Nr. 275. 31. Jahrgang.
Verlustlisten.
Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Sechster Wahlkreis.
Vor den zahlreich Erschienenen in der Pazenhofer Brauerei
Donnerstag, 8. Oktober 1914.
erweitert werden und dauernden Bestand haben. Vor allem dürften wir aber nicht vergessen, daß der feste Zusammenhalt unserer Parteigenossen in der gegenwärtigen Zeit die Voraussetzung dafür ist, daß wir nach Abschluß des Krieges die Vorteile, die er etwa
Die Verlust liste Nr. 44 der preußischen Armee ent- in Moabit sprach edebour. Er gliederte die sozialen Auf- bringe, für das deutsche Volf nutzbar machen und dahin wirken, hält Verluste folgender Truppen:
Aus Groß- Berlin.
Bezirksinspektion Nr. 3; Garde- Gren.- Reg. Elisabeth ; 1. und und solche, die nach beendigtem Bölferringen auf uns einstürmen legte gewesen sein wird. Wie wir jetzt unsere Pflicht daheim und 5. Bat. der Garde- Erſ.- Brig.; Gren.- Reg. Nr. 9; Ref.- Inf.- Reg. werden. Zur ersteren Kategorie zählte der Redner vornehmlich im Felde tun, ſo kämpfen wir unabläſſig auch für die Menschlichkeit. Nr. 10; Brig.- Erf.- Bat. Nr. 18; JInf.- Reg. Nr. 14; Ref.- Inf.- Reg. ausreichende Ernährung nicht nur jener Familien, deren Ernährer Nr. 17; Brig.- Ers.- Bat. Nr. 18; Landw.- Inf.- Regimenter Nr. 24, im Felde stehen, sondern auch der weiten Kreise, die arbeitslos 26; Inf.- Regimenter Nr. 27, 28, 30; Landw.- Inf.- Reg. Nr. 30; find. In Verbindung damit stehe die Arbeitsvermittelung. Die Inf.- Regimenter Nr. 31, 32; Res.- Inf.- Reg. Nr. 32; Füsilier- hierin bisher unternommenen Schritte feien bei weitem nicht ausRegimenter Nr. 33, 34, 35; Landw.- Inf.- Reg. Nr. 38; Inf.- Regi- reichend. Eine weitere Frage sei die Behebung der Mieternot. In menter Nr. 41, 48; Rei- Inf.- Regimenter Nr. 49, 59; Inf.- Regimenter Nr. 62, 87, 71, 74, 76, 79; Ref. Inf.- Regimenter Nr. 81, 82; Inf. Reg. Nr. 83; Landw.- Inf.- Reg. Nr. 83; Inf.- Reg. Nr. 84; Füs.- Reg. Nr. 86; Inf.- Regimenter Nr. 93, 94, 98, 116, 128, 129, 140, 141, 146, 147, 154, 160, 167, 174; 2. Landw.- Komp., Füßen; Leib- Garde- Huf.- Reg.; Drag.- Reg. Nr. 2; Gren.- Reg. zu Pferde Leib- Garde- Huf.- Reg.; Drag.- Reg. Nr. 2; Gren.- Reg. zu Pferde Nr. 3; Drag.- Regimenter Nr. 5, 15; Res.- Hus.- Reg. Nr. 9; Sus. Reg. Nr. 17.
Jäger- Bat. Nr. 5.
34, 39, 40, 44, 51, 56, 69, 73, 82.
Feldart.- Reg. der 8. Erf.- Division; Feldart.- Regimenter Nr. 10, Rej.- Fußart.- Reg. Nr. 1; Fußart.- Reg. Nr. 4; Rej.- Fußart.Reg. Nr. 4; Fußart.- Reg. Nr. 9.
Pionier- Bataillone Nr. 3, 8, 11; Bion.- Regimenter Nr. 18, 23. 5. Art.- Munitionsfolonne des 9. Armeekorps. Ref.- Feldlazarett Nr. 44 des 9. Reservekorps.
*
Die Verlustliste Nr. 21 der bayerischen Armee enthält VerIuste des 1. Jägerbataillons, des 1. und 2. Echweren Reiterregiments, des 1. und 2. Ulanenregiments, des 3., 4. und 8. Chevaurlegersregiments, des 2. Feldartillerieregiments.
Die Verlustliste Nr. 24 der sächsischen Armee bringt Verluste der Brigade - Eriaßbataillone Nr. 63 und Nr. 64, der Infanterieregimenter Nr. 104, Nr. 106 und Nr. 181, des Jägerbataillons Nr. 12, des Reserve Jägerbataillons Nr. 13, der Kavallerie- Eriagabteilung Nr. 12, der Feldartillerieregimenter Nr. 12, Nr. 32, Nr. 48 und 68, der Ersatzabteilung des Feldartillerieregiments Nr. 12 und des Pionierbataillons Nr. 22.
Die Verlustliste Nr. 31 der württembergischen Armee bringt Verluste des Landwehr- Infanterieregiments Nr. 120 und des Infanterieregiments Nr. 124.
Die sozialen Aufgaben
während des Krieges.
Eine Reihe von Parteibersammlungen, die am Dienstag statt. fanden, beschäftigten sich mit der durch den Krieg für die Arbeiter schaft herbeigeführten Lage und namentlich mit den Aufgaben, die Staat und Gemeinden zur Linderung der sozialen Notstände jetzt in erhöhtem Maße zugefallen sind.
sehr instruktiver Weise beleuchtete der Referent diese wichtigen AufGegen die Verkehrseinschränkungen. gaben und wendete sich dann jenen zu, deren Vorbereitung jetzt schon fum noch sehr stark; er wird auch nicht eher weichen, bis den geDer Unwille gegen die Verkehrseinschränkungen ist im Publis getroffen werden müsse, um im gegebenen Augenblick bereit ju fein. Wir werden, so führte der Redner hierzu aus, nach dem äußerten Wünschen Rechnung getragen ist. Straßenbahn wie Kriege genau dieselben wirtschaftlichen Kämpfe durchzuführen Untergrundbahn find des Morgens überfüllt, daß kein Apfel zur haben wie früher. Deshalb sei zu fordern, daß alle das Arbeiter Erde fallen kann, und am Tage fahren die Wagen und die Züge recht einschränkenden Ausnahmebestimmungen beseitigt werden. in so großen Abständen, daß die Personen, die befördert werden. Es wäre auch nicht mehr denkbar, die ungleichmäßige Behandlung wollen, große Zeitverluste erleiden. Allgemein richten sich die BeFragen werde nach dem Kriege den bürgerlichen Kreisen und der hätten, Abhilfe zu verlangen, denn es fehlt weder an Personal, der Wähler fernerhin aufrechtzuerhalten. Das Aufrollen dieser schwerden gegen die Aufsichtsbehörden, die es doch in der Hand Regierung Gelegenheit bieten, zu beweisen, daß sie ernstlich gewillt noch an Betriebsmitteln. Eine recht heftige Beschwerde veröffentsind, ihre Worte in die Tat umzusehen. licht jetzt auch der„ Lokalanzeiger", der sich hauptsächlich gegen dre Große Berliner richtet. Es heißt da u. a.:
In der Debatte führte Schöpflin aus, in den Fragen, die jetzt brennend sind, wie die Mieternot, hätte schon viel mehr erreicht werden können, wenn sich die Arbeiterschaft bisher nicht immer fast völlig passiv verhalten hätte. Das gleiche ließe sich bezüglich der Lebensmittelversorgung sagen. Es sei zum größten Teil die Schuld der arbeitenden Bevölkerung, wenn es bisher in Berlin der Ronsumgenossenschaft nicht möglich geweien wäre, wie in anderen Orten noffenschaftsbewegung werde aber viel zu wenig unterstützt. Gr, Leipzig 3. B. 2, preisbeſtimmend zu wirten. Die GeRedner, jei der Meinung, daß der 4. August namentlich auch in der Wahlrechtsfrage einen gewaltigen Schritt vorwärts bedeute.
-
Ledebour trat in seinem Schlußwort den Ausführungen Schöpflins zum Teil entgegen. Er wies darauf hin, daß auch die Berliner es durchaus nicht an praktischem Handeln haben fehlen laffen; es fönne natürlich, wie überall, auch hier mehr getan merden. Die langsame Entwidelung der Berliner Genossenschaftsbewegung erkläre sich aus wirtschaftlichen und historischen Gründen. Schöpflins Optimismus in bezug auf den 4. August teile er nicht. In den
Pharusfälen
war der Besuch troß des starten Mitgliederverlustes durch die Einberufung in den Krieg ein überraschend guter. Erfreulicherweise hatten sich Genofsinnen in größerer 8ahl eingefunden. Das Thema umfaßte ja auch Fragen, die für unsere Arbeiterfrauen von eminentefter Bedeutung sind. Vorsitzender Frank ersuchte zu Beginn der Versammlung, in der Diskussion von der Grörterung des Krieges sowie innerer Parteiangelegenheiten abzusehen, und gedachte sodann der Gefallenen, unter anderen auch des Genossen Ludwig Frank . Der Referent, Genosse E. Eichhorn, ging hierauf auf die sozialen Wirkungen des Krieges ein, die sich in Handel, reichende und gesekliche Versorgung derer, die zurückgeblieben sind, Gewerbe, Boltsernährung, Mietrecht ufw. geltend machen. Ausohne daß der Schein des Almosens damit verbunden sei, sowie die Fürsorge für die große Anzahl der Arbeitslosen sind in erster Linie Forderungen, die durchaus berechtigt seien. Jedem Versuch, die Gristenzmöglichkeit der Arbeiter unter Ausnutzung der Kriegsnotlage zu verschlechtern, müsse entgegengearbeitet werden. Anertennen müsse man ja, daß die Regierung schon soziale Maßnahmen in dieser Hinsicht unternommen hat, nötig seien aber gesetzliche Garantien, und zwar durch die Volksvertretung. Mit einem herzlich- warmen Hinweis auf unsere Brüder im Felde und einem hoffnungsfreudigen Ausblid schloß Redner seinen inhaltsvollen Vortrag, der mit großem Interesse und Beifall aufgenommen wurde.
In der Diskussion wünschte ein Redner, daß die Behörden gegen die Ueberstunden in jenen Betrieben eintreten möchten, für die genügend Arbeitslose vorhanden wären.
Ein anderes Bild als in Friedenszeiten umfängt uns beim Betreten von Frankes Feftfälen.
" So wie bisher geht es jedenfalls nicht mehr länger weiter. Der 15 bis 30- Minutenverkehr ist jetzt die Regel, und in den Stunden der lebhafteren Verkehrsanspannung eine über alles Maß hinausgehende Ueberfüllung der Wagen der Normalzustand...
Die Verkehrspausen werden immer größer, und die Neberfüllung der Wagen immer unerträglicher. Man kann es täglich beobachten, daß vierzehn und sechzehn Personen auf dem Hinter- und zehn bis zwölf Personen auf dem Vorderperron stehen und obendrein die Gänge der Wagen vollgestopft sind wie Seringstonnen. Anhänger gibt es zumeist nicht. Wer nicht mittommt, mag weitere zwanzig Minuten warten. Sind das Br hältnisse, die einer Weltstadt würdig sind? Man hat versucht, auf die Hoch- und Untergrundbahn hinzuweisen, wo gleichfalfa eine Zugeinschränkung stattgefunden habe und die Ueberfüllung der Wagen noch größer sei. Dieser Vergleich hinkt! Die Hoch= und Untergrundbahn hat zunächst einmal Bahnhöfe, die den Wartenden vor Kälte und Regen schüßen, während er bei der Straßenbahn den Unbilden der Witterung schonungslos preisgegeben ist. Dann aber fährt das Konkurrenzinstitut schneller, und seine Wagen sind unvergleichlich besser, breiter, bequemer, angenehmer. Schon daß das unaufhörliche Hin- und Herlaufen: des knipsenden Schaffners fortfällt, ist an und für sich ein Labsal. Und nun beobachte man, wie jetzt bei den überfüllten Straßen= bahnwagen von den hinaus- und hereindrängenden Fahrgästen und dem Schaffner, der sich an dieser Menschenmauer unablässig vorbeiwinden muß, die Damen den unangenehmsten Belästi= gungen ausgesetzt sind! Sollen dafür die Erklärungen" der Direktion eine Entschädigung sein? Schnellste und durchgreifende Bermehrung des Fahrpersonals an Anwärtern fann es wahr lich nicht fehlen! und vermehrte Einstellung von Wagen nichts anderes kann hier helfen. Der gegenwärtige Zustand ist ein trostloses, völliges Versagen der Verkehrstechnik der Straßenbahn, deren ganzes Kunststück das„ Gruppensystem" ist. Hätten wir in Berlin eine parlamentarische städtische Vertretung mit Sinn und Augen für dasjenige, was Herz und Nieren der Bürgerschaft bewegt, längst hätte sie mit einem Donnerwetter in diese Zustände hineinfahren müssen. Unser vortrefflicher Oberbürgermeister versteht bei allen möglichen Gelegenheiten herrliche Reden zu halten und Kluge, geistvolle Worte zu sagen. Wanre wird er sich in dieser Frage zum Wortführer der Bürgerschaft machen? Fährt er nie Straßenbahn? Und wo ist der Leiter der Verkehrsabteilung unseres Polizeipräsidiums? Dringt der laute Unwille der Berliner Bevölkerung nicht bis über die geweihte Schwelle seines Amtszimmers? Wir sind begierig, was nun geschehen wird."
-
-
Im ersten Kreise wünschte vor Eintritt in die Tagesordnung ein Genosse, daß neben dem Vortrag eine Diskussion, wenigstens aber ein Bunft ,, Verschiedenes" auf die Tagesordnung gejezt werden möge. Mit Rücksicht auf Organisationsbeschlüsse fonnte das Verlangen des Genossen nicht berücksichtigt werden. Genosse Wolfgang Seine führte dann in seinem Vortrag über soziale Aufgaben während der Kriegszeit aus, daß es Aufgabe des Voltes, derer, die zurüdgeblieben, sei, innere Feinde niederzuwerfen, nämlich Hunger, Krankheit, Mutlosigkeit und Uneinigkeit. Der spätere Friede müsse einen Stamm gejunder Menschen und gesunde Verhältnisse vorfinden. Unter diesem Gesichtspunkt seien die sozialen Maßnahmen während des Krieges zu betrachten. Redner erörterte dann eingehend die für Was hier von der Straßenbahn gesagt wird, gilt in gleicher die Kriegszeit getroffenen und noch au treffenden gesetzlichen und praftischen sozialen und wirtschaftlichen Maß Noch ist es nicht 9 Uhr, aber schon ist der letzte Sipplah in dem verhältnisse durchaus nicht besser sind als auf der Straßenbahn. 49 Weise auch für die Hoch- und Untergrundbahn, auf der die Verkehrsnahmen auf den verschiedensten Gebieten, namentlich auf 800 Personen fassenden Raume besetzt und trotzdem herrscht eine verhältnisse durchaus nicht besser sind als auf der Straßenbahn. den Gebieten der Nahrungsmittelfürsorge und der Be ernste Ruhe; nur im Flüstertone magt man sich zu unterhalten. Abhilfe kann, wie wir früher wiederholt dargelegt haben, durch das schaffung von verdienstbringender Arbeit. Unter anderem schloß Große Lücken hat der Krieg im arbeiterreichen orden in den Verkehrsdezernat im Polizeipräsidium geschaffen werden, indem die er sich der im„ Correspondenzblatt der Gewerkschaften" gemachten Reihen der Parteigenossen geriffen, aber desto fester scheinen sich Verkehrsgesellschaften zur Einhaltung des Fahrplanes angehalten Anregung an, daß eine Milliarde Mark für Arbeitsbeschaffung be- die zurückgebliebenen zusammengeschlossen zu haben, denn noch werden, wobei die verschiedenen Wünsche berücksichtigt werden willigt werden möge. Er betonte ferner die Bedeutung der Für immer kommen neue Versammlungsbesucher, und müssen mit fönnten. Das würde im Interesse des fahrenden Publikums liegen forge für die Arbeitslofen, wobei er hervorhob, wie wertvoll in der einem Stehplay vorlieb nehmen. Wenige Minuten nach dem feit- und auch Milderung der Arbeitslosennot schaffen. Beziehung gerade das Wirken der vorbildlichen freien Gewerk- gesezten Versammlungsbeginn fann Eduard Bernstein das schaften gewesen sei. Staat und Gemeinden würden hier, Wort zu seinem Vortrage über„ Die sozialen Aufgaben während des namentlich, wenn der Krieg lange dauere, unter Benuzung der Krieges" ergreifen. vorhandenen Organisationen noch weiter einzugreifen haben. Natürlich gelte es auch, alle unsere Organisationen, die Wahlrereine, Gewerkschaften, Konsumvereine und Bildungsinstitute über die schwere Zeit hinweg zu retten. Das sei ebenfalls eine wichtige soziale Aufgabe, daß sich das Volt bewußt bleibe, was es ben Organisationen verdante. Schließlich verwies Redner auf den Ernst der Situation in diesem Weltkriege.
Zweiter Wahlkreis.
Die Mieternot.
Dieser Krieg, fo führt er aus, bringt ganz andere volkswirt- Ungelöst ist bis heute noch die Frage, wie den Mietern in schaftliche Schäden mit sich wie z. B. der Krieg bon 1870/71. War der jetzigen schweren Zeit die Wohnungsmöglichkeit zu sichern Deutschland damals ein in erster Linie für den eigenen Bedarf ist. Wohl find Notgeseze geschaffen, auch hat der Juſtizproduzierender Agrarstaat, so ist es heute ein auf Ein- und Aus- minister eine Verfügung erlassen, welche sich auf die Räumung fuhr angewiesener Industriestaat. 22 Milliarden Mark betrug der der Wohnungen bezieht. Aber diese Bestimmungen allein lösen deutsche Außenhandel im Jahre 1913. Dieser gewaltige Berkehr die Frage nicht. Die Mieter können vielfach infolge ihrer mit andern Ländern und Nationen ist abgeschnitten. Aber nicht allein der Außenhandel ist lahmgelegt, auch die Konsumfähigkeit Notlage nicht zahlen, wohnen müssen sie aber. Die Hausim eignen Lande ist auf ein Mindestmaß zurüdgegangen; Tausende befizer müssen aber auch ihren Verpflichtungen nachkommen Die Mitgliederversammlung des zweiten Streifes im Hofstehen unter Waffen, andere Tausende können taum das Leben und fönnen auf die Mietseinnahmen nicht verzichten. Es jäger- Palast" war gut besucht. Der Referent Reichstagsabgeord fristen. Die Folge ist Arbeitslosigkeit in den Reihen der arbeitenden geht aber auch nicht an, Mietbeträge aufsummen zu lassen neter Genosse Richard Fischer nahm in 1½stündiger Rede Klassen, Glend in den Reihen der fleinen Eristenzen bis zum und später den zahlungsunfähigen Mietern das bißchen HausStellung zu der burch ben Krieg geschaffenen Lage. Eingehend be- Mittelstand. Hier find unendlich große soziale Aufgaben von Reich, rat fortzunehmen oder einzubehalten. Die Gemeinden sind gründete er die Bewilligung der Kriegskredite seitens der sozial- Staat, Gemeinde und auch von den freien wirtschaftlichen Organi- aber verpflichtet, für Wohnungsmöglichkeit zu sorgen; das demokratischen Reichstagsfraktion. Nach Lage der Dinge war es fationen zu lösen und sind zum Teil gelöst. Einen nicht unbeträchtdie Pflicht der Partei, die Mittel zum Kriege zu bewilligen. Wir lichen Anteil an diesem Hilfswert haben unsere Arbeiterorgani- müssen sie schon aus armenrechtlichen Gesichtspunkten tun. haben ein Intereffe daran, daß die deutschen Armeen so bald als fationen, in erster Linie unsere Gewerkschaften. Aber vieles ist Bei der jetzigen infolge des Kriegszustandes eingetretenen möglich fiegen. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, dahin zu wirken, noch zu tun. muß noch getan werden. Mit einem träftigen Appell, Mieternot fann aber die Gemeinde diese Verpflichtungen allein daß bei Beendigung des Krieges ein Frieden zustande kommt, den Organisationen, die jest, in ihrer Nüßlichkeit und Notwendig auf die Dauer nicht erfüllen. Hier müssen Staat und Reich der unseren Forderungen entspricht. Dann wird auch die Frage feit von den weitesten Streifen unseres Voltes anerkannt, so großes helfen. Diesen Weg zeigt auch der Antrag der sozialdemoder internationalen Beziehungen der Sozialdemokratie eine leisten. in diesen schweren Zeiten die Treue zu wahren und auch fratischen Fraktion der Berliner StadtverordnetenversammKlärung finden. Der in einzelnen Teilen nicht ohne Widerspruch später weiter zu arbeiten, schloß Bernstein seine Ausführungen. Lung, der dieser bekanntlich vorliegt. Inzwischen sind solche Von einer Diskussion wurde Abstand genommen und mit wenigen, Verhandlungen eingeleitet. Bei den Reichs- sowohl wie bei aufgenommene Vortrag fand reichen Beifall. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung Vereinsangelegen- martigen Worten schloß der Leiter die Versammlung. den Staatsbehörden finden zurzeit Beratungen in dieser Anheiten" teilte der Vorsitzende Genosse Schröder mit, daß der gelegenheit statt. Aus diesem Grunde wird der sozialdemoVorstand geplant habe, noch eine Mitgliederversammlung im Weften abzuhalten. Auch eine öffentliche Versammlung soll demnächst hatten sich die in der Schönhauser Vorstadt twohnenden Bartei- kratische Antrag auch an diesem Donnerstag nicht verhandelt stattfinden. Die bisher gesperrten Stammerfäle" stehen jetzt der genoffen am Dienstag sehr zahlreich versammelt. Der Referent werden. Hoffen wir, daß eine baldige Lösung dieser Frage Bartei zur Verfügung. Das wiederholte Verbot des Borwärts" Dr. Breitscheid legte zunächst bar, daß es in letter Linie gefunden wird, die alle Teile befriedigt. burch das Oberkommando erlegt den Parteigenossen die Pflicht auf, wirtschaftliche, in der kapitalistischen Entwickelung begründete UrBerlins Kriegsetat. mit erneutem Eifer für den Vorwärts" zu werben. Auch Genosse sachen sind, auf die der furchtbare Krieg zurückzuführen ist, und Fischer fordert eifrige Agitation für den Vorwärts". Genosse daß es deshalb ganz verfehlt ist, nach Einzelpersonen zu suchen, Die Ausstellung des Etats der Stadt Berlin für das Schwan wünscht eine Diskussion über den Vortrag, da teilweise deren Bosheit und Tücke die Völker gegeneinander gehetzt haben kommende Jahr wird sich unter anderen Voraussetzungen und Widerspruch gegen die Ausführungen Fischers bemerkbar war. foll. Zu den sozialen Aufgaben im Kriege übergehend, führte der Auch Genosse Schrade schließt sich dem an. Fischer wider Redner aus, daß es die selbstverständliche Pflicht des Staates und demgemäß voraussichtlich auch in anderen Formen vollziehen spricht. Da nicht jeder in der Lage ist, seine Worte so zu fassen, der Gemeinden fei, ausreichende Fürsorge zu treffen nicht nur als fonft. Denn es stehen diesmal im Vordergrund die beInsdaß jede Migdeutung ausgeschlossen ist, müñe von einer Diskussion für die Familien der Heeresangehörigen, sondern auch für die nicht sonderen Aufwendungen der Kriegsfürsorge. Abstand genommen werden. Genoffin 3 i et fordert ebenfalls zur am Kriege beteiligten, die infolge des Krieges in Not geraten besondere die Unterstützung der Angehörigen von KriegsBesonders die Frauen find. Die Privatwohltätigkeit werbe, je länger der Krieg dauert, teilnehmern, welche den Vorschuß für das Reich und die Agitation für den Vorwärts" auf. fönnten in ber jezigen Zeit viel tun, um die Organisationen zu um so mehr versagen. Deshalb sei die Erweiterung der öffent- Mietsunterstützungen eingeschlossen- einen Jahresbedarf von ſtärken. Jerner wünscht Genoffin Zieh in der nächsten Zeit eine lichen Fürsorge: Schaffung von Arbeitsgelegenheit, und wo dieje mehr als 30 Millionen Marf ergibt. Es treten hinzu öffentliche Frauenversammlung in den uns jetzt zur Verfügung fehlt, ausreichende Unterstübung, eine dringende Notwendigkeit. stehenden Kammerfälen". Schröder schließt die Versammlung Wenn jetzt die Gemeinden Arbeitslosenunterstüßung gewähren und die Arbeitslosenunterſtügung, die Unterstützung für städtische mit der Mahnung an die Genossen, in dieser schweren Zeit be- die Militärbehörden Höchstpreise für Lebensmittel festießen, so seien Arbeiter, die Steigerung der Ausgaben in der Armendas Maßnahmen, von denen wir nur wünschen können, daß fie verwaltung, die Ausgaben für die Versorgung mit Nahrungs. sonders zusammenzuhalten.
"
In
Buhlmanns Saal