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Nr. 302.- 31. Jahrg.

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Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz  , Nr. 151 90-151 97.

Mittwoch, den 4. November 1914.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritzplatz  , Nr. 151 90-151 97.

Ueberschwemmung bei Nieuport.- Erfolge an der Aisne  .

Das Kosakenheer.

Meldung des Großen Hauptquartiers. mehrere Nachtangriffe auf die Höhen von Chemin des Dames gescheitert. In der Gegend von Reims  , zwischen den Amtlich. Großes Hauptquartier, 3. Novem- Argonnen und der Maas   und auf den Hautes de Meuse Die ukrainischen oder saporogischen( d. h. hinter den ber, mittags.( W. T. B.) Die Ueberschwem- deutschen schweren Artillerie fest, deren Beschießung keinen sojaten, die dem gesamten Kosakentum den Ursprung gaben, stellte man gestern den Wiederbeginn der Tätigkeit der Porogen, den Stromschnellen des Dnjestr  , ansässigen) mungen südlich Nieuport schließen jede Opera- nennenswerten Erfolg ergab. Auf dem rechten Flügel bestehen nicht mehr. Dagegen hat die zarische Regierung tion in dieser Gegend aus. Die Ländereien sind in den Vogesen   nahmen wir die den Paz Martirch be- außer am Don noch Kosakensiedlungen am Kuban und für lange Zeit vernichtet, das Wasser steht zum herrschenden Höhen wieder und drangen in die Gegend von am Terek   im Rautajus geschaffen, bei Orenburg  , bei Amur   und in Teil über mannshoch. Unsere Truppen sind aus Bandesapt vor, wo wir die Stellungen besetzten, aus denen A strachan, in Sibirien  , am Sentralasien. Die Donkosaken   stellen 19 Regimenter, dem überschwemmten Gebiete ohne jeden Verlust die deutsche Artillerie St. Dié   beschoß. die Kubankojaken 11, die übrigen Siedlungen sind weniger an Mann, Pferd, Geschüßen und Fahrzeugen bedeutend. Insgesamt stellen die Kojaken 53 Regimenter im Frieden, während es im Kriege 154 sein sollen. herausgezogen.

Unsere Angriffe auf Vpres schreiten vor­wärts. Ueber 2300 Mann, meistens Engländer, wurden zu Gefangenen gemacht und mehrere Maschinengewehre erbeutet.

Der Seekrieg.

England sperrt die Nordsee  .

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Typisch sind für das Kosakentum die Dontosaken, und ihre Organisation wollen wir hier sfizzieren. Bei den Nach einer Mitteilung des Bureau Reuter in London   übrigen bestehen gewisse Abweichungen von nebensächlicher erläßt die Admiralität folgende Bekanntmachung: Infolge Bedeutung. der willkürlichen Minenlegung durch deutsche Schiffe unter filometer( also fast so groß wie das halbe Preußen) und es Das Gebiet der Donkosaken  " umfaßt 164 000 Quadrat­neutraler Flagge muß die ganze Nordsee als Kriegsgebiet leben dort annähernd 3 Millionen Menschen. Das ganze In Gegend westlich Roye fanden erbitterte, angesehen werden. Vom 5. November ab sollen alle Schiffe, Land steht unter Verwaltung nicht des Miniſteriums des für beide Seiten verlustreiche Kämpfe statt, die die eine bestimmte Linie passieren, vom Nordpunkt der He- Innern, sondern des Kriegsministeriums. Dabei besteht hier aber keine Veränderung der dortigen Lage briden durch die Farörer- Inseln nach Island   fahren, solches eine weitergehende Selbstverwaltung der Bevölkerung als in brachten. Wir verloren dabei in einem Dorf- auf eigene Gefahr tun, wenn sie nicht die Admiralitätsvor- den Gouvernements". Die Dörfer, Stanißen genannt, gefecht einige hundert Mann als Vermißte und schriften befolgen. Den Handelsschiffen aller Nationen nach unterscheiden sich kaum von den russischen Dörfern der benach­Norwegen, der Ostsee  , Dänemark  , Niederlande   wird an barten Gebiete, die Kosaken sind einfach Bauern. Da sie aber zwei Geschüße. geraten, durch den Englandkanal nach Dover   zu gehen. Dort niemals Leibeigene waren, unterscheiden sie fid) in iren Von gutem schen Muschif. Das Land gilt als Eigentum des freien Erfolge waren unsere Angriffe werden ihnen sichere Wege angegeben von Großbritannien   Sitten und Gewohnheiten vorteilhaft von dem typischen rujji­an der Aisne öfflich Soissons. Unsere Truppen bis Farn Jsland, von wo aus ihnen eine möglichst sichere stojakenheeres", Fremde können im Stojatengebiet kein Land nahmen trotz heftigsten feindlichen Widerstandes Route nach dem Feuerschiff Lindesnaes gewiesen wird, der erwerben. Wie in den russischen Dorfgemeinden, wird das mehrere stark befestigte Stellungen im Sturm, norvegiſchen Küste zu. Von hier aus muß so dicht mi Aderland periodisch unter die Familien verteilt. Bon Grund­setzten sich in Besitz von Chavonne und Soupir, machten über 1000 Franzosen zu Gefangenen

möglich an der Küste entlang gefahren werden."

Neue Kaperbeute der Karlsruhe  ".

London  , 3. November.  ( W. T. B.) ( W. T. V.) Wie Lloyds" aus Para

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steuern sind die Kojafen befreit, aber dafür müssen sie beim fleiden, nur die Waffen liefert der Staat. Früher mochte die Befreiung von Steuer und Fron ein Privileg sein, heute die Dienstzeit sehr lang ist.

Eintritt in das Heer sich selbst beritten machen und sich ein­

und erbeuteten 3 Geschüße und 4 Maschinen( Brasilien  ) gemeldet wird, hat dort der deutsche   Dampfer Asuncion  " jedoch ist die so geartete Heerespflicht eine schwere Last, zumal

gewehre. de

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die Passagiere und Mannschaft des belgischen Dampfers Neben der Kathedrale von Soissons   brachten van Dyck" und der englischen Dampfer Hurstdale" die Franzosen eine schwere Batterie in Stellung, und" Ganton" an Land gesetzt. Diese Dampfer sind von dem deren Beobachter auf dem Kathedralenturm er- deutschen   Streuzer, Karlsruhe  " erbeutet worden. kannt wurde. Die Folgen eines solchen Ver- Deutsche Unterseebote im Kanal. fahrens, in dem ein System erblickt werden muß, London  , 3. November.  ( W. T. B.) Die Times" schreiben: liegen auf der Hand.

Zwischen Verdun   und Toul   wurden ver­schiedene Angriffe der Franzosen   abgewiesen. Die Franzosen trugen teilweise deutsche Mäntel und Helme.

Mit dem 18. Lebensjahre beginnt der Dienst in der Vor­

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bereitungskategorie, der drei Jahre dauert. Die jungen Leute lernen reiten und schießen, indem sie Uebungen in den heimatlichen Dörfern machen. Dann haben sie vier Jahre aktiv zu dienen und weitere vier Jahre sind sie auf Urlaub, haben aber während dieser Zeit ihre Pferde in Bereitschaft Die bezeichnendste Episode in den Nachrichten des Wochenendes ist, 311 halten, ohne sie für Ackerbau benutzen, zu dürfen; weitere daß der Kreuzer Hermes" am Sonnabend in der Straße von Dover vier Jahre sind sie in der Reserve, und erst jetzt ist ihnen das von einem deutschen   Unterseeboot torpediert wurde. Dies ist an sich Salten von Reitpferden erlassen: dann schließlich gehen sie fünf Jahre zur Heereswehr( Landsturn) über. Im aktiven feine sehr ernste Sache, aber es ist ein gewisser Verlust, und es iſt Dienſt erhält der Kojak Sold und soll davon sich und sein besser, es zuzugeben. Es ist bemerkenswert, daß der Hermes", wie schon der Hawke", Pferd verpflegen. Da aber der Sold knapp bemessen ist, so während der Fahrt torpediert wurde. Von wirklicher Bes wird gestohlen. Besonders das Pferdefutter suchen die In den Vogesen   in Gegend Markirch   wurde deutung ist, daß sich feindliche Unterseeboote in der Straße Leute zu stehlen, denn um die Pferde, die ja ihr Eigentum Strafind, ein Angriff der Franzosen   abgeschlagen. Unsere on over befinden, daß das Minenfeld ihr kommen sind, sind sie natürlich sehr besorgt. Deshalb find Städte und und Gehen nicht hindert und daß wir auf ihre fort Förfer, in denen Kosafen garnisonieren, stets den unglaub­gefeßte Anwesenheit in der Meerenge rechnen lichsten Gaunereien und Plünderungen ausgesetzt. Der Staat hat also eine relativ billige Reiterei, aber die Im Osten sind die Operationen noch in der müssen. Feindliche Unterſeeboote erscheinen jetzt an neuen Drten, Kosakenbevölkerung selbst verarmt und die Kojalenregimenter sie werden mit großem Geschick und Mut geführt. Der Feind hat Entwickelung. Zusammensföße fanden nicht statt. durch unterſeeboote und Minen in gewissem Maße, obwohl nicht in sind eine Landplage. Für die Kosakendörfer iſt es keine Zur Fortnahme einer zur Sprengung vor- vitalem Umfange, die sicheren Bedingungen verringert, die wir zur Kleinigkeit, die Reitpferde jieben Jahre lang zu unterhalten bereiteten Brücke frieben am 1. November die See zu erhalten streben. Unsere Strategie zwingt uns, Schiffe auf und die Kosten der Ausrüstung- Uniform, Sattel usw. Russen( 1. Sibirisches Armeekorps) Zivilbevöl- See zu behalten, wo sie sich in größerer Gefahr besinden, als wir aufzubringen. Dabei wird das Land knapp, die Bevölkerung vermehrt sich, folglich werden die der einzelnen Familie zu­fallenden Parzellen immer kleiner. kerung vor ihrer Vorhut her.

Truppen gingen hier zum Gegenangriff über.

Oberste Heeresleitung.

Die amtliche französische   Meldung.

anzunehmen pflegten.

Der russisch  - türkische Krieg. Der russische Angriff.

Frankfurt   a. M., 3. November  .( W. T. B) Die Frank

Wie steht es nun um die militärische Tüchtigkeit? Da der Kojat, ehe er in die Front kommt, in der Vorbereitungs­fategorie bereits reiten lernt, ja, der Ehrgeiz dazu treibt, daß schon die Knaben eifrig üben, so ist der einzelne Mann zweifel­los ein guter Reiter. Auf den Uebungspläßen sieht man die Leute oft recht nette Reiterkunststücke treiben: im vollen Lauf

Paris  , 3. November. Amtliche Mitteilung vom 2. November, 3 Uhr nachmittags: Auf den linken Flügel furter Zeitung" meldet aus Konstantinopel  : Der 2. November, 3 1hr nachmittags: Auf den linken Flügel dauerte die deutsche   Offensive gestern ebenso heftig in Belgien   russische Angriff bei Erzerum ist von den Türken abgeschlagen worden. Der in den russischen Häfen wie in Nordfrankreich und besonders zwischen Dirmuiden und am Schwarzen Meere verursachte Schaden wird auf achtzig Lys fort, wo wir trok der Angriffe und Gegenangriffe der millionen Mark geschäßt. Deutschen   auf der ganzen Front leicht fortgeschritten sind, Englisch  - französisches Bombardement ausgenommen in der Drtschaft Messines  , von der ein Teil von den Verbündeten wieder verloren wurde. Der Feind auf die Dardanellenforts. machte große Anstrengungen gegen die Vororte von Arras  , welche mißlangen, gleich denen gegen Lihons und Frankfurt   a. M., 3. November  .( W. T. B.) Die Frankf. Quesnoy en Santerre. Im Zentrum, in der Gegend Zeitung" meldet aus St onstantinopel: Heute früh nach moderner Kavallerie sich nicht messen können. Vor allem ist ber Aisne  , machten wir leichte Fortschritte gegen Sonnenaufgang eröffnete ein aus neun Schiffen be­Tracy- le- Val nördlich des Waldes von Aigle sowie auf stehendes englisch   französische s einigen Teilen des rechten Ufers der Aisne   zwischen dem aus einer Entfernung von 15 Kilometer ein Bombardement Walde von Aigle und Soissons  . Stromaufwärts von Vailly auf die Dardanellenforts. Die Beschießung, die von den ist der Angriff gegen diejenigen unserer Truppen, welche die türkischen Werken erwidert wurde, dauerte zwanzig Minuten Höhen des rechten Ufers halten, mißlungen, ebenso sind Sie richtete keinerlei Schaden an.

werden Münzen von der Erde aufgegriffen, im Sattel stehend schießt der Mann oder jagt dahin, unter dem Bauche des Pferdes hängend. Es ist die sogenannte Dichigitomfa. Dafür sind die Pferde zumeist gut dressiert, schon weil sie bon jung auf für den Dienst auferzogen werden. Trotzdem ist aber der Kosaf, genau wie der Beduine, ein roher Reiter, d. h. er befolgt keineswegs die kavalleristische Tugend, das Pferd zu schonen, ihm beim Reiten die Arbeit zu erleichtern.- Die Reitfertigkeit allein tut es aber nicht, und ganz allge­mein sind die Militärs der Ansicht, daß die Kosaken mit das Pferdematerial nicht genügend. Das Kosakenpferd ist Geschwader das durch orientalisches Blut etwas veredelte Steppenpferd. Sein Vorzug ist die schier unverwüstliche Ausdauer, aber es Wenn es darauf ankommt, viele ist nicht schnell genug. hundert Kilometer zurückzulegen, dürfte ein Stofafenregiment jedem europäischen   überlegen sein, weil seine Pferde besser durchhalten. Aber dieser Vorzug, der in den asiatischen Feld.