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Nr. 235.- 31. Jahrg.

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Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.

Fernsprecher: Amt Morigplak, Nr. 1983.

Sonnabend, den 29. August 1914.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Morikplatz, Nr. 1984.

Kriegserfolge- Kriegshärten.

Niederlage der englischen

Armee.

fammengebrochen. Jetzt handelt es sich für die französische, fehl das Dorf in Grund und Boden geschossen und dem Erd­Heeresleitung darum, in starker Defensivstellung einem neuen boden gleichgemacht. Dahlheim lag im Streise Château- Salins deutschen Vorstoß und der immer drohender werdenden und zählte 286 Einwohner. Flantenumfassung energischen Widerstand entgegenzusehen.

Man wird also für die nächste Zeit wieder schwere, ziemlich Der deutsche Generalstab über die Härte Großes Hauptquartier , 28. Auguft. Langwierige und auf einen großen Raum verteilte Kämpfe der Kriegführung. ( W. T. B.) Die englische Armee, der sich drei zu erwarten haben. Großes Hauptquartier, 28. Auguft.( W. T. B.) Die Der Vorstoß der aus Belgien vorbrechenden Umflamme- deutsche Heeresleitung protestiert gegen die französische Territorial- Divisionen angeschloffen rungsarmee hat zu einer Niederlage des englischen Hilfs- durch unsere Gegner verbreiteten Nachrichten hatten, ist nördlich Saint Quentin voll- torps geführt. Größer als die militärische Bedeutung dieses über Grausamkeiten der deutschen Krieg füh ständig geschlagen. Sie befindet sich im vollen Zeit kaum in der Lage sein, einen vollwertigen Ersatz für find, so sind sie veranlaßt und herausgefordert durch Teilnahme der Ereignisses ist die politische. England wird in absehbarer rung. Wenn Härten und strengste Maßnahmen nötig geworden Rückzuge über St. Quentin . Mehrere tausend seine zersprengten und geschwächten Divisionen nach dem Fest- Bivilbevölkerung einschließlich Frauen an heimtüdischen Ueberfällen Gefangene, 7 Feldbatterien und eine schwere lande zu werfen. Batterie find in unsere Hände gefallen. Südöstlich Mezieres haben unsere Truppen unter fortgesetzten Kämpfen in breiter Front die Maas überschriften.

auf unsere Truppen und durch bestialische Graufam. Die Meldung des Generalquartiermeisters ergibt, daß keiten, die an Verwundeten verübt worden sind. Die Verantwortung für die Schärfe, die in die Kriegführung hineins die Armeen der Generalobersten Klud, von Bülow, von Hausen den rechten deutschen Flügel bilden und bis gebracht worden ist, tragen allein die Regierungen und Be­hörden des von uns besetzten Landes, die ihre Bürger mit her in Belgien operiert haben. Ihnen liegt jetzt die Umfassung Waffen verfehen und zur Teilnahme am Kriege der zum Stehen kommenden französischen Armee ob. Das aufgehezt haben. Ueberall da, wo die Bevölkerung sich Zentrum der deutschen Streitkräfte wird gebildet von den Ar- feindseliger Handlungen enthalten hat, ist von unseren Truppen Unser linker Flügel hat nach neuntägigen meen des Herzogs Albrecht von Württemberg , des weder Mensch noch Gut geschädigt worden. Der deutsche Soldat ist deutschen Kronprinzen und des Kronprinzen kein Mordbrenner und Plünderer, er führt nur den Krieg Gebirgskämpfen die französischen Gebirgs- von Bayern. Der linke deutsche Flügel wird gebildet von segen bas feindliche Heer. Die in ausländischen Blättern fruppen bis in die Gegend östlich Epinal zurück- der Armee bes General obersten bon Seeringe it, gebrachte Nachricht, bie Deutschen treiben die Bevölkerung des getrieber und befindet sich in weiferent fieg- bes früheren preußischen Kriegsministers. reichen Fortschreiten.

Der Bürgermeister von Brüssel hat dem deutschen Kommandanten mitgeteilt, daß die französische Regierung der belgischen die Unmöglichkeit eröffnet habe, sie irgendwo offensiv zu unterstüßen, da sie selbst völlig in die Defensive gedrängt sei.

Der Generalquartiermeister: von Stein.

10015 ee

Abbeville

Amiens

Somme

Marbeuge

LiQual Chambrai Avesnes

Arras Arras Douay

R

Beauvais

Clermont

Sommeronne

St Quentin Tafere

Hirson

Compiègne

laon Aisne

Amagne

Senlis

Maisons Slafitte Contaise

Laferte Milon Marne

Reims

St Denis h

Paris

Chateau Epepay

Meaux

Coulommiers Sean

Thierry Sezanne

Chalans

Versailles Vincennes

Meudon

Karte zur Miederlage der engl. Armee beisQuentin

Westlicher Kriegsschauplatz.

Die französische Verteidigungslinie.

Landes im Gefecht vor sich her, ist eine Lüge, die den moralischen Tiefstand ihres Urhebers fennzeichnet. Jeder, der die hohe kultu relle Entwidelung unseres Boltes tennt, wird sie als solche vort vornherein bezeichnen. v. Moltke.

Eine neue Drohung der Heeresleitung. Berlin , 28. Auguft.( W. T. B.) Nach dienstlichen Mel­Einer Kopenhagener Depesche der Kölnischen Zeitung" dungen sind sowohl bei den Franzosen wie auch bei den Eng­zufolge ist nach dort aus Frankreich eingegangenen Mel- ländern in den Taschen der gefallenen und verwundeten dungen in Frankreich die Enttäuschung über den Verlust Soldaten zahlreiche Dum Dum- Geschosse gefunden worden. von Luneville und die Besetzung der Anhöhen bei Sapes durch Wir werden gezwungen sein, gegen die Verwendung dieser die Deutschen sehr groß. Von maßgebender französischer Seite bölferrechtswidrigen Geschosse mit Gegenmaßregeln aller­wird erklärt, daß die Rückeroberung der Anhöhen bei Sapes schärfster Art vorzugehen. hauptsächlich auf eine Stockung des Vormarsches zurück­zuführen sei, die am 21. August bei Delme, nordöstlich von Nancy , stattgefunden habe.

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Die Linie Toul Epinal Belfort sei jezt die wirkliche Grenzlinie auf diesem Teile des Kriegs­schauplazes. Diese Städte seien uneinnehmbar.

Ein Zeppelin" wirft Bomben auf Antwerpen .

Der Kriegsberichterstatter Heinrich Binder sendet dem, Berl. Tageblatt" aus dem Großen Hauptquartier vom 27. Auguft folgende Meldung:

Der Zeppelin", den ich in Lüttich gesehen habe, hat in derselben Nacht eine Fahrt nach Antwerpen gemacht und gute Erfolge durch Abwurf von zahlreichen Bomben gehabt. Er hat eine ungeheure Banif in der Festung hervorgerufen und die Gasanstalt zerstört, was sich aus der Tatsache ergibt, daß in der Stadt plöglich auf der halben Seite die Gaslaternen ver löschten. Von dem Luftschiff aus konnte die Wirkung der Würfe sehr gut verfolgt werden. Eine Bombe fiel in eine Häusergruppe, wobei man von dem Luftschiff aus sah, wie sich die ganze Borders front eines Hauses ablöste und auseinanderfiel. Obwohl sich das Luftschiff in beträchtlicher Höhe befand, wurde es von unten start beschossen, doch fonnte es völlig unversehrt am frühen Morgen wieder in seine alle zurüdtehren. Wahr­

Einnahme eines französischen einlich werden die Fahrten wiederholt werden. Dieſer Lufterfolg

Sperrforts.

Berlin , 28. Auguft.( W. T. B.) Ma­nonviller, das. stärkste Sperrfort der Fran­30sen, ist in deutschem Befih.

in Antwerpen hat in London große Beunruhigung hervorgerufen.

Fortgeschleppte deutsche Frauen und Kinder.

An der Ostgrenze.

Eine Mahnung an die Ostpreußen .

Der Regierungspräsident in Königsberg Graf v. Kayserlingt veröffentlicht folgenden Aufruf:

Von der vom Feinde schwer bedrohten Ostgrenze: ziehen Flüchtlingsscharen durch den Regierungsbezirk Königsberg. Ihnen beizustehen, ist die Pflicht aller Behörden, besonders aller Magistrate, Guts- und Gemeindevorsteher. Ein jeder gewähre den von den Russen Beraubten Obdach und Verpflegung, be­ruhige sie und weise ihnen, wenn sie weiterziehen wollen, den Weg. Entstehen Kosten, so lasse man sich ein Anerkenntnis von den Verpflegten geben und sende es dem Landrat oder der Regierung. Wenn möglich, soll es der Ortsvorstand beglaubigen. Der besiegte Feind wird die Kosten bezahlen. Ich warne vor finnloser Flucht. Wo unsere Truppen den Russen entgegen­getreten, haben sie glänzend gestegt. Flüchten viele, so ist niemandem zu helfen, das Elend, das dann auf der Landstraße droht, ist nicht geringer als die Heimsuchung durch den Feind. Wer sein Hab und Gut verläßt, gibt es der Plünderung sicher preis. Das Vieh verkommt auf der Landstraße, die ungedroschene Ernte verdirbi. Nur der, welcher einen sicheren Käufer, z. B. die Militärbehörde, hat, soll Vieh und Ernte vom Hof bringen. Der von der Militärbehörde befohlene Transport von Vieh und Erntevorräten über die Weichsel ist nur für die nächstgelegenen Bezirke und da, wo militärische Sammelstellen sind, durchführ­bar. Niemand lasse sich zur Flucht mitreißen. Die Besonnenen müssen die Herrschaft behalten. Besetzt der Feind vorübergehend einen Teil unserer Provinz, so muß der unbejezte Teil um so fräftiger bleiben, die Ernte ist zu dreschen, das Vieh zu ver= pflegen und der Ader zu bestellen. Sonst droht der Hunger. Wer dem Vaterland nicht im Heere dient, soll es in seinem Berufe tun. Auch er kämpft für König und Vaterland!"

Ueber die Beschaffenheit der russischen Armee

Nach dem Eindruck zu schließen, welchen die in den leg­ten Tagen in Berlin angekommenen russischen Verwundeten machen, scheint die gegen Ostpreußen anrückende russische Ar­mee aus sehr verschiedenartigen Bestandteilen

Straßburg , 27. August. ( W. T. B.) Bei der kaiserlichen Zoll­direktion hat der Bolleinnehmer von Saales unter Eid zu Protokoll gegeben: achdem am 11. d. Mts. die Franzosen Saales passiert hatten, erschienen französische Gendarmen und nahmen acht Beamten- die zurzeit Ostpreußen beunruhigt, werden folgende Mittei­frauen mit etwa zwanzig Rindern, darunter folche im Alter von lungen gemacht: Die gestrige Meldung des Generalquartiermeisters über taum drei Wochen, auf zwei Ochsenkarren mit sich fort und schleppten den Vormarsch der sieben deutschen Armeen im Westen beweist, fie nach St. Dié , wo sie vor einer Fabrik abgeladen wurden. Was daß der deutschen Heeresleitung der strategische Vorstoß gegen weiter aus unseren Frauen und Kindern geworden ist, wissen wir nicht. die Front der französischen Streitkräfte und die Umklamme­rung der linken französischen Flanke durch Belgien hindurch Zerstörung eines lothringischen Dorfes. zusammengesetzt zu sein. Viele der Verwundeten waren ebenjogut gelungen ist wie Mobilmachung und erster Auf­Straßburg i. Els., 27. Auguſt. ( W. T. B.) Die Mör- und auch ziemlich verwahrlost. Andererseits aber ist u. a. am marsch. Damit ist auch der französische Militarismus, wie chinger Nachrichten" melden aus Dahlheim in Lothringen : Sonntag früh ein Transport von 75 gefangenen und ver­ihn die französischen Kriegshezer, Rüstungsinteressenten und Nachdem am 20. d. M. aus den Häusern der Ortschaft hinter- wundeten Russen angelangt, welche sämtlich mit neue m Ultrachauvinisten haben wollten, strategisch und moralisch zu- rücks auf unsere Truppen geschossen wurde, wurde auf Be- guten Schuhwert, guter Kleidung und Wäsche