Pr. S4«.- 31. Jahrs- flbonncmentS'Bcdlngunacn: Monnements- Preis pränumerando! Bierleljährl. 3S0 Ml, mcnatt. 1,10 Mr., wöchentlich 25 Pfg. frei in» Hau». Einzelne Nummer S Pfg, Sonntag»- nummer mit illustrierter Sonntags- Beilag«.Die Neue Well» 10 P-g. Post- ildonnement: 1.10 Marl pro Monat. Eingetragen in die Post- Zeitungs- Preisliste. Unter Kreuzband sil« Deutschland und Oesterreich > Ungarn 2,50 Mark, sär das übrige Ausland t Marl pro Monat. Postabonnements nehmen an: Belgien , Dänemarl, bolland, Italien , Luxemburg , Portugal . nänien, Schweden und die Schweiz , � 5 Pfennig J ClMxInt«glich. Berliner Volksblakt. VIe Inkettlonz-Ledilhr veträgt für die fcchsgespaltenc Kolon»!. »eile oder deren Raum 00 Pfg.. fg, politische und gewerlschaftlichc Verein � und Versammiungs�lnzeigen 50 Pia „Kleine Anreisen", das fett gedturf: c Wort 90 Pfg.(zulässig 2 fettgedri-rll. Worte), jedes weitere Wort 10 Pie Stellengesuche und Schlafstcllciua zeigen das erste Wort 10 Pfg., jede.' wettere Wort 5 Pfg. Worte über 15 Bna. stabcn zählen für zwei Worte, Jnserai» für die nächste Nummer niüsien bi. 5 Uhr nachmittags in der Expcditiea abgegeben werden. Di- Erbcdition ist bis 7 Uhr abends geöffnet, Telegramm- Adresse: „SozlaifUmokrat Rtriia", Zentralorgan der rozialdemokratifchen Partei Deutschlands . CE�aa Redaktion: SRI. 68, Linden Strasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 1S8S. Donnerstag, den 3. September 1914. Expedition: SRI. 68, Lindcnstrassc 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 193�. Neue Kämpfe im Westen. ts französische Armeekorps zurückgeworfen. Großes Hauptquartier, 58. September. (W. T. B.) Die mittlere Heeresgruppe der Franzosen — etwa zehn Armee korps— wurde gestern zwischen Reims und Verdun von unseren Truppen zurückgeworfen. Die Verfolgung wird heutx fortgesetzt. Französische Vorstöße aus Verdun wurden abgewiesen. Seine Majestät der Kaiser befand sich während des Gefechts bei der Armee des Kronprinzen und verblieb die Nacht inmitten der Truppen. Der Generalquartiermeister. von Stein. Die Riesenschlacht von Lemberg . W! e n, 2. Sepkember, 9 Uhr vormittags.(W. T. B.) Die einwöchige erbitterte Schlacht im Räume Zamosc- Tyfzowcze führte gestern zum vollständigen Siege der Armee Auffenberg. Scharen von Gefangenen und bisher 169 Ge- schütze wurden erbeutet. Die Russen befinden sich im Rück- zuge über den Bug.— Auch bei der Armee Dankl, die nun Lublin angreift, sind ununterbrochen Erfolge zu verzeichnen. — In O st g a l i z i e n ist Lemberg noch in unserem Besitz, gleichwohl ist dort die Lage gegenüber dem starken und über legenen russischen Borstoß sehr schwierig. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: H o e f e r, Generalmajor. die neuen Schlachtberichte. Die kurze Meldung aus dem Großen Hauptquartier be- weist, daß der zweite Hauptakt der großen Völkertragödie im Westen begonnen hat. Die Franzosen suchen den Vormarsch der deutschen Fronttruppen und den Anmarsch der aus Belgien vorstoßenden deutschen Flankenarmeen durch eine verzweifelte strategische Defensive aufzuhalten, eine Defensive, die natür- lich einzelne Versuche einer taktischen Offensive nicht aus- schließen. Solche Versuche sind die mißglückten Vorstöße aus Verdun gewesen. Ob die 10 Armeekorps der mittleren französischen Heeres- gruppe sich nur defensiv verhalten, oder auch einen Vorstoß versucht haben, geht aus der Meldung nicht hervor. Sicher ist aber, daß in den Kämpfen bei Reims und Verdun das erste Glied einer Kette von neuen großen Kämpfen zu erblicken ist, in denen zunächst über das Schick- sol von Paris , dann aber das von ganz Frankreich entschieden wird. Auch die österreichische Armee kann am Abschluß der Schlachtwoche von einem Teilerfolg ihres linken Flügels und des Zentrums berichten. Dagegen ist die Stel- lung in Ostgalizien gegenüber dem Vordrängen der russischen Uebermacht offenbar bedroht und Lemberg , die Haupt- stadt Galiziens , gefährdet. Wieöer ein Sperrfort genommen. Großes Hauptquartier, 2. September. (V. T. ö.) die 5esie Givet isi am 31. siugusi gefallen. Das Fort Givet oder, wie es auch genannt wird, Charlemont, gehört zu der ersten Linie der Grenzbefestigungen in der französischen Nordostfront, von der bereits die Festen Longwy , Montmödy und das Spcrrfort Les Ayvelles in deutschem Besitz sind. Die noch zur ersten Linie gehörenden Befestigungen Hirson , Maubcuge, Fort Carzies, Fort Conde sur I'Escaut. Fort de Flines, Fort de Maulde sind noch in französischem Besitz. Dahinter liegen als zweite Linie die starken Festungen Verdun . Reims , Laon und La Fsre. Givet ist eine Kantonstadt im stanz ösischen De- hartement ArdenneS, auf beiden Ufern der Maas , Mit etwa 6000 Einwohnern. Es war früher eine sehr starke Festung, von der heute nur ein Teil. Charlemont, als Sperrfort ausgebaut ist. Im Jahre 1815 wurde Givet durch die Preußen und später durch die Russen belagert. Einnahme wurde durch den Friedensschluß verhindert. Seitdem sind die anderen Befestigungen Givets aufgelassen und nur Charlemont beibehalten worden. Zranzö'sisihe Darstellung üer Kriegslage. Ein an der holländischen Grenze weilender Sonderbericht- erstatter der„Köln . Ztg." drahtet: Laut Antwerpener Meldung soll die Stadt M e ch e l n gestern abermals von deutschen Truppen beschossen worden sein. Nach einem gestern ausgegebenen Bericht deS fran- zösischen Kriegsmini st eriumS werden ernste Rück- schlage eingestanden. Weiter soll nach der Antwerpener Meldung in den Vogesen der Angriff seit zwei Tagen wieder aufgenonimen sein. Der Kampf in dieser Gegend beginne auf Belagerungs - krieg hinauszukommen. Französische Truppen hätten der Kronprinzenarmee eine Niederlage bereitet, später aber Rück- schlüge erlitten. Die gesamte Truppenmacht hätte sich ge- zwungen gesehen, sich bis zur Maas zurückzuziehen. Gegen- wärtig sei ein allgemeiner Kampf im Gange zwischen Maas und Rethel, dessen Ausgang noch nicht vorauszusehen sei. Die Dum-Dum-Geschoste. Berlin , 2. September. (23. T. B.) Unsere Armeen haben, wie schon gemeldet, den gefangenen Franzosen und Engländern Taulende von Jnfanteriepatronen mit vorn tief ausgehöhlten Gefchotzspitzen abgenommen. Die Patronen befanden sich zum Teil noch in der mit Fabrikstempel versehenen Packung. Die maschinenmäßige An- fertigung dieser Geschosse ist durch ihre Zahl und Art unzweifelhaft festgestellt. Im Fort Longwy ist eine derartige Maschine vor- gefunden worden. Die Patronen sind also von der Heeresverwaltung den Truppen in dieser Form geliefert worden. Gefangene englische Ofsisiere versichern auf Ehrenwort, dah ihnen die Munition für ihre Pistolen ebenfalls in derartigen Geschossen geliefert sei. Die Verwundungen unserer Krieger zeigen die verheerende Wirkung dieser Dum-Dum-Geschosse. Während Frankreich und England unter grober Verletzung der Genfer Konvention Geschosse zulassen, deren Verwendung das Merkmal einer barbarischen KriegSführung ist, hat Deutschland die völkerrechtlichen Bestimmungen genau beobachtet. Im gesamten deutschen Heere ist kein Dum-Dum-Geschoß zur Ver- Wendung gekommen. Die �age in Antwerpen . Amsterdam , 2. September. Alle hier von der belgischen Grenze eintreffenden Rachrichten lassen erkennen, daß der eiserne Ring um Antwerpen sich enger und enger zu schließen beginnt. Schon gerät man in der provisorischen Hauptstadt in Besorgnis» was mit den 10 000 unnützer Esser geschehen soll, die au» dem Innern des Lande» nach Antwerpen geflüchtet sind. Der General - kommandant Dufour hat den Befehl erlassen, daß alle Zivil- Personen, die nicht bi» zum 1. August ständigen Wohnsitz in Ant- wcrpcn hatten, die Stadt bis zum 1Z. September zu verlassen haben. Die Eisenbahnen in Delgien in üeutsther Verwaltung. Stuttgart , 2. August. Das Generalgouvernement von Belgien hat die Verwaltung der belgischen Eisenbahnen durch deutsche Eisenbahnbeamte in die Wege geleitet. Um zum Ausdruck zu bringen, daß diese. Bahnen unter der Verwaltung des gesamten Reiches stehen, sind Eisenbahnbeamte aller deutschen Bundesstaaten, die eigene Bahnverwaltungen br sitzen, zum Betriebe abkommandiert worden. Nachdem preußische, bayrische und sächsische Eisenbahner bereits nacl; Belgien abgegangen sind, haben nunmehr auch 4 0 0 württembergische Bahnbeamte Befehl erhalten. in Belgien mit tätig zu sein. Ihre Ausreise erfolgt heute. Deutsche Luftschiffe über Paris und Antwerpen . Rotterdam , 2. September. Nach hier eingetros- fencn Meldungen sind nenerdings sowohl über Antwerpen wie über Paris deutsche Luftschiffe erschienen, die Bombe n abgeworfen haben. vom östlichen Kriegsschauplatz. Das polnische Schlachtfeld. Ueber die Kriegslage im Gsten schreibt das„Militär-Wochenölatt" vom 1. September: „Wenn man die Kriegslage im Osten beurteilen will, so müssen die Operationen der Deutschen und Oesterreicher im Zusammenhan g betrachtet werden, da dem russischen Ansturm von Ost die geschlossene, fest verbundene österreichisch-deutsche Front gegenübersteht. T'> Linie des russischen Angriff» reicht vom nördlichen Ostpreußen übe! die Linie Jnsterburg— Angerburg— OrtelZburg— Lublin— RawaruZl,. (nordwestlich Lemberg )— Zloczow bis Czernowitz dicht an der nordrumänischen Grenze. Der Einfall in Ostpreußen
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