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Ir. 190.

studia

31. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ortskrankenkassentag.

Darmstadt , 13. Juli.

In der heutigen Hauptversammlung waren eine Reihe Ver­treter von Behörden zugegen. Das Reichsversicherungsamt und zugleich das Reichsamt des Innern vertritt Regierungsrat Dr. Happe- Berlin , das hessische Landesversicherungsamt Geheimer Re­ gierungsrat Dr. Diet- Darmstadt, die hessische Regierung und das Oberbersicherungsamt Oberregierungsrat Krug von Nidda - Darm­ stadt , die Stadt Darmstadt Oberbürgermeister Dr. Gläffing. Außerdem find noch mehrere Versicherungsämter und die öfter­reichischen Krankenkassen vertreten.

Die Sigung begann mit den üblichen Begrüßungsreden, die der Vorsitzende der Darmstädter Ortstrantentasse, Redakteur Knoblauch eröffnete. Er begrüßte die Versammlung aufs herz­lichste und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Delegierten sich in Darmstadt wohlfühlen möchten.

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Oberbürgermeister Dr. Glässing begrüßt die Tagung namens der Stadtverwaltung. Die Ortstrantentassen seien die ersten Träger der sozialen Gefeßgebung. Er wünscht den Beratungen besten Erfolg.

Geh. Oberregierungsrat Dr. Diet freut sich besonders, an der Tagung teilnehmen zu können, da er auch an der Gründungs­versammlung in Frankfurt teilgenommen habe. Er verweist auf die engen Beziehungen zwischen Krankenkassen und Landesver­sicherungsanstalt. Ihre Angelegenheiten sind auch unsere Ange­legenheiten und umgekehrt.( Sehr ichtig!) Wir haben das eine Ziel im Auge: zum Besten der Allgemeinheit zu arbeiten. ( Beifall.) Es wird nun in die Tagesordnung eingetreten. Der Redakteur der Ortskrantentaffe" Rechtsanwalt Dr. Berlin machte Mitteilungen über das Verbandsorgan, das frei von aller Parteipolitik im Sinne einer fortgeschrittenen Sozialpolitik geleitet werde. Alle Richtungen tämen im Organ zum Wort. Daß dieses auf dem richtigen Wege sei, zeige, daß auf der einen Seite gesagt werde, die Zeitschrift sei sozialdemokratisch, auf der anderen, sie sei reaktionär. Redner bittet um größere Mitarbeit der Praktiker an dem Organ und um dessen größere Verbeitung. Fäßdorf ersucht, diese Mahnung des Referenten zu beachten. Das Organ müßte eine größere Verbreitung finden.

Ueber

Mittwoch, 15. Juli 1914.

ben Schwertranten teine besondere Zuwendungen machen. Man bunden wäre. Auf diesem Wege würde auch das Erfordernis müffe bermeiden, daß die Gelder unnötig ausgegeben werden. Die der Genehmigung des Oberversicherungsamtes bei jeder einzelnen Strantentassen sollten durch Schaffung eigener Einrichtungen eine Anstellung ausgeschaltet werden. Dieses Erfordernis tann von gewisse Konkurrenz bilden, die fördernd wirke im Interesse der vornherein die Anstellung jedes politisch Mißliebigen verhindern. Krantentassen. Im Interesse des sozialen Friedens ist es außerordentlich zu be= Rendant Borchardt- Belbert betonte, daß seine Kaffe durch die dauern, daß Preußen wieder einmal an der Spike des sozialen Abgabe der freigegebenen Arzneimittel große Ersparnisse gemacht Rückschritts marschiert.( Sebhafte Buftimmung.) Es ist bebauer­habe. lich, daß ein Teil der Angestellten den Brotkorb höher schätzt als Münch- Worms( Apotheker) schlug vor, eine Kommission unter die politische Freiheit.( Sehr richtig!), Es gibt kein Gebiet der Buziehung von Aerzten einzusehen, die die ganze Frage gemeinsam öffentlichen Betätigung, das der Freiheit nötiger bedürfte, als das berate. Man solle das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Gebiet der Beamtenanstellung.( Lebhafte Zustimmung.) Wir regung nachkommen. Vorsitzender Scholem erklärte, der Vorstand werde dieser An- tommen sonst zu einer Üntertänigkeit und Hörigkeit, und dagegen wollen wir lebhaft unsere Stimme erheben.( Lebhafte Zu­ftimmung.) Die Besprechung über dieses Referat wurde einftiveilen zurück­geftellt. Es folgte zunächst ein Vortrag des Professors Dr. Hergheimer von der Frankfurter Hauptklinik über die

Nach weiteren Ausführungen stimmte der Kongreß cinmütig den Leitfäßen des Referenten, die im Sinne seines Vortrages ge­halten sind, zu.

Ueber die Formulare der Ortskrankenkassen verbreitete sich hierauf der Direktor der Berliner Ortstrantentaffe, Kohn- Berlin . dem Kongreß ist eine Formularausstellung verbunden, die der Seine Ausführungen haben nur für die Fachleute Interesse. Mit Referent besprach. Direktor Thier- Halle sprach sodann über:

Annahme. Die Leitfäße des Referenten finden hierauf faft einstimmige

Am Schluffe der Sigung wird mitgeteilt, daß 211 Staffen durch 468 Delegierte, darunter 145 Arbeitgeber, 202 Versicherte und 121 Angestellte, vertreten sind. Die Verhandlungen wurden dann vertagt.

Ueber die

Darmstadt , 14. Juli.

Salvarsanbehandlung der Syphilis.

Der Vorsigende des Vorstandes, Fräßdorf, hieß die Delegierten und die Vertreter der Behörden herzlich willkommen. Er hob dann In vier Jahren atvei Monaten sind in der Frankfurter Haupt­die Aufgaben des Hauptberbandes hervor: die allgemeine Kranten­flinit 11 500 Patienten mit Salvarsan behandelt worden. Für hilfe, Sammelstelle für alle wichtigen Entscheidungen, das Interesse der Kassenangestellten zu fördern, Stellungnahme zu den Forde Die Stellung der Zwangskaffen zu den Ersatkaffen. den Fachmann steht die Bedeutung des Salvarsans längst fest. In neuerer Zeit ist viel von den Nebenerscheinungen der Salvarsan= rungen der Aerzte. So find uns eine Fülle von Aufgaben ge= Er legte seinem Vortrag Leitfäße zugrunde, in denen gesagt behandlung die Rede gewesen. Unter den 11 500 Frankfurter Fällen worden. Wir hoffen, diese Aufgaben nach der Organisation noch wird: Nach den Bestimmungen der Reichsversicherungsordnung sind nur einige wenige vorübergehende Lähmungserscheinungen besser erfüllen zu können. Die Reichsversicherungsordnung sieht sind alle Personen, die in versicherungspflichtiger Beschäftigung aufgetreten, wie sie bei jeder Quecksilberbehandlung, der organi­Mindest- und Höchstleistungen bor . Es wäre unser unwürdig, stehen, zur Krantenversicherung anzumelden. Die Mitglieder der schen Arsenbehandlung usw. vorkommen. Todesfälle, Erblindungen renn wir nur die Minimalleistungen gewähren würden. Unser Ersatztassen haben das Recht, das Ruhen der Rechte und Pflichten oder Ertaubungen sind nicht beobachtet worden. Nun sollen aber iel muß sein, die Mehrleistungen zu erreichen. Die soziale zu beantragen. Für diesen Fall ist dem betreffenden Arbeitgeber Todesfälle anderwärts vorgekommen sein. Der Assistent der Reformarbeit tommt nicht nur der Arbeiterklasse zugute. Sie ist der Arbeitgeberbeitrag anzurechnen, während der Beitrag, der auf Straßburger Klinik hat aus der Weltlitenatur 274 Todesfälle zu­eine Notwendigkeit geworden und gereicht dem ganzen Vaterland das Ersagtassenmitglied entfällt, bei den Pflichtkassen unerhoben sammengestellt, die ernste Kritik hat aber nur 7 bis 8 anerkannt. au Nußen. Je mehr ein Staat auf diesem Gebiete leistet, desto bleibt. Diese Neuvorschrift hat eine wesentliche Vermehrung der Das ist nicht viel, denn man muß bedenken, daß bei der Anwendung. mehr wird er in der Konkurrenz der Völker obfiegen. Unser Ver- betriebstechnischen Arbeit herbeigeführt. Sollte der jetzige Nachweis der unentbehrlichsten Mittel, bei Chloroform, selbst bei Digitalis , band befaßt sich nicht mit wirtschaftlichen und politischen Fragen, der Ersatztassenmitglieder nur den 8wed haben, daß alle verfiche- Quecksilber usw., Todesfälle vorkommen. Sogar bei Anwendung die Arbeitgeber und Arbeitnehmer trennen. Es muß gleichgültig rungspflichtigen Personen bei den Pflichtkassen zur Anmeldung von Verstopfungsmitteln, bei Burgen und selbst bei Kochsalz, haben sein, welche politische Gesinnung der andere hat, der mit uns zu- tommen, so würde dieser rein statistische Zweck dem Verwaltungs- sich Todesfälle ereignet. Es ist damit der Beweis erbracht, daß die fammten arbeitet. Ich hoffe, daß die Arbeitgeber nach wie bor tostentonto sehr teuer zu stehen tommen. Aus diesem Grunde wird Aerzte das Recht haben, Salvarsanbehandlung vorzunehmen. Im mit uns in Frieden zusammen arbeiten. man sich auf den Standpunkt stellen können, daß, wenn dieser Anfang glaubte man, mit Salvarsan allein die Heilung erzielen Regierungsrat Dr. Hoppe- Berlin wünscht, daß die Verhand- Beiträge an die Ersatztasse selbst abgeführt werden müssen, die au fönnen; es gibt auch heute noch eine Reihe französischer lengen gedeihlichen Verlauf nehmen und manche strittige Frage gesetzlichen Bestimmungen dahin abzuändern sind, daß die Mit- Autoritäten und auch österreichische Militärärzte, die erklären, mit Der Reichsversicherungsordnung durch die Tagung ihrer Lösung glieder der Ersatztassen dem Melbezwange nicht mehr unterliegen. reinem Salvarjan auszukommen. Es hat sich aber herausgestellt, nähertomme. Die Pflichttassen haben kein Interesse daran, wenn sie/ der Ar- daß das beste Verfahren die kombinierte Salvarsan- Quecksilber­Oberregierungsrat Krug v. Nidda - Darmstadt hieß den Rongreß beitgeberbeiträge an die Ersatzlaffe abführen müssen, die Ersatz- Methode ist. Der Redner erörtert die Einwirkung dieser Methode in dem sozial fortgeschrittenen Hessen " freundlichst willkommen. tassenmitglieder durch ihre Bücher zu führen, weil der damit ver- auf die Syphilis in ihren verschiedenen Stadien und auch die Es wird anerkannt, daß Sie feit Breslau viel erreicht haben, bundene Kostenaufwand größer ist als das ½, welches der Kasse Frage der Rückfälle. Die mit der kombinierten Methode be­manches im harten Kampfe. Die zu überwindenden Schwierig- verbleibt. Es tann daher die heutige Besprechung nur zu der Ent- handelten Kranten hatten bei der Untersuchung keine Ber­feiten sind aber noch nicht zu Ende, besonders in der Rechtsprechung schließung führen, für den Fall, daß der Bundesrat von der Be- änderung der Rückenmarksflüssigkeit aufzuweisen. werden noch große Aufgaben zu lösen sein. Ich befolge den Grund- ftimmung des§ 518 der Reichsversicherungsordnung weitgehenderen sehr erfreuliche Tatsache, denn ein japanischer Gelehrter hat fest Das ist eine fab, daß nicht unnüs in die Selbstverwaltung der Kaffe die Gebrauch macht, die Reichsversicherungsordnung dahin abzuändern, gestellt, daß sowohl Gehirnerweichung wie Rückenmartsschwindſucht schon beschränkt ist eingegriffen werden darf.( Lebhafte Bustim- daß die Meldepflicht der Ersagkassenmitglieder aufgehoben wird. mung.) Lassen Sie uns auch fernerhin zusammenarbeiten: die Sirett syphilitische Krankheiten sind und nicht, wie man früher In der Debatte betonte Kohn- Berlin , die jeßige Anmeldungs- annahm, nachsyphilitische Erscheinungen. Tatsächlich gelingt es Krantentassen und die Versicherungsbehörden, zum Wohle der Ver- art hätte Bustände herbeigeführt, die jeder Beschreibung spotten. sicherten.( Lebhafter Beifall.) uns, mit der kombinierten Methode die Symptome der Rücken­Fräßdorf- Dresden : Der Vorstand hat in der Angelegenheit marksschwindsucht zum Schwinden zu bringen. Mit der Gehirn­alles getan, um einen solchen Bundesratsbeschluß abzuwenden. Es erweichung verhält es sich ähnlich. Bei der Spätsyphilis ist es der ist ihm leider nicht gelungen. Es ist im höchsten Maße empörend, deutschen Forschung gelungen, nachzuweisen, daß die Herzsyphilis wie dieser Bundesratsbeschluß die Ortstrantentassen in taum eine große Rolle spielt. 75 Proz. der Erkrankungen der großen glaublicher Weise belastet und zu Handlangern der Ersatztassen Herzschlagader beruhen auf syphilitischen Ursachen und können mit macht. Selten hat eine Bestimmung des Bundesrats so verlegt Salvarsan erfolgreich bekämpft werden. wie diese, man muß sich gegen sie mit aller Entschiedenheit wenden. pierende Syphilis, früher der Schrecken der Aerzte, wird ebenfalls Die bösartige galop­Kommerzienrat Simon- Berlin betont, die Entrüstung Fräß mit Salvarsan- Quecksilber behandelt. Auch die Beseitigung der dorfs sei durchaus berechtigt. Es sei notwendig, genügende Auf Anftedungsgefahren durch Hautausschläge im ersten Stadium der flärung über diese Bestimmung zu schaffen. Krankheit kann wirksam durch eine schnelle Anwendung der kom­binierten Methode im Frühstadium herbeigeführt werden. Für die Krankenkassen ist die Anwendung der kombinierten Methode da­durch von großer finanzieller Bedeutung, daß die Hospital­verpflegung biel fürzer ist und so finanzielle Ersparnisse gemacht werden. Dazu kommt der Wegfall der Rückfälle und der Behand­lung zur Vermeidung der Rüdfälle, die bei Quedsilber notwendig ist. Günstig ist auch die Einwirkung auf die ererbte Syphilis; 89 Proz. der mit Salvarsan behandelten syphilitischen Frauen Entwickelung des Kaffenbeamtenrechts seit dem Inkrafttreten der Welt. Für die Heilbarkeit der Syphilis durch die kombinierte brachten lebende Kinder ohne jede syphilitische Erscheinung zur Reichsversicherungsordnung sprach heute Justizrat Dr. Mayer- Frankenthal: Die Reichsverfiche- ist klar, daß eine Wiedererkrankung erst erfolgen kann, wenn die Methode spricht die große Zahl der Wiedererkrankungen; denn es rungsordnung zeigt, daß der eine Teil der Dienstordnung von Mikroorganismen hollständig aus dem Körper verschwunden sind. Die unmittelbare Abgabe von Arzneien und Heilmitteln burch ist; auf der einen Seite sucht die Reichsversicherungsordnung dem ertrantung au verzeichnen, während Dr. Benario in Frankfurt am fortschrittlichem, der andere von rückschrittlichem Geiste beherrscht Bis 1908 hatte die Weltliteratur mur 14 Fälle von Wieder­die Krankenkassen Dienstverhältnis einen sozialen Inhalt zu geben, während sie auf Main in der kurzen Zeit der Anwendung der Salvarsanbehand­referierte nun der Vorsitzende der Ortskrankenkasse au Frant. der anderen Seite aus politischen Gründen die Fesselung der lung bereits 41 Fälle von Wiedererkrankung festgestellt hat. Den furt a. M.. Krankenkassen, und ihrer Angestellten erstrebt. Der Hauptverband Vertretern der Ortskrankenkassen brauche ich die furchtbare Gefahr Gräf : Die Ausgaben für Arzneien und Heilmittel seien so der Ortstrantentassen hat auf dem Wege eines Tarifvertrages der Syphilis nicht erst darzulegen. In Frankreich sterben nach eiedeutend gestiegen, daß man nicht achtlos daran vorüber gehen eine Musterdienstordnung den angeschlossenen Kassen empfohlen, einer Statistik jährlich 25 000 Menschen an Syphilis , in Paris Sönne. Die Patienten der Krankenkassen würden viel mehr Arznei wobei unser Achtung der Selbstverwaltung die sozialpolitischen allein 3000. Doch sind diese Zahlen wohl zu niedrig gefaßt, weil perbrauchen als die Privatpatienten. Da gemäߧ 28 der Reichs- Leistungen des Dienstvertrages besonders betont werden. Da- nur ein geringer Teil der Syphilistranten obduziert wird und persicherungsordnung die Kassenorgane die ihnen anvertrauten gegen bieten die zur Ausführung der Reichsversicherungsordnung diese Krankheit zumeist auch verheimlicht wird. Wir haben also Gelder mündelsicher zu verwalten hätten, also für eventuell nach- berufenen Behörden, in erster Reihe die preußische Regierung, alle Veranlassung, das alte Verfahren aufzugeben und uns dem weisbaren Schaden haften, sei es eine besondere Pflicht derselben, alles auf, um die Freiheit der Krankenkassen und die staatsbürger- neuen zuzuwenden. auch beim Einkauf und Bezug von Waren für ihre Mitglieder lichen Rechte der Angestellten einzuschnüren. Das versucht man Der Referent legte der Versammlung folgende Leitfäbe bor : die denkbar größten Ersparnisse zu machen. Der Engrosbezug von vor allen Dingen auf dem Wege des durch die Dienstordnung für" Bei jedem syphilitisch erkrankten Menschen ist, je frühzeitiger, Waren und die direkte Abgabe derselben an die Kassenmitglieder Krantentassen vorgeschriebenen Genehmigungsverfahrens, indem desto besser, eine fombinierte Salvarsan- Quecksilber- Behandlung bringt erfahrungsgemäß so erhebliche Ersparnisse mit sich, daß man Prüfungsordnungen und Prüfungsausschüsse hineinzubringen einzuleiten. Das Salvarsan soll nach genauer Untersuchung des feine Raffenvertretung achtlos an der Frage der sogenannten versucht, burch welche das Angestelltenrecht der Kassenvorstände Patienten im Krantenhause angewendet werden, wo der Patient Selbstdispensation vorübergehen sollte. Der Engrosbezug ermög- ausgeschaltet werden tann. Man steht im Begriffe, durch Landes- mindestens die nächsten 24 Stunden verbleiben soll. Durch diese liche es auch, bessere Qualitäten einzuführen und eine größere und verordnungen und Landesgesetze allen mit Anrecht auf Ruhegehalt Kur wird die Ansteckungsgefahr anderen Menschen und speziell auch sichere Kontrolle auszuüben. Nährpräparate und auch fleinere Angestellten die Rechte und Pflichten der Gemeindebeamten zu der Familie gegenüber nach dem heutigen Stande der Wissenschaft Seilmittel, wie Irrigatoren, Inhallationsapparate usw., fönnen übertragen. Dadurch werden diese Angestellten der Disziplinar am besten entgegengewirkt. Da durch die genannte Behandlung ohne Bedenken von den Kassen direkt abgegeben werden, da der gewalt der Krantentassenvorstände entzogen und derjenigen der die Syphilis geheilt wird oder doch die Rüdfälle außerordentlich artige Verordnungen meist von den Verwaltungen durch Abstempe- Staatsbehörden und vor allem des Landrates überantwortet. Sie eingeschränkt werden, so erwächst, neben den Vorteilen für die lung erst genehmigt werden. Verbandstoffe usw. für die Sprech - werden zum Treueid verpflichtet, aber sie sollen, wenn sie sich durch Batienten und für die Allgemeinheit, auch für die Krankenkassen stunden des Kassenarztes werden wohl ebenso bedenkenlos direkt ihr Verhalten in und außer ihrem Amte der Achtung, des An- ein sehr wesentlicher finanzieller Vorteil." bezogen werden können. Bei anderen Artikeln ist zu erwägen, ob sehens oder des Vertrauens unwürdig zeigen, mit Dienstentlassung Fräßdorf- Dresden: Es tann für uns nur die Richtung geben, die Wege, die zuweilen den Mitgliedern zugemutet werden, im bestraft werden. Die Disziplinarordnung der Beamten in Preußen daß wir uns auf den Boden der Wissenschaft stellen.( Lebhafte Zu­Verhältnis zu den Ersparnissen stehen. Jedenfalls darf den enthält u. a. auch noch die Möglichkeit von Arreststrafen. Die ftimmung.) In der Bekämpfung dieser furchtbaren Krankheit wer­Staffen das Recht des Selbstdispenfierens un er feinen Umständen Gefahrungen dieser Bestimmungen sind außerordentlich große. ben wir nicht erlahmen. Wir müssen hier energisch eingreifen, genommen oder irgendwie geschmälert werden. Es ist auf das Jede staatsbürgerliche Freiheit kann auf diese Weise unterbunden auch wenn dadurch die Kassen erheblich belastet werden. Wir haben entschiedenste dagegen zu protestieren, daß die Lieferantenverbände, werden. Was ist nicht alles unter der Voraussetzung des An- ja eben gehört, daß wir in Zukunft Ersparnisse machen werden. die durch Gründung von Einkaufsgenossenschaften selbst rücksichts- fehens, der Achtung und des Vertrauens unter einer geschickten, Wenn wir in diesem Sinne tätig sind, dienen wir nicht nur unseren los den Zwischenhandel ausgeschaltet haben, jest versuchen, Aus- vielfach geflügelten Rechtsauslegung gemacht worden! Es ist Rassen, sondern auch der Allgemeinheit und im besten Sinne des nahmegefese gegen die Krankenkaffen zu erwirken. Auch die Er- ein Irrtum derjenigen Verbände, die diese Entwickelung des Wortes dem Vaterlande.( Lebhafte Zustimmung.) richtung von Badeanstalten, Bahnkliniken usw. bringen neben ganz Beamtenrechts begrüßt haben, weil fie der Meinung waren, daß tretende Vorsitzende Knobloch- Darmstadt teilt mit, daß eine ganze Der stellver­erheblichen Ersparnissen die Möglichkeit, den Mitgliedern größere dieses Vorgehen sich gegen sozialdemokratische Angestellte richte. Reihe von Wortmeldungen vorliegen. Es sei aber wohl kein Leistungen gewähren zu können. Die Errichtung eigener Bade- Die Entwidelung der lebten 60 Jahre zeigt, wie diese Auslegung 8weifel, daß in diesem Laientreise nicht eine Debatte über die anstalten sollte an manchen Orten auch von den Aerzten aus gegen jebe unbequeme politische oder religiöse Richtung der An- wissenschaftliche Seite der Frage stattfinden könne. Gründen der Hygiene und der Bekämpfung des Kurpfuschertums gestellten angewendet wird. Erinnert sei nur an den Fall des furt a. M. gibt bekannt, daß Geheimrat Ehrlich durch Krankheit, Gräf- Frank­unterstützt werden. Die Frage eigener Herstellungsstätten für Bürgermeisters Schüding Nicht nur für sozialdemokratische, wegen deren er sich in einem Sanatorium befinde, am Erscheinen optische Gegenstände, Bandagen usw. muß von Fall zu Fall er- sondern für alle freiheitlich gesinnten Angestellten bedeuten diese verhindert sei. Der Redner erörtert dann die Frage, wie die hohen wogen werden, unter Anwendung größter Vorsicht und eingehender Bestimmungen eine große Gefahr. Das Vorgehen Preußens Kosten für das Salvarsanverfahren herabgemindert werden könnten. Prüfung und Würdigung aller in Frage kommenden Hemmnisse. widerspricht dem Geiste des§ 354 R.B.O., der den Angestellten Der Redner macht Mitteilung über die Verhandlungen, die er mit Gräf schloß seine Ausführungen mit der Betonung, daß hier das Recht der freien religiöfen und politischen Betätigung außer den Höchster Farbwerten wegen einer Preisermäßigung geführt Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenstehen müßten, um auf halb der Dienstgeschäfte und die Ausübung des Vereinigungs- hat. Es gibt eine Reihe Krankenkassen, die von den Kranken­diesem Gebiete die Interessen der Kassen zu wahren.( Lebhafter rechtes gewährleistet. Es wird sich nun fragen, in welcher Weise häusern verlangen, daß die zum Pflegefaß von 2,20 M. und 2,50 M. Beifall.) die Kranentassen und ihre Angestellten diesen Schlag Preußens, untergebrachten Kranten auch mit Salvarsan behandelt werden. In der Diskussion ergänzten die Redner die Ausführungen des bem jebenfalls auch andere Bundesstaaten bald nachfolgen werden, mit solchen Forderungen wird aber die intensive Anwendung des Referenten durch Beispiele aus der Praxis. Sie zeigten, wie durch parieren tönnen. Es tann nur empfohlen werden, fünftig fein Salvarians verhindert. Man muß darauf einwirken, daß die eigene Abgabe von Arzneien und Heilmitteln Ersparnisse für die Anrecht auf Ruhegehalt mehr zu gewähren. Es sollte aber den Krankenkassen die Salvarsaninjektionen extra bezahlen, dann wird Kasse gemacht werden können. Gegen jede Einschränkung der Selbst- Angestellten das Recht eingeräumt werden, zwischen einer An- auch hier von den Krankenhäusern anders vorgegangen werden. versorgung von Arzneien durch die Kaffen müsse man sich mit aller stellung mit dem Recht auf Ruhegehalt und einer Anstellung ohne Das Neosalvarsan läßt sich heute auch schon sehr gut in den Sprech­Entschiedenheit wenden. dieses Recht, aber mit einer Gehaltszulage, wählen zu dürfen. stunden der Aerzte gebrauchen. Mit den Höchster Farbwerken ist Fräßdorf- Dresden schilderte, wie bei der Dresdener Kaffe die Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Anstellung mit Anrecht auf die Vereinbarung getroffen worden, daß sie auf jede Strantenhaus­Prüfung der Rezepte und der ganzen ärztlichen Tätigkeit vor- Ruhegehalt. Dazu gehört auf alle Fälle die Pflicht des Ange- rechnung den Kaffen 10 Broz. Preisermäßigung gewähren. Das genommen wird. Was für die Mitglieder notwendig sei, müsse stellten, einer öffentlichen oder privaten Bensionsanstalt beigu- ist zwar sehr wenig, aber doch wenigstens ein Anfang. Man muß gegeben werden. Aber wenn man alles so gehen laffe, fönne man treten, wenn dazu die Rrantentaffe einen Beitrag an leiften ber nunmehr dafür sorgen, daß von dem Salvarsan möglichst aus­

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