Einzelbild herunterladen
 

Steuerzahler womöglich in einer tieferen Klaſſe zu wählen

als vor dem Kriege, während andere, die vielleicht während des Krieges einträgliche Geschäfte machen konnten, nach dem Ariege eine Klasse heraufkommen" und damit ein Viel­fältiges des Einflusses gewinnen?!

Die Politik Italiens  ...

Rom  , 19. Ottober.( W. T. B.) Ministerpräsident

Der Krieg und die Kolonien. Ziele und Methoden mit denen San Giulianos zu be

Der

Aus dem Kongo  .

bar, daß man den Hunderttausenden, die dort als Arbeiter I find Zeugen des Kampfes, der vor den äußersten Forts im Osten der 1 den Rock des Soldaten tragen und in ungeheuren Anstren- Festung zwischen den Entsazarmeen und der Nachhut der zurück­gungen ihren Mut und ihre Ausdauer, ihre Tapferkeit und weichenden russischen Belagerungsarmee tobt, die ungeheuer ihre Opferwilligkeit erwiesen haben, ihr längst erworbenes start verschanzt ist. Meiner Ansicht nach sprechen alle An- Salandra hat gestern das Ministerium des Aeußern über­Anrecht nicht einräumt: als Wähler gleichberechtigt mit jedem zeichen dafür, daß der Kampf einen für uns günstigen Forigang nommen. Auf die Begrüßungsworte des Unterstaatssekretärs nehmen wird. In Przemysl   herrscht eine gehobene Stimmung. Borsarelli antwortete Salandra mit einer Ansprache, in anderen am Ausbau der staatlichen Einrichtungen mit Gestern traf das erste Postauto ein, von der Bevölkerung und der der er zunächst der Trauer um den dem Vaterlande zu früh zuwirken, für die fie iegt alle Not und Mühen auf fich ge- Armee jubelnd begrüßt. An einzelnen Gegenständen ist vorläufig noch entrissenen Marchese di San Giuliano Ausdruck gab und die nommen haben. Würde nicht auch eine Beibehaltung des Mangel, doch ist die Wiederkehr normaler Zustände unmittelbar nach Persönlichkeit des Verstorbenen in ihrer Bedeutung hervor­Dreiklassenwahlsystems diejenigen, die wegen ihrer Opfer- der Eröffnung des Bahnverkehrs zu erwarten. Die sauitären Ver- hob. Ich habe, sagte Salandra weiter, feinen Plat eine Spanne Zeit eingenommen, willigkeit in der ernsten Zeit des Krieges, wegen ihrer rest- hältnisse der Bevölkerung und der Besayung sind außerordentlich zu- für eingenommen, die, wie ich hoffe, sehr kurz sein wird. Meine gegenwärtige Stellung losen Hingabe von Gut und Blut nur unter schweren Ver- friedenstellend. zielt insbesondere dahin, die Gemeinsamkeit unserer Justen den Krieg überstehen, nachher zwingen, als geringere fräftigen. Die obersten Richtlinien unserer internationalen Politik werden morgen dieselben sein, die sie gestern waren. Um bei ihnen zu verharren, ist eine unerschütterliche Festig­Der in Brazzeville erscheinende Petit Courier Colonial" feit der Gesinnung, ein flarer Blick für die wirklichen Inter­Das kann nicht Tatsache werden. Der Krieg muß die berichtet, wie wir dem Temps" entnehmen, folgende Details effen des Landes und Reife des Urteils nötig, die erforder­Das kann nicht Tatsache werden. Der Krieg muß die über die Kriegsereignisse im Kongobecken. Am 23. August lichenfalls schnelles Handeln nicht ausschließt, iſt Erfüllung des Wahlreformversprechens bringen, er muß dem grifffen einige Europäer von llesso, einer franzöfifchen Stadt Kühnheit, nicht in Worten, sondern im Handeln, ist preußischen Volke das Recht erwirken, das nach dem Kriege an der Grenze von Kamerun  , den benachbarten deutschen   Posten ein Geist nötig, der frei ist von jeder vorgefaßten von 1871 Bismarck   für den Deutschen Reichstag vorschlug. M'Biru an. Im Kampf wurden der deutsche   Verwaltungs- Meinung, von jedem Vorurteil, von jedem Gefühl, das Was sich für das Reich so gut bewährt hat, das kann chef von filemba und der Kapitän des fleinen deutschen nicht das einer ausschließlichen und unbegrenzten Hingebung Preußen nicht länger vorenthalten werden. Das Volk war Bootes Bonga" getötet; aber der Kampf ging zum an unser Vaterland, einer geheiligten Selbstfucht im Iängst reif für das gleiche Wahlrecht auch in Preußen. Vorteil der Deutschen   aus. Einige Tage nachher Dienste Italiens   ist. Selbst die Regierung mußte eine Aenderung des Dreiklassen- faperte das französische   Boot ,, Largeau" das Boot ,, Bonga". Die systems bereits vor sechs Jahren als eine der dringendsten lokale Verwaltung des belgischen Kongo   hat Maßregeln zur Verteidigung des Flusses getroffen. Der mit zwei Kanonen Aufgaben der Gegenwart bezeichnen. Jetzt müssen wir er- arinierte Dampfer Luxembourg  " befährt den Ubangi und warten, daß es keinen mehr gibt, der dem preußischen den Kongo  . Seit der Wegnahme der Bonga" und der Wolfe die Wahlreform vorenthalten wird. Mit dem Blute, Binga" durch die Franzosen bieten die" Lurembourg" und das in diesem Kriege vergossen wird, besiegelt das Volk den der Largeau" sicheren Schutz. Anspruch auf das gleiche politische Recht aller Staatsbürger, auf das es so lange harrte. Möge der Tag nun recht bald kommen, der ihm das freie Wahlrecht in Preußen beschert!

Vom österreichisch- russischen Kriegsschauplah.

11

"

Manga Bell   hingerichtet.

Die Koloniale Korrespondenz" meldet: Eine Sonderausgabe des Amtsblattes für das Schußgebiet Kamerun  " vom 18. Auguft macht der Bevölkerung von Duala von der vollzogenen Hin richtung durch folgenden Aufruf Mitteilung:

Ihr Leute von Duala,

an Euch wende ich mich und verkünde Euch: Manga Bell   ist heute durch den Strang gerichtet, weil er sich als Verräter an Kaiser und Reich erties.

Er hat im legten Augenblide bekannt, daß er getrieben worden durch die Furcht vor der Rache seiner Volksgenossen, derjenigen, die Ihr alle kennt, die aus Furcht heimlich im Hintergrunde sigen, über Gift brüten und das Volk verführen.

Mangas Blut tomme über sie, die ihn auf den Weg des Ver­brechens getrieben.

Wer nicht selbst zum Verbrecher werden will, wie Duala Manga und feine Helfer, der reiße sich los von jenen Verführern, die heim­lich im Dunkeln ſizen und Gift brauen.

Wer's ehrlich meint, der sei willkommen. Ehrlichen Helfern, freuen Untertanen wird die Regierung des Staisers stets gerecht und dankbar sein.

-

Die Haltung Südafrikas  .

London  , 18. Oktober.  ( W. T. V.) Das Reutersche Bureau meldet aus Kapstadt   vom 16. d. M.: General Herzogs Antwort auf die Aufforderung, in der Krisis die Führung zu ergreifen, ist unbefriedigend. Er tele­graphierte dem Presbyterium der holländischen Kirche in Swellendam und machte tatsächlich die Regierung der Union   für die Rebellion des Obersten Maritz verant= wortlich. Er fügte hinzu, daß er seine Dienste an­geboten habe, um den Bürgerkrieg zu verhindern. Das Anerbieten und die begleitenden Bedingungen setzten die Holländer in Erstaunen, die erwartet hatten, Herzog werde Mariz direkt als Verräter brandmarken, der die holländische Rasse entehrt habe.

Aufstand im Somaliland  ?

m

Konstantinopel  , 18. Oktober.  ( W. T. B.) Von glaubwürdiger Seite haben die Blätter erfahren, daß sich die Muselmanen des Somalilandes erhoben und die Stadt Berbera, den Hauptort der Kolonie, unter dem Oberbefehl von zwei Scheichs angegriffen haben. Sämtliche englischen Offiziere von der Garnison sind gefangen genommen und die Stadt ist von den Muselmanen besetzt worden. Berbera ist seit 1884 in englischem Befiz. 1871 war der Hafen von der ägyptischen   Regierung befett und als Freihafen erklärt worden. Die gleichen Blätter berichten, daß ein deutscher Kreuzer die im Bau befindliche Eisen­bahnlinie von Dschibuti   nach Adis Abeba, die von den Franzosen gebaut wird, bombardiert habe. Die Strede sei zerstört worden, wobei auch die Niederlassungen der französischen  Rolonie Schaden erlitten hätten

Die Deutschen  - Krawalle in London  .

Die Belagerung Przemysls. Budapest  , 18. Oktober.  ( W. T. B.) Der Kriegsberichterstatter sei der Az Est", welcher während der ganzen Dauer der Belagerung sich in Przemysl   befand und so Zeuge der heldenmütigen Ver­teidigung unserer Truppen war, berichtet hierüber: In der Nacht vom Sechsten auf den Siebenten unternahmen die Russen einen berzweifelten Sturm gegen die östlichen Forts. Zwar hatte damals der russische Rüdzug infolge des schnellen und überraschen­den Vormarsches der verbündeten Armeen bereits begonnen. Der Sturm vom 6. hatte zwei Ursachen; die eine, daß die Russen wußten, daß die österreichisch- ungarische Befreiungsarmee bereits unterhalb Przemysl   war, die zweite war der am 6. Oktober vom 3aren im ruffischen Hauptquartier erlassene Befehl, daß Przemysl   am 7. in Was Ihr beklagt, ist die Folge des Treibens jener Dunkel­der Hand der Russen sein müsse. Der Sturm richtete sich hauptsächlich schon immer am Werke gegen die drei östlichen Forts und die dazwischen liegenden männer, die wie die Regierung weiß­Infanteriestellungen. Die Granaten der Russen verursachten an waren, das Volk zu verhezzen und mit ihren Gifttränken das Bolt den Forts einigen Schaden. Dann begann bei Tagesanbruch der in Schrecken halten wollen und es für sich unterjochen. Neißt Euch los von ihnen und Ihr werdet glücklicher sein. verzweifelte Infanterie sturm. Unsere Verteidigungs­Manga selbst hat in seiner legten Stunde sein Bolf gebeten, truppen, von denen ein großer Teil sich aus unseren ausgezeichneten Landstürmern zusammenseßte, und welche selbst die mehrwöchent- daß mit seinem Tode die Treue zum Kaiser und Gehorsam gegen liche Belagerung nicht erschöpft hatte, schlugen den Sturm in be- die Regierung zurüdfehren möchte in die Herzen der Duala. wunderungswürdiger Weise zurück. Es gab ein Moment, wo auf Der Kaiserliche Gouverneur einem Forts sich bereits 270 Russen befanden. Die rechtzeitig her­Ebermaier. beigerufene Hilfe umzingelte diese und nahm 200 gefangen. Wäh­Der Lokal- Anzeiger" fügt hinzu: rend 70 den Sturm mit dem Leben bezahlten. Die Russen wurden Bei der in der Ansprache des Gouverneurs erwähnten schließlich gezwungen, so gut sie konnten, sich zurückzuziehen. Der Raum vor den Befestigungen und Infanteriestellungen war auf Hinrichtung Manga Bells   handelt es sich natürlich nicht um Reuterschen Bureau vom 15. d. M. gemeldet: Nach einem Tele der ganzen Linie mit russischen Leichen bedeckt. Der Be- eine Folge des Krieges. Die hochberräterischen Umtriebe gramm aus Beting erwiderte Großbritannien   auf den freiung Przemysls folgten neue Rämpfe auf der Linie Medyka  - dieses Dualaführers standen vielmehr, wie erinnerlich, in Zu- Proteft gegen die japanische Inbefignahme der Schantung­3- bahn, Siedlista- Deobronil- Chirow- Stary- Sambor. Ein Teil der russi- sammenhang mit der Enteignungsangelegenheit, über die ja bahn, es sei nicht im stande, den Verbündeten zu hindern, schen Truppen machte auf dieser Linie halt, um den Rückzug der die Kolonialverwaltung vor Monaten im Reichstag berichtet Japan   habe keine Wahl gehabt, da die Eisenbahn den Deutschen   ge­hörte, die sie für militärische Zwede benutzt hätten. hat. Eine Anzeige des Häuptlings Joja bei der Mission hatte zu der Entdeckung geführt, daß Manga Bell   Häuptlinge des Innern zum Aufstande gegen die deutsche Reichsgewalt zu bereden versucht hatte. Die Hinrichtung bedeutet die Sühne dieser Umtriebe.".

übrigen zu decken.

Die Kämpfe bei Przemysl  .

Wien  , 19. Oftober.( W. T. B) Der Spezialberichterstatter des Blattes ,, Morgen" meldet: Das Kriegspresse quartier be findet sich seit einer Woche in dem befreiten Przemysl  . Wir

Duala, den 8. August 1914.

Amsterdam  , 19. Oftober.( W. T. B.) Handelsblab" meldet aus London   vom 18. Dltober: Die Polizei brang gestern in ein Wiener Café in der New Orford Street und verhaftete etwa zwanzig deutsche Kellner. Die Voltsmenge zerstörte eine Anzahl Läden in der Highstreet, die Deutschen   gehörten. Erst nachdem die Polizei Verstärkungen erhalten hatte, gelang es, die Drdnung wieder herzustellen.

England und der chinesische   Protest.

London  , 19. Oktober.  ( W. Z. B.) Aus New York   wird bem

Konfiskationen in Frankreich.s

Bordeaux, 18. Oftober.( W. T. B.) Die Staatsanwaltschaft hat acht deutsche Weinhandlungen schließen lassen und das Vermögen mit Befchlag belegt.

Das Genfer Bureau für Gefangenen- Feindesland und umgekehrt die franzöſiſchen   und englischen Ge- sonst. Es ist keinerlei Gebühr für seine Tätigkeit zu entrichten,

briefe.

Der Wiener Arbeiter- Zeitung" wird geschrieben: Dicht an den grauen, gemauerten Wällen der Altstadt Genf  , auf dem Hügel über dem See, aber nach der Ebene hin, in die fich die moderne Stadt ausgedehnt hat, führt wie der Rand der neuen Welt eine Straße, an der sich Staatsgebäude erheben, und dahinter schließt sich ein prächtiger öffentlicher Garten. Die Universität steht still versonnen in dieser lauschigen Umgebung und die warme und gütige Herbisonne spielte in den Morgenstunden, in denen ich den Zauber dieser reichen Umgebung genoß, über das schlau­lustige Antlig von Karl Vogt  , dessen Büste vor der Freitreppe der Hochschule steht und dem ein Karl Marg in seiner bekannten Schrift boll heiligen Zorns und überlegenen Hohns so übel mitgespielt bat, als jener die dazu wirklich nicht gejdyidten Hände in die Ar­beiter und Flüchtlingsbewegung der fünfziger Jahre steden wollte. Unter den Staatsgebäuden an der neuen Straße liegt be­häbig und fotett zugleich ein kleines Museum: l'Athénée; nach ihm ist der Weg benannt. Aber an dem Eisengitter vor seinem Klassischen Säulenportifus find jetzt feine Besuchsstunden und Kunstschäze angezeigt, sondern ein großes Schild mit dem roten Kreuz verkündet, daß der Weltkrieg auch in dieser stillen Ede Um bic manches Leib und vielen Kummer dieser fürchterlichen Kata­wälzungen vollbracht hat. Hier arbeitet die große Zentralstelle. trephe lindern will: das Grmittelungsbureau für Kriegsgefangene, das das Internationale Komitee vom Roten Kreuz eingerichtet hat, und zwar mit Unterstützung aller friegführenden Staaten. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz ist sonst nur eine Austausch- und Sammelstelle für alle Erfahrungen und Ein­richtungen des Kriegsfanitätsmejens aller" aibilisierten" Staaten, Es fördert die Verwundetenfürsorge für den Krieg, studiert und verbreitet ihre besten Methoden und hat im letzten Calfanfrieg auch tatkräftig in die dort sehr im argen liegende Versorgung der Verwundeten durch eine eigene Expedition von Aerzten, Pflege­rinnen und Apparaten eingegriffen. Der deutsche Verein vom Roten Kreuz, der in Frankfurt   sowohl die Lazarettpflege als aud die Kriegsunterstützung mitbearbeitet, ist dem Internationalen ein gefangener Franzose, um es mit seinen Wächtern nicht zu ver- Arbeit der freiwilligen Helfer mindern, deren selbstlose und opfers Komitee ebenfalls angeschlossen. Aber außer diesen nüßlichen und leider notwendigen Werken draußen in der blutigen Welt von jetzt versucht das Komitee noch ein anderes großes Hilfsunter­nehmen au organisieren; den Nachrichten- und Liebesdienst zwischen Den Kriegs- und den Zivilgefangenen alter am Weltfrieg beteilig ten Länder und ihren Angehörigen daheim. Es will seine Hand

Das Ermittelungsbureau besorgt alle Arbeiten durchaus um dazu bieten, die deutschen   und österreichischen Gefangenen in fangenen in Deutschland   für ihre Lieben daheim rascher ausfindig wenn natürlich auch Gaben für den guten Zwed sehr willkommen zu machen und sie mit ihnen in die erlaubte Verbindung zu sehen. sind, so auch die hohen Schichten von Briefmarken aller Länder, Die Grundlagen dazu liefern die kriegführenden Regierungen die schon einliefen und die sorgfältig fortiert und verwertet wer und die Familien der Gefangenen.. Die Regierungen schicken an den. In der Hauptsache werden nämlich die Kosten der ganzen das Bureau die amtlichen Register der Gefangenen, ob sie gesund Einrichtung aus freiwilligen Zuwendungen bestritten. An offent­oder verwundet find, und im Genfer Bureau in der schönen, feinen, lichen Zuschüssen erhält das Genfer   Komitee nur die Räume, die stillen Stadtgegend ordnen sorgende Hände in großen alphabetischen bald unzulänglich sein werden, von der Stadt Genf   gratis gestellt Registern, was der grausame Kampf an müden Menschen in die und in allen beteiligten Staaten genießen seine Korrespondenzen Gewalt des Gegners geworfen hat. Die Angehörigen der Ver- völlige Portofreiheit. Sollten die Kriegführenden da nicht jeder mißten hinwiederum schreiben möglichst genau an das Bureau aus seinen Kriegsanleihen einen hübschen Bazen abzweigen und in ( Rue de l'Athénée Nr. 3, Genf  , Schweiz  ), was sie von die stille Straße nach Genf   zur Beförderung der schönen Arbeit der Truppenzugehörigkeit und dem letzten Aufenthalt ihrer Kriegs- für die Menschlichkeit, die da nachträglich wenigstens geleistet wird, teilnehmer wissen. Mindestens sollen sie mitteilen: Namen, Vornamen schicken? Auch die Schweizer   Lundesregierung hätte wohl die und Rang des Soldaten, seine Truppengattung und die Stellung Pflicht, Kräfte und Mittel beizustellen und organisieren zu helfen. Denn was die schrecklichen Wirrnisse der bisherigen Kämpfe in ihm, seine Markennummer, Datum und Ort, wo er zuletzt ge= sehen, gefangen oder verletzt wurde, sowie genaue Adresse des Ab- schon für Jammer in den Menschenherzen aller Länder angerichtet fenders. Aus der Verbindung der beiderseitigen Angaben der haben, das sah ich auf einem Rundgang durch die Räume des Regierungen und der Angehörigen wird dann möglichst schnell der Bureaus, auf dem mich der Abteilungsvorstand, auch ein frei­Aufenthalt des gesuchten Gefangenen zu ermitteln gesucht und die williger Helfer, der Mühlhauser Kaufmann May Dollfus, mit Uebermittelung von Geld, Kleidungsstücken oder Tabak, vor allem freundlichen Erläuterungen begleitete. In dem Anmeldungs­aber von Briefen, übernommen. Auch che noch der genaue Auf- bureau Rue de l'Athénée 3 stehen sie in einem kleinen, finsteren enthalt ermittelt ist, kann schon Geld und andere Habe, jedenfalls Parterreraum um den winzigen Anmeldetisch dicht gedrängt herum, briefliche Nachricht für den Gefangenen in offenem Briefe einge die alten Eltern mit umflorten Blicken, die junge Frau mit dem auf, um sie sofort nach Ermittelung der Adresse weiterzuleiten. Es ängstlich gespannt auf die Fragen horcht, die den anderen gestellt fendet werden. Das Genfer Komitee hebt alle diese Dinge gut inde an der Hand, dessen Bater sie sucht, der jüngere Bruder, der besorgt auch die Uebersehung der Briefe in die Sprachen, die jede werden, und der schüchtern auf das Darankommen wartet. In Regierung für die Korrespondenz ihrer Gefangenen vorschreibt. den von Helfern überfüllten Nebenräumen werden Telegramme Wenn es wahr ist, daß nach Frankreich   auch deutsch   geschriebene gesichtet und registriert, Kassengeschäfte erledigt und Schreib Briefe eingelassen werden, was mir ein freiwilliger Mitarbeiter maschinen flappern. Zufällig fann ich die Erledigung eines deut­des Bureaus versicherte, so wird wahrscheinlich auch Desterreich schen Telegramms fördern helfen, das mir als Probe gezeigt wird, nicht formularmäßig verfahren und gern auch fremdsprachige weil ich als Deutscher den Irrtum aufzuklären vermag, daß Rade­Briefe durchlaffen, bie ja ohnedies am Abgangs- und Empfangs. beul- Dresden kein Familien- und Ortsname, sondern zwei Orts­ort nochmals tontrolliert werden, damit keine Entweichungsver- namen sind. Flöffen hier mehr öffentliche Mittel zu, so könnte schwörungen angezettelt werden können. Dadurch würde mancher mancher beschäftigungslose Kaufmann gegen Entschädigung, die in peinliche Aufenthalt und Umstand für die unglücklichen Beteiligten geringer Höhe bisher nur die Tippfräulein erhalten, und auch vermieden. Selbst wenn einmal der wahrscheinlich nur als deutsch  - mancher Orts- und Sprachenkundige mehr eingestellt werden. Es feindliche Erfindung in Genf   kolportierte Streich durchginge, daß würde weder das hohe Verdienst noch die überreichlich vorhandene derben, im Tert seines Briefes die deutsche   Verpflegung gelobt, bereite Singabe über jedes Lob erhaben bleibt. aber als einen vorgeblichen Bestandteil seiner Namensunterschrift den Zusah durchgeschmuggelt hätte: Jean creve de faim( Johann Unsere Gefangenenkost mag Inapp jein, plakt vor Hunger). da wir uns selbst sehr zusammennehmen müssen, aber zu ver­hungern braucht keiner!

In den ausgeleerten Räumen des zweiten Lokals, des fleinen Museums, in denen bisher Kunstwerte ihr vom Streite der Welt so entferntes Dasein träumten, stehen jegt in zwei Stodwerfen lange, einfache Arbeitstafeln, an denen über hundert Helfer bie Listenführung, die Brieföffnung und Briefordnung sowie die