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Kinderhorte im Kriege.
Sonntag, 18. Oktober 1914.
Aus Groß- Berlin. Feldpostpakete.
den im Felde stehenden Soldaten auch Batete im Gewicht Bekanntlich ist es in der Zeit vom 19. bis 26. Oftober zulässig, folgendes bekanntgegeben: bis zu 10 Pfund zuzusenden. Ueber diese Paketsendungen wird 1. Nur Patete mit Bekleidungs- und Ausrüstungsstüden warmes Unterzeug werden angenommen. Höchstgewicht 5 Kilogramm.
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Der Kriegsausbruch brachte dem Hortwesen neue Aufgaben. Die Kinder der Notleidenden und der zu den Fahnen Einberufenen sollten von der Sorge befreit, die Mütter sollten in der Zeit der Kinderhorte sind wertvolle Einrichtungen zur Ergänzung des Von diesen Grundsäßen beseelt hat auch die Arbeiterschaft Berlins seelischen Not durch die Sorge für die Kinder aufgerichtet werden. Schulunterrichts; auch noch nicht schulpflichtigen Kindern nüßt der bei Ausbruch des Krieges eine Hilfsaktion für die schuß- und Kinderhort. Kinder, die jeder Aufsicht entbehren und schuhlos den hilfsbedürftigen Kinder eingeleitet. Die Gemeinde versagte auf Gefahren der Straße preisgegeben sind, gibt es in Berlin eine diesem Gebiete fast ganz. große Zahl. Die wirtschaftliche Entwickelung hat Tausende von Kriegskinderhorte ein. An bestimmten Sammelstellen fanden sich Die Kinderschußkommission richtete Müttern aus dem Hause in die gewerbliche Tätigkeit gezwängt. Die Kinder zusammen. Opferfreudige Helferinnen, selber mit der Der Broterwerb geht allem anderen vor. Nach der amtlichen Not des Lebens kämpfend, widmeten sich den armen Kindern. Vom Berufsstatistik vom Jahre 1907 waren in Berlin unter 36 724 Ghe- Spielen allein wurden die Kinder aber nicht satt; man mußte ihnen frauen hauptberuflich tätig. Dazu kommen etwa 30 000 Heim- auch Essen geben. Der Verein der Kindervolksküchen lieferte arbeiterinnen und das Seer regelmäßig für gewisse Tagesstunden Mittagamarten und Milch, für das andere sorgte die Kinderschutz- au ständige Batetbepot- siehe unten- angeben. dem Heim entzogene Auwärterinnen, Wäscherinnen, Zeitungsaus- fommission. Die Kinder fühlten sich bald heimisch. Der Andrang trägerinnen usw. Man greift niedrig, wenn man behauptet, daß au den Sammelstellen wuchs. In letzter Zeit war die Zahl der An Grenadier X. Kinder auf 3000 in 21 Sammelstellen gewachsen. Die Jahreszeit wurde fälter, die Kinder mußten in geschlossene Räume überführt werden. Die Kosten für Saalmiete, für Beleuchtung und Heizung vermehrten die übrigen Ausgaben. Man mußte sich ernstlich fragen, ob die so segensreich wirkende Einrichtung auf die Dauer fortgeführt werden könne.
in Berlin in normalen Beiten ein Heer von annähernd 20 000 vor und schulpflichtigen Kindern ohne die genügende Aufficht und Pflege während der Arbeitszeit der Mütter ift. Wohr gibt es in Berlin Kinderhorte, welche die Aufsicht über die Kinder übernehmen, aber die Zahl dieser Horte ist eine vollkommen ungenügende.
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2. Neben der Felbabreffe des Empfängers noch das
Beispiel:
10. Kompagnie Infanterie- Regiment Nr. 24
6. Infanterie- Division III. Armeekorps
Paketdepot Brandenburg a/ abel.
Das Batetbepot braucht nicht angegeben zu werden, wenn der Empfänger feinem Infanterie- Divisions- oder Armeekorps. berbande angehört, also auch bei Angehörigen der Kavallerie- Divifionen nicht.
b) An Kanonier X a) An Unteroffizier Z
Beispiele:
in der Flieger- Abteilung Nr. 12 2. Batterie
Reitende Abteilung
1. Garde- Feldartillerie- Regiments Garde- Kavallerie- Division.
1. Bataillon
Munitionstolonne, find unzulässig. Abkürzungen wie z. B.: Fl.- A.- Fliegerabteilung, M.- R.
ge ben.
3. Der Absender ist auf der Adresse des Pakets anzu Eine Begleitabresse ist nicht erforderlich. 4. Porto 25 Pfennig.
Bei unmittelbarer Einlieferung bei dem Paketdepot ist tein Porto zu entrichten.
5. Feste Berpadung unbedingt notwendig.
Nach dem Jahresberichte des Hauptvereins Kinderhort für 1812/13 gibt es 134 Horte. Davon unterhielten Anstalten, der Haupt- wöchentlichen Zuschuß leisten würde. Diese Hoffnung ist zu Waffer Anfänglich rechnete man damit, daß der Magistrat einen berein Kinderhort 39, der Verein Mädchenhort 23, der Verein für geworden. Der Magistrat hat einmal 1000 M. und einmal 3000 m. Rindervoltstüchen und Volkskinderhorte 28, der Erziehungs- und bewilligt mit dem ausdrücklichen Hinweis, weitere Mittel nicht mehr Fürsorgeverein 4, der Zentralverein Mädchenhort 4, die evangeli- zur Verfügung stellen zu können. Freiwillige Mittel ständen nicht schen Kirchengemeinden 14, die jüdischen Gemeinden 4, Vereini- bereit und Gelder aus städtischen Kassen könnten an eine politische gung für kirchliche Fürsorge für Fluß- und Kanalschifer 2, ver- Organisation nicht gegeben werden. Ein Irrtum des Magistrats, schiedene andere Vereine 4, Fabrifbetriebe 2, 3 Horte wurden von wenn er annimmt, die Kinderschußkommission der Arbeiter sei eine c) An Landwehrmann A 2. Kompagnie Privatpersonen unterhalten, die aber auf rein geschäftlicher Basis politische Organisation. Unter diesen Umständen wurde die Fortberuhen. Wie aus dieser Zusammenstellung hervorgeht, ist das führung der Kriegskinderhorte aur Unmöglichkeit, sollten nicht Hortwesen in Berlin lediglich Wohltätigkeitsinstitution. Rechnet andere wichtige soziale Aufgaben der Arbeiterschaft- wir erinnern d) An Wehrmann B man auf einen Hort 50 Kinder das ist aber die höchste Bahl, die nur an die Arbeitslosenunterstützung der Gewerkschaften angenommen werden kann- so würde die Höchstzahl der Be- angestellt werden. So mußte man sich denn dieser Tage schweren fucher auf 6500 Rinder zu bemeffen sein. Diese Biffer zeigt die Herzens entschließen, die Kriegskinderhorte eingehen au laffen. Unzulänglichkeit unseres Hortwesens im grellsten Lichte. Die Das war schmerzlich; am schmerzlichsten für die armen Kinder, Sorge für die unbeaufsichtigten Kinder ist eine so wichtige, daß welche vielfach bitterlich weinten, nicht mehr nach den Horten gar nicht oft genug auf die Notwendigkeit der Horte hingewiesen tommen zu können. Der Entschluß war aber eine bittere Not werden kann. Wertvolle Lehren auf diesem Gebiete liefern die wendigkeit, obwohl gerade jekt Schuß und Hilfe den armen Min Ariminalftatiftit und die Statistik für die Fürsorgeerziehung, die dern doppelt nottut. Die Schuld an diesem Schritt trifft die G sich über die Verurteilung Jugendlicher und über das Milieu aus- meinde, die bisher auf diesem Gebiete tatenlos beiseie gestanden lafsen, aus denen die Kinder in Fürsorge kommen. und sich mit der Hingabe einiger tausend Mark begnügt hat. Die Arbeiterschaft Berlins aber fann stolz sein auf die von ihr geschaffenen Kriegstinderhorte, in denen kein Kind abgewiesen wurde, das den Hort aufsuchte, ganz gleich welcher Konfession und welcher politischen Ueberzeugung Eltern oder Kinder waren. Nur wirk liche Nächstenliebe war das Motiv dieser Kinderhorte. Und wenn wir auch die Tätigkeit anderer Kinderhorte keineswegs herabsetzen Die Patete find zu senden für Angehörige derjenigen Truppen wollen, so muß doch darauf hingewiesen werden, daß die Ariegs- teile, die dem Verbande des nachstehenden Armeekorps ober tinderhorte der Kinderschußkommission über seine Gönner verfügte, Referbetorps mit gleicher Nummer oder Bezeichnung die aus ihren reichlichen Mitteln Hunderttausende spenden konnten. angehören, beim Gardekorps nach Berlin , I. Armeekorps nach KönigsDie selber schwer notleidende Arbeiterschaft Berlins hat aus ihren berg i. Br., II. Armeekorps nach Stettin , III. Armeekorps nach eigenen Mitteln die Kosten gedeckt, was sicher von großer Opfer- Brandenburg( Havel ). IV. Armeekorps nach Magdeburg , V. Armeewilligkeit Beugnis ablegt. Aber die ihr zugemuteten Opfer find torps nach Glogau , I. Armeekorps nach Breslau , VII. Armeekorps zu vielseitige, als daß sie auf einem Gebiete aufgewendet werden nach Düsseldorf , VIII. Armeekorps nach Coblenz , IX. Armeekorps nach Hamburg VII, X. Armeekorps nach Hannover , XI. Armeekorps Armeekorps nach Dresden , XIII.( Segl. Württemb.) Armeekorps nach und belgische Besagungstruppen nach Staffel, XII.( 1. Königl. Sächs.) Stuttgart , XIV. Armeekorps nach Karlsruhe , XV. Armeekorps nach Straßburg i. E., XVI. Armeekorps nach Mez, XVII. Armeekorps nach Danzig , XVIII. Armeekorps nach Frankfurt a. M. und Darm stadt , XIX.( 2. Königl. Sächs.) Armeekorps nach Leipzig , XX. Armeetorps nach Elbing , XXI. Armeekorps nach Mannheim , Schlesisches Landwehrkorps nach Breslau , I. Königl. Bayer. Armeekorps nach München , IL Königl. Bayer . Armeekorps nach Würzburg , III. Stönigl. Bayer . Armeekorps nach Nürnberg .
Im Jahresbericht des Hauptvereins Kinderhort für 1911/12 fagt der Vorsitzende des Vereins, Herr Stadtschulrat Dr. Fischer,
unter anderem:
" Die Kriminalstatistik des Jahres 1910 bringt eine wenig erfreuende Ueberraschung. Die Verurteilungen der Jugendlichen sind im Jahre 1910 wesentlich gestiegen, nämlich von 49 703 auf 51 309, also um 1606 oder 3,2 v.. Recht bedauerlich ist es, daß gerade schulpflichtige Kinder in viel höherem Maße als im Vorjahre bestraft worden sind. Die Steigerung wirft insofern um so unerfreulicher, weil seit 1906 ein Rüdgang zu verzeichnen war und weil die Zahl der erwachsenen Kriminellen ganz unwesentlich gestiegen ist. Man hatte sich infolge eines fast stetigen Rüdganges feit 1906 in den Glauben eingewiegt, daß Fürsorgeerziehung und Jugendgericht diesen Einfluß ausgeübt hätten. Man schricht um so mehr empor und sucht in der zu milden Bestrafung der Bergehen die Ursache des Anwachsens der Kriminalität unter den Jugendlichen. Sicherlich ohne Grund. Die
fönnten.
Jetzt ist die Gemeinde daran, das zu tun, was schon lange eine Notwendigkeit war, nämlich die Einrichtung von Kinderhorten selber in die Hand zu nehmen und diese Aufgabe nicht allein der
Verlustlisten.
Ursachen können vielseitig sein, und es ist gewiß sehr schwierig, fie sicher festzustellen; aber ein wesentlicher Grund ist in der wirtschaftlichen Entwickelung unseres Volkes zu finden, in der Privatwohltätigkeit zu überlassen. immer vollständigeren Umwandelung des Agrarstaates in den Industriestaat, der die Familien zerstört, den Kindern die Segnungen des Hauses nimmt. In der Auflösung der Familie und in der dadurch verminderten Erziehung unserer Jugend liegt der Hauptgrund für die Notwendigkeit staatlicher Erziehung und somit auch für die wachsende Kriminalität der Jugendlichen. Da für liefert die Statistik über die Fürsorgeerziehung MinderDie Verlust liste Nr. 53 der preußischen Armee entjähriger vom Jahre 1910 den besten Beweis. Es wurden in hält Verluste folgender Truppen: diesem Jahre 8733 Minderjährige der Fürsorgeerziehung überwiesen, 725 mehr als im Vorjahre. Davon hatten 3542 3öglinge Nr. 25, 27; Inf. Reg. Nr. 28; Ref.- Jnf.- Reg. Nr. 28; Jnf.- Regi3. Garde- Reg.; Brig.- Erf.- Bat. Nr. 5; Res.- Inf.- Regimenter entweder den Vater oder die Mutter oder beide Eltern verloren, menter Nr. 30, 31; Füs.- Reg. Nr. 35; Landw.- Inf.- Reg. Nr. 36; lebten also nicht in geordneten Familienverhältnissen. Rechnet Inf.- Reg. Nr. 48; Res.- Inf.- Regimenter Nr. 48, 51; Inf.- Regiman nun die 1281 unehelich Geborenen hinzu, die höchstwahr- menter Nr. 53, 58, 74; Ref.- Jnf.- Reg. Nr. 80; Inf.- Reg. Nr. 81; scheinlich auch die Wohltat einer geordneten Erziehung im Brig.- Erf.- Bataillone Nr. 84, 86; Inf.- Reg. Nr. 87; Ref.- Inf.Wutterhause entbehren mußten, so find 50 v. H. aller Ueber- Reg. Nr. 94; Leib- Gren.- Reg. Nr. 109; Ref.- Inf.- Regimenter Nr. wiesenen ohne die genügende Erziehung und Aufsicht im Eltern- 116, 118; Inf.- Regimenter Nr. 161, 164, 165, 168, 170; 1. Landhause gewesen. Aber der Prozentsaz würde noch weit größer Sturm- Bat. Rastatt ; Regiment v. Rath( siehe Brig.- Erf.- Bat. Nr. werden, wenn die Statistik darüber Auskunft gäbe, in wieviel Familien beide Elternteile durch außerhäusliche Arbeit an der 84); Jäger- Bataillone Nr. 3, 4, 11. Erziehung ihrer Kinder behindert waren. Hus.- Reg. Nr. 6; Res.- Hus.- Reg. Nr. 6; Res.- Ulanen- RegiDiese Zahl tönnen menter Nr. 2, 5. vir nur ahnen, und doch finden wir in der Statistik einige Andeutungen dafür. Es wird auch das Vermögen der Eltern an2., 3. und 4. Garde- Feldart.- Reg.; Feldart.- Regimenter Nr. gegeben, deren Kinder in staatliche Erziehung genommen werden 3, 6; Res.- Feldart.- Reg. Nr. 7; Feldart- Reg. Nr. 10; Res.- Felbart.mußten. Die Zahl wird um so größer, ie geringer das Ein- Regimenter Nr. 10, 12; Feldart.- Regimenter Nr. 13, 20, 26, 30, tommen der Eltern ift. Also die wirtschaftliche Not, die auch die 62, 73. Mutter zwingt, das Haus zu verlassen, um zu verdienen, macht der 2. Armee; Res.- Fußart.- Regimenter Nr. 16, 20. Stab des Generals der Fußart. beim Armee- Ober- Kommando die Fürsorgezöglinge. Hier muß der Hebel angesetzt werden, wenn man eine Verminderung der Fürsorgezöglinge und der 2. Pion.- Bat. Nr. 4; Pion.- Bat. Nr. 7; 1. Pion .- Bat. Nr. 10; Kriminellen im jugendlichen Alter herbeiführen will. Es muß 2. Pion .- Bat. Nr. 10; Pion.- Reg. Nr. 24; Pion. Bat. Nr. 27; dafür gesorgt werden, daß die Mutter ihre Erziehungspflicht aus Festungs- L.- Pion.- Abt. des 14. Armeekorps, Feste Jstein. üben fann. Am wirkungsvollsten würde es ja sein, wenn die Ref.- Eisenbahn- Bautomp. Nr. 8; Eisenbahn- Bautomp. Nr. 25; Familien so unterstützt werden könnten, daß die Mutter im Fernſprech- Abt. des 1. Armeekorps; Fernsprech- Abt. Nr. 2 des Hause bleiben kann, wie das Münsterberg und Petersen vorge- 2. Armeekorps; Res.- Fernsprech- Abt. des 4. Reservekorps; Fernschlagen haben. Aber eine solche Summe wird feine Gemeinde Sprech- Abt. des 14. Armeekorps; Feldfliegertruppe.
für diesen 3wed flüssig machen; darum müssen die Institu- Ref.- San.- Komp. Nr. 9, des 9. Reservekorps. tionen, die einen Ersatz der Familienerziehung bieten, wie Brandenburgische Train- Abt. Nr. 3; 2. Train- Abt. Nr. 4 des Krippen, Kindergärten und Kinderhorte, so vermehrt werden, 4. Reservekorps; Feldlazarett Nr. 3 des 1. Armeekorps; Felddaß alle Kinder, die im Hause feine Aufsicht und Erziehung lazarett Nr. 1 des 4. Armeekorps; Res.- Feldlazarett Nr. 40 des finden, aufgenommen werden können. Dann ist zu hoffen, daß 8. Reserveforps. eine dauernde Verminderung der Zahl der Fürsorgezöglinge und Verzeichnis der in Holland zurückgehaltenen sowie der in der Kriminellen im jugendlichen Alter eintreten wird. dortigen Lazaretten Untergebrachten und Verstorbenen nebst Berichtigungen.
Verhüten ist besser als Heilen und ohne Frage auch billiger. Die Gesamtkosten der Fürsorgeerziehung beliefen sich auf 11 257 958 M. Wenn nur die Hälfte dieser Summe für Prohibitivinstitutionen verwandt würde, so könnten rund 170 000
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fich nicht mehr bei dem fämpfenden Heere befinden, so findet teine 6. Sollten Empfänger, weil verwundet, vermißt oder gefallen, Rücksendung dieser Batete statt. Sie werden zum Besten des be treffenden Truppenteils verwendet.
Verzeichnis der Militärdepots.
Notstandsarbeiten im Kreise Niederbarnim . Die nächste Kreistagssigung am Mittwoch, den 21. d. M., Genehmigung einer weiteren Anleihe zur Leistung von Fawird sich mit der Vornahme von Notstandsarbeiten und der milienunterstüßung aus Anlaß des Krieges zu beschäftigen haben. In der Vorlage wird darauf verwiesen, daß die Zahl Der Arbeitslosen immer noch sehr groß ist, und daß es dringend geboten erscheint, für die Schaffung von Arbeitsgelegenheit Sorge zu tragen, soweit dies in der Macht der Kommunalverbände steht. Der Kreis will in erster Linie Erdarbeiten ausführen lassen, weil die damit zu beschäftigenden Arbeiter besondere Fertigkeiten nicht zu befizen brauchen und deshalb einer möglichst großen Anzahl von Personen Beschäftigung geboten werden kann. Von den vorliegenden Projekten ist das nachstehend skizzierte von den Vertretern aller beteiligten Gemeinden als dringend notwendia anerkannt worden. Es handelt sich um den Bau einer durchgehenden Straße von Friedrichsfelde nach Mahlsdorf und Dahlwiß. Die Straße foll an der Grenze zwischen Lichtenberg und Friedrichsfelde an der Lückstraße, oder, falls sich durch Vereinbarungen zwischen Lichtenberg und Friedrichsfelde ein besserer Anschlußpunkt finden läßt, an diesen anschließen. Sie führt südlich des Triftweges unter Benutzung der bereits vorhandenen Wegunterführung unter der Ostbahn über Biesdorf, Kauls dorf
und Mahlsdorf zunächst bis zu dem projektierten VerSchiebebahnhof der südlichen Umgehungsbahn in Dahlwik. Damit wird in dem weiten Gebiet des Kreises zwischen der Berlin- Frankfurter Provinzialchaussee und der Rummels burg - Rüdersdorfer Kreischaussee eine neue wichtige Verbindung von Berlin nach dem Often geschaffen. Von weiteren Projekten sind zu nennen der Bau folgender Kreischausseen: 1. von Groß- Schönebeck nach Groß- Dölln, 2. von Summt nach Lehnik. 3. von Herzfelde einerseits und Kagel andererseits zur Kreischaussee Erkner - Neuhartmannsdorf, 4. von Die Verlustliste Nr. 28 der bayerischen Armee enthält Bühlsdorf nach Wandliz, 5. von Germendorf bis zur Kinder in Kinderhorten und Kindergärten untergebracht werden; Verluste des 1. Pion.- Bat. München ; der 1. Landsturm- Batterie Kreisgrenze in der Richtung auf Hohenbruch, und von der aber heute steht dem Ministerium des Innern, das diese Zahlen des 1. Armeekorps München ; der 2. Landsturm- Batterie des Kreisgrenze aus der Richtung von Hohenbruch nach Nassenmahnend hinausschickt, noch nicht die geringste Summe für die in 1. Armeekorps sowie Berichtigungen früherer Verlustlisten. Not befindlichen Heime zur Verfügung, wie uns auf unsere Bitte Heide. Auch der Bau von Kreischausseen zwischen Bernaut Die Verlustliste Nr. 33 der sächsischen Armee bringt Verum Unterstützung mitgeteilt worden ist." lufte des Brig.- Erf.- Bat. Nr. 64; des Gren.- Ref.- Reg. Nr. 100; und Blumberg , Zühlsdorf und Basdorf , Hohennenendorf, Von diesen Gesichtspunkten ausgehend haben auch wir die Ein- des Ref.- Inf.- Reg. Nr. 101, 103; des 5. Inf.- Reg. Nr. 104, Chemniz; Stolpe, Hennigsdorf , Tegel und Tegelort ist vielfach errichtung der Kinderhorte stets gefördert. Stönnen auch die sozialen des Res-- Inf.- Reg. Nr. 133; des 10. Inf.- Reg. Nr. 134 Plauen örtert worden. Welche von den geplanten Projekten zur Verhältnisse durch Kinderhorte nicht geändert werden, so kann doch i. V.; des 14. Inf.- Reg. Nr. 179 Leipzig, Wurzen ; des 15. Inf.- Ausführung gelangen, muß das Ergebnis bereits eingeleiteauf die Entwickelung der Kinder im günstigsten Sinne eingewirft Reg. Nr. 181 Chemnitz; des 16. Jnf.- Reg. Nr. 182 Freiberg und ter Verhandlungen sein. Damit möglichst bald mit den Arwerden. Gründlich kann das aber nur geschehen, wenn die Hort- Baradenlager Königsbrück ; des Res.- Jäger- Bat. Nr. 12; der Ers.- beiten begonnen werden kann, soll dem Kreisausschuß Ergelegenheit viel umfänglicher ist als heute. Die teils mit städti- Abt. des Jäger- Bat. Nr. 13; des Rej.- Feldart.- Reg. Nr. 23; der mächtigung erteilt werden, die Reihenfolge zu bestimmen. scher Unterſtügung arbeitenden Horte können das Bedürfnis auch Feldart.- Regimenter Nr. 32 und 68 Riesa ; des Mörser- Reg. Vorläufig wird die Genehmigung zur Aufnahme einer Annicht entfernt befriedigen; auch die konfessionellen Horte können Nr. 12; des Fußart.- Reg. Nr. 19 sowie der Pion .- Bataillone Nr. das nicht. Hier müssen Gemeinde und Staat in das Portemonnaie Die Verlustliste Nr. 37 der württembergischen Armee greifen und das Hortwesen auf eine breitere Basis stellen. Das enthält Verluste des Inf.- Reg. Nr. 120; des Füs.- Reg. Nr. 122; Geld, das für vorbeugende Zwede angelegt wird, verzinst sich des Gren.- Reg. Nr. 123 und der Landw.- Inf.- Regimenter Nr. 123, ! tausendfältig. 125 sowie Berichtigungen früherer Verlustlisten.
leihe von 1 000 000 M. beantragt.
Bei Punkt 2 handelt es sich ebenfalls um die Aufnahme einer weiteren Anleihe. Am 17. August er. hat der Kreistag einen Beschluß gefaßt, nach welchem zur Gewährung von Familienunterstüting, ferner für Zwecke des Roten Kreuzes so