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schen Verbündeten, den sie setzt ÄS gehorsame» Organ für ihren Haß gegen Teutschland in Ostasien   benutzen, darüber hinaus vor- stoßen zu lassen. Stets war es englische Politik, bei Singapore  dem japanischen politischen und wirtschaftlichen Vordringen einen Riegel vorzuschieben. Japans   ist Englands schlimmster Konkurrent nicht nur in China  , sondern auch in Indien  . Niemand haßt die Japaner ehrlicher und tiefer, als die Engländer in Ostasien  , vor allem die Australier. Es ist nicht etwa Liebenswürdigkeit gegen China  , wenn England sich mit Japan   über die Integrität Chinas  verständigt und den japanischen Bundesgenossen nur auf K i a u t- schou sowie unsere sonstigen Besitzungen in der Südsee verweist und ihm andere Unternehmungen verbietet, sondern nur die egoistische Politik der Selbsterhaltung. Die Einberufung ües öfterreichisch- ungarischen Landsturms. Wien  , AI. August.(W. T. B.) Durch eine heute erlassene Kund» gebung werden einberufen: alle zu Erntearbeiten verwendeten Reservemänner, Ersatzreservisten und Landsturmmänner für den 24. d. M., die Reservemänner und Ersatzreservisten der ungarischen Landwehr, welche bereits eingerückt waren und als überzählig be- urlaubt wurden, für den 24. d. M., alle in diesem Jahre assen- tierten, noch nicht einberufenen Rekruten, einschließlich der Ein- jährig-Freiwilligen und Ersatzreservisten, für den 24. und 25. d. M., alle 42jährigen und jüngeren Landsturmpflichtigen öfter- reichischer Staatsbürgerschaft, die gedient haben und bisher nicht einberufen wurden oder nach der Emrückung wegen Standes- überzahl beurlaubt wurden, und zwar die mit Widmungskarten versehenen nach den Weisungen der Widmungskarte, alle übrigen, mit Ausnahme der Tiroler und Vorarlberger  , vom 27. d. M. bis zum 12. Septembe je nach der Altersklasse. Die Tiroler und Vor- arlberger haben zum Landsturmbezirkskommando Innsbruck ein- zurücken, wohin sie aus ihrem Aufenthaltsort am 27. d. M. abzu­gehen haben. Alle 42 jährigen und jüngeren Landsturmpflichtigen ungarischer Staatsbürgerschaft, die gedient haben und bisher nicht einberufen oder nach der Einrückung wegen StandeSüberzahl be- urlaubt wurden, haben am 24..d M. aus ihrem Aufenthaltsorte abzugehen und möglichst rasch zum heimatlichen Landsturm- kommando einzurücken. Waffenfähige und nicht gediente Land- sturmpflichtige, die mit Widmungskarten nicht versehen sind, haben nur dann einzurücken, wenn sie namentlich einberufen werden. Alle tnkraftstehenden Enthebungen bleiben auf die Dauer shrer Gültigkeit auch weiterhin auftecht. Ein Aufruf üer polnischen National- regierung. Krakau  , 20. August.(Tel.-Unton.) Die polnischen Blätter der- öffentlichen folgenden Aufruf der polnischen Nalionalregienmg: »Polnische Bürgerl Wir machen Euch folgenden Aufrufs der Nationalregierung kund: In W a r s ch a u hat sich die Nationalregierung konstituiert. ES ist Pflicht aller Polen  , sich solidarisch dieser Amt»- macht zu unterwerfen. Zum Kommandanten der militärischen Streitkräfte wurde der Bürger Josef P i l o u tz k y ernannt, dessen Anordnungen alle Bürger unbedingten Gehorsam schuldig sind. Die Nationalregrerung." Warschau  , 8. August 1914. Sir Eüwarü Grep über Englanüs Teil- nähme am Krieg. -Stockholms Dagblad" vom 17. August enthält folgendes Telegramm: Kristiania  , 16. August. Der Londoner Korrespondent de» hiesigenBenders Gang" hatte eine Unterredung mit dem englischen Minister de» Au»wartigen. Sir Edward Brey, der sich über die Gründe für Englands Kriegsteilnahme dahin äußerte, daß der Hauptgrund nicht bloh die feierliche und ver- tragsmäßige Verpflichtung Großbritannien  » war, fest bei seiner Garantie der Neutralität Belgien  » zu stehen, sondern ebenso unerläßlich war e«. mit allen Kräften die Gültigkeit von Verträgen prinzipiell zu verteidigen. Grey will besonders hervorheben, daß da» Resultat der Rücksichtslosigkeit, die durch die Eröffnung der Feindseligkeiten gegen Belgien   hervortrat, alle Nationen zu einer immer fort- schreitenden Barbarei führen müßte. Hier handelt es sich nicht bloß um Belgien  , sondern um alle Nationen, und das Resultat wäre, daß in Zukunft internationale Vereinbarungen hoffnungslos wären, wenn sich nicht jemand findet, der au» moralischen Gründen für deren Respektierung eintritt. Wenn Großbritannien au» egoistischen Gründen Deutsch  - lands Vorgehen toleriert oder gebilligt hätte, Verträge schimpf. lich beiseite zu schieben, so wäre daraus für die ganze Welt ein unberechenbarer moralischer Schaden entstanden. Daß England nicht nach dem Gebot der Moral, sondern, wie die anderen Staaten auch, ausschließlich nach seinen Interessen handelt, braucht wohl kaum erst gesagt zu werden. John öurns gegen üen Krieg. DerNeuen Züricher Zeitung"»vird   aus London   ge- schrieben:»Der Rücktritt des Ministers deS Innern John B u r n s, Mitglied der Arbeiterpartei, erregt fortgesetzt die öffentliche Meinung aufs stärkste. John Burns erklärt in der Presse, er sei für die Neutralität Englands gewesen, das die schwere soziale Krisis nicht durch einen Kriegsrummel zu be­täuben versuchen solle. DaS Risiko Englands in diesenl Kampfe sei z u g r o ß. Er wisse sich eins mit der großen Organisation der Bergarbeiter und anderen Verbänden, und es gehe nicht an, zu sagen, die öffentliche Meinung Englands sei ungeteilt für den Krieg." Die englische Herrschast in �legppten. Wien  , 21. August.  (W. T. B.) DiePolitische Kor- respondenz" meldet: Aegypten   wird seit Ausbruch des Krieges vollständig als englische Provinz behandelt. Die Verwaltung des Landes befindet sich in Händen der britischen   Militärbehörden. Ein englisches Dekret an die ägyptische Regierung verfügte, daß das g a n z e ä g y p t i s ch e Gebiet für Kriegszwecke Englands benutzt werden könne. Die Mobilmachung Rumäniens  . Bukarest  , 20. August.(Tell-Union.) Die Ministerien und die öffentlichen Anstalten haben die Beurlaubung ihrer Beamten aufgehoben und ihnen die Anweisung Kegeben, sofort auf ihre Kosten zurückzukehren. Andererseits gibt das Kriegsinmistermm bekannt, daß seit ewigen Tagen die Vora.rbeiten für die Mobil. w a ch u n g der rumänischen Streitkräfte beendet seien. Die Revolution im Kaukasus  . . Wien  , 21. August.  (W. T. B.) Tie Tüdslawischc Korrc- ivondenz meldet aus Äonstantinopel:, Der Au f stand rm Ksnkasus gegen Rußland   ist. zu e,ner Me« Rrvolutwn ausgeartet. Seit Tagen finden blutige Kämpfe zwischen den Aufständischen und den trcugebliebenrn russischen  Truppen statt. Der Verlauf der Ereignisse im Kaukasus   und an der Grenze wird in türkischen Regierungskreiscn mit zu- nehmender Unruhe verfolgt. Abordnungen der kaukasische» Grenzorte erscheinen bei den türkischen Truppenkommandan- teil und bitten um den Einmarsch der türkischen Armee. Tic Lage beginnt unhaltbar zu werden. politische Uebersicht. Verhaftung eines polnische» Reichstagsabgeordneten. Wie dieSchles. Volkszeitung" aus K a t t o w i tz mit- teilt, ist dort vor einigen Tagen der Reichstagsabge- ordnete für Pleß  -Rybnik  , Kaplan Po s p i e ch. verhaftet und ins Gerichtsgefängnis nach Benthen übergeführt worden. Der genannte Reichstagsabgeordnete leitet das national- polnische BlattGazeta Ludowa". Dieses Blatt ist schon einmal von der zuständigen Militärbehörde verboten worden. Sein Erscheinen wurde dann wieder gestattet. Neuerdings ist aber wiederum ein Verbot erfolgt. Die Verhaftung ist kaum glaublich. Nach Artikel 31 der Reichsverfassung kann ohne Genehmigung des Reichstags kein Mitglied desselben während der Sitzungsperiode(diese ist zurzeit nicht unterbrochen, da der Reichstag   nur ver- tagt wurde) wegen einer mit Strafe bedrohten Handlung verhaftet werden, außer wenn er bei Ausübung der Tat oder im Laufe des nächstfolgenden Tages ergriffen wird. Diese Verfassungsbestinunung kann auch durch die yrilitäri- schen Befehlshaber während eines Belagerungszustandes nicht außer Kraft gesetzt werden. Jedenfalls ist eine amtliche baldige Aufklä- rung dringend nötig. Die deutsche Regierung während, des Krieges. Die»Nordd. Allg. Ztg." gibt bekannt, daß der Kaiser auch vom Großen Hauptquartier   aus die RegierungSgeschäfte weiterführen wird. Der Reichskanzler, der sich ebenfalls im Hauptquartier auf- hält, behält auch während seiner Abwesenheit von Berlin   die obere Leitung der Reichsverwaltung in der Hand. Doch werden, um unnötigen Zeitverlust zu vermeiden, Angelegenheiten, die keinen Auffchub dulden, durch den allgemeinen Stellvertreter deZ Reichs- kanzler», Staatssekretär de» Innern, StaatSminifter Delbrück  , der auch zum Vizepräsidenten de» Königlichen StaatSminifterium» er­nannt worden ist, erledigt werden. Merkwürdiges aus Heffe«. In einer sehr unangenehmen Loge muß sich der hessische Großherzog befinden: der»Blut- und Lügenzar" ist sein Schwager, und einer seiner Vettern, der bislang in Darmstadt  ansässige Prinz Franz Josef von Battenberg, ist mit einer montenegrinischen Prinzessin vermählt. Der Darmstädter  Tägliche Anzeiger", da» Organ des nationalliberalen Parteiführer» Osann, hat nun entdeckt, daß sich diese verwandtschaftlichen Beziehungen zum mindesten auch in der .Haltung de» offiziellen Regierungsorgan», der.Darmstädter   Zei- tung", sehr deutlich bemerkbar gemacht haben. Da» offizielle Organ der hessischen Regierung Hit zum Beispiel den De- peschenwechsel zwischen dem Kaiser und dem Zaren» der doch so getvÄtigeS Aufsehen erregte und dem daS Organ der Reichsregierung, die»Norddeutsche Allgemeine Zeitung sogar eine Extraausgabe widmete, seinen Lesern vollkommen ver schwiegen. Di« national liberale Konkurrenz de» Darmstädter Regierungsblatte» benutzte diese Feststellungen, um heftige Bor würfe zu erheben. U. a. schrieb sie: Bekannt ist ja, daß die»Darmstädier Zeitung" seit Jahren kein« Nachrichten über Rußland   und Monte» negre veröffentlichen darf, die etwa» Ungün- stige»üb«r diese Staaten enthalten. Vom Staut»- Ministerium au» wird eine äußerst strenge Kontrolle darüber ge- übt, so daß man die Rubriken»Rußland  " undMontenegro  " zumeist vergeblich in diesem Blatte sucht.... E» ist zu hoffen, daß in ruhigeren Zeiten der Landtag si» einmal mit der Angelegenheit besoffen wird, die eine Blamage für Hessen   ist." Gegen diese Ausfälle will nun nach einer offiziellen Erklärung da» hessisch  « Staatsministerium gerichtliche Schritt« ein- leiten. Da» kann ein amüsanter Prozeß werden I Denn wenn darin auf die Vergangenheit eingegangen werden soll, so wird sich zeigen, daß auch der nationalliberaleAnzeiger" jederzeit da» Seinige brat, getan hat, um insbesondere die heilige Person de» Zaren zu feiern und gegen Angriffe zu schützen. Als seinerzeit Zar Nikolaus nach Essen kommen sollte und die Sozial demolvatie im Landtag gegen diesen Besuch protestierte, wetteiferte da» nutionalliberale Blatt mit dem RegierungSorgan, diese Haltung zu verdammen und die Person des Zaren in den Himmel zu heben Die Zeiten ändern sich, besonders für nationalliberale Poli. tiker.... Aber wer weiß, ob nicht nach geschlossenem Frieden auch wieder eine Zeit kommt, woAnzeiger" und Zeitung in trauter Eintracht nach dem Staatsanwalt rufen, weil ein fff Sozi e» wagte, den Zaren zu»schmähen". Die Gefahr der wachsenden Arbeitslofigkeit. Auch die bürgerlichen Blätter können sich dem Eindruck der Not nicht verschließen, die durch die ständig wachsende Arbeitslosigkeit über viele Hunderttausende hereingebrochen ist. Die Betrachtungen mehren sich, in denen auf die u n seligen Folge ii der wachsenden Beschäfti gungslosigkeit so vieler Volksgenossen hingewiesen wird. In ihrer Nummer vom Freitag abend schreibt dabei unter anderen! dieKreuzzeitung  ": »Eine steigende Arbeitslosigkeit mit allen ihren Folgen be deutet geradezu eine innere Gefahr, und es muß j e de S Mittel ergriffen werden, das sich finden läßt, um den Scharen von Männern und Frauen, die nur mit bezahlter Arbeit ihren Lebensunterhalt erwerben können, Verdienst zu schaffen." Es geschieht nicht oft, daß wir derKreuzzeitung  " zw stimmen können; hier aber ist es der Fall. Die wachsende Arbeitslosigkeit eineinnere Gefahr"! Mögen es alle die bedenken, die gegen weitgreifende Maßnahmen sind, um der Arbeitslosigkeit zu steuern, auch alle Lauen und Gleichgültigen. Die Bedeutung dieserinneren Gefahr ist gewiß nicht zu unterschätzen! Die verschiedenen preußischen Ministerien und deutschen  Reichsomter, die als Arbeitgeber in Betracht kommen, haben beschlossen, unbeschadet der kriegerischen Vorgänge die A r> beiten in den ihnen unterstellten Betrir b e n wieder aufnehmen zu lassen. Das Mini stermm der öffentlichen Arbeiten wird sowohl die ange fangenen Bauten forfführen, als auch die bereits etatsmäßig bewilligten neuen Aufträge in Arbeit geben. Diesem lobenswerten Beispiels werden sich hoffentlich nunmehr auch sofort die deutschen   Städte und Gemeinden anschließen, um der furchtbaren; Arbeitslosigkeit in gewissem Grade entgegen Mtretes. v>» Erntearbeit. Die Klagen über die Behandlung derfreiwilligen" Ernicarbciier reißen nicht ab. Das scheint aber nicht zu hindern, daß immer nocb zahlreiche Schüler und andere Leute, die es nicht nötig haben, aufs Land gehen und kostenlos oder für ein paar Pfennige die Arbeit ver- richten, die sonst so und so viele Arbeitslose, die es dringend nöiiz haben, versorgen könnte. Das hat dazu geführt, daß sich die Agrarier vielfach schon iveigern, Arbeitslosen, die sich melden, mehr als das bloße Essen als Entgelt für ihre Tätigkeit zu geben, selbst wenn im Augenblick keine freiwilligen Helfer zur Verfügung stehen. Man meint, sich dergleichen erlauben zu können, weil es nicht schwer sein könne, die beliebten kostenlosen Hilfskräste heranzuziehen. Es ist soweit gekommen, daß bereits das alienburgische Staats- Ministerium, der Landrat in Einbeck   und die Behörden von Münster   i. W. sich in öffentlichen Kundmachungen gegen die Zustände gewandt haben, wie sie sich herausbilden konnten. Man wird den Erfolg abwarten müssen. Auf die Landleuie wirft es gerade kein sehr günstiges Licht, wenn sie sich in einer Zeit, die ihnen so große Gewinne verspricht, in solcher Zahl um eine angemessene Entlohnung ihrer Arbeitskräfte herumzudrücken suchen. Vor allem sollten aber auch die freiwilligen Erntehelfer endlich einsehen, daß sie geradezu das Gegenteil eines guten Werkes tun, auch jetzt noch zur Vermehrung des Arbeitsangebotes beizutragen. Gefährliche Wohltätigkeit. DieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht einen Aufsatz mit der UeberschristFalsche Wohltätigkeit". Sie polemisiert darin gegen das Bemühen, den Kindern Notleidender in besser gestellten Familien so etwas wie einenFreitisch" zu verschaffen. Dabei zeigt sich denn, daß es weniger grundsätzliche Bedenken gegen die Richtigkeit dieser Art von Wohltätigkeit sind, die sie dagegen auftreten läßt, als vielmehr gewisse Befürchtungen, daß aus diesem Wohltun eine Gefahr erwachsen könne. Die bedürftigen Kinder bekommen in den Häusern der besser Bemittelten Eindrücke, die sie Vergleiche ziehen lassen und sie kür die Zeit, da ihr Verstand noch nicht gereift ist(?), nnzufrieven machen." Man hört ordentlich das schlechte Gewissen au» diesen Worten heraus schlagen. Sie machen sich ausgezeichnet an der- selben Stelle, Ivo tagaus, tagein von der großen Welle patriotischer Begeisterung berichtet wird, die unser Volk durchwoge und alle Standesunterschiede, alle kleinlichen Bedenken hinwegschwenunen. Auch in dieser Situation noch wägt man das sorgsam ab, ob das Wohltun nicht unangenehme Folgen nach sich ziehen könne, und verlangt in aller Oeffentlichkeii, armen, hungrigen Kindern einen gefüllten Tisch au sperren, weil man den Eindruck fürchtet, 1>en diese reichbesetzt« Tafel auf da? Ksiideryemüt machen könnte. Die kapi- talistifche Wohltätigkeit, der Kapitalismus   überhaupt in feinem ganzen alten Glanz«! Freiwilliger Verzicht der Staats- und Gemeindebeamten auf einen Teil ihrer Beziige? An, 1. Oktober erhalten die Beamten ihre Gehälter auf ein Vierteljahr im voraus und voll ausbezahlt, wie das Gesetz dies vor­schreibt. Man darf aber wohl annehmen, daß die höheren Be- amten, wenn auch nicht gerade die Opferwilligkeit der beiden Bürgermeister von Nürnberg   und Fürth  , die auf die Hälfte ihrer Gehälter zugunsten der notleidenden Allgemeinheit verzichteten, so doch die Opferwilligkeit der Gewerkschafts- und sozialdemokratischen Parteiangestellten zum Muster nehmen, die auf hi% ihrer Ge­hälter freiwillig verzichteten. Wir hoffen, daß am 1. Oktober die Oeffentlichkeit allgemein von einem Vorgehen der Beamten nach dieser Richtung hin hören wird, wenn auch bisher hierüber nichts ver- lautbar wurde. Auch die Geistlichkeit fände hier eine vorzügliche Gelegen-- heit, nach dem Grundsatz wohlzutun gefällt Gott   wohl" ein übriges zu tun und nach den reichlichen Gehaltszulagen, die Preußen vor einigen Jahren in Höhe von 12 Millionen Mark leisten mußte, wenigsten» auf die Hälft« ihrer Gehälter zu verzichten. BahnhofShandel sozialdemokratischer Blätter. Me derVorwärts" und dieDresdener VolkSzeitung", so sind jetzt auch noch andere sozialdemokratische Blätter, wie die MagdeburgischeVolksstimme" und die.SchleSwig-Holsteinische Volkszeitung" ausdrücklich zum Ba hnho f»v e rrau f zuge- lassen worden._ Die feldgraue Farbe. Die feldgraue Farbe in der Bekleidung unserer Truppen wird jetzt vollständig durchgeführt. Die Adjutantenschärpen und Feld- binden werden zur Felduniform im Gefecht mit einem grauen UeVrrzug versehen. Fehlt ein solcher, so werden sie ganz abgelegt. An Stelle der Feldbinde tritt dann ein lederner Gurt. Ordens- schnallen und Orden sind im Gefecht nicht anzulegen, alle sonst im Sonnenlicht glänzenden Uniform- und Ausrüstungsstücke sind ab- zublenden. Di« roten Regimentsnummern auf den Helmüber» zügen bei Offizieren und Mannschaften sind zu entfernen. Alle Waffengattungen außer dem Gardckorps tragen künftig grüne Nummern statt der roten auf den Helmbezügen, Achselklappen usw. DaS feldgraue Rocktuch tvird künftig in der Farbe de? bisherigen feldgrauen Hosentuchs hergestellt werden. Der Grundstoff zu den langen Tuchhosen, Reit- und Stiefelhosen ist grau. Die Anferti- aung der Stoffe in den neuen Farben beginnt, sowie die Fabri- kanten die in der bisherigen Farbe eingefärbten Wollen-verbraucht haben. Für die Offizier- usw. Bekleidung können solche Stoffe ver- wendet werden, sobald die Lieferanten in ihrem Besitz find. Für Feldröcke ist auch Trikot, für Stiefelhofen Cord zulässig. Die neue Abteilung im KriegSministerinm. Im ÄriegSministerium ist nach einer Meldung des Wolfffchen Telegraphenbureaus eineKriegs-Rohstoff-Abteilung" gebildet worden mit dem Zweck, alle zurzeit vorhandenen militärisch noi- wendigen Rohstoffe, soweit sie nicht im Inland laufend hergestellt werden, zu ermitteln und ihren Verbrauch, den militärischen Be- dürfnissen entsprechend, unter möglichster Schonung der Allgemein- Wirtschaft zu regeln._ Reichstagsersatzwahl. Bei der Reichstagsersatzwahl im 17. ReichstsigSwahlkreiS (Ravensburg   Saulgau  ) erhielt der von der Zentrumspartei  aufgestellte Kandidat Landessekretär Stiegelc 13 491 Stimmen, Gutsbesitzer Adolno-Kaltenberg(Z.) 544 Stimmen. Zersplittert waren 19 Stimmen, wahlberechtigt waren 30 561. Nationalliberale und Sozialdemokraten haben mit Rücksicht auf die gegenwärtigen kriegerischen Zeiten ihre Kandidatur zurückgezogen._ Letzte Nachrichten. Die Siegesnachricht in Wien  . Wien  , 21. August.  (W. T. B.) Die Nachricht von dem deutschen   Siege bei Metz wurde um 6 Uhr nachmittags durch Extraausgaben in der Stadt verbreitet und rief überall lebhafte Begeisterung hervor._ Eine Maßregelung. Sofia  , 21. August.  (W. T. B. Meldung der Agence Bulgare  .) Der frühere bulgarische Gesandte in Petersburg  , General R a d k o Dimitriew, der bekanntlich seinen Posten»erlassen hat, um alt Freiwilliger in die russische Armee einzutreten, ist pensioniert und au» der Liste der aktiven Armee ge- ftziche« Korden..