung bedrohen. Ökonomischeres Wachstum ohne den regulativen Einfluss sozialer Politiken und ohne starke Umverteilungsmechanismen kann zu keiner Kohäsion und sozialem Fortschritt beitragen. Stattdessen steigen soziale Ungleichheiten, soziale Unsicherheit der Arbeitnehmer_innen und soziale Immobilität.
Publikationen der Stiftung → Evropa za evropejski socialen model]
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