Nr. 228. flbonnemcntS'Jkdingungcn: Sbonncmcntä• Preis pränumerando! Viertelj ahrl. Mk., monatl. 1,lv Mi. wöchentlich 2S Pfg. frei ins Haus. Einzelne Nummer S Pig. Sonntags- nummer mit illuitrierter Sonntags- Beilage„Die Reue Seli" 10 Pfg. Post- sibonnement: 1,10 Marl pro Monat. Eingetragen in die Post- Zeitungs- Preisliste. Unter Kreuzband für Teutschland und Lesterreich- Ungarn 2.50 Marl , für das übrige Ausland s Marl pro Monat. Postabonncments nebmen an: Belgien , Dänemarl, Holland . Italien , Lurcmburg. Portugal . numänicn, Schweden und die Schweiz . 31. Jahrg. Die Insertion!-Ledilhr betrigt für die sechsgespaltene Kolonel- kflchelnl täglich. Berliner Volksblnkk. Kleine)tln:-ig-n", das fettgedruckte Wort 20 Pfg. t zulässig 2 fettgedruckte Worte), jedes weitere Wort 10 Pfg. Stellengesuche und Schlasstellcnan- zeigen das erste Wort 10 Pfg., jedes weitere Wort 5 Pfg. Worte über löBuch- Naben zählen für zwei Worte. Jnseraie für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ijt bis 7 Uhr abends geöffnet, Telegramm, Adrefle: „SsziältlcmoKrat Rcrlin". Zentralorgan der rozialdemokratifchen Partei Deutfcblands. Redaktion: öd. 68, Lindcnstraaac 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz . Nr. 1983. Sonnabend, den 22. August 1914. Expedition: 8CQ. 68, Linden Strasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 1981. Siegreiche Schlachten in Lochringen. die erste große Schlacht. I Die letzten Erfolge, die von der Westgrenze gemeldet lvurden, bezogen sich auf Gefechte auf den Flanken der großen Operationslinie im Westen, die jetzt von Brüssel bis in das Ober-Elsaß hinabrcicht. Das deutsche Vordringen in Belgien hat durch den Einmarsch in Brüssel eine nach außen wirkende Krönung erreicht. Inwieweit die Beherrschung der belgischen Hauptstadt von Einfluß auf die Gesamtkriegslage sein wird, laßt sich.heute nicht feststellen. Offensiv- und vielleicht auch Umklammerungsversuche, die offenbar von den Franzosen im Ober-Elsaß unternommen wurden, sind nach den amtlichen deutschen Mitteilungen zurückgewiesen lvorden. Die Hauptentscheidung dürfte aber weder im Elsaß noch in Belgien fallen, wohl aber in Lothringen , wo in diesen Tagen große Kämpfe stattsinden, was ja durch die heute ein- getroffene Nachricht von einem Siege eines deutschen Heeres- teiles bei Metz bestätigt wird. Aus der Formulierung der amtlichen Meldung kann man schließen, daß die Franzosen auch hier offensiv vorgegangen sind; ihr Vorstoß ist aber an dem Widerstände oder Gegenstoß der deutschen Truppen zer- schellt. Aber auch die Nachricht von der siegreichen Schlacht bei Metz läßt heute noch•keine klare Beurteilung der politischen und strategischen Weiterentwictelung der Dinge zu. Nur das eine steht fest, daß in diesen Tagen viele Tausende hüben und drüben dem unerbittlichen Kriegsgott ihr Blutopfcr haben darbringen müffen. I.V .yreTcriX //«fv p �.- yiöäöil J'ner O ffarfhaus r?"■ \eilenhfen�3jr!ofii5~~~v"orT,bur9 ■MarnKy%e"'- 'Sntrmt'%�llt toufctolEiiis-- V A- ■— /T� rsur'jube/ //,_) lontur ))>4 i�yr\_ icrSchauplatk desletelen großen Sieges anderfranz.Grpnze. t Die deutsche Siegesmeldung. Berlin , Ät. August. sW. T. B.) Unter Führung Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Bayern haben Truppen aller deutschen Stämme gestern in Schlachten zwischen Metz und den Bogesen einen Sieg erkämpft. Ter mit starken Kräften in Loch- ringen vordringende Feind wurde ans der »anzen Linie unter schweren Verlusten ge- warfen. Viele Tausende von Gefangenen uud zahlreiche Geschütze sind ihm abge- «ommen. Der Gesamterfolg läßt sich noch "»cht übersehen, da das Schlachtfeld einen größeren Raum einnimmt, als in den Kämpfen von 1879/71 unsere gesamte Armee in Anspruch nahm. Unsere Truppen, �n unaufhaltsamem Drang nach vorwärts, folgen dem Feind und setzen den p� auch he«te fort. zumVormarsch auf Brüssel . Zum deutschen Einmarsch in Drüssel. Zu d-m Einzug deutscher Truppen in Brüssel wurde der.Frank« furter Zeitung� aus Amsterdam vom 20. August gemeldet: In Brüssel ließ der Bürgermeister in der vergangenen Nacht Proklamationen anschlagen, daß die Besetzung Brüssels durch die Deuffchen bevorstehe. Er ermahnte zur vollkommenen Ruhe. Die Stadtverwaltung blieb auf dem Posten. Die Bürgerwehr ist ent» waffnet. Die Waffen wurden nach Antwerpen gebracht. Der Rückzug aus Antwerpen . Köln , 21. August.(Privattelegramm.) Der an der holländischen Grenze weilende Sonderberichterstatter der „Kölnischen Zeitung " drahtet, daß die Telephon- Verbindungen Holbands nach Brüssel unter- brachen sind. In der verflossenen Nacht hat in A n t- Werpe« ein Ministerrat stattgefunden.— Das b el g is che Hauptquartier, das zuerst nach Mecheln verlegt worden war, ist jetzt in Antwerpen , wohin sich auch das Feldheer zurückzieht. In Ant- werpen werden die Tore geschlossen. Der Brüsseler Bürgermeister ermahnt die Einwohner, sich ruhig zu verhalten. Der Korrespondent des„Berliner Tageblatts" meldet seinem Blatte aus dem Haag:„Alle Nachrichten stimmen darin überein, daß die Einwohner von Tirlemont und Loewen nach Antwerpen fluchten. Die Stimmung der holländischen Presse nimmt unter dem Druck der Tatsachen ein freundliches Gepräge an. i Die belgische Regierung hat zahlreichen Deutschen Aufenthalts- erlaubnis bis zum 1. September erteilt und publiziert die Umstände die eine Verlängerung der Erlaubnis erwirken. Diese soll erteilt werden an Deutsche mit belgischen Frauen und in Belgien geborenen Kindern, an dentsche Geistliche, an Gouvernanten und Bediente, die bei bekannten Belgiern leben, und an alle gutgeführten Deutschen , die vor Ausbruch des Krieges das Land verlassen hatten in der Ab- ficht, friedlich zurückzukehren." /tos üem Elsaß. Straßburg i. E., 21. August. sW.T.B.) Der militärische Oberbefehlshaber in Elsaß-Lothringen erläßt folgende Bekanntmachung: Von Landesverrätern ist der Versuch gemacht»vorden, sich an die T e l e p h 0 n l e i t u n g e n anzuschließen. Ich habe daher Befehl ergehen lassen, jeden, der sich unbefugt an einer Telephonleituna zu schaffen macht oder diese Bekanntmachung von den Ansehlagstellen abreißt, sofort zu erschießen. Proklamation an üie Bevölkerung öer eroberten Gebiete. Der Aufruf, den die Truppenkommandeure an die Bevölkerung in Feindesland ergehen lassen, hat nach der„Norrd. Allg. Ztg." in deutscher Uebersetzung folgenden Wortlaut: „Bürger! Ein TruppenkorpS der deutschen Armee unter mein« Führung hat Ihre Stadt besetzt. Da der Krieg nur zwischen den Heeren gesiihrt wird, garantiere ich in aller Form Leben und Privateigentum aller Einwohner unter folgenden Bedingungen: 1. Die Einwohner enthalten sich streng jeder feindlichen Hand» lung gegen die deutschen Truppen. 2. Die Lebensmittel und Fonrage für unsere Leute und Pferde sind von den Einwohnern zu liefern. J�de Liesernng wird sofort in barer Münze bezahlt, oder es wird eine Quittung ausgestellt, deren Begleichung nach beendigtem Krieg garantiert wird. 3. Die Einwohner haben unsere Soldaten und Pferde aust beste unterzubringen und die Häuser während der Nacht zu be- leuchten. 4. Die Einwohner haben die Wege in befahrbarem Zustand« zu versetzen, alle durch den Feind errichteten Hindernisse zu ent» fernen und unsere Truppen aufs beste zu unterstützen, damit sie ihre in Feiudeslaud doopclt schwierige Aufgabe erfüllen. 5. Es ist verboten, sich auf den Straßen zusammenzurotten. die Glocken zu läuten oder mit dem Feind in gleichviel welcher Art in Verbindung zu treten. 6. Alle Waffen, die sich im Besitz der Einwohner befinden, müssen innerhalb zweier Stunden ans der Bürgermeisterei abge» geben werden. 7. Der Bürgermeister, der Geistliche und vier angesehen« Bürger der Stadt haben sich sofor� zu mir zu begeben, um als Geiseln während des Aufenthalts der Truppen zu dienen. Unter diesen Bedingungen— ich wiederhole es— sind Leben und Privateigentum der Einwohner völlig sicher. Die strenge DiS» ziplin, an die unsere Truppen gewöhnt sind, ermöglicht es sogar. daß kein Einwohner gezwungen sein wird, seine Geschäfte zu vernach» lässigen oder seinen Herd zu verlassen. Andererseits werde ich die strengsten Maßnahmen treffen, sobald die vorgenannten Bedingun- gen nicht erfüllt werden. In dieser Hinsicht werde ich mich in erster Linie an die Geiseln halten. Außerdem wird jeder Einwohner er- schössen, der mit Waffen in der Hand oder bei irgendeiner unseren Truppen feindlichen Handlung betroffen wird. Schließlich ist die ganze Stadt verantwortlich für die Handlungen jedes einzelnen ihrer Einwohner und wird daher gut tun, eine gegenseitige Auf. ficht zü üben, um die Einwohner vor den unangenehmen Folgen zu bewahren, die ein Znsammenwirken mit dem Feind nach sich ziehen muß." /In öer Sstgrenze. /tos Königsberg. Der Gouverneur der Stadt Königsberg»- läßt folgende Bekanntmachung: „Der Zuzug nach Königsberg zu längerem Aufenthalt wird hierdurch für alle Personen verboten, welche ihren dauernden Wohnfitz in Königsberg nicht haben. Allen denjenigen, welche seit
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten