Nr. 213.
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Ericheint täglich.
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31. Jahrg.
Die Infertions- Gebühr beträgt für die sechsgespaltene Kolonel geile oder deren Raum 60 Pfg., für politische und gewerkschaftliche Bereins. und Bersammlungs- Anzeigen 30 Pfg. ,, Kleine Hnzeigen", das fettgedruckte Wort 20 Bfg.( zulässig 2 fettgedruckte Worte), jedes weitere Wort 10 Pfg. Stellengesuche und Schlafstellenan zeigen das erste Wort 10 Pfg., jedes weitere Wort 5 Pfg. Worte über 15 Buch staben zählen für zwei Worte. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist bis 7 Uhr abends geöffnet.
Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".
Genosinnen und Genossen!
Es ist selbstverständlich, daß die Partei- und Gewerkfchaftsorganisationen alles tun müssen, was in ihren Kräften steht, um auch in diesen schweren Zeiten den Angehörigen der zum Waffendienst Einberufenen mit Rat und Tat beizustehen. zum Waffendienst Einberufenen mit Rat und Tat beizustehen. Die Organisationen werden diese Pflicht nur dann er- zu füllen können, wenn die nicht zu den Waffen gerufenen Mit
Freitag, den 7. August 1914.
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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritplak, Mr. 1984.
Aktion eingeleitet, sich über die Richtlinien verständigt und Maas arm an Straßen und Eisenbahnen in der Durchmarscheine Kommission mit den weiteren Arbeiten betraut haben. richtung ist, so daß die Verbindungen im Tale der Maas kaum zu Angesichts der unsäglichen Not und dem furchtbaren entbehren sind. Brialmonts Gedanken haben sich sogar für die Jammer, die der Krieg über die Arbeiterfamilien bringt, gilt Niederlande fruchtbar erwiesen, die in Amsterdam ein den Bees, den verzweifelten Frauen, den verwaiſten Kindern, den dingungen Antwerpens sehr ähnliches Reduit des Landesverteidigungs. Gplanes gefunden und ausgebaut haben. Die Lage Belgiens zwischen Kranken und Leidenden mit Rat und Tat beizustehen. Unsere Genossinnen müssen mit den hilfsbedürftigen Deutschland und Frankreich und der Ueberfluß an Hilfsmitteln, die Familien persönlich Fühlung nehmen, um die Gebeugten auf das Land der Armee darbietet, machten es erklärlich, daß zurichten, ihren Mut zu heben, die furchtbare seelische Not in der Vergangenheit fast kein Krieg zwischen den beiden mildern. loom adster und Großstaaten sich abspielte, der nicht auch in Belgien seine Die Fürsorge für die Kinder wird unseren Kinderschuß- Kampffelder gesucht hätte. Die Lage an der Küste gab auch spanischen Truppen Gelegenheit, sich zu weitern müssen. dm adlon Zur Durchführung dieser und der im Kommunaldienst Seneffe , Steenferte, Fleurus , Ligny und Belle- Alliance find Zeugen; notwendigen Arbeiten brauchen wir die Kräfte aller Ge- fie alle liegen in dem Gebiete zwischen Sambre und Schelde. Burnofsinnen. zeit hat sich Belgien durch Neutralität gegen die Ausnutzung als Eindringlichst rufen wir deshalb alle Hilfsbereiten auf, Stampfplatz für die europäischen Großstaaten zu sichern gesucht, und soweit sie sich nicht bereits durch die Organisationen ge- im Jahre 1870 ist diese Neutralität geachtet worden. Aber sobald meldet haben, Namen und Adressen den unterzeichneten die Verhältnisse es nötig machen, die günstige geographische Lage für Stellen in der Zeit von 9-8 Uhr mitzuteilen.
glieder alle ihre Kräfte anspannen, um die kommissionen obliegen, die ihre Tätigkeit bedeutend er- englischen ie Schlachtfelder von Fontenoy, Jemappes, Malplaquet,
Organisationen intakt zu halten.
Es muß unter allen Umständen dafür gesorgt werden, daß die in den Vorständen und Ausschüssen der Organisationen entstehenden Lücken sofort besett und daß die Beiträge regel. mäßig gezahlt oder einkassiert werden. Alle Angestellten der Gewerkschaften verzichten während der Dauer des Krieges zu gunsten der Unterstützungseinrichtungen auf einen erheblichen Teil ihrer Gehälter. Alle Angestellten der Partei tun das gleiche angesichts der gesamten Lage.
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Sind die nicht zu den Waffen gerufenen Organisationsmitglieder sich ihrer schweren Pflichten bewußt wir zweifeln nicht daran, daß sie es sind, dann wird es möglich sein, unsere Organisationen und die von ihnen geschaffenen und unterhaltenen Institute auch während der Kriegszeiten aufrechtzuerhalten.sited grid( 0)
Wir fordern die Organisationen dringend auf, überall, wo es möglich ist,
Auskunftsstellen einzurichten.
Wo Arbeiter- und Parteisekretariate bestehen, werden diese sich in einheitlichem Zusammenwirken dieser Aufgabe zu unterziehen haben. Ihre Aufgabe wird vornehmlich sein, Auskünfte und Ratschläge in Unterstüßungsangelegenheiten zu geben. Aber auch andere wichtige Fragen werden zu beantworten sein. Ueber die Einrichtung der Auskunftsstellen müssen sich Gewerkschafts- und Parteiorganisationen in den einzelnen Orten sofort verständigen.
Bei der Tätigkeit der Auskunftsstellen ist die Mithilfe der Frauen unbedingt notwendig. Gerade unsere Genoffinnen werden in der Lage sein, wertvolle persönliche Beziehungen aufrecht zu erhalten, den Frauen der im Felde stehenden Männer Beistand zu leisten und sich der Kinder in jeder Weise anzunehmen.
Für die sozialdemokratischen Frauen: Luise Biek, Lindenstraße 3, IV.
Für die gewerkschaftlich organisierten Arbeiterinnen: Gertrud Hanna , Engelufer 15, IV.
beteiligen. Die
einen Krieg auszunüßen, fann leicht die Gewalt den Vertrag zerreißen, namentlich, wenn die garantierenden Staaten selbst in den Krieg verwickelt sind. Belgien muß deshalb darauf bedacht sein, durch feine Heeresorganisation und durch sein Landesverteidigungssystem fich zu einem wertvollen Bundesgenossen zu machen, wenn die eigenen Machtmittel nicht ausreichen sollten, die Achtung vor der
Für die genossenschaftlich organisierten Frauen: Ger- Reutralität aufrechtzuerhalten. trud Lodahl, Lichtenberg , Rittergutstraße.
Die militärpolitische Lage
mit
Das belgische Heer hatte bisher im Frieden sechs Infanterie und eine Kavalleriedivision in Stärke von ungefähr 45 000 Mann. Jm Kriegszustande zählt die Feldarmee rund 130 000 Mann, die Festungs - und Besatzungstruppen rund 80 000 Mann.
Da der belgische Gesandte aus Berlin abgereist ist, find die diplomatischen Beziehungen Deutschlands zu
kann kein Zweifel darüber bestehen, daß deutsche Truppen in Nach den Erklärungen des Reichskanzlers im Reichstage das neutrale Belgien einmarschieren. Jezt, da Mars nicht allein die Stunde, sondern auch die Presse regiert, fönnen wir über die politischen und strategischen Fragen, die mit dem Einmarsch in Belgien verbunden sind, nicht sagen, was darüber Um unseren Lesern aber eine Anschauung zu sagen ist. von der Rolle, die Belgien in dem Ringen in der nächsten landes verbreitete Gerücht über ein angebliches Zeit spielen wird, zu geben, wollen wir hier etwas über seine deutsches Ultimatum an Italien ist selbstverständmilitärpolitische Lage mitteilen. Wir entnehmen aus bestimmten lich aus der Luft gegriffen. Gründen einem militärischen Werke, dem in der Hof
buchhandlung von Mittler u. Sohn erscheinenden„ Hand. buch von Heer und Flotte", herausgegeben vom Generalleutnant 3. D. v. Alten, folgende Ausführungen:
an das
Oesterreich. Die Oberflächengestaltung Belgiens bringt es mit sich, daß alle Kriegserklärung an Rußland . größeren Flußläufe ihren Ursprung in dem höheren Gelände der Nachbarstaaten haben. Die Täler der Schelde mit der Scarpe, der Berlin , 6. Auguft. Die K. und K. österreichisch- ungarische Die Auskunftsstellen werden den Gemeindever. Sambre und der Maas werden dadurch zu natürlichen Eingangs- Regierung hat der deutschen Regierung mitgeteilt, der Botwaltungen wertvolle Dienste leisten, insbesondere bei der pforten von Frankreich aus. Da aber ferner die Sambre schafter Graf Szapary in Petersburg sei beauftragt worden, Verteilung der Gemeindeunterstüßungen an die Angehörigen und Maas das ganze Land in dem südlichsten, der russischen Regierung zu notifizieren, daß Desterreich- Ungarn der Kriegsteilnehmer und bei der Festsetzung der Maximal- Gebirge angrenzenden Teil ganz durchqueren, ihr Tal angesichts der drohenden Haltung Rußlands in dem Konflikt einerseits der Norddeutschen Tiefebene, andererseits dem nord- mit Serbien sowie im Hinblick auf den Kriegszustand, der inDie Auskunftsstellen haben darauf zu achten, daß die französischen Beden öffnen, folge des Angriffs Rußlands auf Deutschland zwischen diesen bildet diese Tiefenlinie Partei- und Gewerkschaftsmitglieder, die sich deren kürzeste Verbindung. Ein so kleiner Staat wie Belgien fonnte beiden Mächten eingetreten sei, sich seinerseits als im für Erntearbeiten zur Verfügung stellen, oder den Durchzug französischer oder deutscher Heere ins Auge unmöglich den Schutz seiner gesamten Grenzen gegen den Angriff Kriegszustand mit Rußland befindlich betrachte. Abreise der Gesandten. sich bei den gewerkschaftlichen Vermittelungs- fassen. Der Einsicht des Generals Brialmont verdankt Belgien stellen melden.
preise für Lebensmittel.
fo
sein jeziges, den geographischen Bedingungen und den militärischen Wien , 6. Auguft. Dem russischen Botschafter v. Schebeko wurden seine Pässe zugestellt. Der österreichisch ungarische Unsere Jugendlichen, die nicht ins Feld ziehen, werden, Kräften des Landes vortrefflich angepaßtes Verteidigungssystem. Botschafter in Petersburg , Graf Szapary , wurde angewiesen, geleitet von den idealen Anschauungen, mit denen wir sie er- Gegen den überlegenen Angriff eines der benachbarten Groß- seine Pässe zu fordern und womöglich noch heute Rußland staaten soll sich die belgische Streitmacht nicht im freien zu verlassen. füllt haben, den Anregungen der Auskunftsstellen freudig Felde behaupten, sondern den Schutz der großen Gürtelfeftung folgen, um auch, soweit es ihre Kraft erlaubt, dem Ganzen zu Antwerpen aufsuchen, deren Kriegsbesatzung dadurch auf dienen, namentlich im inneren Samariterdienst.
Genossinnen und Genossen! Helft alle in dieser schweren Zeit, wo immer Ihr dazu in der Lage seid. Alt und Jung können und müssen jest helfen. Wir wissen, daß unser Aufruf nicht vergeblich sein wird.
Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands . Gint
England und der Krieg.
Lord Kitchener Kriegsminister.
London , 6. Auguft.( Ueber Kopenhagen.) Feldmarschall Lord Kitchener ist zum Kriegsminister ernannt worden. Asquith ist von diesem Posten zurückgetreten, behält jedoch das Amt als Bremierminister.
eine sehr beträchtliche Stärke dringend und den wichtigsten Handelsplay und Seehafen in kraftvollster Weise deckend. Auch dem Durchmarsch französischer oder deutscher Heere wird sich die schwache belgische Feldarmee nicht entgegenwerfen können. Aber man hat doch ein Mittel gefunden, um den Nachbarstaaten folche Pläne zu verleiden oder zu erschweren, indem man die oben erwähnte türzeste und bequemste Marschstraße und Eisenbahnverbindung zwischen ihnen, die Sambre- Maas- Linie, durch die Befestigung von Namur und Lüttich ( Siehe unsere gestrige Kartenstizze.) Dokumente über den Kriegsbeginn. sperrte. Man hat beide Städte mit einem weiten Strange, Loudon, 5. August. ( W. T. B.)( Ueber Rom.) Von den Anforderungen der Neuzeit entsprechender Forts um unserem Privatkorrespondenten. Das Foreign Office" vergeben. Die Städte selbst sind nicht befestigt. Einer öffentlicht Dokumente über den Kriegsausbruch. Belagerung find also beide Festungen nicht gewachsen; sogar London , 6. August. ( W. T. B.)( Ueber Kopenhagen.) Die eine Ueberrumpelung und Besetzung der Städte ist in dem bergigen Rorrespondenz zwischen dem Minister des Gelände bei der weiten Entfernung zwischen den Forts um so Auswärtigen und den englischen Botschaftern weniger ausgeschloffen, als die Gesamtbefagung auf ein Minimum in Berlin , Wien , Petersburg, Rom usw. zeigt die Parteivorstand und Generalfommission rufen die prole- bemeffen werden muß. Troßdem werden die beiden Maasfeftungen ist ein Telegramm Greys an den Botschafter in Berlin , Anstrengungen zur Erhaltung des Friedens. Hervorzuheben tarischen Frauen Deutschlands auf zu einer umfassenden den Durchmarsch behindern und verzögern, namentlich wenn die Goschen, vom 29. Juli, in dem mitgeteilt wird, daß Grey am Hilfsaktion. belgische Feldarmee, auf Antwerpen geftügt, die Flante der Nachmittag den deutschen Botschafter, Fürſten Lichnowsky, Die hiesigen Genoffinnen sind durch eine Notiz im Bor - durchziehenden französischen oder deutschen Kolonnen bedroht. Das gesprochen und ihn darauf aufmerksam gemacht habe, wärts" unterrichtet, daß für Berlin Vertreterinnen der Partei, lug erfonnene Landesverteidigungsgesetz gründet fich ferner daß, sollte Deutschland hineingezogen werden, dies der Gewerkschaften und der Genossenschaften bereits eine auf den Umstand, daß das belgische Gebiet östlich der auch mit Frankreich der Fall sein würde, und in diesem
Genossinnen!