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Nr. 312.- 31. Jahrg.

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Telegramm Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Am: Moritplag, Nr. 151 90-151 97.

Sonnabend, den 14. November 1914.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplak, Nr. 151 90-151 97.

Immer noch erbittertes Ringen an der Bier.

Пeue Kämpfe an der oftpreußischen Grenze.- Vordringen der Ruffen in Tordwest- Galizien  .

Dirmuiden statt. Es war ein Kampf auf Deichen und

Land bot. An anderen Punkten wurde der Kampf

Lage Aegyptens  .

I.

Nach Meldungen des türkischen   Hauptquartiers haben türkische Truppen die Nordostgrenze Aegyptens   überschritten und find in das Gebiet der Sinaihalbinsel einmarschiert. Ernstliche Kämpfe zwischen türkischen und anglo- ägyptischen Truppen haben noch nicht stattgefunden. Die Ertrafahrt einer englischen Flotille nach Akaba   an der Nordostecke des Noten Meeres und die dort vorgenommenen verunglückten Lan­dungsversuche haben nur geringe militärische Bedeutung. Höchst wahrscheinlich wird es auch noch längere Zeit dauern, bis es zu ernſten Zusammenstößen zwischen beiden Mächten auf ägyptischen Boden kommt. Solange England und Frank­ reich   im öftlichen Mittelmeer   größere Flotten stationiert haben, kann mit einer Landung türkischer Streitfräfte an Bordringen türkischer Truppen auf dem Landwege von Süd­der Nordküste Aegyptens nicht gerechnet werden, und dem palästina oder Nordwestarabien aus nach dem Suezkanal

Vom westlichen Kriegsschauplah. Die Meldung des Großen Hauptquartiers Die politische und wirtschaftliche Amtlich. Großes Hauptquartier, 13. Novem­Zum Kampf um Dixmuiden. ber, vormittags.( W. T. B.) Am Vser- Abschnitt Amsterdam, 12. November.  ( W. Z. B.)" De Tiid" veröffentlicht folgenden Bericht seines belgischen Korbei Nieuport brachten unsere Marinetruppen respondenten aus Dünkirchen   vom 10. d. M. Heute früh dem Feinde schwerste Verluste bei und nahmen fand ein gewaltiger Kampf bei Nieuport und 700 Franzosen gefangen. Bei den gut fortschrei­um Deiche. Wer Herr der Deiche war, wurde Herr des Ge- tenden Angriffen bei Ypern   wurden weitere ländes. Das Maschinengewehrfeuer trat hier in den Vorder- 1100 Mann gefangen genommen. grund, da schweres Geschütz in dem Marschlande nicht Heftige französische   Angriffe westlich und fortkommen konnte. Der Feind hatte es verstanden, in äußerst geschickter Weise an einigen Stellen die östlich Soissons wurden unter empfindlichen Schwierigkeiten zu überwinden, die das überschwemmte Verlusten für die Franzosen zurückgeschlagen. buchstäblich im Wasser ausgefochten, oft Mann gegen An der oftpreußischen Grenze bei Endt­Mann. Die Soldaten waren durch Kälte und durchnäßte kuhnen und südlich davon, östlich des Seenab­Kleider, die ihnen am Leibe klebten, und ihre Bewegungen schnittes, haben sich erneute Kämpfe entwickelt; hinderten, fast ganz erschöpft. Die Verbündeten gewannen bei Nieuport Fuß um Fuß Gelände, indessen mußte unsere eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Mittellinie, die Dirmuiden besetzt hielt, dem Druck weichen. Gegen Mittag war fein Halten mehr, und das zerschossene und ausgebrannte Dirmuiden sah zum so und so vielten Mal die Deutschen   wieder einrüden. Der Feind konnte den Ort nicht ganz besetzen, da die Verbündeten in den Außenvierteln festigen. Inzwischen rückten von hier Hilfstruppen nach dem bedrängten Platz, um einem Durchbruch der Deutschen   zuvor zukommen. Bei Ypern   schlugen die Franzosen einen Angriff der jüngeren deutschen   Reservetruppen ab, erlitten aber große Verluste an Toten und Gefangenen.

Oberste Heeresleitung.

lage und Untergang herab. Ihre Vergangenheit bedeutet nichts, enn fie nicht in der Gegenwart fiegen fann oder will. Daß Morning- Post" diesen Artikel wiedergibt, entspringt sicherlich nur der Absicht, durch diesen bitteren Trant die Lebensgeister der Nation aufs äußerste aufzustacheln. Man will die Regierung zu neuen Riesenanstrengungen zwingen und den nationalen Stolz des englischen Volkes aufpeitschen. Und man würde sich täuschen, wenn man die Wirkung einer solchen Die Lage der Verbündeten sehr ernst". Gewaltfur unterschätzen wollte!

"

Mailand  , 13. November.  ( W. T. B.) Zu den deutschen  Erfolgen in Flandern   bemerkt JI Secolo"! Die Ver­bündeten befinden sich in einer viel ernsteren Lage als bisher.

0 50 100 150 Km.

Tarabolus

Beiru

Das Bombardement von Armentières  . MITTELLÄNDISCHES Saida

Paris  , 13. November.  ( W. T.B.) Der, Matin" meldet aus St. Omer  : Die Deutschen   bombardieren seit vier­zehn Tagen Armentières   systematisch. Die Stadt hat bereits schweren Schaden gelitten. Die Einwohner haben den Drt geräumt. Mehrere von ihnen sind bereits ein Opfer des Bombardements geworden.

Aufpeitschung der englischen Energie.

o Rosette

London  , 12. November.  ( W. T. B.), Morning Post" meldet aus Washington   vom 10. November: Die Washington Post  ", die seit Beginn des Krieges mit der Sache der Verbündeten sympathi­fierte, greift heute England heftig in einem Leitartikel an, der mit ALEXANDRIA  größeren Lettern gedrudt ist und viel Beachtung fand. Unter dem Titel Englands Prestige berluft im gegenwärtigen Striege" fagt die" Washington Post  ": Die dürftigen Leistungen, die England bisher im Kriege aufwies, trugen dazu bei, die Verbündeten zu entmutigen und ihm seine Freunde zu ents fremden. Obwohl Millionen tapferer Männer für Heer und Flotte berfügbar waren, obwohl die Existenz des Reiches auf dem Spiele steht, waren die Regierenden Englands zu schwach und zauderten und entbehrten der Initiative. Dem britischen Bolle muß der Atem ausgegangen fein bei den Nachrichten von der Beschießung von Yarmouth und der Vernichtung des Geschwaders des Admirals

Parastina

stehen große Hindernisse entgegen.

Wie berichtet wird, hat die Türkei   zwar größere Truppen­massen in der Nähe von Ghaza   und östlich von Afaba ber­sammelt, die noch fortwährend Zuzug erhalten; aber der Weg von dort bis nach Port Said  , El Kantara oder einer anderen nördlichen Station am Suezkanal   führt durch die wasserlose Wüste El Dschifar. Eine Strede ungefähr von Berlin   bis nach Hamburg  , die einst auch Napoleon Bonaparte   auf seinem Buge nach Palästina zurückgelegt hat, aber der Vormarsch in dem sandigen Gelände ist äußerst mühsam und erfordert die Mitführung großer Proviant- und Wasservorräte. Nicht viel günstiger ist der andere Zugang von Maan an der Damaskus  mit Metta   verbindenden Hedschasbahn und von Akaba   aus über die alte Karawanenstraße durch die Sinaihalbinsel nach Suez  . Ebenfalls eine bergige, vegetationslose Wüstenei. Zwar befinden sich an der östlichen Karawanenstraße mehrere

Brunnen, aber da es dort seit Jahren nicht mehr geregnet hat, sind sie völlig bersiegt. Ohne Versorgung mit Trink­wasser durch zahlreiche Kamelzüge ist auch diese Strecke von einer größeren Damaskus   Truppenmasse nicht zu überwinden. Zudem aber haben die Engländer, die Z bereits seit August mit einer Beteiligung des Dsmanischen Reiches an dem Krieg rechneten, längst auf der Sinaihalbinsel ihre Vorbereitungen zur Abwehr ge­troffen. Sie haben neben den alten neue Erdwälle und Verschanzungen öst­lich vom Sinaifanal aufgeworfen und

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Akka

MEER

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Naulus Jaffa deusalem

Ghasa

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Birket elkarun

el- Akaba

Beni- Suet

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Craddock. Was wird aus der britischen Seeherrschaft? Ist der alte AGY PTEN

sche Wüste

Geist tot? Die deutsche Flotte ist eine neue Schöpfung. Ihre Kommandanten und Seeleute sind verhältnismäßig Neulinge. Sie vollbrachten dennoch Wunder an Wagemut und Tüchtigkeit, während die an Stärke überwältigende britische Flotte an innerer Fäulnis zu leiden scheint. Wenn die britische Flotte feine Nelsons mehr hat, warum überträgt England das Oberkommando der ver­bündeten Flotten nicht Admiral Togo? Die Verminderung des britischen Ansehens wirkt empfindlich gegen die Verbündeten und entfremdet ihnen die Sympathien der Welt. Wenn England sich nicht selbst helfen will. fann es nicht erwarten, daß andere ihm 10196 helfen. Die Welt hat für Verlierende keine Zeit. Wenn eine Nation fich einmal auf absteigender Linie bewegt, fintt sie bald zu Nieder­

W.Tarie

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mit Geschüßen besetzt.

Solange aber nicht der Kampf von außenhin in Aegypten   hineingetragen wird, ist dort die Herrschaft der Eng­länder nicht ernstlich gefährdet. Von einzelnen Reisenden, die jüngst aus ägyptischen Hafenstädten, zurückgekehrt sind, werden in der Presse allerlei Nach­richten über die herrschende Gärung. unter den Mohammedanern berichtet. Davon mag manches richtig Asein, aber von solcher Gärung bis zur allgemeinen bewaffneten Auflehnung gegen das englische Regime ist es noch recht weit. Daß da und dort Ruhe­störungen und fleine Krawalle vor­gekommen sind, wird niemand be­Darel Had zweifeln. Derartige Krawalle sind auch in Friedenszeiten nichts Seltenes, besonders wenn eine Krise das Land heimsucht­und diesmal hat die Krise mit schärferen Fängen als jemals früher Aegypten  gepackt. Der Absatz der Baumwolle, das wichtigste Produkt Aegyptens  , das an dem Wert der Ausfuhr mit mehr als vier Fünfteln beteiligt ist, stockt voll­ständig. Die Frucht verdirbt auf den Stauden. Zudem bleibt die Einfuhr der nötigen Lebensmittel immer mehr hinter den Anforderungen zurüd. Die

Mueleh

Rotes Meer

Dhaba

Das Einmarschgebiet der Türken in Ägypten  .

Demerh

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