Italien und Albanien . Zürich , 23. Oktober. (T.-U.) Die Turiner „Stampa" be- richtet unter dem 22. Oktober, die Besetzung von Valona werde heute(22.) erfolgen. „Secolo" und„Corriere della Sera " wenden sich neuer- dings gegen einen Eingriff Italiens in Valona , da dadurch die Gefahr bestehe, daß Italien durch Albanien von den Fragen an der Adria abgelenkt werde. Die„Jtalia" berichtet aus Berlin , dort werde angenommen, daß Italien bei der Besetzung von Valona im Einverständnis mit Oesterreich-Ungarn handele. Wegen einer Zlotiz über die italienische Laudung in Valona wurde der„Messagero" auf Grund des Verbotes über Mitteilung militärischer Nachrichten zur Rechenschaft ge- zogen. der Aufstand in Südafrika . Mailand , 23. Oktober. (T. U.) Eine Reutermeldung be- sagt, der Aufstand des Kommandanten M a r i tz sei b e- deutender als anfänglich zugegeben wurde, sei jedoch in- folge der energischen Haltung Bothas im Begriff, zu s ch e i- t e r n. Es seien bereits zahlreiche Abteilungen von Maritz abgefallen. Die deutschenverhaftungen in London . London , 21. Oktober.<W. T. B.) Die Polizei verhaftete gestern 120 Deutsche und O« st erreicher und brachte sie in das Militärlager. In B r i g h t o n forderte die Polizei die an- wesendcn Deutschen und Oesterreicher aus, die Stadt binnen einiger Tage zu verlassen. Infolge der Campagne der Jingopreffe hat eine große Anzahl bekannter Hotels alle deutschen und österreichischen Angestellten, darunter die Geichäftssührer und Stellvertreter des Hotels Carlton und Ritz entlassen. Der Londoner Korrespondent des„M a n ch e st e r Guardian" schreibt über die Ausschreitungen des Londoner Pöbels gegen Deutsche : Der Teil der Londoner Preffe, der alles tut, um das Spionenfieber anzufachen, sollte überlegen. ob derartige Roheiten das Los Tausender von englischen Gefangenen in Deutschland erleichtern würden. Wir haben SuS- sagen von Hunderten von Engländerinnen, die auS Deutschland zurückgekehrt sind, daß sie rücksichtsvoll behandelt wurden. Verschiedene Briefe aus unbedingt glaubwürdiger Quelle stellen fest, daß. wenn die Gefangenen auch während deS ersten Zornes über den Konflikt hätten mancherlei Hartes durchmachen müsien, sie jetzt human behandelt würden. Die Zertrümmerung und Plünderung von Läden, wie die Verfolgung friedlicher Deutscher sind nicht ein Zeichen der Stärke, sondern der Hysterie. Massenverhaftungen. London , 22. Oktober. (W. T B.) Wie der„Daily Tele- graph" meldet, hat das Staatssekrrtariat de« Jnu.ern eine Verordnung an die Polizei erlassen, alle Deutschen , Oeft erreiche» und Ungarn , die in militärpflichtige« Alter stehen, zu verhaften und den Militärbrhärden zu überweisen. Aus vielen Orten werde» Massenverhaftunge» gemeldet. Zrankreich und der Zriede. Wien , 23. Oktober. (88. T. 83.) Das.Neue Wiener Tageblatt" schreibt: Nachdem die französische Regierung sich ge- bunden Hab«, keinen Sonderfrieden zu schließen, yxrlange jetzt ein Artikel der.Time»", daß Frankreich , auch wenn die Deutschen bis nach Bordeaux vordrängen, die Waffen nicht nieder- legen dürfe, bis England genug Soldaten habe und den Seekrieg beginne. Ebenso habe Rußland kein« Eile, den Franzosen zu helfen. Es habe sich nach Ostgalizien ge- warfen, das eS als Beute auSersah, und jetzt spreche man davon. daß es den Krieg nach dem Muster von 1812 führen wolle. Frank- reich dürfte jetzt schon ahnen, welche Rolle eS mit seiner Gefühls- Politik neben England. Rußland und Japan spiele.- Zusammentritt des kanadischen Parlaments. Bon der holländischen Grenze, 23. Oktober. DoS kanadische Parlament wird, wie auS Toronto gemeldet wird, im November zysammenweten, um Maßregeln für die Mobilmachung von 80 000 Mann zutreffen. Die St. Petersburger Zeitung verboten. Zürich , 23. Oktober. Der russische Ministerrat hat, wie au» Petersburg gemeldet wird, da» Erscheinen der(in deutscher Sprache erscheinenden).St. Petersburger Zeitung" vom 1. Januar nächsten Jahre« ab verboten.(Frkf. Ztg.) Die Geftmgenenbehandlung. Tarmstadt, 23. Oktober.(88, T.®.) Die im Reservelazarelt de« hiesigen städtischen SaalbauS untergebrachten französischen Verwundeten wollen ihre Dankbarkeit für die gut« Be« Handlung und Pflege, die sie gefunden haben, in eigen» artiger Weise bestätigen. Sie wünschen, daß jedem deutschen Krieger, der au» dem Lazarett wieder al« geheilt in die Front entlasse» wird, ein von den Franzosen eigenhändig geschriebener und von den Lazareitdelegierten abgestempelter Schein mitgegeben werde, den er im Falle einer Gefangennahme vorzeigen solle, damit ihm in Frank- reich eine gleich gute Behandlung zuteil werde, wie den Franzosen bei uns. Der Wortlaut de» Scheine» ist folgender: Wenn der Inhaber dieser Karle verwundet oder gefangen wird. wünschen wir. daß er ebenso gut behandelt und verpflegt wird, wie wir in, städtischen Saalbau Tarmstadt». Folgt Unterschrift der Ge- fangenen. Der englijche Knanzminifter in Paris . Pari», 23. Oktober.<W. T. B.) Dem. G a u l o i»" zufolge weilt der englische Schatzkanzler Lloyd George in besonderen Geschäften feit einigen Togen in Pari», wo er länger« Be- sprechungcn mit den Ministern Briand , Sarraut und Malvy hatte, welche au« Bordeaux hier eingetroffen sind. Englische Machenschaften in Afghanistan . Konstantinopel , 21. Oktober. (W. T. B.) Nichtamtlich. Wie der„Tanin" erfährt, hätten die Engländer versucht, in Afghanistan einen Aufstand hervorzurufen zugunsten des Führers des ManghalstammeS Dfchihandad, welcher im vorigen Jahre nach einem Aufstandsversuche nach Indien ge- flohen war; Dfchihandad sei aber von seinem eigenen Stamme festgenommen und an den Emir ausgeliefert worden, der ihn habe hinrichten lassen. Kriegsbekanntmachungen. Eine Warnung vor falschem Fliegeralarm. Berlin , 23. Oktober. (W. T. 8J.) Die immer wieder auftretende Meldung, deutsche Flugzeuge seien daran zu erkennen, daß sie tm
Gegensatz zu feindlichen in geringerer Höhe fliegen, Ist nicht nur durchaus unzutreffend, sondern auch geeignet, ernsten Schaden zu stiften. Zeigt sich irgendwo ein Flieger in erheblicher Höhe, so heißt es sehr schnell:..Ein feindliches Flugzeug!" Das gibt Beunruhi- gungen in der Bevölkerung. Außerdem eilt dem Flieger dann die Nachricht voraus:„ein feindliche» Flugzeug!" Diese Nachricht kommt auch zu den Truppen, die militärisch wichtige Punkte zu sichern haben. Dort gibt es entweder auch Unruhe, und dem armen Flieger kann eine wenig freundliche Begrüßung im eigenen Vater- lande zuteil werden, oder aber die fortgesetzt falschen Alarmgerüchte schaffen das Gegenteil: eine gewisse Gleichgültigkeit, eins kaum minder gefährlich wie das andere. Es darf keinem Zweifel unter- liegen, daß lediglich die Art der Aufgabe und Witterungseinflüsse die Höhe bestimmen, in der Flugzeuge sich aufhalten. Im übrigen liegt es naturgemäß im Interesse der Landesverteidigung, mit Nachrichten über Flugzeuge und Luftschiffe peinlichst vorsichtig zu sein. Verpflegung Kriegsgefangener. Da» neue»Armeeverordnungsblatt' enthält folgende Bekannt- machung: 1. Verwundete Kriegsgefangene, die sich in Ge- fangenemransporttn befinden, erhallen die gleiche Verpflegung wie die übrigen Kriegsgefangenen. 2. Verwundete Kriegsgefangene, die sich in Trans» Porten deutscher Verwundeter befinden, werden, nachdem diese ver- sorgt sind, soweit möglich wie deutsche Verwundete, sonst wie un- verwundete Kriegsgefangene verpflegt. 3. Liebesgaben dürfen an unverwundete Kriegsgefangene unter keinen Umständen ab- gegeben werden. Es ist überhaupt verboten, daß die freiwillige Krankenpflege Kriegsgefangene verpflegt, e» fei denn, daß sie sich in Transporten deutscher Verwundeter(s. Ziff. 2) besinden, die gerade durch die freiwillige Kran ke»pflege ver- pflegt werden.__ politische Uebersicht. Das Echo der Kriegstagung. Die Ausführungen unseres Redners, des Genossen Hirsch, in der Kriegssitzung des preußischen Landtags, besonders seine Darlegungen über die Notwendigkeit einer Wahlreform, haben ein mannigfaches Echo in der bürgerlichen Presse geweckt. Das„Berliner Tageblatt" schreibt: „Wir können es... dem Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion, dem Abgeordneten Hirsch, nicht verdenken, daß er auch in diesem Zusammenhange die Wahlreformwünsche der sozialdemokratischen Partei zur Sprache brachte, und um so weniger, als er schließlich, trotz aller Bedenken im einzelnen, doch zuletzt sich der großen Notwendigkeit der Stunde beugte und die Zustimmung seiner Fraktion zu der Regierungsforderung erklärte. Aber wenn wir hoffen, daß der Krieg neben so manchen äußeren Wandlungen auch die Beseitigung des heutigen preußischen Wahlrechts unmittelbar zur Folge haben wird, so gestehen wir doch gern zu, daß der Drei- klassenlandtag in Schönheit zu sterben verstand." In der..Vossischen Zeitung" schreibt der Abgeordnete Dr. Pachni cke: ..Die Ueberzeugung, daß nach dem Kriege eine neue Zeit anbricht, in welcher sich die mnere Politik neu zu orientieren hat und ein« Reform des Wahlrechts nicht um- gange»», Urrrd.i.m mtz allgemeiner." Etwas Wie eine Zustimmung zu dem Wahlreform-Wunfch der Sozialdemokratie kann man erfreulicherweife auch aus der„Konservativen Ko r nes pon d e n z" heraus- lesen; dort heißt eS: .Da» HauS hört« die Erklärung schweigend an, und e» erhob sich au» den Reihen keiner Partei Widerspruch. al« der Redner der Sozialdemokratie die Forderung nach einer Abänderuna de» Wahlrechts in Zusammenhang brachte mit dem Werke der Fürsorge für die durch den Krieg entstandene Not." Uni so eigenartiger mutet die Meinung des«Reichs- boten" an: „Der einzige Redner aus dem Hause, der sozialdemokratische Abgeordnete Hirsch, wußte nicht durchweg den Ton innezuhalten, der den Empfindungen der Stunde entsprach. Besonders u n- angebracht war die Anspielung auf die Wahlrecht»- frag« in dieser Zeit, da für parteipolitische Sonde» wünsche dieser Art(?) rein Raum sein soll." Die„Berliner Neuesten Nachrichten" ver- fallen sogar in eine sehr weitschweifige Polemik wegen der Wahlrechtsfrage. „Weswegen e« nicht ein Ausnahmerecht zugunsten des Schutzes irgendwie Bevorzugter wie zur Abwehr von Schädlingen jeder?lrt geben soll, ist sachlich gar nicht einzusehen. Ein Klassen- Wahlrecht kann ein Schutzrecht der politischen Bildung und das allgemeine und gleiche Stimmrecht kann ein Gewalt- und Au». nahmerecht zugunitin der unorganisierten, geschichttlos.'N und m Aiome ausgelösten Masse sein. Auch da» Umgekehrie ist in kleineren. Verhaltnissrn möglich. Wo de» Volkes Zukunft am lebendigsten gesuhlt und am heißesten umsorgt wir», da muß die größte politische Verantwortlichkeit liegen. Volk ist nicht Masse, und Masse ist nicht Bolk. Jede» Wahlrecht kann gerecht und ungerecht sein; jedes hat seine Vorzüge und seine Schatten- feiten. AuS der allgemeinen Volksbegcisterung unserer Tage die Forderung deS allgemeinen gleichen Wahlrechts auch für Preußen und für 2ljährige Frauen ebenso wie für 21jährige Männer zu fordern, ist ein Fehlschluß, den nur Parteieinscitigkeit möglich macht und den die Rücksicht auf die Gefamtstimmung hätte verbieten sollen. Umgekehrt könnte man vielmehr fragen, ob nicht preußische Sonderheiten schutzbedürftig seien, nachdem gerade die preußi- schcn Grundlagen de» deutschen Staat»- und SeerwesenS in den letzten beiden Monaten sich al» so wirkunaSltark und unerläßlich erwiesen haben. Wir anderen schweigen von solchen Abwägungen und Ausmessungen. Nur die Sozialdemokratie fordert ihr NuSnahmerecht. Für uns ist daS keine Ueberrafchung..In den Kreisen der Regierenden aber wertet man das Vcnckommms hoffentlich richtig I Am allermerkwiirdigsten verhält sich die„Post". Sie gibt in ihrem Leitartikel einer Zuschrift Raum, in der un- gefähr gesagt wird: Die Tatsache, daß die Sozialdemokratie die Wahlreform fordert, verdient, daß man ihr zur S t r a f e nicht entgegenkommt: .Da» Vorgehen der sozialdemokratischen Fraktion ist geeignet. vor Jllusivrcn und daran» folgenden Fehlgriffen zu be- wahren; für jetzt genügt e«. den vorstehenden Tatbestand fest- zustellen, daraus die praktischen Schlußfolgerungen zu ziehen, bleibt späterer Zeit vorbehalten." Wir verzichten, um Jfeine Gebote der Zeit zu verletzen, auf eine Polemik gegenüber all diesen Aeußerungen. Nur möchten wir, deS besseren Verständnisses halber, noch eininal die Worte zitieren, die der Genosse Hirsch im Landtag sprach: „Scharfen Widerspruch erheben wir... dagegen, daß die Regierung sich auch in diesen Tagen nicht hat enffchließen können, die Notwendigkeit der Beseitigung des unerträglichen
Dreiklassenwahlsystems und die Notwendigkeit der Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Landtags- Wahlrechts durch Einbringung einer entsprechenden Vorlage anzuerkennen. In diesen Tagen, wodasganzedeutsche Volk ohne Unterschied des Geschlechts und der Klasse die schwer st en Opfer an Gut und Blut bringt und wo die heute politisch entrechteten ärmeren Schichten, wo insbesondere die Arbeiterklasse einen so�ungeheuren Anteil an diesen Opfern t r ä g t"._ Zentrum und„Burgfrieden". In Essen haben unsere Genossen bei der bevorstehenden Stadt- verordnetenwahl ein Mandat zu verteidigen, das sie vor 6 Jahren infolge eines Kompromisses mit den Nationalliberalen eroberten. Zwei Jahre später eroberten sie im selben Bezirk ein weiteres Mandat ohne Kompromiß, aber mit nationalliberalen Stimmen in der Stick- Wahl. 1910 kam ein liberal-ultramontanes Bündnis zustande, so daß unsere Genossen in dem Bezirk unterlagen. Dieses Bündnis wurde vor Kriegsausbruch zwischen Liberalen und Zentrum erneuert. Die Liberalen waren mit Rücksicht auf die Kriegslage geneigt, in das Abkommen die Sozialdemokratie ein- zubeziehen, um jeder Partei den bisherigen Besitzstand zu garantieren und einen Wahlkampf zu vermeide«. Diese Absicht scheiterte an dem unbedingten Widerspruch d«S Zentrums, da» auf den Kampf nicht verzichten will.
. Kriegshilfe der Angestelltenversicherung. Direktorium und Verwaltungsrat der Versicherungsanstalt haben beschlossen, zunächst 500 000 M. zur Beschaffung von Wollsachen sür das im Felde stehende Heer zu bewilligen. Die Lieferungen dürfe» nur an solche Firmen vergeben werden, die ihrem Personal vom 1. Oktober ab das v o 1 l e G e h a 1 t bezahlen. Wenn nötig, soll später eine weitere halbe Million bewilligt werden.
Sammlung für Ostpreußen . Der Deutsche Städtetag und der Reichsverband deutscher Städte, die einen Austuf zugunsten der notleidenden O st Preußen erlassen hatten, teilen jetzt das Ergebnis ihrer Sammlung mit: Aus ihren Kämmereimitteln gaben 745 Städte zu« sammen 1 3S5 394 M. Bon privater Seite wurden außerdem noch 371 345 M. gestiftet.. Der Gesamtertrag der Sammlung ergibt also rund eindreiviertelMillionrn.
Der Prozeß Princip. Sarajevo , 23. Oktober.<W. T B.) Die ganze heutige Verhandlung war ausgefüllt mit der Verlesung von Broschüren. Vereins« statuten, Polizeiakten über die Tätigkeit der SokolS und ähnlicher Bereine sowie von Personalpapieren. AuS den verlesenen Schrift- stücken gehen von neuem die bekannten Bestrebungen der Vereine hervor sowie die Tatsache, daß alle Fäden der hochverräterischen Tätigkeit der Vereine und deren Mitglieder in Belgrad zusan,me>i» liefen, wo die Leitung in den Händen militärischer und staatlicher Beamter gelegen war. Mit der Verlesung der Leumundszeugnisse und der Strafverzeichnisse der Angeklagten wurde da» Beweis- verfahren geschlossen._ Der Aufmarsch zu den schweizerische« Nationalrats- wählen. Die schweizerische Sozialdemokratie stellt zu den Er- neuerunaswcihlen zum Nationalrat 21 Kandidaten auf. Tarunter'befinden sich die 13 bisherigen Fraktionsmitglieder, deren Wiederwahl durch ein K o m p r o m i ß aller P a r> teien gesichert scheint. Die beiden Kampfkandidaten für freigewordene Sitze in den Kantonen Thurgau und Basel haben sich eigentlich nicht mit Kandidaten der offiziellen bürgerlichen Parteien zu messen, sondern mit Kandidaten der wirtfchaftspolitischen Berufsverbände unserer Gegner, die sich durch das allgemeine Kompromiß nicht gebunden fühlen.
Lette Nachrichten. Erfolge der Kaperfahrt des Kreuzers„Karlsruhe ". Amsterdam,23 . Oktober. (Privattelrgramm des„Vorwärt s".) Reuter meldet, daß der Dampfer „Crefeld " in Teneriffa angekommen sei mit der Bemannung von 1 3 im Atlantischen Ozean von dem Kreuzer„Karlsruhe" versenkten britischen Schiffe« mit einem Gesamt- gehalt von 63 333 Tonnen. Keine Hungersnot in Brüssel . Amsterdam , 23. Oktober. (P r i v a t t e l e g r a m nl des„Vorwärt S".)«Het Volk" berichtet, daß keine Rede von einer Hungersnot in Brüssel sein könne, nur eine Mehl- teuerung herrsche, weil die Deutschen viel forderten und die Mühlen zerstört seien. Das Caf6 des Volkshauses sei ge- schlössen, um Reibungen mit besuchenden Soldaten zu ver- hindern, desgleichen das Restaurant des Genter Vooruits.
Tie Kämpfe im Westen. Amsterdam . 23. Oktober. (Privattelegramm de» „Vorwärts".) Der„Telegraaf " dementiert da« Gerücht, daß die deutsche Linie bei Crelo o durchbrochen sei! Eccloo sei von den Deutschen besetzt, dir am Mittwoch Rousselacre zum zweiten Male bombardierten. DaS London er Communiaue bezeichnet da» Ergebnis der Gefechte bei Nienwport und an der AiSne al» nicht entscheidend, aber befriedigend. Tie Taktik von 10. biS zum 10. Oktober gleiche jener der jüngste» Aktton, doch würde wegen deS Nebel« und de» Regen» weniger Artillerie verwandt. Um jede» Dorf wurden hart- »äckige Kämpfe geführt; die Straßen feien bedeckt mit toten Bauern, Pferden, Bich und Soldaten.
Erfolglose Beschießung von Tsingtau . Frankfurt a. M., 23. Oktober. (W.T.B.) Der „Frankfurter Zeitung " wird aus Rotterdam gemeldet: Tie Festung T s i» g t a u ist von zwei japanischen Kriegs- schiffen und dem englischen Linienschiff„Triumph" bis heute ohue Erfolg beschossen worden. Am 14. Oktober wurde dabei das Oberdeck des„Triumph" durch einen schwere« Haubitzentreffer durchschlagen. TaS deutsche Kanonenboot„Jaguar" ist leicht beschädigt worden. Senator Rehmond im Flugzeug verunglückt. Bordeaux , 23. Ottober.<W. T. B.) Der Flieger S-naior Reymond ist bei einem Erkui'dungSfluge in der Nähe von Toni tödlich verunglückt. Anm. d. Red. Senator Rehmond war einer der«isngsten Förderet der französischen Aviatii. speziell de» militärischen Flug-