Nr. 211.
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Vorwärts
Berliner Volksblatt.
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Mittwoch, den 5. August 1914.
schen Interessen seien
Berlin , 4. August. Heute nachmittag kurz nach der Ferner bestehe die Frage der belgischen Neutralität. Grey 4. Von allen weiteren Beschlüssen und Maßnahmen Rede des Reichskanzlers, in der bereits der durch das rekapitulierte die Geschichte der belgischen Neutralität. Die briti feiner Verbündeten wurde Italien so spät und plötzlich in Betreten des belgischen Bodens begangene annen er in ieſer rabe ebenso fenntnis gesetzt, daß es für die Sicherheit und Versorgung Verstoß gegen das Völkerrecht freimütig aner- Gladstone im Jahre 1870. Bei Veginn der Mobilisierung habe seiner Truppen in Benadir, Erythräa, Tripolis und der Kyrefannt und der Wille des Deutschen Reiches, die Folgen wieder Redner der französischen und der deutschen Regierung telegraphiert, naifa nicht die geringste Vorsorge treffen konnte. gutzumachen, erklärt war, erschien der großbritannische Bot- ob sie die belgische Neutralität respektieren würden. Frankreich erwiderte, daß schafter Sir Edward Goschen im Reichstag, um dem der es hierzu bereit wäre, falls nicht eine andere acht nehmen, es behält sich aber vor, zur Wahrung seiner Inter5. Italien wird also an einem Kriege vorläufig nicht teilStaatssekretär v. Jagow eine Mitteilung seiner Regierung zu paß er nicht antworten fönnte, beber er mit dem Reichsfangler effen Mittel und Wege zu erwägen, um seinen Verbündeten machen. In dieser wurde die deutsche Regierung um als- dem Kaijer beraten hätte. Er gab zu verstehen, daß er zweifele, freundschaftlich nüßen zu können. baldige Antwort auf die Frage ersucht, ob sie die Versicherung ob es möglich wäre, eine Antwort zu geben, weil die Antwort
abgeben könne, daß keine Berlesungen der belgiſchen Neutra mit, daß England vorige Woche fondiert worden, fei, ob es Eng: Die Ereignisse in Frankreich .
gegeben sein würde.
Eine Erklärung Greys.
lität stattfinden würden. Der Staatssekretär von land beruhigen würde, wenn die belgische Integrität nach Jagow erwiderte sofort, daß dies nicht möglich sei dem Kriege wiederhergestellt würde. Er erwiderte, und setzte nochmals die Gründe auseinander, die Deutschland daß England seine Intereffen und Verpflichtun Aenderung im Ministerium. zwingen, sich gegen einen Einfall einer französischen Armee ein Telegramm des Königs der Belgier an den König Georg, das Agence Havas.) Gauthier ist aus Gesundheitsrücksichten zurückgen nich verschachern könnte.( Beifall.) Grey berlas Paris, 4. August. ( Ueber Kopenhagen.)( Meldung der durch Betreten belgischen Bodens zu sichern. einen äußersten Appell an die englische Intervention Kurz nach sieben Uhr erschien der großbritannische Bot- zum Schuße der Unabhängigfeit Belgiens enthielt. getreten. Er wird durch Augagneur ersegt. Albert Sarraut schafter im Auswärtigen Amt , um den Krieg zu er- Grey sagte, diese Intervention fand letzte Woche statt. Wenn die übernimmt das Unterrichtsministerium und Gaston Doumergue klären und seine Pässe zu fordern. Unabhängigkeit Belgiens verloren ginge, so ginge auch die Un- das Ministerium des Auswärtigen. Viviani behält den abhängigkeit. Hollands verloren. Das Parlament Wolffs Telegraphenbureau meldet dazu noch: Wie wir sollte erwägen, was für die britischen Interessen auf dem Spiele Vorsitz im Ministerrat ohne Portefeuille. hören, hat die deutsche Regierung die Rücksicht auf die mili- stände. Wenn man in solcher Krisis weglaufen wollte von unseren tärischen Erfordernisse allen anderen Bedenken vorangestellt, Verpflichtungen, unserer Ehre und unseren Interessen betreffs obgleich damit gerechnet werden mußte, daß dadurch für die Kraft am Ende haben mögen, dies großen Wert haben würde anBelgiens, so zweifle ich, ob, was auch immer wir an materieller englische Regierung Grund oder Vorwand zur Einmischung gesichts des Makes an Achtung, das wir verloren haben wirden: schafter Freiherr von Schoen hat gestern abend um 10 Uhr mit Ich glaube nicht, daß eine Großmacht, gleichviel ob sie am Kriege dem Personal der Botschaft, dein deutschen Konsulat und den Mit teilnimmt oder nicht, am Ende des Krieges in der Lage sein wird, gliedern der bayerischen Gesandtschaft Paris verlassen. ihre materielle Stärke auszudehnen. Wenn wir mit unserer Die franzöfifche Regierung hat den französischen London , 4. August. In der gestrigen Sitzung des Unter Küsten und unsere Interessen schüßen fann, an Archiv der Botschaft und den Schuß der französischen Interessen dem mächtigen Flotte, die unseren Handel, unsere Botschafter angewiesen, Berlin zu verlassen und das hauses gab Sir Edward Gren folgende Erklärung ab: Es dem Kriege teilnehmen, werden wir nur wenig amerikanischen Botschafter anzuvertrauen. Der deutsche Botschafter ist jezt klar, daß der Friede Europas nicht gewahrt werden kann. mehr zu teiden haben, als wenn wir uns paisib Freiherr von Schoen hat den Botschafter der Vereinigten Staaten Staatssekretär Sir Edward Grey forderte das Haus auf, die Frage verhalten. Ich fürchte, wir werden in diesem Kriege fürchter gebeten, die Sorge für die Interessen der Deutschen in Frankreich des Friedensbruchs vom Gesichtspunkt der britischen lich zu leiden haben, gleichviel ob wir daran teilnehmen oder nicht. Interessen, Ghre und Verpflichtungen und frei von Leiden - Der Außenhandel wird aufhören. Am Ende des Krieges werden zu übernehmen. schaft ins Auge zu fassen. Wenn die Dokumente veröffentlicht wir, selbst wenn wir nicht teilnehmen, sicherlich nicht in der materiwären, würde es sich zeigen, wie aufrichtig und mit vollem Herzen ellen Lage sein, unsere Macht entscheidend zu brauchen, um ungeEngland bestrebt war, den Frieden zu bewahren. Betreffs der Frage schehen zu machen, was im Laufe des Krieges geschehen ist, nämder Verpflichtungen fagte Grey: Wir haben bis gestern nichts mehr lich die Vereinigung ganz Westeuropas uns gegenüber unter einer als diplomatische Unterstüßung versprochen. Er sei zur Zeit der einzigen Macht zu verhindern, wenn dies das Ergebnis des Krieges Algecirastonferenz gefragt worden, ob England bewaffnete Unter- sein sollte. Man solle nicht glauben, daß, wenn eine Großmacht Das Verhalten der Liberalen. stüßung geben würde. Er habe gesagt, er könne keiner fremden sich in einem solchen Kriege passiv berhielte, sie am Schlusse in der geber der suspendierten Zeitung jetsch" baten den Petersburg, 4. August. ( Ueber Kopenhagen.) Die HerausMacht etwas versprechen, was nicht von vollem Herzen die Unter- Lage sein würde, ihre Interessen durchzusetzen. Er sei nicht ganz Großfürsten Nikolaus um die Erlaubnis, ihr Blatt wieder stüßung der öffentlichen Meinung erhielte. Er habe kein Ver- sicher über die Tatsachen betreffs Belgien , aber wenn sie sich sprechen gegeben, aber sowohl dem französischen wie auch dem deut- so erwiesen, wie sie der Regierung augenblicklich mitgeteilt wurden, erscheinen zu lassen, indem sie erklärten, daß sie es in diesem schen Botschafter erklärt, daß, wenn Frankreich der Krieg to fei die Verpflichtung für England vorhanden, sein Aeußerstes schweren Augenblicke für ihre Pflicht hielten, an der Veraufgezwungen würde, die öffentliche Meinung zu tun, um die Folgen zu verhindern, die jene Tatsachen herbei einigung der russischen Gesellschaft zur Verteidigung des auf Frankreichs Seite treten würde. Er habe in den führen würden, wenn fein Widerstand stattfände. Grey schloß: Vaterlandes und zum Schutze seiner Ehre mitzuwirken. Die französischen Vorschlag auf eine Besprechung militärischer und see- Wir sind bisher keine Verpflichtung über Entfen Erlaubnis wurde erteilt. männischer Sachverständigen Englands und Frankreichs eingewilligt, bung eines Expeditionsforps außer Landes einda England sonst nicht in der Lage sein würde, im Falle einer Die Führer der Kadettenpartei veröffentlichen plöblich eintretenden Krise Frankreich Beistand zu gewähren, wenn einen Aufruf, in dem sie dazu auffordern, die zwischen den es ihn gewähren wollte. Er habe seine Ermächtigung zu jenen BeWir haben die Flotte mobilisiert, die Armee ist im Begriff zu verschiedenen Parteien bestehenden Streitigkeiten zu vergessen sprechungen gegeben, jedoch unter der ausdrücklichen Voraussetzung, mobilisieren. daß nichts, was zwischen den militärischen und seemännischen Sachund sich zu erinnern, daß es die höchste Pflicht eines jeden Wir müssen bereit sein und sind bereit, den Folgen einer Ver- Russen im jezigen Augenblicke sei, die Kämpfenden moralisch berſtändigen vor sich gehen würde, eine der beiden Regierungen wendung unserer ganzen Stärfe ins Auge zu sehen, hinden oder ihre Entschlußfreiheit beschränkt würde. Während der in einem Augenblid, wo wir nicht wiffen, wie bald mit angen zu unterstüßen und Rußland seinen von den Feinden beMaroffofrisis von 1911 habe seine Politik sich auf genau der gleichen zu verteidigen haben. Wenn die Lage sich entwidelt, wie es wahr strittenen Rang unter den Großmächten zu bewahren. Linie bewegt. Im Jahre 1912 sei beschlossen worden, daß England scheinlich erscheint, so werden wir ihr ins Auge sehen. Ich glaube, eine bestimmte schriftliche Verständigung haben solle, des Inhalts, daß, wenn sich das Land vergegenwärtigt, was auf dem Spiele steht, daß jene Besprechungen die Freiheit der Regierung nicht bänden. es die Regierung mit Entschlossenheit und Ausdauer unterstüßen Grey verlas den Brief, den er am 22. Dezember 1912 an den wird. Bonar Law und Redmond versicherten die Regierung ihrer französischen Botschafter geschrieben hatte, und der das soeben Unterstützung. Ramjay Macdonald sagte, England hätte Gesagte enthielt und ferner Greys Zustimmung dazu enthielt, daß, neutral bleiben sollen. Das Haus vertagte sich bis 7 Uhr. menn einer der beiden Staaten oder eine der beiden Regierungen ernstlich Ursache hätte, einen nicht provozierten Angriff seitens einer dritten Macht zu erwarten, in Beratung eingetreten würde darüber, ob beide Regierungen gemeinsam handeln wollten, um diesen An
griff zu verhindern. Dies, jo sagte Grey, war unser Ausgangs
gegangen.
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Die polnischen Sozialisten gegen den Zarismus.
Krakau , 4. August. Der Vollzugsausschuß der polnischen fozialdemokratischen Partei erläßt einen Aufruf, in dem es heißt: Der Kampf gegen den russischen Zarismus ist unsere erfüllen wir nicht nur eine Pflicht
punkt. Diese Erklärung schafft Klarheit über die Verpflichtungen Erklärung des Ministerrates, welche hervorhebt, daß, da einige geiligste Pflicht. Indem wir uns für diesen Krieg mit dem
Englands.
zu beobachten.
Pflichten der Neutralität
tenden Klasse Europas , in erster Linie aber gegenüber den gegen uns selbst, sondern auch gegenüber der ganzen arbeiMillionen des arbeitenden Volfes in Rußland , das in den lezten Tagen in den Straßen russischer Städte seine Ketten flirren ließ. Die Spionenhaz.
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Die gegenwärtige Krisis ist nicht aus einer Frage entstanden, Mächte Europas sich im Kriegszustand befinden, Italien aber im die ursprünglich Frankreich betraf. Keine Regierung und fein Zustande des Friedens mit allen Kriegführenden sei, die Regierung Land hat weniger gewünscht, in den österreichisch- serbischen Streit sowohl wie die Bürger und die Untertanen des Königs verpflichtet berwickelt zu werden, als Frankreich , es wurde ehrenhalber durch seien, die feine Verpflichtungen darin verwickelt. Wir hatten eine lange andauernde Freundschaft mit Frankreich , und wie weit die Freundschaft Verpflichtungen modifiziert, darüber möge jedermann sein eigenes Herz und seine Empfindungen zu Rate ziehen und das Maß Die Agenzia Stefani" fündigt die Einberufung der der Verpflichtungen abschäßen. ersten Kategorie der Jahrgänge 1889 und 1890 Wien , 4. August. Die Reichspost" berichtet: Feindliche Grey fuhr fort, seine persönliche Ansicht sei folgende: Die der Arme e für den 8. August und der Jahrgänge 1889 und 1890 Agenten versuchen in allen möglichen Verkleidungen Anschläge auf französische Flotte ist im Mittelmeer , die Nordküste ist der Mannschaften der Königlichen Marine an. ungeschützt. Wenn eine fremde, im Krieg mit Frankreich befind- unter die Fahnen gerufen sieben Jahrgänge Unteroffiziere, und zwar wurden zwei angebliche Nonnen als Männer aus Serbien oder aus Außerdem werden Brücken, Pulvermagazine und Wasserleitungen. Jn Eggenburg liche Flotte fäme und die unverteidigte Küste angriffe, so könnte Maschinisten, Heizer, Steuerleute und Elektriker der Marine sowie Rußland entlarvt, welche Bomben bei sich hatten. England nicht ruhig zusehen. Nach seiner starten Empfindung sei das ganze friegsdienstpflichtige Signalpersonal. Jn Budweis Frankreich sofort berechtigt, sofort zu wissen, ob im Fall eines Anwurde ein Serbe aufgegriffen, der in seinem ausgehöhlten Spazier griffs auf seine unbeschüßte Küste es auf englischen Beistand rechnen könne. Grey erklärte, daß er gestern abend dem stoc Bazillen zur Vergiftung des Trinkwassers bei sich führte. In französischen Botschafter die Versicherung gab, daß, wenn die deutseinem Rocke fand man 3200 Kronen eingenäht. Die Untersuchung 1. Der Geist des Dreibundsvertrages verbiete den Ver- ist eingeleitet. fche latte in den Kanal und die Nordsee ginge, um die franzöfifche tragsteilen jede eigenmächtige Sonderaktion; das gleiche VerSchiffahrt oder Küste anzugreifen, die britische Flotte jeden in ihrer Macht liegenden Schritt gewähren würde.( Lauter Beifall.) Diese bot geht für Oesterreich und Italien aus ihrem BalkanüberErklärung bedürfe der Genehmigung des Parlaments. Sie fei feine einkommen hervor. Ariegserklärung. Er habe erfahren, daß die deutsche Regierung bereit jein würde, wenn England sich zur Neutralität verpflichtete, fenfivkrieges in Kraft. 2. Der Dreibundvertrag tritt nur im Falle eines Dezuzustimmen, daß die deutsche Flotte die Nordküste Frankreichs nicht angreifen würde. Dies wäre eine viel zu schmale Basis für Berpflichtungen englischerfeits.( Beifall.)
Die offiziöse Tribuna" gibt folgende Darstellung:
Die neutralen Kleinstaaten. Deutschland und die belgische Neutralität.
London , 4. Auguft. Nachdem das Interhaus gestern abend wieder zusammengetreten war, sagte Staatssekretär Grey, er wolle dem Hause eine Mitteilung machen, die er inzwischen er.
RABILIO
Ортевет
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fuppeln die jungen Menschen zusammen, fopulieren sie, ver
teidigen, das hohes
wir müssen ein schrittdeutsches Lied so aur wie
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Aerzte, Arztgenuen
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