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Die Haltung Rußlands  .

Mobilisation.

Alles blickt gespannt nach Petersburg  . Von der Haltung Rußlands   hängt im Augenblic viel ab. Bon Interesse ist,

Bereitungen getroffen, damit die Flotte fofort nach ihrer Ankunft Die Entlarvung des Rüstungs­

Kohlen und Probiant übernehmen tann,

Niederlande  .

Amsterdam  , 29. Juli. Das Algemeen Handelsblad" meldet: Angesichts der internationalen Spannung hat die holländische Re­

wahnsinns.

Wenn wir Sozialdemokraten immer auf die unausbleiblichen daß der deutsche Kaiser und der Bar in telegierung bereits verschiedene Maßnahmen getroffen, die Grenze zu Folgen des Wettrüstens hinwiesen und diese tolle Ueberbietung der graphischen Meinungsaustausch getreten sind. sichern. Der Generalstabschef ist aus Deutschland   zurüdberufen Nationen im Waffenschmieden als schlimmste Kriegsgefahr worden. Eine Reihe anderer Offiziere ist aus eigenem Antriebe Das Wolffsche Bureau bestätigt amtlich diese Meldung. Bariser, Matin" Gerade das Gegenteil ist der Fall- die stärkste Waffenrüstung ist Der Pariser Matin" wußte zu melden, daß der russi- hierher zurückgekehrt. Die zur Uebung einberufenen Reserven denunzierten, so erklärten uns stets die Herren Kriegsminister: sche Minister des Auswärtigen in einer Unterredung mit dem werden einstweilen unter den Waffen gehalten. Ein Uebergang Gerade das Gegenteil ist der Fall- österreichischen Botschafter in Petersburg   unzweideutig zu ver- der ältesten Reservejahrgänge zum Bandsturm findet im Augenblick der beste Friedenshort. Und biedere Bolksvertreter schwatten stehen gegeben habe, die russische   Regierung denke nicht daran, nicht statt. Sämtliche Schlepper in der Rheinmündung und im das, sei es im Dienste des Rüstungskapitals, sei es aus unheilbarer die Besetzung Belgrads   durch die Truppen Oesterreich- Hafen von Scheveningen   sind von der Regierung mit Beschlag be- Geistesschwäche, mit rollendem Pathos nach. Jetzt haben wir die Bescherung! Ungarns   als Voraussetzung für ein friegerisches Eingreifen legt worden. Die Vaal  - Brücke bei Nimwegen   wird von Kolonial­Wie wäre ein so sinnloser Kriegstaumel, ein so blindes Hinein­Rußlands anzusehen. Das wäre ein eigentlich selbstverständ- truppen befest gehalten. Weitere Detachements Kolonialtruppen licher, aber immerhin erfreulicher Standpunkt der russischen sind nach Gennep und Mook zur Bewachung der Maasbrüden ab- rennen in den Völkerkrieg möglich ohne die Einbildung: Wir haben gegangen. Der Kriegsminister hat den Bürgermeister von Winter- doch die modernsten Kanonen und die zahlreichsten Bajonette. Koste Regierung. Hoffentlich entspricht sie der Wahrheit! swijd angewiesen, eftva 80 Mann Landsturm einzuberufen zur Be­Brücken unter Umständen in die Luft gesprengt werden. Die Be­völkerung hat Verhaltungsmaßregeln erhalten. Auch die ffel­

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In Wien   hat der russische   Botschafter mit de mwachung der Yssel- Brücke. Es ist bekanntgegeben worden, daß die es, was es vill, schließlich werden wir auch eine Welt von Gegnern Grafen  Dazu wird gemeldet:

Wien  , 29. Juli. Die Konferenz des russischen Botschafters Brüde in Zutphen   wird militärisch bewacht. Das Fort Ymuiden von Schebeko mit dem Grafen Berchtold hatte nur Infor= mationszwede. Bisher erfolgte weder eine Intervention, ist mobilisiert. noch ein bestimmter diplomatischer Schritt seitens Rußlands  . Haag, 29. Juli. Der Staatsrat ist zu einer dringenden Sigung Die Gerüchte, daß Rußland   eine Neutralitätserklärung im einberufen worden, um eine Vorlage zur Rettifizierung der Maß Kriege zwischen Desterreich- Ungarn   und Serbien   abgeben würde, nahmen zu prüfen, die bereits ergriffen worden sind, um Miliz wenn Oesterreich- Ungarn sich verpflichte, keine Gebietserweite- und Landwehr unter den Waffen zu behalten. Es wird eine weitere rung anzustreben, entbehren, wie das Neue Wiener Tagblatt" außerordentliche Sitzung des Ministerrats erwartet. betont, der Aktualität, da Oesterreich- Ungarn   wiederholt be­stimmt erklärt hat, daß es gar keine Gebietserweiterung anstrebt. Diese Versicherung wird man natürlich nur mit dem nötigen Vorbehalt hinnehmen können; in jedem Falle wider- drei Klassen Reservisten einberufen. legen sie nicht die Behauptung, daß Rußland   eine Forderung wie die erwähnte gestellt hat.

Das Reutersche Bureau verbreitet folgende Nachricht:

London  , 28. Juli. Wie das Reuterſche Bureau extant

erfährt, hat das Auswärtige Amt heute die Mitteilung erhalten, daß Ruß­ land   im Prinzip dem britischen Konferenzvorschlag zustimmt. Gleichzeitig wünscht Rußland   den direkten Meinungsaustausch mit Wien   fortzusehen.

Wie ernst die Situation ist, das beweist der Umstand, daß Rußland   mobilisiert!

Schon gestern famen Nachrichten, daß die Leuchtfeuer in den finnischen   Schären gelöscht seien, daß Truppen an der Grenze zusammengezogen würden. Dazu kommt jetzt fol­gende bedeutsame Meldung:

London  , 29. Juli. Das Reutersche Bureau erfährt, daß gestern abend im Süden und Südwesten Nuk­lands eine teilweise Mobilmachung angeordnet worden ist.

In einer späteren Meldung heißt es:

Belgien  .

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unterfriegen!

Und die Herren Militärs, die von Kriegslorbeer, Drden und avancement träumen, sagen sich sie haben das in den letzten Jahren ja so oft chnisch ausgesprochen, was nußt uns die schim merndste Waffenwehr, was frommen uns alle Kleinkalibrigen, wenn es nicht endlich einmal losgeht zum frisch- fröhlichen Krieg! Die Kapitalistenklasse aber und das dentfaule Spießertum stöhnt Herzbeklemmend über Steuerlasten und Wehrbeitrag und kalkuliert: Schlimmer kann es ja gar nicht mehr werden. Wenn es denn schon nicht anders. geht in Gottes Namen hinein in den

Brüffel, 29. Juli. Die belgische Regierung hat heute vormittag Völkermord!

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Die Scharfmacher und Voltstnebler endlich rechnen noch auf eine ihnen besonders am Herzen liegende heilsame" Folge solch vers brecherischer Abenteuer Politik. Sie hoffen, daß der große

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aderlag den Massen so viel Blut abzapft, baß fie geschwächt und ohnmächtig lange Jahre lang jede fapitalistische Auspowerung und jede politische Knechtung rechtlos erdulden müffen! All diese Kalkulationen aber würden von vornherein in die

Standrecht über Kroatien   und Slawonien  . Agram  , den 29. Juli. Ueber ganz Kroatien   und Sla monien ist das Standrecht berhängt worden. Oesterreich und Greys Vermittelungsaktion. Brüche geben, wenn man sich nicht so progig auf eine vermeintlich Das Wolfffche Telegraphenbureau verbreitet folgende unüberwindliche Kriegswehr gegen den äußern und inneren

Meldung:

Feind verlassen zu können wähnte!

Wettrüstens!

Wien  , 29. Juli. Auf Grund von Erkundigungen von in- Das ist das glorreiche, volksbeglückende Resultat des formierter Seite melden die Blätter, daß Graf Berchtold   dem englischen Botschafter erklärt habe, daß die österreichisch- ungarische So sichert der Rüstungswahnsinn Kulturfortschritt und Regierung für den Vermittelungsvorschlag Greys fehr dankbar sei und die guten Absichten der englischen  Regierung vollauf zu schäßen wisse. Die friedliche Beilegung des

Weltfrieden!

Konflikts mit Serbien   ſei jedoch nicht mehr möglich, da die Sofortige Einberufung des Internationalen

Kriegserklärung an Serbien   bereits unterzeichnet, gewesen sei.

Daß es bei gutem Willen der österreichischen   Regierung

Sozialistenkongresses.

Die russische   Mobilisierung beschränkt sich auf die mili­Brüssel, 29. Juli.  ( Privattelegramm des Vor­tärischen Bezirke von Kiew  , Odessa  , Moskau   und Kasan  . ſehr wohl noch möglich gewesen und sogar heute noch wärts".) Das Internationale Bureau hat ein. In jedem Bezirk stehen vier Armeekorps in Friedensstärke. möglich wäre, eine friedliche Beilegung des Konflikts mit stimmig beschlossen, den Kongres nicht zu vertagen, sondern Durch die Mobilisation werden 16 Armeekorps auf die Serbien   herbeizuführen, steht wohl außer Zweifel. Aber ihn im Gegenteil auf den Vorschlag der deutschen   Delegierten Stärke von 23 Armeekorps gebracht. Kasan   ist der Zen- Desterreich will eben nicht. und unter lebhafter Zustimmung der französischen   Delegierten

tralbezirk, von dem aus die Reserven für die Weſtgrenze Eine Kundgebung der deutschen   Regierung.

zusammengezogen werden.

Ein anderes Telegramm besagt: Jenseits der russischen Grenze herrscht die angestrengteste Tätigkeit der russischen   Mili­tärbehörden. Die ganze Eisenbahnlinie an der Grenze hat militärische Besegung erhalten, die sogenannte neutrale Grenze und die über sie führende Brücke ist gleichfalls von russischen Truppen besetzt. Eine Reihe von der Grenze ins Innere führende Telephonlinien sind von der Post den Militärbe­hörden übergeben worden. Der Verkehr über Sfalmierczyce stodt beinahe vollständig.

Die Aspiranten der Marineschule wurden nach einem weiteren Telegramm in Gegenwart des 3aren zu Offizieren ernannt. Dabei richtete der Bar an sie eine Ansprache, die ,, stürmische Hurras hervorrief".

Die Nordd. Allg. Beitung" schreibt amtlich:

Der friedliche Ton der amtlichen russischen Mitteilung vom 28. Juli hat hier lebhaften Widerhall gefunden. Die Kaiserliche

schon am 9. Auguſt in Paris   stattfinden zu laſſen. Als

erster Punkt der Tagesordnung ist Krieg und Prole­tariat" angefekt.

Regierung teilt den Wunsch auf Erhaltung friedlicher Be Manifeste der französischen   Sozialisten.

ziehungen. Sie hofft, daß das deutsche Volt sie durch ferneres Bewahren einer maßvollen und ruhigen Haltung in ihren Be­strebungen unterstüßen wird."

Die internationale Lage vor dem englischen Parlament.

Wieder ist die internationale Situation im englischen Unter­haus zur Sprache gekommen. Telegraphisch   wird darüber berichtet: London  , 29. Juli. Asquith   erwiderte auf eine Anfrage Die Frankfurter Beitung" veröffentlichte am Mittwoch Bonar Laws: Wie dem Hause befannt ist, erfolgte gestern bie mittag folgendes Extrablatt, dem ein Telegramm ihres Ber  - förmliche riegserklärung durch Oesterreich gegen Serbien  . liner meist sehr gut unterrichteten Vertreters zugrunde liegt: Die Lage ist in diesem Augenblice von größtem Ernst, und ich fann Die an sich einer Lokalisierung des Krieges zwischen Dester- aweckmäßigerweise nur sagen, daß die Regierung in ihren Be­reich und Serbien   nicht gerade ungünstige diplomatische Lage mühungen nicht nachlägt, alles, was in ihrer Macht steht, zu tun, wird dadurch stark und vielleicht verhängnisvoll beeinträchtigt, um das Areal eines möglichen Konfliktes zu um schreiben. daß Rußland   nach zuverlässigen Nachrichten Rüstungen in großem Stile betreibt. Es ist zu befürchten, daß da­durch die Vokalisierung bereitelt wird."

Kriegsvorbereitungen.

Diplomatenverhandlungen in Paris  .

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Paris  , 28. Juli.  ( Privattelegramm des Vor­wärts".) Ein von den bereinigten fozia­listischen Parteien veröffentlichtes Mani­fest stellt fest, daß die französischen   Genossen gleich den österreichischen der Ansicht sind, daß Oesterreich wegen seiner berechtigten Beschwerden auch ohne die Drohnote die er wünschte Genugtuung erhalten fonnte. Die Proletarier aller Länder protestieren gegen einen Krieg und erheben sich gegen die brutalen Metho­Den, die eine unerhörte Ratastrophe entfesseln können. Sie geben ihren Abscheu gegen den Krieg fund und haben den Willen, ihn mit allen Mitteln zu verhindern. Die Ar­beiter Frankreichs   appellieren an das ganze Band, zur Erhaltung des Friedens beizu tragen. Sie wissen, daß die französische   Regierung sehr aufrichtig besorgt ist, die Gefahren des gegenwärtigen Ron­flikts zu beseitigen oder aber zu mildern und verlangen von Baris, 29. Juli. Nach seiner Rüdkehr nach Paris   hatte Mi- ihr, daß sie ihr möglichstes tue, um eine Schlichtung der nisterpräsident Bibiani Unterredungen mit dem deutschen   Bot- Streitigkeiten durchzusehen, die durch die weitgehende Nach­schafter Freiherrn von Schoen und dem russischen Botschafter giebigkeit Serbiens   erleichtert ist. Ferner wird die Re­Jswolsti. gierung in dem Manifest aufgefordert, auf ihren Verbün deten, Rußland  , dahin einzuwirken, daß es nicht in der Verteidigung slawischer Intereffen einen London  , 29. Juli.  ( Privattelegramm des Vor- Vorwand zur Ergreifung aggreffiber Ope. Weigerung Deutschlands  , die britischen   Vorschläge anzu- Streben der französischen   dem der deutschen   Sozialdemo wärts".) Die englische Presse ist heute der Ansicht, daß die rationen suche. In dieser Beziehung entspreche das nehmen, den friedlichen Ausgleich zwischen fraten, die eine mäßigende Einwirkung Deutschlands   auf Rußland   und Desterreich nicht unmöglich ge- Desterreich verlangen. Indem das Manifest auffordert, den macht hat. Die Westminster Gazette" meint, daß die Ver- Friedenswillen des ganzen Proletariats in sicherungen Desterreichs, es suche feine territorialen Erwer- Bersammlungen fundzugeben, schließt es mit den bungen, nicht genügen, man müsse versuchen, Rußland Worten: Gemeinsam mit dem internationalen Proletariat Aus verschiedenen Teilen Deutschlands   wird gemeldet, daß alle fefte Garantien dafür zu bieten, daß durch das bekämpfen wir mit ganzer Energie das weltbedrohende Ver Brüden scharf bewacht werden. So aus Köln  : Die große Kölner   Vorgehen Desterreichs das flawisch- germa- brechen, dessen bloße Möglichkeit eine Verurteilung und Hohenzollernbrüde wird von Brückenwächtern und großen Trupps nische Gleichgewicht nicht ernstlich gestört Schande des ganzen Regimes enthält. Nieder mit dem Polizisten, bie sämtlich mit scharf geladenem Karabiner ausgerüstet werde. Der Manchester Guardian" rät Desterreich, sich mit Kriege! Hoch die soziale Republik  ! Hoch der internationale find, bewacht. Aus Thüringen  , Dresden   und anderen Gegenden der Besetzung Belgrads   und dem symbolischen Triumph zu Sozialismus!" fommen ähnliche Meldungen. Das Westfälische Boltsblatt" begnügen. Es könne dann den Serben Zeit geben, sich zu meldet, daß die Truppen im Sennelager   in ihre Garnisonen zurüd- unterwerfen, und die Mächte könnten eine Regelung des Kon­fliftes vorschlagen. Die Ansicht, daß Oesterreich feste Garan­befördert wurden. Das Sennelager   dient Manöverzweden. tien bieten sollte, und daß es sein Versprechen auch einhalte, Frankreich  . findet sich in den meisten Blättern.

Nicht nur Desterreich und Serbien   sind dabei, ihre Rüstungen zu vollenden, nicht nur in Rußland   ist, wie es scheint, eine teilweise Mobilisation angeordnet. Auch in den anderen Staaten beginnt man, fich für alle Fälle vorzu­anderen Staaten beginnt man, sich für alle Fälle vorzu­bereiten. Davon melden folgende Telegramme:

Deutschland  .

Berlin  , 29. Juli. Die deutsche   Flotte ist in ihre Heimatshäfen zurückgekehrt, und zwar die Nordseeschiffe gestern abend nach Wilhelmshaven  , die der Ostsee   heute früh nach Stiel.

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Genf  , 20. Jult. Von der französisch  - schweizerischen Grenze werden bedeutende Truppenbewegungen gemeldet. So wurde Artillerie von Pontarlier   nach Verdun   dirigiert.

England.

London  , 28. Juli. Die Evening News", die Abendausgabe der Daily Mail", meldet aus Portsmouth  : Die Unterseeboot flottille hat heute morgen den Hafen verlassen. Während des ganzen Mor­gens wurden fortgesetzt Matrosen von den Marinekasernen auf die Schlachtschiffe überführt. Die Torpedozerstörer- Flotte liegt unter Befehl, sich zum sofortigen Auslaufen bereit zu halten, im Hafen. Die erste Schlachtflotte hat bei Portland Anfer geworfen und ift zum Auslaufen bereit. Während der ganzen Nacht nimmt fie noch Kohlen an Bord, ein Sonderzug mit Konserven fam heute von Devonport aus an, und der Proviant wurde sofort auf die Schiffe berladen.

Die englische Mittelmeerflotte soll nach telegraphischer Meldung am Donnerstag in Malta   eintreffen. Es werden energische Vor­

Die Stimmung in London  .

Keine griechische Unterstützung Serbiens  . Athen  , 29. Juli. Der griechische Gesandte in Konstantinopel  , Banas, dementiert die ihm vom Pariser Matin" zugeschriebene Aeußerung, daß Griechenland   verpflichtet sei, Serbien   mit 100 000 Mann zu unterstüßen.

Paris  , 29. Juli.  ( Privattelegramm des Vor­wärts".) Die Humanité" veröffentlicht ein Manifeft der sozialistischen   Fraktion, in dem es heißt: Die sozialistische Fraktion glaubt, eine bewaffnete Inter. vention Rußlands   würde die bestehende Gefahr nur noch vergrößern, ohne indeffen Serbien   die ge­ringste Bürgschaft zu geben, da von allen Seiten seine Unab­hängigkeit bedroht wäre. Die russische   Intervention würde dem aggressiven deutschen   Imperialismus nur in die Hände arbeiten, der anscheinend die Stunde für eine un­erhörte Gewalttat für gekommen erachtet, aber einst sehen wird, wie fein Mißbrauch brutaler Gewalt sich gegen ihn selber fehrt. Frankreich   und Europa   müssen ihre Bemühun­Paris, 29. Juli.  ( Pribattelegramm des Vor- gen auf den englischen Vermittelungsvor­wärts".) Bei den gestrigen, von den Syndikalisten organisierten, ich I a g fonzentrieren. Frankreich  , das 40 Jahre seine elfäffi­bis Mitternacht dauernden polizeilich zersprengten Boulevard- sche Forderung im Interesse des Friedens unterordnete, tann demonstrationen wurden nach polizeilicher Angabe 120 Verhaf- fich nicht in einen großen onflitt wegen Ser tungen vorgenommen.

Syndikalistische Kundgebungen in Paris  .

Ein Wolff- Telegramm meldet ferner:

Paris  , 29. Juli. Die Straffammer berurteilte 25 Personen, die sich vorgestern nacht an syndikalistischen Rundgebungen beteiligt hatten, zu Gefängnisstrafen von einem Tage bis zu einem Monat.

bien hineinziehen lassen. Frankreich   allein darf über Frank­ reich   verfügen und darf nicht durch Geheimverträge in einen furchtbaren Konflikt geworfen werden. Die Fraktion beauf­tragt ihren Vorstand, mit der Regierungin Verbin dungautreten, um ihr den Friedenswillen des