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1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 48.

Parlamentaviļches.

Deutscher Reichstag .

Dienstag, den 27. Februar 1894.

11. Jahrg.

wenn wir von Rußland

bedauere, daß der Zoll für gesägte Blätter herabgesezt ist; dieselbe Rede gehalten haben dadurch wird die nationale Arbeit gefährdet. Hunderttausende auch noch so große Konzessionen erlangt hätten. Ich von Menschen könnten beschäftigt werden bei der Bearbeitung selbst empfinde tein Bedürfniß, auf das politische Gebiet 57. Sigung vom 26. Februar, 1 Uhr. des Nuhholzes, die jetzt nicht möglich ist durch die russische Kon- einzugehen. Wenn ich für einen Vertrag eintrete, der bestimmt Am Tische des Bundesraths: Graf von Caprivi, furrenz. Die Preisbildung bestimmt der am billigsten Pro- ist, den wirthschaftlichen Frieden zu schaffen zwischen zwei Don Marschall, von Bötticher, Graf Posadowsky, duzirende. Wenn wir dem russischen Produzenten eine direkte großen Nationen, die traditionell in politischer Freundschaft von Schelling, Thielen, von Heyden, von Verbindung gewähren, so kann er noch billiger als jetzt pro- leben, so weiß ich nicht, warum es nothwendig sein sollte, diesen Berlepsh. duziren, und gerade für Roggen und Hafer hat der deutsche naturgemäßen Vorgang mit politischen Momenten zu recht Auf der Tagesordnung steht die erste Lesung des Han Markt für Rußland eine sehr große Bedeutung. In Rußland fertigen, zumal die wirthschaftlichen Gründe für diesen Vertrag es politische Gründe niemals dels- und Schifffahrts- Bertrages zwischen dem lagern große Mengen Roggen. ( Kopfschütteln des Staats- so durchschlagend sind, wie Reich und Rußland. sekretärs von Marschall.) Das ist nicht richtig; nun dann zu sein vermögen. Ohne große politische Bedenten tönnen wir Abg. Graf Mirbach( dk.): Herr von Marschall hat zweimal hätten wir feinen Preissturz zu befürchten; ich glaube aber, das unserem großen und mächtigen Nachbar nicht das versagen, was mit großem Nachdruck darauf hingewiesen, daß die Zustimmung Gegentheil wird der Fall sein. Wir brauchen aus Rußland wir unseren anderen Nachbarn gewährt haben.( Widerspruch zum Vertrage mit Rumänien nicht die Zustimmung zum außer Raviar nichts.( Heiterkeit.) Der Import von Roggen rechts.) Wir haben von Anfang an nicht daran gedacht, die russischen Vertrage bedinge. Er hat gesagt: Diese beiden Dinge ist daher für uns von größter Bedeutung und er trifft gerade russische Fremdengesetzgebung bei uns einzuführen oder Rußland müßten selbständig behandelt werden. Ich bin ihm dafür sehr die ärmisten Böden. Wenn es irgend möglich ist, müßte dazu anzuhalten, unsere Fremdengesetzgebung bei sich einzuführen. dankbar. Zwischen unserer Stellungnahme und den Personen man für Roggen den Differentialzoll aufrecht erhalten. Wir haben in dieser Beziehung das erreicht, was wir wollten. der Regierung besteht kein Zusammenhang. Wir vermeiden es, Daß die ostpreußischen Häfen ein Interesse daran haben, sich den Der Artikel betreffend die Eisenbahntarife enthält in der Haupt­in die Prärogative der Krone einzugreifen; das überlassen wir Handel nach Rußland zu sichern, ist selbstverständlich. Das Ge- sache nichts weiter als die Santtionirung des Zustandes, wie er anderen Parteien.( Lachen links. Buruf Ridert: Herr v. Blög!) biet, welches hinter ihnen liegt, ist zu gering. Aber man brauchte jetzt besteht. Es ist nicht wahr, daß wir uns blindlings niedrigen Herr v. Plötz steht nicht in so verantwortlicher Stelle wie ich hier. ihnen doch nicht die Interessen der gesammten Landwirthschaft russischen Tarifen unterwerfen. Die Grenzen, welche uns gezogen find gegenüber Männern, welche preiszugeben. Wir haben das Gefühl, daß die verbündeten Re­Wenn wir mit einer Erhöhung der Getreidezölle von 5 auf auf Befehl Sr. Majestät hier stehen, sind sehr eng. Wir müssen gierungen der Frage der Aufhebung des Identitätsnachweises 6 m. gekommen wären, der Reichstag hätte uns keinen schönen uns nach der Tradition unserer Partei einer großen Zurückhal- gern nahe treten würden. Db wir das als artige oder schlechte Empfang bereitet( Sehr richtig! links). Die Thatsache wird man tung befleißigen. Die Politik ist viel zu viel vermischt worden Kinder bekommen sollen, lasse ich dahingestellt. Aber eine Kom- nicht aus der Welt schaffen, daß das Jahr 1892 einen Merkſtein mit rein wirthschaftlichen Fragen. Die Handelspolitik sollte pensation für die Schädigung durch den russischen Handelsvertrag bilden werde in der Handelspolitik der europäischen Welt( Sehr lediglich nach wirthschaftlichen Rücküchten beurtheilt werden. liegt darin für uns nicht( Sehr richtig! rechts), wenn wir auch richtig! links). Die Erfolge haben wohl gezeigt, daß Deutschland ( Sehr richtig! rechts.) Beim Vertrag mit Desterreich und Italien die Frage an sich nicht unterschäßen wollen. Ich habe nach auf dem richtigen Wege war. Zum ersten Mal hat Rußland hieß es, wir müßten unsere Verbündeten wirthschaftlich stärken. gewiesen, aus welchen Gründen die Landwirthschaft zusammen seit seinem Bestehen mit diesem Vertrage sich von einem System Ich akzeptire diese Prämisse nicht, aber wenn sie richtig ist, dann halten muß; deshalb steht für uns die Frage der Aufhebung des losgesagt, welches es bisher unentwegt festgehalten hat, von dem folgt daraus, daß Rußland , welches den Dreibund am schwersten be- Identitätsnachweises erst in zweiter Linie. Die offiziöse Presse System des autonomen Zolltarifs, und es ist ein Zeichen der droht, niemals wirthschaftlich gestärkt werden darf.( Sehr richtig! hat es uns ja zum Vorwurf gemacht, daß wir die imperative Beit, daß in diesem Augenblick die verbündeten Regierungen in rechts.) Die Konzessionen, welche wir Desterreich gemacht haben, ver- Ghrlichkeit aufrecht erhalten wollen gegenüber gegebenen Ver Deutschland scharfen Angriffen ausgesetzt sind, die auch der Vor­lieren durch diesen Vertrag vollständig ihre Bedeutung, denn Rußland sprechungen. Auf Grund dieser Versprechungen müssen wir das redner wiederholt hat, weil wir in Deutschland festgehalten produzirt billiger als Desterreich, fann es also in jeder Beziehung Wohl der gesammten Landwirthschaft im Auge behalten. Wenn haben an der Vertragspolitik, die traditionell bei uns ist. Wie unterbieten, zumal es bequeme Wasserstraßen nach Deutschland die Landwirthschaft durch die Handelsverträge geschädigt schädigend das System des autonomen Tarifs für Staaten, die und eine längere Grenze hat. Die russischen Konzessionen ver- wird, während der Export der Industrie sich steigert, so infolge ihrer geographischen Lage auf einen regen Güterverkehr lieren aber an Bedeutung, weil sie nur gelten, soweit nicht ist damit jedenfalls das Fundament verschoben, wenn angewiesen sind, wirft, dem tönnte ich 120 Aftenbände: Schä­landesgeseßliche Vorschriften und Polizeiverordnungen entgegen- auch an der Spitze eine Verbesserung eingetreten ist digung der deutschen Industrie durch russische Bolltarife", aus ftehen. Ich erinnere nur an die Behandlung der Fürstin Hohen- Die verbündeten Regierungen weisen darauf hin, daß alle meinem Amte zur Verfügung stellen. Fünfmal hat Rußland lohe, einer Schwester des russischen Militärbevollmächtigten Fürst Fragen untersucht werden müssen in bezug auf ihren Werth feinen Zolltarif erhöht und dazwischen läuft noch die differentielle Wittgenstein in Paris , welche von ihrem Bruder große Ländereien gegenüber der Sozialdemokratie. Ich halte allerdings jede Behandlung von deutschem Eisen und deutscher Kohle. Wir haben erbte. Was ihr, trotzdem man doch ihr gegenüber große Milde Auseinandersetzung mit den Sozialdemokraten für vollständig 1879, 1885 und 1887 die Bölle auf russische Waaren erheblich erhöht. walten ließ, widerfahren ist, das wird in viel schärferem Maße nuglos; denn sie halten die Gesellschaftsverhältnisse, die wir in Die Geschichte wird einst zeigen, daß der vielumstrittene 5- M.- Zoll jedem anderen widerfahren, der in Rußland Land erwerben wollte. ruhiger Entwickelung fortbilden wollen, für vollständig zerrüttet. nicht allein allein den Bedürfnissen entsprungen ist, sondern die Er Wir fonzediren dagegen ein werthvolles Recht; bei uns ist es zu einer solchen Partei müssen wir stehen wie Feuer zum in erster Linie Rußland ein Baroli für unmöglich, daß wir fremde Nationen behindern in ihrem Er- Wasser.( Bustimmung rechts.) Man muß aber den Aufbau der höhung der Zölle auf Eisen und Kohle bieten sollte. werbe bei uns. Unsere Grenznachbarn werden also dieses Recht sozialdemokratischen Anschauungen verfolgen. Da ist eine Schrift Die werthvollste Errungenschaft dieses Vertrages finde ich darin, bei uns im vollsten Umfange ausüben, während Deutsche in mir aufgefallen, welche ausführte, daß die Basirung des Staates daß der Industrie gegeben wird, was sie bisher am schmerzlichsten Rußland durch die Polizei behindert werden dürfen. Unseren auf der exportirenden Industrie die Arbeiter zur Sozialdemo- vermißt hat und doch am nöthigsten gebraucht, wenn ſie ſich Städten im Often werden dadurch gefährliche Konkurrenten auf tratie erzieht, weil alle patriarchalischen Verhältnisse aufgelöst einen fremden Markt erobern will, nämlich Stabilität der den Hals geladen.( Sehr richtig! rechts.) Die wichtigste Be- werden.( Sehr richtig! rechts.) Wenn eine Krifis eintritt, werden Bollfäge. Es ist nicht zutreffend, wenn man gegen diesen daß man ihm Sie Zölle stimmung ist im Artikel 19 enthalten bezüglich der Güter- die Arbeiter der Industrie brotles und die Landwirthschaft ist Vertrag damit ankämpft, transporte auf den Eisenbahnen. Früher war man der ruinirt. Frankreich steht mit seinem autonomen Bolltarif troß anderer Länder gegenüberstellt. Unsere auswärtigen Absatzgebiete Meinung, daß die Einräumung solcher Rechte an einen des Bollfrieges sehr viel besser da als wir. Redner beruft sich und überseeischen Märkte sind nicht derartig, daß wir leichthin fremden Staat in Bezug auf die Tarife der Eisenbahnen auf die Ein- und Ausfuhrzahlen von 1892.( Buruf lints: 1893! auf ein aufnahmefähiges europäisches Abfazgebiet mit 100 Millionen sehr gefährlich sei! Der Export Rußlands ist ja Da steht es ganz anders!) Die Zahlen für 1893 habe ich nicht. Einwohnern verzichten können. Kein Theil unseres wirthschaft 300 Millionen Mart( 3uruf rechts: Rubel) oder Rubel größer Auf die Frage der Valutadifferenz will ich nicht eingehen, troß- lichen Körpers kann gedeihen, wenn wir Rußland gegenüber auf als der deutsche Export nach Rußland . Rußland importirt dem sie von großer Bedeutung für den Werth der Bollsäge ist. Die Entfernung von 1300 Kilometer eine Barriere errichten. Maffenartikel und für diese binden wir uns in Bezug auf Aber der Rubelkurs ist natürlich nicht allein maßgebend, aber er Dennoch würde ich nicht für den Vertrag eintreten, wenn die die Gütertarife. Ich halte das für bedenklich und spreche mein ruft Ungleichheiten hervor und beim heutigen Rubelturs von deutsche Landwirthschaft auch denselben Schaden erlitte. Ich Bedauern darüber aus, daß dies auch seinerzeit Desterreich 2,25 m. müßte der Zollbetrag für Getreide 5,50 M., beim stehe fest auf dem Grundsay, daß die Interessen von Landwirth­Tonzedirt ist. Man kann den Artikel 19 ganz verschieden be- Kurse von 2,00 aber 6,20 m. betragen. Herr v. Kardorff hat schaft und Industrie identisch sind. Ein Ausgleich mag zuweilen urtheilen, je nachdem man annimmt, daß er deutscherseits oder also eigentlich die Verpflichtung, seinen Antrag um schwer fein, aber wie die Industrie 1887 ohne jede Wider­ruffischerseits verlangt wurde. Ich glaube, die Fassung ist von zuändern und zu stellen zum russischen Handelsvertrag. rede für die Erhöhung der der Landwirthschaftlichen Zölle deutscher Seite verlangt worden. Es handelt sich darum, den Das System unserer Handelsverträge besteht in der konsequenten eintrat, von denen sie keinen Vortheil 30g, so sollte Zustand beizubehalten, daß der russische Export über deutsche Durchführung der Schädigung der einheimischen und der Be- die Landwirthschaft diesem Vertrage gegenüber in gleichem Ostseehäfen erfolgt. Wir haben Differentialtarije nach Königs- günstigung der auswärtigen Landwirthschaft. Ich will von der Geiste handeln. Man muß die Frage: Wie wirkt dieser Ber­berg und Danzig etwa auf den Sah von 1,10 Pfennig. 3ollherabsetzung um 1,50 M. nicht sprechen; sie fann einmal trag auf die Landwirthschaft?" emporheben aus dem Wirrwarr Wenn Rußland seine Tarife noch mehr ermäßigt, würden unbedenklich, ein ander mal verhängnißvoll sein. Ich will mich der Stimmungen auf den Boden einer ruhigen Diskussion. wir auf 1 Pfennig tommen. Der Waggon von der nur beziehen auf die Ausführungen des Herrn Vopelius, der sich Lehnt man den Vertrag nur auf grund des bisher beigebrachten russischen Grenze bis zum Hafen fostet danach 20 Mart gegen eine Vertragspolitik auf Kosten der Landwirthschaft aus Materials ab, dann seht man die Gemeinschaftlichkeit der Inter­Fracht, während im inneren Verkehr 70 Mart erhoben werden. Sprach. Daß die Sozialdemokraten für die Handelspolitik der effen von Industrie und Landwirthschaft einer Belastungsprobe Nehmen Sie uns aber die Staffeltarife, so schädigen Sie die Regierung eintreten, ist vollkommen begreiflich. Die Freifinnigen aus, unter der die Industrie zusammenbrechen muß, nicht Eisenbahn- Einnahmen Preußens. Das Ergebnis der Handels halten die Handelsverträge für wirthschaftlich nicht bedeutend, zum Wohle der Landwirthschaft. Die Ermäßigung des vertrags- Politik ist also ein wesentliches Herabgehen der Neichs- trotzdem ftimmen sie für diefelben. Wir sind aber Anhänger des Getreidezolles einem einzigen Lande gegenüber wirkt ganz ver einnahmen und der preußischen Eisenbahneinnahmen( Sehr Fürsten Bismarck und seiner Wirthschaftspolitik und deshalb stimmen schieden, je nachdem das Land das erste ist, dem sie gewährt richtig! rechts) Wenn Sie die Importe aus Rußland sich an- wir gegen die jeßige Handelspolitik. Wir können uns hier seit wurde, oder das letzte. Im ersteren Falle mag die Landwirthschaft sehen, müssen Sie die Zeit vor 1891 betrachten. 1883--91 war dem 26. Januar auf den Fürsten Bismarck berufen, ohne Befürchtungen hegen, im letzteren hat sie feine Ursache dazu. die Importziffer nach Rußland durchschnittlich rund 164 Mill. daß darin irgend eine Schärfe gegen irgendwelche Person liegt. Kein Mensch wird eine Waare mit 5 m. verzollen, wenn er Mart, also bei 10 pet. Nußen ein Ertrag von 16 Millionen. Die Kerntruppen gegen die Wirthschaftspolitik des Fürsten dieselbe in gleicher Qualität zu 8,50 m. ins Land bringen fann. Aber der Schaden, der der Landwirthschaft zugefügt würde, Bismarck sind zwar nicht ganz einig; sie werden getrennt mar- Die Gegner des Vertrages fürchten, mit russischem Roggen über würde viel größer sein.( Buruf links: Wo ist er denn?) Von schiren, aber vereint schlagen. 1891 hat die Minorität meiner schwemmt zu werden.( Sehr richtig! rechts.) Aber gerade der dem Kampfzoll- Tarif von 1891 find Konzessionen gemacht, außer Partei ihre prinzipiellen Bedenken gegen die Handelsvertrags: gegenwärtige Rampfsoll auf russisches Getreide hat einen Preis­dem fallen uns infolge des russisch- französischen Vertrags einige Politit fallen lassen. Wir bekämpfen die Handelspolitit, weil bruck hervorgerufen und läßt auch beim Roggen teine günstige weitere Konzessionen zu. Die Industrie jubelt laut auf( Wider- wir es für unrecht halten, daß stets und allein die Landwirth: Konjunktur aufkommen. Das springende Argument in den Aus­spruch links). Aber was erreicht worden ist, haben Sie durch schaft die Opfer tragen soll. Wir sehen darin eine schwer wie führungen der Gegner ist, daß der Preis sich länderweis bilde. die Agrarier erreicht( Sehr richtig! rechts); wenn wir die der auszugleichende Schwächung unserer Finanzen und eine Diese Auffassung mag vor 50, 60 Jahren richtig gewesen sein, Karten nicht gemischt hätten durch die Abstimmung zum besondere Erschwerung liegt in der Bindung der land- sie ist aber unhaltbar gegenüber den modernen Werkehrs der mitteln. lange Beit gegenüber rumänischen Handelsvertrag, dann wäre nichts erreicht worden. wirthschaftlichen Zölle auf lange Wir sind nicht angewiesen auf den russischen Man kann doch die Lage der Landwirthschaft nicht vergleichen sinkenden Tendenz Weltmarkt Preise für Getreide. Roggen, sondern haben den Produktionsüberschuß der ganzen mit der Lage der Industrie. Die Industrie fann sich eine Koalition Wenn uns Konzessionen auf anderen Gebieten gebracht worden Welt zur Verfügung. Sperre ich einer Provenienz die Grenze, schaffen, die Landwirthschaft nicht. Die Zölle dürfen nicht in wären, hätten wir unsere Bedenken vielleicht jetzt beim Abschluß so geht dieselbe auf den Weltmarkt und drückt den Preis. In Relation gesezt werden zu den Werken der Produkte, sondern zur der Handelsvertragspolitik fallen lassen. Aber sie sind uns nicht diesem Sinne ist nicht nur der Weizen ein Weltmarkt- Artikel, Lage der Landwirthe und der Industrie in den betreffenden gebracht worden. Wir wollen daran festhalten, daß der Land- sondern auch der Roggen.( Abg. v. Staudy: Nein!) Als vor Staaten. Deshalb sind z. B. die Industriezölle in Rumänien wirth, weil er der größte Produzent und auch der größte Kon- brei Jahren in der Zeit der höchsten Roggennoth Rußland das höher als bei uns. Alle Parteien bemühen sich ja, der deutschen sument ist, geschützt werden muß. Wenn in der Norddeutschen Ausfuhrnerbot erließ, sind wir von anderen Staaten, wie den Landwirthschaft zu helfen, um Stimmen zu fangen. Man wirft Beitung" am Ende des vorigen Jahres steht, daß der Zollaus Bereinigten Staaten, Rumänien mit Roggen verforgt. dem Bunde der Landwirthe vor, daß er von dem Grundsatze fall zuerst allerdings eintritt, aber sich nachher ausgleicht, während sind wir nicht mehr die vornehmsten Abnehmer für russischen ausgeht: Majorität, nicht Autorität! Solange das allgemeine das deutsche Volk niedrigere Preise bezahlt, so folgt daraus, daß Roggen. Heute erhalten wir nur 30 bis 40 pet. des Wahlrecht, dieser Hohn auf die Autorität, besteht, müssen wir uns jede weitere Herabsehung der Preise der landwirtschaft- Roggenquantums, welches Rußland in einem Jahre exportirt. fest organisiren und diese Organisation ist der Bund der Land: lichen Produkte ein Vortheil für das deutsche Volt ist. die Differenz zwischen deutschem und russischem Getreide beträg wirthe, dessen einzige Gegner die Herren vom Bundesrath und Dann man ja schließlich die Landwirthschaft in nicht 75, auch nicht 50, auch nicht 35 M., sondern sie variirt

tönnte

Auslandes.

Der

die

von der Linken sind.( Heiterkeit rechts.) Wie sagte Fürst Deutschland überhaupt verbieten. So weit sind wir aber doch zwischen 20 und 30 M. Als der Kampfzoll von 75 eingeführt Bismard? Artige Kinder verlangen nichts, artige wohl noch nicht.( Zustimmung rechts.) Unsere Handelspolitik wäre wurde, waren die Preise hoch und der Preissturz war eine Ant­Kinder bekommen auch nichts.( Sehr richtig! rechts.) richtig, wenn die Preistendens für landwirthschaftliche Produkte wort Rußlands auf unseren Kampfzoll. Ungeheure Mengen von Welche angeblichen Konzessionen hat denn eigentlich Rußland ge- eine steigende wäre, da das Gegentheil der Fall ist, halte ich die Roggen lagern nicht, der Vorreduer ist da einer Legende zum macht? Es bestand früher ein großer Fischimport nach Ruß- Politik für verhängnißvoll. Wir sind in der Periode scharfer Opfer gefallen( Widerspruch rechts); es ist also auch keineswegs land von deutschen Häfen, der aber zerstört ist durch die hohen Konkurrenz der verschiedenen Produktionsgebiete. Frankreich hat zu befürchten, daß russisches Getreide Deutschland überschwemmen russischen Zölle, die auch jetzt nicht erheblich ermäßigt sind. Für seine Zollautonomie vertheidigt und betrachtet sie als das werth - wird. Auf die Dauer wird es überhaupt nicht möglich sein, die Hopfen ist der Zollfat ebenfalls ein sehr exorbitanter geblieben, vollste Gut.( Sehr richtig rechts.) Das Deutsche Reich ist aller- direkte Bufuhr russischen Getreides fernzuhalten. Der Handel zumal die Arbeitsbedingungen in Rußland billiger sind als in dings nicht in der Lage, für den Einzelnen ein Erwerbsminimum und der Verkehr würden Mittel finden, russischen Weizen, Deutschland . Die Zugeständnisse sind sehr mäßig auf dem Ge- zu fixiren, aber es hat wohl die Macht, die größte Produktion russischen Roggen nach meistbegünstigten Ländern zu fahren, um biel der Textil- und Eiſenindustrie; sie bleiben weit zurück hinter zu sichern durch seine Gefeßgebung gegenüber der Stonkurrenz des das dort hergestellte Mehl nach Deutschland zum billigen Boll­dem Zolltarif von 1885, denn der Tarif von 1891 ist ein Kampf­Wir werden die Nothwendigkeit eines solchen sabe einzuführen. Dadurch wird die auswärtige Arbeit be= die Landwirthschaft wird geschädigt und zolltarif. Es liegt eine drohende Gefahr vor des Exports der Schußes vertheidigen bis zum letzten Athemzuge.( Beifall rechts.) günstigt, russischen Industrie, welche sich einer Fürsorge der Regierung, Wir schlagen Ihnen vor, die Vorlage an eine ad hoc zu Industrie hat den Zollfrieg auf die Dauer; das würde billiger Löhne und der Valutadifferenz zu erfreuen hat. Die wählende Kommission von 28 Mitgliedern zu überweisen.( Beifall die Bilanz der Verwerfung des russichen Handelsvertrages sein. polnisch- russische Textilindustrie wird der deutschen gegenüber rechts.) Ein Differentialzoll bleibt ein Differentialzoll, auch wenn er sich bald konkurrenzfähig sein. Die Ermäßigung der Kohlentarije ist Staatssekretär v. Marschall: Wenn der Vorredner darauf in die Form einer Ausgleichung der Valuta verkleidet.( Sehr ehr wichtig, aber ihre volle Bedeutung erreicht sie doch erst, hinwies, daß Sozialdemokraten und Freifinn als Kerntruppen richtig! links.) Neben dem Rubelkurs giebt es doch noch andere oenn der Rubelfurs auf pari stehen würde. Dazu kommen der Regierung für den russischen Handelsvertrag eintreten, so Faktoren, welche auf den Preis einwirken. Der Rubelkurs ist ie großen Fabrikations Fabrikations Prämien, welche in Ruß- tonftatire ich, daß dieselben Parteien auch in den 80 er Jahren, niedrig gewesen und die Preise waren hoch. Das werde ich in and gezahlt werden für Lokomotiven, Schienen u. f. w. zur Zeit der von dem Vorredner so gerühmten Zollpolitik, für der Kommission nachweisen. Uebrigens giebt es feinen Staat, Die Opfer, durch welche die Verträge erfauft werden, werden die von der Regierung vorgelegten Bertage gestimmt haben, welcher die Garantie übernehmen kann, daß er in zehn Jahren tur der Landwirthschaft auferlegt; nur dadurch ist die Industrie ohne daß man sich auf der Rechten gegen diese Zustimmung teine Schwankung der Valuta haben wird. Bei Rußland ist die n der Lage, Vortheile zu erringen. Der Export Rußlands be entrüstet hätte. Der Vorredner ist ein prinzipieller Gegner Sicherheit gegen Schwantungen besser als bei ntanchem anderen er würde heute im wesentlichen Staat, weil Rußland durch Ansammlung großer Gelovorräthe seinen teht zumeist aus landwirthschaftlichen Produkten und Holz. Ich aller Tarifverträge und

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