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Nr. 196. 31. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Parteiangelegenheiten.

Bierter Wahlkreis. Heute abend 8 Uhr finden sechs Viertels­versammlungen statt, die sich mit der Stellungnahme des Partei tages zu Würzburg beschäftigen werden. Siehe Annonce. Mitglieds­buch legitimiert. Donnerstag, den 28. Juli, nachmittags 2 Uhr, findet vom Lese­abend der 6. Abteilung auf dem Fichte- Turnplay Kaffeekochen statt. 12 Liter 20 f. Milch ist mitzubringen.

Sechster Wahlkreis.

Die Genossinnen der 11. Abteilung veranstalten am 22. Juli eine Dampferpartie nach Woltersdorfer Schleuse, Restaurant Bellevue. Hin- und Rückfahrt 0,59 M., Kinder 0,25 M. Treffpunkt morgens 8 Uhr Jannowigbrüde, Reederei Nobiling. Potsdam . Bahlabend findet morgen, Mittwochabend, in allen Bezirkslokalen statt.

2013

Berliner Nachrichten.

Am Morgen.

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Dienstag, 21. Juli 1914.

Eine heftige Explosion,

Farbenfleck vereinigt, und damit keine Eintönigkeit entsteht, davon abgehalten. Der Bootsführer sprang mit noch vier anderen tritt zur Abwechselung immer wieder ein gelber oder weißer Berionen über Bord und rettete sich durch Schwimmen. Die Ton dazwischen. Auch aus dieser Anordnung können viele Mannschaft des an der Treptower Brücke liegenden Dampfers lernen, wie sie am schönsten und wirkungsvollsten in ihrem Siegesfrist" der Reederei Robert Ried, Berlin , bemerkte die Gärtchen oder Laubenlande die Bauernblume" anzupflanzen Gefahr und dampfte sofort zur Unfallstelle. Sie ließ sofort ihre haben. Dampfsprize anlaufen". Es muß als ein besonders günstiger Umstand bezeichnet werden, daß dieser Dampfer, der mit einer Der Ladenschluß am Abend und am Sonntag. Viele Inhaber offener Verkaufsstellen sind der irrigen eingriff. Nur diefem Umstand ist es zuzufchreiben, daß das Motor­Dampffprize ausgerüstet ist, sofort zur Stelle war und energisch Meinung, daß sie Sonntags nach Eintritt der Schlußzeit boot Gustav" und mit ihm die Fahrgäste sämtlich gerettet werden die anwesenden Kunden noch bedienen dürfen. Sie glauben tonnten." Das Motorboot Gustav wurde zur Beförderung von fich dafür auf die Bestimmungen der Gewerbeordnung be- Personen benutzt und faßt kaum 40 Personen. rufen zu können, die über den Ladenschluß an den Abenden der Wochentage ergangen sind. Es heißt nämlich in dem hierfür grundlegenden§ 139e der Gewerbeordnung, nachdem bei der zum Glück nur eine Berson unerheblich verletzt wurde, er­eignete sich gestern früh in der Brandenburgstraße. Auf dem Grund­er über den Neunuhrladenschluß Bestimmung getroffen: ,, Die beim Ladenschluß im Laden schon anwesenden Kunden stück Nr. 75 befindet sich die Schraubenfabrik und Fassondreherei von dürfen noch bedient werden." F. Butzke. Als der Pförtner zur gewohnten Zeit, furz vor 7 Uhr, Das Kammergericht hat aber in ständiger Rechtsprechung in einem Kellerraum des Vorderhauses Licht anzünden wollte, gab bis in die neueste Zeit daran festgehalten, daß im Gegensatz es eine heftige Explosion. Die Wände und die Decke des Keller­zu dieser für den abendlichen Ladenschluß gegebenen aus- raumes wurden zerstört, und im Borderhause zersprangen mehrere brücklichen Bestimmung die Vorschriften über die Sonn- Fensterscheiben. Der Pförtner erlitt an beiden Händen Brandwunden, Am Morgen, wenn in der Friedrichstraße die Kaffeehäuser tagsruhe ein Bedienen der bereits anwesenden Kunden die sich aber als nicht schwer erwiesen. Die Ursache der Explosion geschlossen werden und Berlin - W den Zeitungsfrauen und über die vorgeschriebene Zeit nicht zulassen. Nach der ließ sich noch nicht feststellen. Es wird angenommen, daß sich Benzin­den Bäckerjungen gehört, dann wird es in den Proletarier- Judikatur des Kammergerichts umfaßt ein solches nach Ein- gafe entwickelt haben und diese, als der Pförtner Licht anzünden vierteln lebendig. Aus den großen steinernen Stolossen, aus tritt der Sonntagsruhe unzulässiges Bedienen eines an- wollte, zur Explosion gelangten. Der Betrieb der Fabrit erleidet den Mietskasernen, über die Schwellen, auf denen das Elend wesenden Kunden auch den Fall, daß das Kaufgeschäft mit hierdurch keine Störung. hockt, treten Proletarierfrauen und Männer heraus, halb der Maßgabe abgeschlossen wird, daß der Geschäftsmann die wüchsige Burschen und Mädchen und Greise. Auf allen Ge- Ware nachher abliefert. fichtern liegt ein müder Zug. Blaß sind die meisten und unterernährt und ihre Körper zeigen die Spuren der Fabrik­arbeit von heute. Ein drängender Strom lebendiger Menschen bewegt sich wie sie fürzlich im Humboldthain und am Sonntag im Schillerpart hängt aufgefunden. Franzke, der ein möbliertes Zimmer bewohnte, burch graue, eintönige Häuserreihen, deren abwechselungslose, stattgefunden haben, veröffentlichen Bost" und Deutsche Tages. hatte bor vier Wochen seine Stellung berloren und war nun, da er gleichmäßige Fassaden den Proletariervierteln ihr Gepräge zeitung" eine gleichlautende Buschrift unter der Ueberschrift: feine Ersparnisse besaß. weder in der Lage die Miete zu entrichten, verleihen. Keine Kontraste weist dieses Straßenbild auf. Reserviert für die Sozialdemokratie", in der diese gefanglichen noch seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. In der Berweiflung griff In der Mittenwalder Keine seidenraschelnden Unterröcke, feine verflatternden Aufführungen als ausgesprochene sozialdemokratische Agitations- er gestern zum Strid und erhängte sich. Parfüms nur die hastenden Tritte der Arbeiterbataillone fundgebung" denunziert werden. In der Zuschrift heißt es u. a.: Straße 54 hat sich der 54 Jahre alte frühere Maler August Freder Die Sänger waren sämtlich organisierte Genossen, zum im Keller. mit Leuchtgas vergiftet. Freder bewohnte in dem Hause eine Stube dringen an unser Ohr. Das alles sind Zeichen der Zeit. Teil mit roten Welten geschmückt, während andere Genoffen im im Keller. Da er teine ständige Arbeit in seinem Beruf brüderlichen Verein mit den städtischen Parkwächtern die mittlere finden konnte, machte er Gelegenheitsarbeiten. Einige Mart Terraffe für die roten Sänger abgesperrt hielten und so eine berbiente er in einer Lumgenhandlung, die sich im selben förmliche Ordnungspolizei organisiert hatten. Unser Gewährs- Keller befand. Der Händler hatte aber wegen seiner schlechten Ge­mann wurde, als er die untere Terrasse beschreiten wollte, von schäfte ausziehen müssen. Freder, der jetzt nicht mehr wußte, wie einem roten Ordner daran gehindert, und als er sich protestierend er das notwendigste verdienen könnte, ging durch ein Fenster in den an die Parkwächter des Magistrats wendete, erklärten diese, daß leerstehenden Lumpenteller, drehte hier den Gashahn auf und ver­heute die Terrasse für die Roten " reserviert sei.

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Hin und wieder nur fliegt ein Lächeln über einen oder des anderen Gesicht. Woran sie wohl denken mögen? An die Arbeit? wohl kaum. Oder an den kommenden Sonntag oder an den Siegeszug des Proletariats?

Auf den Stadtbahnhöfen zu einem dichten Menschenknäuel zusammengedrängt warten sie auf die Züge, die sie zu den großen Fabriken bringen sollen, zu Siemens und Loewe, nach der A. E.-G. und den anderen größeren und kleineren Arbeits­häusern oder in die Geschäftsgegenden der Stadt.

Schon sind die Abteile zum Erdrücken voll. Doch immer noch mehr drängen hinein. Mancher steht auf einem Fuß, mit dem andern kommt er nicht mehr zur Erde. Andere flammern sich an das Gepäckregal und wieder andere stüßen sich auf die Schultern der Sitzenden. Und immer noch mehr tommen hinzu.

Nun rollt der Zug. Immer heißer wird es im Abteil, immer schlechter wird die Luft. Und alle leiden darunter: schwangere Frauen und bleichsüchtige Mädchen und die anderen, die ihren Platz geben möchten den Bedürftigeren.

Immer weiter rollt der Zug; von Bahnhof zu Bahnhof. dann wieder ein Ruck- endlich befreit! Und wieder ergießt sich ein langer Menschenstrom durch die Straßen und mündet zwischen rauchenden Schloten.

Bald werden die Fabriktore sich schließen. Und wenn die Reichen behaglich ihren Morgenkaffee schlürfen, dann steht das Proletariat und schafft und schafft damit die Reichen leben können.

Wie lange noch?

Aus Not in den Tod. Arbeitslosigkeit und Nahrungssorgen haben zwei Männer in den Gegen die öffentlichen Gesangsaufführungen in städtischen Tod getrieben. In der Wusterhausener Straße 4-5 wurde der

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Parks,

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53 Jahre alte Bureaudiener Adolf Franzke von seiner Wirtin er­

Und die Agitation übte ihre Wirkung in den Kreisen, für die giftete sich so.

Aus dem Fenster gestürzt

sie berechnet war. Bei dem Abzug der Sängergenossen ertönten brausende Beifallslundgebungen, vermischt mit einzelnen Hoch­rufen auf die Internationale. Von den Beschädigungen, die nach ist in der Nacht zum Montag der 26 Jahre alte Arbeiter Wladislaus dem Verlaufen der Menge an dem garten Blumen- und Pflanzen- Hoffmann, der in der Soldiner Straße 28 in Schlafstelle wohnte. flor des städtischen Parts angerichtet waren und von der wenig Hoffmann kam in der vergangenen Nacht gegen 12 Uhr angetrunken würdevollen Verdrängung der übrigen Bartbesucher und auch nach Hause. Er legte sich in sein Bett, erhob sich aber wieder um anderer Vereine von der Barkterrasse( bevor die roten Sänger an 1 Uhr, um aus dem Fenster der Stube im vierten Stock auf den traten, mußten alle übrigen Parkbesucher die Terrasse räumen) sei of hinabzusehen. Die Fensterbrüstung ist ziemlich tief und ging lieber geschwiegen. Erfreulich war das Bild keineswegs, das sich dem sehr großen Mann nur bis zu den Oberschenkeln. Als er sich hier auf städtischem Grund und Boden und unter Teilnahme nun hinauslehnte, verlor er das Gleichgewicht und stürzte auf den städtischer Angestellten und Bartbeamten abspielte.

Wie wir hören, sollen diese öffentlichen Gesangskonzerte gepflasterten of hinab. Der dumpfe Fall wurde von mehreren ständige Propagandaeinrichtungen der sozialdemokratischen Partei Hausbewohnern gehört. Als sie mit einer Lampe den Hof ab­bleiben und bereits an den nächsten Sonntagen in anderen suchten, fanden sie Hoffmann tot daliegen. Die benachrichtigte städtischen Parks ihre Fortsetzung finden." Polizei beschlagnahmte die Leiche und ließ sie nach dem Schauhauſe

Aus dem Inhalt der Zuschrift gebt hervor, daß den Verfasser bringen. eine grenzenlose Wut gegen unsere Partei leitet. In dieser Ver­fassung tann er nicht einmal ein schönes Lied vertragen, wenn es von Arbeiterfängern vorgetragen wird, denn die Lieder, die im Humboldthain und im Schillerpark gesungen worden sind, find feine ausgesprochenen Parteilieder, allerdings auch nicht hurrapatriotische wie Deutschland , Deutschland über alles" oder Heil dir im Sieger­franz".

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Ein Baum umgefallen. Mehrere Perfonen verlegt.

Autounglück in Treptow .

In der Neuen Krugallee in Treptow ereignete sich gestern nach mittag ein schweres Automobilunglid. Der Chauffeur eines Ge schäftsautomobils wollte einem Radfahrer ausweichen, fuhr aber dabei an einen Baum. Der Anprall war so stark, daß der Geschäftswagen umfipgte und auf den Bürgersteig fiel. Ein leines Stind, das zufällig vorüberging, geriet unter den Wagen und wurde getötet. Der Chauffeur stürzte auf die Straße und brach sich bei dem Fall beide Beine. Auch der Radfahrer, der mit angefahren worden war, wurde von seiner Maschine gerissen und zog sich bei dem Sturz Hautabschürfungen und Quetschungen zu. Luftmord an einem vierjährigen Mädchen in Nenkölln. Ein entsetzliches Verbrechen ist gestern abend in Neukölln ent bedt worden. Dort ist in der Nacht zum Sonntag das vierjährige Töchterchen Margarete des Eisenbahnarbeiters Napp aus der Warthestraße 13 zu Neukölln von einem Wüftling ermordet und die Leiche in dem Garten desselben Grundstücs vergraben worden. Der Täter ist der 27 Jahre alte Stellmacher Paul Beständig, der ebenfalls in dem Hause Warthestraße 13 wohnte.

Die Blumenwiese im Viktoriapark. Schließlich sind städtische Anlagen und Parts nicht nur für Wenn wir vom Kreuzbergdenkmal oder von den zahl- Jungdeutschlandbündler da, sondern für die gesamte Bürgerschaft. reichen Punkten des herrlichen Vittoriaparkes, die einen Aus- und die Arbeiterschaft in Berlin bildet die große Masse der Bürger­blick auf das ehemalige jetzt ebenfalls mit schönen Anlagen schaft, die durch ihre Arbeit und ihren Fleiß erst das hat schaffen bedeckte Aufmarschgelände ermöglichen, unferen Blick nach helfen, was Berlin heute besitzt. Aus diesem Grunde ist es nur Nordwesten richten, sehen wir, daß das Grün der Rasen- selbstverständlich, daß auch den Arbeitern städtische Anlagen zur flächen der neuen Anlagen an einer Stelle durch mehrere Verfügung gestellt werden. Man sollte den Arbeiterfängern Dank große leuchtende Farbenflecke unterbrochen wird, die von der wissen für die Bereitwilligkeit, mit schönen Liedern breite Volts Ferne aus in ihrer eigenartigen Farbenkomposition einen maffen zu erfreuen. Die Zuhörer haben ihren Dank auch an Ort besonders wohltuenden und harmonischen Eindruck auf das und Stelle zum Ausdruck gebracht, nur dem Scharfmacher in der Auge ausüben. Wir gehen näher hinzu und erblicken dort Bost" und der Deutschen Tageszeitung" paßt das nicht. Lassen zu beiden Seiten des Weges, der den alten Viktoriapart mit wir ihm sein Vergnügen. der Monumentenstraße verbindet, auf der halben Höhe des Ueber die schreckliche Schandtat, die in dem Hause Warthe­einstigen Aufmarschgeländes eine entzückende Blumenanlage, die straße 18, aber auch in dem ganzen Stadtviertel so große Erregung ungefähr einen Morgen Landes bedeckt. Und wir nehmen dann hervorrief, daß es der Kriminalwolizei nur mit Mühe gelang, den die einzelnen Blumen, die jetzt bis auf einige erst später er- Gestern mittag gegen 12 Uhr schlug plöglich eine an der rechten Mörder, an dem die furchtbar erregte Menge Lynchjustiz üben blühende in vollster Blüte stehen, näher in Augenschein, so Seite der Nationalgalerie zwischen den Statuen am Säulengange wollte, aus dem Hause nach dem Polizei- Präsidium in Neuföln zu sehen wir zu unserer Ueberraschung und Freude, daß es zum stehende alte hohe Rüfter um und verlegte zwei Kinderwärterinnen bringen, wird berichtet: Am Sonnabend abend gegen fieben Uhr größten Teil deutschen Gartenblumen sind, die in und ihre Schußbefohlenen, die wegen der glühenden Sonnenstrahlen bat bas vierjährige Töchterchen die Mutter, auf der Straße noch der letzten Zeit durch viele farbenprächtige und prunkende im Schatten des Baumes standen, schwer. Am unglücklichsten tam eine Weile spielen zu dürfen. Als dann bald darauf die Mutter Einwanderer in den Hintergrund gedrängt worden sind und das siebzehnjährige Kinderfräulein des Juweliers Lampe aus der die Kleine wieder heraufholen wollte, war sie nirgends zu finden. die immer mehr aus Gärten und Anlagen verschwinden. Die Gontardstraße, Hedwig Arndt, davon; ihm wurden mehrere Rippen und bekundete, daß sie gesehen habe, daß der Stellmacher Paul Be­Mittlerweile nun hatte sich eine Frau aus dem Hause gemeldet Blumen werden im Frühjahr einfach in das Land ausgesät ständig mit dem Kinde über den Hof gegangen sei. Sie selbst habe und blühen, ohne daß man besondere Anstalten zu ihrer fich zunächst dabei nichts gedacht, doch tomme ihr diese Wahr­Pflege und Wartung zu treffen hat, den ganzen Sommer hin­nehmung jest verdächtig vor. Auch die Eltern und anderen Haus­durch in voller Pracht und Mannigfaltigkeit. bewohner schöpften Verdacht und schließlich entschloß man sich gestern nachmittag um fünf Uhr dazu, eine entsprechende Anzeige bei der Polizei zu machen. Es erschienen sogleich einige Kriminalbeamte, die eine Haussuchung bei Beständig vornahmen und diesen ver­hörten. Als sich noch mehr Verdachtsmomente einstellten, wurde gab Beständig schließlich auch zu, die Kleine ermordet und im Die Mordkommission benachrichtigt. Eingehend ins Gebet genommen, Garten vergraben zu haben. Sagte aber gleich, daß er die Lat nicht allein begangen habe, sondern in Gemeinschaft mit seinem Freund Werner. Ueber das scheußliche Verbrechen gibt er folgende Darstellung: Am Sonnabend abend sei er start betrunken nach Saufe gekommen. Als er das fleine Mädchen vor der Tür spielen gesehen habe, habe er es an die Hand gefaßt und mit in seine Wohnung genommen. Das Mädchen sei ohne weiteres mitgegangen, weil es ihn fenne. In der Wohnung habe er dann mit Werner, dem er seit einigen Tagen Obdach gewährt haben will, fich an dem fleinen Wesen vergangen. Um aber nun ihr Opfer aus dem Wege zu räumen, habe er es zusammen mit Werner erwürgt. Sie hätten

gebrochen, von denen zwei in die Lungen eindrangen und Lebens­gefahr hervorriefen. Eine alte Dame, die ihre beiden Enkel, Kinder des Kaufmanns Flatauer aus der Rosenthaler Straße, beaufsichtigte, erlitt einen schweren Schädelbruch, ein fleiner Junge einen komplizierten Beinbruch und ein fleines Mädchen einen leichten Oberschenkelbruch, aber ernſtere Kopfverlegungen.

Ja da sind sie alle, die lieben Blumen, die manche nase­rümpfend mit der Bezeichnung, Bauernblumen" abtun möchten. Es sind alles einjährige Blumen. Da stehen schöne Trotzdem der Baum in vollstem Grün stand, stellte es sich her­Glockenblumen, dort die hübsche blaue Winde, die Kapuziner- aus, daß er an seiner Wurzel und an der Ninde dicht über der Erde tresse, entzückende Mohnblumen mit allen ihren zum Teil ge- vollständig durchgefault war und sich das Holz bereits in eine füllten Spielarten, von denen einige besonders prächtigen schwammige Masse verwandelt hatte. Mit seinen schweren Aesten Riefennelten gleichen, Tulpenmohn, der eigenartige sogenanute hatte er einen Arm von dem vierflammigen Kandelaber ab Danebrogmohn mit dem weißen Kreuz im roten Felde, geschlagen und die Skulptur der Kugelspielerin gestreift, ohne sie Frauenflachs, roter Lein, mehrere Lupinenarten usw. usw. Ja jedoch ernsthaft zu beschädigen. Bis in die Nachmittagsstunden selbst die Ringelrosen fehlen nicht. Und was für herrliche hinein war die Unglücksstelle von zahlreichen Bassanten dicht um­und eigenartige Blüten kann man bei diesen Bauernblumen" lagert. entdeden! Welche noch so prächtige Pflanze famm es mit dem entzückenden Farbenspiel der fleinen Nemesia strumosa oder des Leptosiphon roseus aufnehmen? Hunderte von Faltern umschweben dieses Blütenfeld.

Benzinexplosion auf einem Motorboot.

An der Oberbaumbrücke auf der Oberspree ereignete sich Sonntag abend gegen 12 Uhr auf einem Motorboot, das etwa dreißig Aus­Und bei näherer Betrachtung der Anlage sehen wir, daß flügler nach Berlin zurückführte, eine Benzinerplosion. Es gelang, fich dabei einer ziemlich starken Buderschnur, etwa von der Dide die Blumen nicht wahl- und planlos hier ins Land gefät alle Baffagiere zu retten, doch hatten mehrere von ihnen erhebliche einer Gardinenschnur bedient. Werner habe dann das Haus ver worden sind. Zu beiden Seiten des Weges, den man sehr Brandwunden erlitten. Von einem Augenzeugen wird uns berichtet: lassen. Er sei dann in der Nacht nach dem Garten, der an seine hübsch den Blumenweg" nennt, ziehen sich die kleinsten und Der Besitzer des Motorbootes Neumann beging die große Unvor- Wohnung, die im Erdgeschoß liegt, anstößt, gegangen, habe hier zierlichsten Blumenarten hin, ihnen schließen sich dann terrassen fichtigkeit, beim Nachfüllen von Benzin ein Streichholz anzu berbubbelt. Nach dieser Bekundung wurde der Garten nachgegraben ein ungefähr% Meter tiefes Loch gegraben und darin die Leiche förmig höhere und dann zuletzt die höchsten einjährigen Blumen- zünden. Sofort erfolgte eine furchtbare Explosion, die und tatsächlich fand sich auch die kleine Leiche. Beständig ist ver­arten wie Mohn usw. an. Und immer sind Blumen von dem weithin hörbar war. Eine nicht zu beschreibende Banit entstand. Heiratet, seine Frau und sein fiebenjähriger Sohn sind seit acht selben Farbenton wie blaue und rote zu einem größeren Alle Bersjonen versuchten über Bord zu springen. Sie wurden aber Tagen zu Berwandten verreist.

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