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Rußland und Persien.

in der bevorstehenden Kriegstagung beschäftigen soll, so fann 1. bon einer Milliarde für Arbeitsgelegenheit bollends feine Rede sein. Denn es ist bereits bekannt, daß diese Kreditvorlage lediglich die für die Kriegsentschädigung Ost- und Westpreußens bereitzustellenden staatlichen Mittel, und zwar in Höhe von mehreren hundert Millionen Mark, anfordert. Aber auch die weitere Meldung, daß aus den neu zu eröffnenden Krediten den Kommunalverbänden Unterstübungen ge= währt werden sollen, gibt zu begründeten Zweifeln Anlaß. Soweit bisher bekannt, werden, wenn überhaupt, solche Unter­stüßungen nur an ostpreußische Kommunalver= bände gewährt werden, die infolge der Invasion in ihrer Haushaltführung mit wesentlichen Schwierigkeiten zu rechnen haben."

Die durch den Krieg herbeigeführte Schwächung Rußlands  in seinen asiatischen Ditupationsgebieten und in lezter Zeit auch die Verschärfung der russisch  - türkischen Beziehungen haben es mit sich gebracht, daß die persische Frage wieder aktuell geworden ist. Regierung und Volk verlangen in Persien  , daß die verhaßten russischen Truppen aus den nörd­lichen Provinzen Aserbeidshan, Gilan   und Chorassan entfernt werden sollen. Seit über fünf Jahren bilden diese Truppen, die die russische   Regierung unter Duldung der englischen Diplomatie unter allen möglichen Vorwänden immer vermehrt hat, einen Pfahl im Fleische Perfiens. Seit über fünf Jahren Wir müssen es dahingestellt sein lassen, welche Veröffent hält die russische   Regierung, gestügt auf ihren Vertrag mit lichungen den Tatsachen am nächsten kommen. Wir müssen aber be. England vom Jahre 1907, mit Hilfe ihrer Truppen jede Ent- tonen, daß die Interessen des Volkes es durchaus ver­widlung des persischen Volkes auf. Trotz der Eifersucht Eng  - langen, daß die Regierung im Verein mit dem Parlament den lands, das eifrig bestrebt war, Rußland von dem Persischen Rahmen, den die Berl. Politischen Nachrichten" ziehen, nicht Meerbusen fernzuhalten und sich noch in diesem Jahre die einhält. Es ist dringend erforderlich, daß der preußische reichen Naphthaquellen in der mittleren neutralen Zone Persiens   Staat jo bald wie möglich erhebliche Summen bereitstellt, sicherte, hat die russische   Diplomatie nicht nur die Herrschaft um so oder so ben Kampf gegen die Arbeitslosigkeit über die reichsten und am stärksten bevölkerten Gebiete Nord- mit Nachdruck aufzunehmen. persiens an sich gerissen, sie hat sich auch noch durch die Besezung des strittigen türkisch  - persischen Grenzgebietes am Urmia See eines wichtigen strategischen Aufmarschgebietes

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250 Millionen Mark für Notstandsarbeiten

durch das Reich?

die Staatsregierung herangetreten, um zu erreichen, daß Kars  toffeln von der Landwirtschaft auch ohne bestehende Höchstpreise abgegeben werden müssen. Wenn auch heuer die Kartoffelernte nicht so groß ist wie voriges Jahr, so kommt doch wieder in Be tracht, daß die Güte der Ware eine bedeutend bessere i ft; auch kommt jetzt die Ausfuhr nach anderen Län= dern in Fortfall. Infolgedessen darf damit gerechnet wer den, daß der Deutsche   Kartoffelgroßhändler- Verband bei seinen Bestrebungen, die Preise nach Möglichkeit niedrig zu halten, sicheren Erfolg hat. Selbst wenn die Ware in diesem Jahre etwas höher bezahlt wird wie im vorigen Jahre, so können die Preise immer noch in angemessenen Grenzen gehalten und eine ungesunde Preissteigerung vermieden werden."

Wir wollen dahingestellt sein lassen, ob nicht auch hier und da die Händler eine gewisse Schuld an den hohen Preisen tragen. In jedem Falle vermöchte die allge. von normalen Höchst meine Festsetung preisen( aber feinesfalls Motstandspreisen") mit ents fprechendem Verkaufszwang Breistreibereien bei allen Faks toren hintanzuhalten.

Der Winter steht vor der Tür. Die Preise sind hier

und dort schon geradezu für die ärmere Bevölkerung ganz

unerschwinglich. Die Kartoffel ist aber für weite Kreise das wichtigste Nahrungsmittel. Es ist dringend nötig, daß auf dem schnellsten Wege dem Preiswucher ein Ende gemacht wird! Der Prozeß Princip.

Sarajewo  , 16.

Jm

Im ents

gegen Türkisch- Armenien versichert. Berliner Tageblatt" und Braunschweigische Landeszeitung" Die jest lautgewordene Forderung der Räumung haben die Meldung gebracht, daß der Reichstag   demnächst eine Summe von 250 Berfiens wird denn auch von der russischen Regierung Hauptaujammentreten foll, um Dftober. Hochberratsprozeß. jächlich vom Standpunkte ihrer Stellung gegen die Türkei   be- millionen Mar! zu bewilligen, die zur Ausführung von weiteren Verhör gab der Angeklagte Baso Cubrilowic an, er habe von der persönlichen Beteiligung an dem Anschlag, bei dem wertet. Die über die Anschauungen der Petersburger Diplo Rotstandsarbeiten verwendet werden soll. Eine Bestätigung dieser Nachricht war bisher nicht zu erlangen. auch ihm eine bestimmte Rolle zugewiesen war, wegen der An­matie in der Regel qut unterrichtete Beitung Retich" be- Daß auch das Reich die Verpflichtung hat, neben Staat und Ge- wefenheit der Herzogin von Hohenberg, die er nicht habe töten trachtet die Forderung Persiens   als einen gegen Rußland gemeinden mit seinen Mitteln der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, wollen, abgesehen. Der Angeklagte Cojetto. Popovic, der richteten Aktionsplan, der den Türken die Möglichkeit geben ist an dieser Stelle oft genug betont worden. Es wäre also fehr Hörer einer Lehrervorbereitungsanstalt war, gibt an, von Baso soll, über Aserbeidschan in Transkautafien einzufallen, und au wünschen, daß die Nachricht von der beabsichtigten Bereit- Cubrilowic zur Teilnahme an dem Attentat aufgefordert worden zu erflärt kategorisch, daß Rußland   in dieser Frage keinen stellung von Mitteln des Reiches für diesen Zwed auf Wahrheit sein und von Jlic den Revolver erhalten zu haben. Schritt zurückweichen werde. Die russische   Regierung selbst beruhte. Nur möchte man die Summe von 250 Millionen für etwas scheidenden Augenblid habe ihm jedoch der Mut gefehlt. Auf die enthält sich vorläufig einer so schroffen Stellungnahme, aber reichlich knapp anfeheit und auch wünschen, daß die ausgeworfene Frage des Verteidigers an Cabrinovic, ob irgendeine Person un die an den russischen Gesandten in Teheran   dieser Tage er- Summe nicht für bestimmte Notstandsarbeiten festgelegt würde, mittelbar auf ihn einwirkte, damit er den Anschlag ausführe, teilten Weisungen laffen feinen Zweifel aufkommen, daß die sondern auch genügende Mittel enthielte, um solchen Beschäftigungs- erklärte dieser, er werde alles mit sich ins Grab nehmen. Der An­lofen, die bei Notstandsarbeiten nicht verwandt werden können, eine geklagte Weljko Cuprilomic gibt eine ausführliche Schildes russische   Regierung ihre Stellung in Persien   mit allen ihr entsprechende Arbeitslosenunterstützung auszahlen zu rung seiner Beziehungen zu den übrigen Verschwörern, aus der zu Gebote stehenden Mitteln verteidigen wird. Der Retsch" tönnen. aufolge bat am 6. September unter dem Vorsiz des Ministers des Aeußern Siaionow eine Konferenz über die persischen Angelegenheiten stattgefunden, an der Die ursprünglich auf den 23. Ottober anberaumte Plenar die Ministergehilfen Neratow und Arzymowitch, figung des Herrenhauses ist nunmehr auf Donnerstag, der Chef der mittelasiatischen Abteilung. Alemm und den 22. Oftober, nachmittags 3 Uhr, verlegt. Fürst& Trubekkoi teilnahmen. Es wurde auf der

Herrenhaustagung.

hervorgeht, daß er als Kommissar der Belgrader   Narodna Obrana in Bosnien   tätig und um die Gründung von Sokol und Antialkoholvereinen in Bosnien   und der Herzegowina eifrig bemüht war, Vereinen, die sämtlich den gleichen hochverräterischen Zielen dienten, wie die Narodna Obrana. Die Teilnahme der Belgrader  amtlichen Kreise an der revolutionären Propaganda in Bosnien  steht nach den genauen Angaben des Angeklagten unwiderleglich fest,

ebenso die Herkunft der Bomben und Waffen aus serbischer Quelle

Die Lage in Meriko.

Der die Brüder

Konferenz festgestellt, daß die Anwesenheit der russischen Beurlaubung der eingezogenen Reichstagsabgeordneten. Truppen in Nordperfien nach wie vor unbedingt not- Das Reichsamt des Innern hat den Präsidenten des Reichstags Das Bukarefter Attentat. wendig sei, um der Anarchie" im Lande zu steuern und ersucht, ein Verzeichnis der zum Heeresdienst einberufenen Reichstags­Bukarest, 16. Oftober.( W. T. B.) die Intereffen der Ausländer zu schüßen. Der Einwand der abgeordneten einzureichen. Die in Frage kommenden Abgeordneten bersischen Regierung, daß die russischen Truppen entfernt follen von ihren Truppenteilen beurlanbt werden, um an den Ver- Burton behandelnde Chirurg Toma Jonescu erklärt, daß werden müßten, damit Persien   seine Neutralität aufrecht- handlungen des Reichstags, der bis zum 24. November vertagt ist, beide zurzeit außer Lebensgefahr sind. erhalten fönne, wurde als nicht stich haltig erklärt, weil teilnehmen zu können. Rußland vorläufig noch keinen Krieg gegen die Türkei   führe Liebknecht und der Blut- Zar". und es deshalb verfrüht sei, von einer Neutralität Persiens  New York  , 16. September.  ( Gig. Ber.) Gestern verfügte der Das gegen den Genossen Dr. Liebknecht eingeleitete Disziplinar­au sprechen. Diese Beschlüsse der Konferenz wurden dem berfahren schwebt noch immer. Genosse Liebknecht   sollte bekanntlich Präfident Wilson, daß die merikanische Hafenstadt Veracruz   von russischen Gesandten in Teheran   J. Rorostoweb umber- ben ruffischen Herrscher durch den Ausdrud Blut- Zar" beleidigt den amerikanischen   Offupationstruppen geräumt wird. Es werden züglich telegraphisch übermittelt. Bugleich wurde ihm die haben. Gegen den ihm von der Berliner   Anwaltkammer erteilten wohl noch drei bis vier Wochen vergehen, ehe die erforderlichen Weisung erteilt, die perfische Regierung in einer Form, die Verweis hatte Liebknecht beim Ehrengerichtshof der deutschen   Rechts- Transportschiffe in Veracruz   eintreffen und die Räumung durch­er für zwedmäßig erachte, in Kenntnis zu setzen, daß die anwälte in Leipzig   Berufung eingelegt. Das Abgeordnetenhaus geführt wird. Der Entschluß der Washingtoner Regierung müßte russische   Regierung beschlossen habe, ihre Truppen auf beschloß im Juni in einer viel kritisierten Verhandlung der Sache im Hinblick auf deren frühere Erklärungen überraschen, wenn er ibren jezigen Standorten in Periien zu befreien Lauf zu lassen. Ueber den Fortgang der Angelegenheit wird nicht im Busammenhang mit den europäischen   Ereignissen selbst­Iaffen. jest gemeldet: Dr. Liebknecht sollte sich Anfang August d. J. in Leipzig   ver- verständlich wäre. antworten, die Verhandlung wurde jedoch in letter Stunde ber- In Meriko selbst dauern die Wirren fort. Nach dem Einzug tagt, obwohl, dem Vernehmen nach, Dr. Liebknecht keinen Antrag Carranzas in die Stadt Meriko wurden zwar die Truppen gestellt hatte. Durch die Presse ging die Nachricht, das Verfahren Huertas abgelöhnt und aufgelöst, aber sie gingen nur teilweise ause fei aus Anlaß des Kriegsausbruches eingestellt. Dr. Liebknecht hat einander. Zum großen Teil scharten sie sich um die Fahne des davon, da er zur Zeit verreist war, erst durch die Zeitungen Kenntnis Generals Aguilar, der gemeinsam mit Almagan und Argu­erhalten. Er hat deshalb in Leipzig   angefragt, ob die Zeitungs- medo in den Staaten Jalapa und Dacaca eine Revolution gegen nachricht sich bewahrheite, im übrigen bemerkt, daß er keine Gnade, sondern nur techt beanspruche. Er habe in Magdeburg   aus die Stonstitutionalisten inszenierte, seine provisorische Regierungs­voller Ueberzeugung die inkriminierte Rede gehalten, und stehe tätigkeit" in Tehuacan mit der Erhebung einer Kriegskontribution noch heute auf demselben Standpunkt, er enthalte fich aber jetzt von 50 000 Pesos( 100 000 M.) begann und seitdem in gleicher jeber Aeußerung gegen den ruistichen Baren in einer Beit, in der Weise fortsette. Der Löwenanteil der Kontribution mußte von es gewissermaßen als patriotische Tugend gelte, den Baren zu Ausländern aufgebracht werden, deren Freigebigkeit" eventuell schmähen. Der Leipziger Gerichtshof beraumte aus diesem Anlaß mit Sengen, Brennen und Morden aufgefrischt wird. Auf dem die Verhandlung zum 8. Oftober an. Da aber an diesem Tage Jithmus von Tehuantepec sammelt Rodriguez, der unter Liebknecht verreist war, so wurde auf seinen Antrag die Berhand Suerta als General diente, immer neue Anhänger um sich. Süd­Tung nochmals bertagt; fie findet nunmehr Anfang lich von der Hauptstadt Merito steht nach wie vor an der Spize Man darf dieser Entscheidung des Ehrengerichtshofes wohl mit einiger tausend Mann Emiliano Zapata  , der das Handwarf des Banditen mit großer Virtuofität und wenig Bedenken unter der Maste des Revolutionärs betreibt. Francisco Villa  , der in dem Aufstande gegen Huerta erst den Sieg an die Fahnen Carranzas

Englisches Kommando über die russische

Schwarze- Meer- Flotte.

Konstantinopel  , 16. Ottober.( W. T. B.) Taswir- i- Effiar bestätigt, daß der frühere Kommandant der türkischen Flotte, Admiral impus, in der russischen Schwarze- Meer­Flotte Dienst genommen hat. Die Nachricht macht in türkischen Streisen einen üblen Eindruck und trägt dazu bei, die lebhafte Berstimmung gegen England zu verschärfen.

Kriegsbekanntmachungen.

Merkblatt für Feldpostsendungen.

November statt.

Gegen den Kartoffelwucher!

Ein Merkblatt für Feldpostsendungen hat das Reichspostamt borbereitet. Es wird in den nächsten Tagen erscheinen. Das Blatt einiger Spannung entgegensehen. wird bei den Bostanstalten und Posthilfsstellen ausgehängt. Es wird auch unentgeltlich abgegeben. Ferner sollen die Gemeinde­borsteher der Orte ohne Postanstalt ein oder mehrere Stüde   er Die fast in allen Gegenden bemerkbare, oft ganz un- feffelte, lauert auf eine günstige Gelegenheit, Carranza zu stürzen halten, auch geeignete größere Körperschaften usw. Das Blatt hat erhörte Steigerung per Rartoffelpreie lott und sich zum Präsidenten von Merito auszurufen. Kurz: von ben Zwed, das Publikum über die wichtigsten Fragen des Feldpost überall den größten Unwillen aus. Sogar bie, Röln, ber Ordnung, zu deren Wiederherstellung die Vereinigten Staaten berlehrs zu unterrichten. Es kann so dazu beitragen, die vielen Beitung" hat fich veranlaßt geſehen, eine Buſchrift aufzu- das mexikanische Abenteuer unternahmen, ist Mexiko   heute weiter Merkblatt gibt Auskunft über die Portosäge, die vorschriftsmäßige heißt es darin: Mängel in der Adreffierung und Berpackung einzuschränken. Das nehmen, die sehr fräftige Zone anschlägt. Unter anderem entfernt, als es im April dieses Jahres bei der Offupation von Aufschrift und Beschaffenheit der Sendungen, die Bordrucke, die Be stellungen von Zeitungen, die Sendungen an Angehörige der

Marine usw.

-Feldpostbriefe mit Flüssigkeiten werden jetzt be­

fördert, wenn sich die Flüssigkeit in einem starken, sicher berichlossenen| Behälter befindet und dieser in einen durchlochten Holzblock oder in eine Hülle aus starker Bappe fest verpadt ist. Dabei müssen sämt liche Zwischenräume mit Baumwolle, Sägeipänen oder einem schwammigen Stoffe angefüllt sein. Ein portofreier Feldpostverkehr atischen Deutschland   und der Schweiz   ist eingerichtet worden. Er erstreckt sich auf Feldpostkarten und Feldpostbriefe bis 50 Gramm, die von Angehörigen des Heeres an ihre in der Schweiz   wohnenden Familienmitglieder gerichtet werden und umgekehrt. Zulässig find aber nur offene Sendungen. Feldpostbriefe nach Desterreich- Ungarn  | private Sendungen bekanntlich nicht gilt.

Politische Uebersicht.

Eine Milliarde für Arbeitsgelegenheit? Unter allem Vorbehalt gaben wir gestern eine Mitteilung der Boss. 3tg." über preußische Regierungsforderungen in Höhe von mehr als einer Milliarde wieder, die dem Landtag vorgelegt wer| den sollen. Dazu schreiben jeßt die Berliner   Pol. Nachrichten":

Wenn man berücksichtigt, daß im Etat des laufenden Rech nungsjahres die gesamten Baraufwendungen für Eisenbahn­bahnzwede im Extraordinarium 178,8 Millionen Mart und in der Anleihe 350 Millionen Mark, zusammen rund 530 Millionen, bie einmaligen und außerordentlichen Ausgaben bei allen ande ren Verwaltungen 124,6 Millionen betragen, so ist ohne weiteres ersichtlich, daß auch im neuen Etat, ber sich im Rahmen des geltenden halten dürfte, die Kredite, die für die Beschaffung von Arbeitsgelegenheit in Beracht tommen, hinter einer Mil­liarde sehr erheblich zurüd bleiben werben. Ift aber in der Meldung der" Bossischen Zeitung", wie es fast den Anschein hat, die Kreditvorlage gemeint, die den Landtag

Veracruz   durch das amerikanische   Landungskorps war. Ueberhaupt

" In dieser schweren Kriegszeit, in der zahlreiche Familien läßt sich keine dauernde Ordnung ohne die Beseitigung der Ur bon der Kriegsunterstüßung leben müssen, wird die Lebens- sachen der fortgesetzten Revolutionen, d. h. in erster Linie ohne die haltung durch solche Preistreiberei eines wichtigen Nahrungs. Aufteilung der Latifundien unter die eigentlichen Be­mittels noch erschwert. Vom nationalen Standpunkt ist das bauer des Landes und sodann ohne den Widerruf der wertvollen, n eine Verhalten solcher Landleute sehr zu bedauern und der Ruf nach von Ausländern erschlichenen Konzessionen, herstellen. Festsetzung von Höchstpreisen für Kartoffeln erschallt immer Lösung der Agrarfrage denkt Carranza nicht einmal. lauter; er ist durchaus berechtigt und die Behörde sollte mit Frankfurt   a. M., 16. Oktober. Die" Frankfurter Zeitung  " dieser Maßnahme nicht zögern, Sollte aber die Festsetzung von Höchstpreisen für Kartoffeln unangebracht sein, weil dadurch meldet aus New York   vom 15. d. M.: Carranza berzichtet nur für die minderwertigen Sorten ein Höchstpreis festgefekt auf die Präsidentschaft von Mexiko   und schlägt vor, den General würde, so müßte die Enteignung der Kartoffel- Villa Real zum Präsidenten zu ernennen, der unter: mengen zu angebrachtem Preise und der Ver- Carranza Gouverneur von Nuevo Leon   war. Diefer dürfte dema Tauf durch den Staat stattfinden." nach provisorischer Präsident werden.

Die Kartoffelgroßhändler bestätigen in einer

Buſchrift an die Preise, daß die hohen Preise größtenteils auf eine künstliche Zurückhaltung der geernte ten Knollen durch die Landwirte zurückzuführen find:

" Die augenblidliche Marktlage fennzeichnet sich durch ein außerordentliches Mißverhältnis zwischen Angebot und Nach frage. Die Landwirte halten nämlich in der Er­wartung fommender höchstpreise mit dem Ver­tauf von Kartoffeln aurüd, weil sie wissen, daß auf diese Weise mehr für die Ware zu lösen ist. Dadurch wird natürlich dem Markt das Angebot entzogen, und es erfolgt ein Anziehen der Preise, welches den Anschein der Teuerung erwedt, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden ist. Es ist alljährlich Brauch, daß im September der Bedarf für den Winter eingebedt wirb, ein Bestreben, das in diesem Jahre besonders start hervor tritt, indem viele Verbraucher in der jezigen Zeit glauben, fich besonders start versorgen zu müssen. Infolge des Mangels an Angebot und der starten Nachfrage ist es dem Kartoffelgroß handel nicht möglich, Angebote zu machen, was vielfach den falschen Eindruck hervorgerufen hat, als ob im Großhandel die Absicht verfolgt werde, die Preise fünftlich hochzuhalten. Der Deutsche   Kartoffelgroßhändler- Verband hat daher an die größeren Verbraucher das Ersuchen gerichtet, Anfragen nach Startoffeln soweit wie möglich zurüdzuhalten, um so einer fünstlichen Preis fteigerung entgegenzuarbeiten. Außerdem ist der Verband an

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Letzte Nachrichten.

Ueberführung belgischer Flüchtlinge nach Irland  ? London  , 16. Oftober. Daily Chronicle" schlägt vor, England jolle ben Unterhalt für 600 000 belgische Flüchtlinge an Holland   be zahlen und sie nach Irland   bringen, wo sie sich unter der katho lischen Bevölkerung heimischer fühlen würden.

Das Schicksal der Schantung- Bahn. Berlin  , 16. Oktober.  ( W. T. B.) Nach Nachrichten, die der Schantung Eisenbahngesellschaft zugefom men sind, ist die Schantung- Bahn von den Japanern besetzt; offenbar sind vor der Besetzung eine große Anzahl Lofo­motiven- anscheinend durch Herausnahme wichtiger Teile betriebsunbrauchbar gemacht und sämtliche Bergwerks

hächte unter Waffer gefekt worden. Die Beamteir und Familien, erstere soweit sie nicht zur Fahne einberufeit sind, befinden sich in der Bahl von 106 Personen an einen neutralen Blaze in Sicherheit. Wie aus der Depesche her­vorgeht, werden die Interessen der Gesellschaft von Herrit Charles Bearwood vertreten.